An der Küste entlang

Also zumindest so weit es ging. Heutiges Ziel war dabei Dunkerque kurz vor Belgien.

Die grosse Hitze macht erstmal Pause und am „Strand von Caen“ vorbei geht’s kurz vor 8 zum Bahnhof um 1,5h später im sehr einladenden *hust* Bahnhof Rouen-Rive-Droite anzukommen.

Im Tiefgeschoss bei der „Metro“, also der auf einigen Stationen in der Erde vergrabenen Strassenbahn sieht es auch nicht viel besser aus. Die alte Bahnhofshalle kann sich dagegen sehen lassen.

Für die Strassenbahn von Rouen hat es neue zusätzliche Fahrzeuge von CAF gegeben, heute fuhr aber keiner vor die Linse, nur die seit 2013 eingesetzten Citadis welche die TFS von 1994 ablösten.

Und ja, auch Rouen hat schöne Ecken.

Zurück am Bahnhof geht es wieder hinunter auf die schmalen Bahnsteige zum Zug nach Abancourt.

Vor Jahren mussten auf dem Bahnhof der irgendwo im Nirgendwo liegt 2h beim Umsteigen überbrückt werden während dessen kein einziger weiteter Zug fuhr und sich der Fdl in seiner Bude verschanzte da ihm drei Personen die Umsteigen wollten wohl sehr suspekt vorkamen.

Heute waren es nur 30min Umsteigezeit, aber 3 Züge (Amiens, Beauvis, Le Treport) in 30min musste der arme Fdl abwickeln. Das sind geradezu unzumutbare Arbeitsbedingungen.

Zum Glück ist der nächste „Taktknoten“ erst wieder in 3h.

Oh hoppla, jetzt kam sogar noch ein Güterzug. Mon Dieu.

Die Strecke nach Le Treport-Mers war mehrere Jahre gesperrt und nun wiedereröffnet. Keine Ahnung was während der Sperrung gemacht wurde, der Oberbau ist sehr „spannend“ von der Gleislage und wie üblich mit gelaschten Schienen versehen.

Einsam steht der dreiteilige AGC in den sechs Bahnsteiggleisen.

Beim letzten Besuch vor etlichen Jahren waren es noch Caravelle aus Abancourt und Abbeville mit mehreren Beiwagen und ein einsamer Wagenzug der auf die Rückfahrt nach Paris wartete die die Gleise belegten. Heute ist die Strecke nach Abbeville gesperrt und die Züge nach Paris fahren über Abancourt nur noch bus Beauvis wo in die RER umgestiegen werden muss. Besonders voll war der AGC auf der Herfahrt nun auch nicht.

Ein wenig am Hafen und der Küste die Füße vertreten und nach einer 3/4h wartet bereits der Bus nach Abbeville.

Bei der Fahrt durch Mers ist klar erkennbar dass gut 99% der Touristen per Auto kommen und dabei alles zuparken.

Die Wartezeit wird mit einer Runde zum Kanal zwischen Bahnhof und Stadt überbrückt und von der Bahnhofsüberführung ist gut der TER nach Paris abzulichten bevor der Zug nach Calais kommt.

Wieder ein AGC, diesmal ein Vierteiler in Doppeltraktion statt bisher einzelne Dreiteiler, mit seiner interessanten Sitzgruppe am Wagenübergang bringt die Fahrgäste zügig durch die teils hügelige bis flache Landschaft nach Calais-Ville während beim Halt in Noyelles Sur Mer gerade die dortige Museumsbahn einfährt. Die Drehgestell Wagons der Schmalspurbahn stammen zumrustvon der Schweizer BOB.

Kleine Runde um den Bahnhof, das Publikum ist hier teils etwas speziell… aber es hat auch hier nette Ecken und ulkige Stadtbusse, die bereits um 19 Uhr ihre letzten Fahrten haben.

Weiter geht’s nach Dunkerque wo erstmal die Einfahrt eines TGV abgewartet werden muss bevor es niveaugleich rüber zum Empfangsgebäude geht. Seit Abbeville hat das Renovierungsniveau der Bahnhöfe extrem nachgelassen bzw. ist deren Zustand eher grenzwertig.

Am alten Hafenbecken entlang geht es zum Hotel.

Und dann wieder in die Innenstadt auf der Suche nach einem brauchbarem Restaurant, die meisten haben Sommerurlaub.

Aber im „Bureau“ gibt es einen „Brexit is death“ vorneweg, Carbonat als lokale Gulaschart und was Süsses hinterher währen danach langsam die Sonne im Meer versinkt.

Morgen geht’s dann nach Belgien.

Museumsbahn in der Normandie

Heute geht es gemütlich los, denn erst um kurz nach 11 fährt der Zug nach Cherbourg.

Zeit zum Ausschlafen und noch ein wenig der Strassenbahn nachstellen.

Der Zug kommt pünktlich als Doppeleinheit Omneo von Alstom. Ein sehr eigenartiger Zug mit kurzen, fast nur aus Türen bestehenden einstöckigen „Wagen“ zwischen den Doppelstockwagen die dafür keine Türen besitzen. Aber recht bequem sind sie und es hat WLAN, sofern das Bordherät ein Funknetz erwischt.

Ab und an unterbricht die relativ flache Landschaft mit Gräben, Kanälen und Bächen die von Landwirtschaft geprägte Szenerie.

Kurz vor Cherbourg wird wird es aber recht Hügelig.

Achja, im Zwischenwagen zum Wagen 4 bzw 14 hatte es einen Kaffeeautomaten. Unbedingt merken für die Rückfahrt.

Cherbiurg ist nicht gerade eine Schönheit, der unschöne Grund liegt fast 80 Jahre zurück, aber hat trotzdem ihren eigenen Charme und am Hafen ist es recht angenehm, auch von dem Temperaturen um die 24°C herum.

Das Anschlussgleis zum grossen Hafen ist gekappt, Verkehrswende geht irgedwie anders denn vor ein paar Jahren waren auf der Tour nach Großbritannien waren zumindest noch leichte Nutzungsspuren erkennbar, aber der Bahnübergang über die Hauptstrasse existiert immernoch, inklusive Schikd in Französisch und Englisch wo man sich im Störungsfall melden soll.

Mit dem Bus geht es eine Stunde durch die hier nun recht hügelige Landschaft nach dem Südwestlich von Caen gelegenen Barneville-Carteret.

Beim Baustil der Häuser ist man sich nicht immer sicher ob man sich nun diesseits oder jenseits des Ärmelkanals befindet.

Nach der Runde durchs Ort kommt dann der Museumszug vom Train Touristique du Cotentin in den „Bahnhof“ Carteret hereingeschoben. Hereingeschoben wird er aus dem benachbarten Barneville wo sich auch das Depot des Vereins befindet, da im ehm. Bahnhof kein Umsetzgleis besteht. Das ehemalige Empfangsgebäude des Bahnhof ist heute ein Restaurant und auf dem einstigen Bahnsteigsbereich stehen diversen Food-Trucks. Der Zug fährt davor ab, an einem Bahnsteigrest.

Im mitgeführten Güterwagen werden Fahrräder verstaut und es befindet sich darun auch ein Stromaggregat für die Wagenbeleuchtung, Lautsprecher und insbesonder die Bar in der einen Häfte des blauen Wagens.

Feinster 60er Jahre „Silberling“ Charme geht von den Wagen aus. Leider gehen die Fenster alle nur auf einer Seite zu öffnen. Schlecht zum Fotografieren während der mit maximal 20km/h sehr gemächlichen Fahrt.

Nach gut einer halben Stunde ist das 10km entfernte Portbail erreicht. In der dreiviertel Stunde bis zur Rückfahrt fährt der Zug erstmal einige hundert Meter weiter um dann dort die Lok umzusetzen da am Empfangsgebäude nur noch ein Gleis zur Verfügung steht. Das ehemals vorhandene zweite Gleis musste der neuen Feuerwache weichen.

Und dann geht es ebenso gemütlich, mit zeitweise offenen Türen wieder zurück nach Carteret.

Nach dem Ausstieg der Fahrgäste, der Zug war mit ca. 200 Fahrgästen voll besetzt die zumeist wohl per PKW vor Ort kamen, setzte der Zug mit ordnungsgemäß inkl. Luftbremskopf besetzter Zugspitze nach Barneville Gare ins Depot zurück.

Und einige Zeit später kam dann kurz vor 18 Uhr der im 3h Takt verkehrende Bus nach Valognes, der letzte Personenzug von fuhr 1971. Die Museumsbahn ist dabei der westliche Abschitt des einst weit verzweigten Nebenbahnnetz zwischen Barneville-Carteret und Valognes was aber weitestgehend und sukzessive bis 2000 stillgelegt und abgebaut wurde.

Da erste Bild in der Collage passt nicht, es gehört nach Caen.

Während Kunden des Fernverkehrs am geschützt aufgestellten Automaten ihre Fahrkarte für die relativ wenigen Züge zwischen Caen und Cherbourg ziehen können steht der regionale Automat komplett frei und ist ohnehin defekt.

Der TER ist wieder ein Omneo, diesmal in Einfachtraktion und laut Reservierungsanzeige der SNCF App in der 2. Klasse ab Caen komplett ausgebucht. Aktuell muss man zwischen Paris St. Lazare und Caen in diesen TER zwingen reservieren da die SNCF Baubedingt den Verkehr ausgedünnt hat. Aber warum fährt man hier denn keine Doppeltraktion?

Dann ein Gang durch Caen ins Restaurantviertel unterhalb der Festung und gut gegessen.

Auf dem Heimweg zum Hotel boten sich dann noch ein paar Motive zur sogenannten Blauen Stunde an.

Lüge im Bad. Der Spender verspricht „großartiges Haar in der Flasche“. Auf den Schädel geschmiert … und nix ist passiert. 😂

Morgen gehts dann nach Dünnkirchen, aber natürlich nicht direkt.

Auf Umwegen in die Normandie

Da sich der ursprünglich zur Fahrt nach Nantes vorgesehene Intercité als ausgebucht herausgestellt hat und 3h Stehen auch nicht erstrebenswert sind wurde ein, wenn auch recht kruder, Plan B erstellt. Krude auch daher dass es billiger und auch einfacher war einen TGV nach Paris zu buchen statt nur von Bordeaux nach Tours. Der TER Verkehr nach Tours war keinerlei Alternative da zu wenig verfügbare und abgestimmte Verbindungen bestehen.

Es ging somit fast zur gleichen Zeit um viertel vor 10 in Bordeaux weg, aber nicht mit dem Intercité sondern einem der Nonstop TGV nach Paris Montparnasse.

Achja, wie vernünftige digitale Wagenstandsanzeiger, egal ob alleinstehend oder in der Zugzielanzeige integriert, zeigt neben den SBB auch die SNCF.

Und so wird mit zumeist 300km/h duch die auf weiten Strecken unspektakuläre Landschaft wieder nach Paris getobt.

Und pünktlich wird Montparnasse erreicht.

Eigentlich wäre der Transfer nach Austerlitz kein Problem, aber da mehrere TGV und Intercité fast gleichzeitig eintrafen waren die Fahrkartenautomaten belagert als wenn es in der DDR Südfrüchte gegeben hätte.

Also raus aus dem Bahnhof, einen anderen Eingang gesucht, Fahrkarten geholt, durch die Tunnel zur Metro 6 zum Place d’Italie und der Metro 5 zum Bahnhof Austerlitz der seit Jahren eine einzige Grossbaustelle ist. Aktuell ist man am Sanieren der Haupthalle was die Übersicht nicht fördert.

In fast letzter Minute wird der aus Corail Wagen gebildete TER nach Tours erreicht und somit gut die Hälfte der zuvor aus Bordeaux kommenden Strecke wieder zurückgefahren. Die Landschaft ist auf der Altstrecke über Orleans jedoch genauso unspektakulär wie auf der Schnellfahrstrecke, nur halt langsamer langweilig. 😂

Wieso sagt man eigentlich Aussteigen wenn es doch dann herunter zum Bahnsteig geht? 🤔

Tour ist erreicht und es hat recht angenehme 24°C mit einem erfrischenden Wind.

Am Prellbock werden per Schild die Lokführer der Dieseltriebwagen gebeten bei Halten >30min den Motor abzuschalten.

Der TER aus Paris hatte übrigens die respektable Länge von 12 Wagen und war sehr gut besetzt.

Der TER nach Caen fährt erst in 1,5h und so ist noch ein Gang durch die Stadt bis zur Brücke über die Loire drin.

Die Strassenbahn in Tours setzt Citadis 402 von Alstom ein die sich mit ihrem ausgefallenen Design, insbesondere der Front- bzw. Heckpartie, sehr im Kontrast zu der eher historischen Bausubstanz längs der Gleise befinden.

Und dann wieder zurück zum Bahnhof wo ein dreiteiliger Diesel AGC nach Caen das Transportmittel der nächsten drei Stunden wird.

Der Zug über Le Mans nach Caen ist gut besetzt. Ein vierteiliger AGC oder besser zwei dreiteilige wären von Vorteil gewesen. Aber da man früh genug da war hatte es auch einen Sitzplatz.

Auch Richtung Norden ist die Landschaft eher unspektakulär flach, erst vor Caen wird es etwas hügeliger.

Eigenwerbung der Region Normandie am Zug im Nachbargleis und bald ist Caen erreicht.

Abendessen mit Elsässer Einschlag im Careé nördlich des Bahnhofs.

Nach dem Essen sollst du Ruhen… oder dir die Füsse vertreten und den Sonnenuntergang genießen und ein wenig die Strassenbahn von Caen welche den erfolglosen Spurbus abgelöst hat betrachten.

Achja, hier hat es gradezu frostige 20°C die sich mit dem Wind noch kühler anfühlen.

Jetzt geht’s aber zum Aufwärmen ins Bett 😂

Morgen ist eine Museumsbahn nordwestlich zwischen Caen und Cherbourg auf dem Programm.

Von Caen nach Bordeaux…

… geht es über Paris. Also ganz im SNCF Stil. Aber dich nicht ganz. Dazu später mehr.

Der Tag beginnt relativ früh. Hmmm, irgendwas muss hier vor vielen Jahren gewesen sein an was man im Frühstücksbereich erinnert. Ja, ich kenne den Grund. Nicht wenige in der Heimat offenbar nicht (mehr).

Brotaufstrich „Spekulatius“ gibt es hier… ähm ja… irgendwie schräg das Zeug.

Noch ein Foto vimon der Tram am Bahnhof bevor es um 8:13 via Granville nach Rennes, und somit gänzlich entgegen der SNCF Logik.

Zunächst nur mässig besetzt (der nächste Zug der ab Caen bis Rennes durchfährt fährt übrigens erst am Nachmittag *sic*) füllt er sich zunehmend fällt aber ab dem Bahnhof Pontorson-Mont-St-Michel auf knapp unter 50% Belegung zurück.

In Granville wurde ein Betriebswerk neu erstellt das auch Elektrotriebwagen wartet weshalb es hier, weit weg von der nächsten elektrifizierten Strecke zwei Testgleise mit Oberleitungen gibt. Irgendwie schräg, wie auch die Zeichnungen auf den Triebwagen.

Und schon bald ist Rennes erreicht das im Zuge der Schnellfahrstrecke auch ein gänzlich erneuertes Empfangsgebäude erhielt.

Dann geht es erst mal ohne Halt über die Schnellfahrstrecke von Rennes nach Paris Montparnasse. Da die Landschaft wenig hergibt wird der Sitz inspiziert der neben dem Klapptisch (zweiteilig) mit Innenbeleuchtung zum Lesen, USB und 240V Steckdose auch einen Schminkspiegel besitzt. Frankreich halt.

Gegen die Toilette im Oberdeck des TGV inOui ist die eines „DB Silberling“ eine grossräumige Wellnessoase 😂

Und nach gut 1,5h ist schon Paris Montparnasse erreicht und dass trotz Offroadabschnitt.

Denn es kam mir irgebdwie bekannt vor was die Website zum Bord WLAN anzeigt.
Auf der VDE8 wandert der Positionsanzeiger im ICE4 oder WifiOnICE bisweilen auch abseits der angezeigten alten Route über die Frankenwaldrampe „irgendwo im Nirgedwo“ durch die Karte.
Dem TGV geht es hier ähnlich. Das Routing von Rennes nach Paris Montparnasse kennt die Schnellfahrstecke zwischen Rennes und Le Mans wohl auch noch nicht und zeigt daher die alte Strecke an und der TGV fährt daher anscheinend „offroad“ durch die Landschaft. 😂
Erst ab der Anbindung der Altstrecke an die Schnellfahrstrecke nördlich von Le Mans ist er sozusagen wieder auf der Spur.

Der Wagen 3 bzw. 13 der renovierten TGV auch TGV inOui genannt zeigen die Definition von Upper- und Lowerclass direkt. Die 1. Klasse „Upperclass“ ist oben und noch relativ bequem, wobei die Sitze recht hart sind und selbst ICE4 Sitze noch bequemer erscheinen, und die Lower also 2. Klasse unten verortet ist und eher an Legehennenställe erinnert was sas Problem der nicht ausreichenden Ablageflächen für Gepäck noch mehr verschärft.

Die Landschaft ist auch hier wieder eher unspektakulär und ich beehre den „Speisewagen“ im Oberdeck des „inneren“ Antriebswagens.

Der Zug fährt ab dem Beginn der Schnellfahrstrecke bei Paris bis kurz vor Bordeaux und dazu ohne Zwischenhalt fast durchgehend 300 bis 315 km/h. Respekt. Paris-Bordeaux in etwas über 2h. Das stinkt auch das Flugzeug ab.

Achja, man bekommt ein 300km/h Diplom auf der Zug WLAN Website, jedesmal wenn man diese besucht und der Zug >300km/h fährt. 😂

Kurz vor Bordeaux vermisse ich die 180 Grad Kehre mit anschließender 90 Grad Einfädelung in die alte Bahnstrecke. Stattdessen fährt der Zug einfach einer anderen Strecke nach. 😎😎🤗

Die Halle in Bordeaux St. Jean wurde über Jahre renoviert und präsentiert sich nun in einem herrlichen Zustand.

Aber auch hier hat man nun Zugangssperren nachgerüstet.

Achja, ich vergaß. In Paris Montparnasse waren diese offen, keine Bahnsteigkontrollen und keine Fahrscheinkontrolle im Zug. Komisch.

Nach dem Bezug des Hotels am Bahnhof gibg es zu Fuss Richtung Innenstadt zum Abendessen.

Mampf und nächtliche Impressionen der Altstadt an der Garonne.

Zum Abschluss noch ein Schweinebier aus Belgien. Mit Kirsch… örks.

Die Rückkehr der Strassenbahn

Heute ging es erst mal diagonal durch Frankreich, von den Bergen des französischen Jura/ France Comté über Paris in die Normandie nach Caen.

In Pontarlier wurde unsere kleine Gruppe vom Chef de Gare, der uns gestern schon das Stellwerk zeigte, erst mal per Handschlag begrüßt als er auf den Bahnsteig rüber kam um den Zug von Neuchâtel nach Frasne abzufertigen.

Mit diesem ging es dann nach Frasne um mit dem TGV Lyria, der Kooperation aus SNCF und SBB für die TGV Verbindungen zwischen Frankreich und der Schweiz.

Sehr bemühtes Personal. Der Chef de Gare fragt die am Bahnsteig eintreffenden nach der Wagennummer und lotst sie auf die richtige Startposition.

Bis Dijon fährt der Zug auf der teils eingleisigen Strecke bevor er dann auf die Schnellfahrstrecke nach Paris wechselt.

Ab Dôle und Dijon ist die Landschaft eher langweilig und so wird die Fahrt zu. Dösen genutzt.

In Paris Gare de Lyon empfängt das imposante Stellwerksgebäude während ein Ouigo TGV seine Fahrgäste, nach dem diese den vorherigen Check in am Bahnsteig bereits durchlaufen haben, nicht hinein. Komische Zustiegsregeln.

Mit der automatischen Metro Linie 14 geht unter Paris hindurch direkt zum Bahnhof St. Lazare.

Als kleiner gestalterischer Effekt wurde in der Metrostation der Linie 14 in Gare de Lion hinter dem Gleis nach der südlichen Endstation Olymiade ein kleiner pseudo Botanischer Garten angelegt. War da ein Architekt zuvor in Madrid-Atocha?

Sowohl der Gare de Lyon als auch St. Lazare präsentieren sich frisch renoviert und modern.

Zum modernen Style gehören wohl mittlerweile auch Bahnsteigsperren, wie in der Metro und RER schon lange üblich, nun auch an Fernbahnsteigen. Kombiniert mit der Bekanntgabe des Abfahrgleises erst 20min vor Abfahrt ergibt dies einen nicht gerade kleinen Stau als endlich „das Boarding“ des sehr gut besetzen 10 Wagen Intercité Zug beginnt.

Und so wird nach 2:13h pünktlich Caen erreicht und das Zimmer mit Bahnhofsblick bezogen.

Die Rückkehr der Strassenbahn in Caen.
1936 stillgelegt, 2002 dann als Spurbus „reanimiert“ erfüllte dieser die Erwartungen in Zuverlässigkeit und insbesondere die Kapazitäten nicht so dass Ende 2017 der Spurbusbetrieb eingestellt und in nur 1 1/2 Jahren die beiden Linien inkl. neuen kleinen Netzerweiterungen umgebaut so dass seit Mitte Juli 2019 nun drei Linien mit Alstom Citadis Fahrzeugen verkehren.

Aber normale Stadt- sowie Überlandbusse gibt es auch noch und auch lustige kleine Busse.

Bei einer Stadt der der „D-Day“ 1943 und die damit einhergehenden Kampfhandlungen bitterböse mitgespielt hat hätte ich nicht vermutet dass die Eröffnung der Tram unter dem Schlagwort „T-Day“ beworbenen wird.

Es ist wirklich erstaunlich was hier in 1 1/2 Jahren geschaffen wurde.

Diverse nette Fotostellen hat es, wobei das Universitätsklinikum (CHU) weniger schön ist aber ob seiner schieren Grösse beeindruckt.

An der Endhaltestelle „Campus 2“ der Linie T2 geht es erst mal in den Carrefour zum Kauf der Reisegetränke für morgen. Dabei beeindruckte der Gang für Wein alleine schon durch seine schiere Länge. Er muss aber ignoriert werden.

Anschließend geht es wieder mit der Linie T2 zur anderen Endhaltestelle beim ehm. Hafen.

Den Anzeigen an der Haltestelle kann man nur bedingt trauen und die realen Abfahrtzeiten haben selten etwas mit den Zeiten vom Aushangfahrplan zu tun. Gut, der Betrieb läuft erst seit zwei Wiche Wochen, das muss sich noch einschleifen.

Abendessen beim „Elsässischen Relais“ und beim schreiben dieses Tagesreport nicht was aus dem Norden. Geschmacksrichtung Weissbier-Export.

Und am Samstag gehts es auf Umwegen nach Bordeaux.

Ab auf die Insel

Der Vormittag wurde für etwas Sightseeing und Pseudotram in Caen genutzt. Dabei fielen unter anderem die Steinhäuser mit Strassenseitig vorangedtelltem Fachwerkdekor auf. Nicht viele der Gebäude haben die Schlacht um Caen währen der Invasion der Aliierten überlebt. Um so schöner wenn die dann noch bestehen. Vom Schloss bzw. was davon übrig ist hat man einen tollen Blick über die Stadt. Und Geländer waren „anno Dunnemals“ auf den Wehrwegen entlang der Burgmauern eher nicht vorgesehen.

Kurz nach 14 Uhr geht es dann mit dem Intercités nach Cherbourg mit dem der Mitreisende heute via Paris aus der Heimat angereist kam.
Der Hafen von Cherbourg ist hinsichtlich des ÖPNV fast nicht angebunden und so stehen über 2km Fussweg zum Fährterminal an. Auch im Güterverkehr ist der Hafen nicht mehr bedient.
Dafür wird eine zweigleisige Drehscheibe im Gelände einer Werft entdeckt um die Schiffe aus den Hallen heraus um 90° zu drehen um quer über die Straße und Anschlussgleis ins Hafenbecken zu komnen.

Mit der Katamaranfähre geht es dann rüber nach Portsmouth. Auch dort wiede Null ÖPNV und 2km latschen zum Hotel in Bahnhofsnähe.

Das Ort an sich hat keinen Charme und die Fussgängerzone einen recht abgeranzten Charme.
Essen dann in einem Witherspoon Ableger da es schon nach 21 Uhr ist.

Einen Absacker gibt es dann mit Strongbow Cider in der Hotellounge mit stylischen Stühlen.

Von Laon nach Caen

Da der Zug erst um 13:34 von Laon nach Amiens fuhr (danach war der nächste Zug egal ob nach Hierson, Paris, Amiens oder Reims) gut 3,5h später. Wahnsinn.

Somit war genügend Zeit für einen kleinen Stadtrundgang. Die schon am Vortag gesichtezw relativ hohe Zahl dauerhaft geschlossener Geschäfte bestätigt sich. Jedoch sind Steassen und Häuser im Bereich hinter der Kathedrale wesentlich besser im Schuss.

Danach geht es runter zum Bahnhof. Statt der Treppe wird ein Weg relativ parallel zur POMA gewählt. Gerade im Bergabschnitt der im wesentlichen auf der alten Tramtrasse besteht gibt es diverse nette Motive mit und ohne Kathedrale. Merke: Irgendwann bei Betrieb wieder herkommen.
Die Station Vaux und der weitere Talabschnitt wurde in aufgeständerter Bauweise neu trassiert. Hübsch hässlich sag ich da nur.

Ich frage mich immer noch für was für einen Bedarf man die Bahnsteige berechnet hat. Über 12 Wsgen passen jeweils an die Bshnsteige und das wo der TER nach Paris um 12:30 gerade mal aus einem vierteiler AGC und mein Zug nach Amiens aus einem vierteilet „Unterlegkeil“ besteht. Die Triebwagen sehen recht verloren am Bahnsteig aus.

Ich frage mich warum die SNCF seit die Nacht um 1 Uhr vor Beeinträchtigungen im Reiseverlauf warnt. Zumal die genannte Baustelle nicht mal auf meiner Strecke liegt. So geht es absolut Pünktlich mit Umstieg in Amiens und Rouen nach Vaen. Nur kurz vor Caen fängt sich der Zug +5 ein. Der Bi-Mode (Elekto und Diesel) AGC kann zwischen Rouen und Caen sein Moduswechsel rinfach so während der Fahrt susführen. Sehr praktisch. Das platte Land ist eher unspektakulär. Nur um Rouen herum wird es etwas hügeliger und abwechslungsreicher.

In Caen wird nach dem Zimmerbezug der Spurbus begutachtet und der alte Hafen sowie die Altstadt (was der WK II davon übrig lies) besucht. Der Spurbus wird 2018 eingestellt und 2019 furch eine Tram ersetzt. Na endlich.

Da im ersten Tourteil in Épinal, also im Lotringisch -Elsässischen Grenzgebiet, typisch nördlich mit Galette gegessen wurde eird hier in Caen der Weg zur Taverne Karlsverg, dem Mâitre Kanter Nachfolger, eingeschlagen die direkt hinter dem Bahnhof liegt.

Als Schlummertrunk dann noch ein Bier das sich im Rucksack untergegangen war. Mit erstaunen lese ich dass es aus Korsika ist. Und Respekt. Die Korsen versehen was vom Bierbrauen.