Innotrans 2018 – Tag 2

Nach dem gewohnt guten Frühstück im Hotel Comenius ging es wieder zur Messe.

Der Herbst legte sich nochmal richtig ins Zeug und so ist es in der S-Bahn bereits recht warm. So warm dass von den gut getarnten Fahrschein-Kontrolltrupps der Satz zu vernehmen war „Wasn Glück sin mir durch. Dat hälst nich aus mit der Luft hier“. 😎

Platz ist in der kleinsten Hütte war vermutlich die Vorgabe an Stadler um die neuen Fahrzeuge für die Metro in Glasgow zu konstruieren. Das geradezu winzig erscheinende Profil war aber vermutlich nur eine der Herausforderungen beim Bau.

Danach ging es quer durch die Hallen. Interessant immer wieder ist was es so alles an Fahrgastinformationssystemen gibt.

Wieder im Aussenbereich sticht das kleine Zweiwege-Quad ins Auge? Würde das bei uns als Kleinwagen (Kl) oder Schwerkleinwagen (Skl) eingestuft? Wohl eher in einer neuen Gattung Ganzkleinwagen 💪😉

Im von Alstom hergestellten „Pop“ Triebwagen für Trenitalia zeigt sich auch wieder mal der schon auf der Sommertour beobachtete Trend der TI zu Fahrzeugen mit Nichtfenstersitzen wie es diese u. a. beim „Jazz“ gibt. Beim „Pop“ hat man diese Sitze noch schwachsinniger eingebaut so dass man nicht mal mehr an den Rückenkehnen vorbei zum Fenster linsen kann. Warum man die Sitze nicht mit dem Rücken zum Hochflurbereich setzt erschließt sich mir nicht. 🤢

Dagegen imponiert das neue Zweiwege Rettungsfahrzeuge der Schweizer Matterhorn Gotthard Bahn.

Und wenn man denkt dass der „Pop“ übelstes Plastikdesign mit abstrusen Sitzanordnungen das übelste Fahrzeug der Innotrans sei der war noch nicht im „Rock“.

Übel übel übel… dagegen ist (fast) jedes hier ausgestellte Wartungsfahrzeug geradezu luxuriös für seine Nutzer.
Hitachi (ex. Andaldo Breda) „Rock“ für Trenitalia.
Übelst verbaut, Plastik von vorne bis hinten. Wie auch in anderen „modernen“ FS TI Fahrzeugen rudelweise 100% Nichtfensterplätze (Foto oben links vom fensterlosen Zwischengeschoss hinter dem Führerstand), dazu noch pseudo Niederflur aber dann mit Rampen und eigenartig angeordneten Stolperstufen oder Minitreppen. Schrecklich.
Aber hauptsache zwei Fahrradstellplätze mit Lademöglichkeit für Pedelecs.
Zitat eines Besuchers mit Stadler Badget als er im nur einseitig zusteigbaren Obergeschoss war „Und wie kommt man wieder raus aus dieser Dose?“ 😂

Derart paralysiert dachte ich mir dass es eine gute Idee wäre zur Linderung der italienischen Schmerzen mal den von Skoda hergestellten München-Nürnberg-Express zu besuchen. Da dieser derzeit mit umgebauten / angepassten IC-Wagen gefahren wird ging ich davon aus dass im neuen Dosto ähnliches Niveau zu erwarten sei.

Aber weit gefehlt… ☹️

Denn Skoda hat es, bis auf die schwer zu unterbietenden Plastiksitze, geschafft die Hitachi Gurke zu unterbieten. Oder waren es ggf. die Bestellervorgaben der BEG die derartiges geberuerten?

Zwar fast ohne Nichtfensterplätze aber dafür mit bisweilen sehr engen Gängen, eigenartigen Rampen umd jede Menge steile und enge Treppen.
Oh mann…

Laut Produktblatt hat der Zug 26 Plätze erster und 648 Plätze 2. Klasse. Davon 79 Klappsitze.
Das das gezeigte 1. Klasse Abteil befindet sich im Endwagen, aber nur über zwei der drei Fenstern im Hochflurbereich über dem Drehgestell was für ein „Witz 2. Klasse Abteil“ an der Treppe führt. Das andere Abteil 1. Klasse scheint im Abteil hinterm Führerstand des Steuerwagen zu sein (ein Fenster).
Also eher Hasenstall.

Ach wie glücklich können sich da die Fahrgäste der SOB mit dem neuen Traverso (siehe den Bericht von gestern) schätzen.

Gegen den Rock, Pop und Skoda Dosto sind selbst dei schon gesten gezeigte und fürs britische Profil angepasste Flirt (Class 755) mit bimodalen Antrieb und der Desiro von Siemens geradezu luxuriös. Im Nachhinein betrachtet, wo waren eigentlich die Fahrzeuge von Bombardier?

Achja, natürlich klappere ich auch die LST Hersteller und andere Gewerke ab. Aber die Fahrzeuge sind halt besser zu fotografieren.
Zudem, je grösser ein Hersteller am Markt ist desto weniger Produkt wird gezeigt und dafür wird die Show und Theke immer grösser wie über die Jahre gut bei SchuB zu beobachten 😎

Und wenn das Stellwerk für den Stand zu gross ist macht man es halt kleiner, wie nett bei den Kollegen vom Berliner EBUEF zu sehen.

Das Spin Off der Uni von Barcelona ist mit ihrem vollumfänglichen Diagnosesystem für S700er Antriebe mit der Messung des Stellstrom und der Prüferausschnitte auch wieder da.

Braucht nich jemand eine kleine Hupe? Auch diese gibt es auf der Innotrans.

Und langsam wird es Zeit zur Heimfahrt die diesmal sogar durchgehend einen regulären Sitzplatz beinhaltet und der ICE hielt sogar in Wolfsburg 😌

Von Hanau dann im Vias Lint nach Wie-Heu während sich die Sonne langsam schlafen legt.

Es war wieder schön, informativ auf der Innotrans und Kollegen konnte man auch treffen.