Bordeaux und Spätzug nach Tours

Um kurz nach 8 ging es nach Bordeaux. Es kommt hierzu eine Doppeltraktion der neuen Régiolistriebwagen der SNCF. Diese werden von Alstom (kein Wunder) aus der Coradia Baugruppe hergestellt und sind zwar keine Augenweide aber brauchbare Fahrzeuge. Der AGC gefällt da aussen wie innen durch eine abgerundete Formgebung. Aber Geschmäcker sind ja auch verschieden.

Das Wetterradar besagt nichts gutes, soll aber nicht sonderlich recht behalten.

Der Zug füllt sich bis Bordeaux erfreulich gut.

Noch vor der Endstation in Bordeaux wird der Zug in Cenon am „Pôle intermodal“ verlassen um in die Strassenbahn umzusteigen. Diese ist ebenfalls sehr gut belegt, wie im übrigen alle Tram in der Kernstadt. Dies liegt vmtl. an zwei derzeit stattfindenden Festivals am Ufer der Garonne und beim Uni Campus.

Kunst am Bau gibt es in Blanquefort zu entdecken. Der neuen Endstation der Linie C die teilweise das ehm. Gleisdreieck zum ehm. Bf. Ravezies mitnutzt und dann parallel zur SNCF Stecke von Bordeaux nach La Pointe-de-Grave verläuft.

Danach geht es mit der (an den Enthaltestellen natürlich nicht stark gefüllten) Tram und Umstieg in der wie in einen Platanenhain gelegenen Haltestelle Quinconces ans andere Ende von Bordeaux wo die Linie B in Pessac am Gare Pessac Alouette die Strecke von Bordeaux nach Arcachon und Dax kreuzt und ein TGV auf dem Weg nach Bordeaux angefangen werden konnte.

Ein bisschen der sehr schönen, wenngleich heute aber sehr überlaufenen, Innenstadt von Bordeaux muss auch sein. Neben den diversen historischen Portalen und Säulen begeistern mich diverse sehr platzsparend gebaute „Schmalhäuser“.

Über die Garonne drückt derweilen die Atlantikflut ins Hinterland.

Im örtlichen Spar beim Bahnhof Bordeaux Saint-Jean schockiert mich der Franzose, gerade ob seines Stolzes auf die Küche und Wein, schon ein wenig angesichts der Weinverpackung in Tetrapack, Plastikfässer oder gar Plastikbeutel mit Zapfhahn. 🤓😨

Der TGV der u. a. mich nach Tours bringen soll ist mit +10 angekündigt und fährt auch so ab. Trotz der, vmtl. geplanten Nutzung der Schnellfahrstrecke zwischen Angouleme und Poitieres wird keine Verspätung abgebaut.

Das Vereinen mit einem Weiteren TGV aus La Rochelle in Poitiers quittiert unser Zug erst mal mit einem technischen Defekt.

Mit +20 wird Poitiers verlassen und auf die Schnellfahrstrecke eingefädelte aber ab dort ist eher Stillstand oder niedrige Geschwindigkeit denn TGV üblicher Tiefflug angesagt…

Es sah etwas nach „Übertragungsausfall mit Fahrt auf Sicht zum nächsten Blockmarker“ azs denn ab dann ging es miz knapp 300 km/h weiter. Die SNCF App hatte ap Poitiers keine sinnvollen Daten mehr parat und vermutete den TGV schon hinter Tours auf dem Weg nach Paris. Vmtl. hatte die Spätschicht der SNCF IT-Abteilung Feierabend gemacht und neue Daten gibt es erst wieder mirgen um 6 Uhr mit der Frühschicht. 🤣

St-Pierre-des-Corps wurde mit gut +25 um ca. 22:24 erreicht.

Der 5min Übergang zur planmäßig letzten Navette vom Bf. St-Pierre-des-Corps nach Tours (verhält sich etwas wie KS-Wilhemshöhe und Kassel Hbf) wurde damit „geringfügig“ überschritten und der Anschluss war weg… 🤔

Stattdessen tauchte plötzlich in den Displays ein TGV von Tours und zurück nach Tours an Gleis Z auf mit dessen Zugnummern selbst die SNCF Auskunft und App nichts anfangen konnte.

Positiv sei angemerkt dass bis zu drei Servicepersonale um diese Uhrzeit an Bahnsteig präsent waren.

Es war, wie leicht zu vermuten war, die Navette welche man noch mal pendeln lies um zudem auch Fahrgäste aus dem 1:15h verspäteten TGV aus Paris nach Nantes mitzunehmen. Um 22:55 ging es mit +5 ggü. der Ankündigung in einem AGC (also kein echter TGV wie die Anzeige vorgaukelte) nach Tours und ins Hotel direkt am Bahnhof wo auch ein Rhinozerus wartete 😉

So. Schluss jetzt. Morgen geht’s auf Umwegen (u. a. via einer reaktivierten Strecke mit „sehr speziellem“ Fahrplan) nach Paris und dann direkt nach Nizza.