Das Ilztal hinauf…

… im 3G und Edge Land. LTE? Was ist das. Zumindest kann man sich ob der Netzabdeckung hier in der Region fragen.

Um 8 Uhr war Frühstück angesagt da es noch ein paar Kilometer bis Kalteneck waren und ich den ersten nach Passau zurückfahrenden Zug abfangen wollte.

Und so geht es bei mittelprächrigen aber immerhin trocken Wetter los.

Kurz hinter Fürstenstein überrascht eine alte Gleisewaage mitten im Wald. Der Wikipedia Artikel zur Bahnstrecke Deggendorf–Kalteneck lässt sich dazu nicht aus. Vermutlich lag hier einer der hier in der Region zahlreichen Steinbrüche.

Kurz vor Tittling an der ehm. Station Tittling West begrüsst ein „Granitzug“ den Radler. Die ehm. Strecke ist im übrigen heute morgen recht gut von Radlern, Spaziergängen und Jogger genutzt.

In Tittling Markt liegen im ehm. BayWa Anschluss noch Gleise. Das Bahnhofsareal ist u. a. mit einem Spielplatz überbaut. Die ehemalige Seiten- bzw. Kopframpe besteht auch noch. Auf dem älteren Abschnitt des Radweges ab Tittling ist dieser nicht mehr geteert aber sehr gut fahrbar. Insbesondre da nun der höchste Punkt erreicht wurde und es nun im wesentlichen bis Kalteneck nur noch bergab geht.

Auf dem Abschnitt nach Witzmannsberg hat man nach der Stilllegung zwischen Eging und Kalteneck in 1995 einen kompletten Lo57 Schaltschrank vergessen. Mangels DB Rot konnte ich aber nicht schauen ob auch noch alle „Innereien“ vorhanden sind. Die restliche Aussenanlage ist jedoch zurückgebaut.

Im Bereich des ehm. Bf. Witzmannsberg findet sich noch ein ehm. Bauwagen (oder ähnliches).

Was auch auffällt ist dass insbesondre hier im ältesten Radwegabschnitt fast durchgehend Hektometersteine vorhanden sind und diese sogar korrekt aufgestellt sind (ungerade Hunderte in Richtung Kalteneck rechts, gerade Hunderter für die Gegenrichtung) und mehrere relativ frisch neu aufgestellt wurden.

Kurz vor Kalteneck verlässt der Radweg die Bahntrasse, die Brücke über die Ilz wurde leider nicht in den Radweg integriert.

Und fast pünktlich auf die Minute erreicht der Schienenbus Kalteneck und verlässt hupend und mit dem einzigartigen Sound eines Uerdinger Schienenbus der Baureihe 798 diesen wieder Richtung Passau. Leider hat mich das Handy an meinem Standort auf Höhe der Kläranlage etwas „veralbert“ und die Serienbildfunktion nicht ausgelöst weshalb nur der „Vorschuss“ verwertet werden konnte.

In Kalteneck geht es erst mal raus aus dem Tal und wo geht es hin? Nach Prag und vorbei an München und das innerhalb weniger Kilometer 😅

Irgedwie hatte ich Prag grösser in Erinnerung und die Strassenbahn hat man wohl auch eingestellt.

Es geht auf und ab über die Höhen ubd kurz vor Röhrnbach bei der Köppelmühle wird der zweite Zug des Tages nach Freyung abgefangen. Die Wartezeit konnte mit dem Beobachten der freilaufenden Hühner überbrückt werden. Im Internet surfen war eh nicht drin… siehe Eingangsabsatz. Willkommen im 3G Land.

Ab Röhrnbach geht es dem streckenweise dem Osterbachkanal entlang der ein E-Kraftwerk kurz vor Röhrnbach antreibt.

Bei Hauzenberg (bei Waldkirchen, nicht das an der Granitbahn) fährt dann die Rückleistung ins Motiv am Bü. Leider nahm während der knappen halben Stunde Wartezeit die dichte Bewölkung mehr zu und es wurde gefühlt stockfinster.

Einmal hoch ins Ort und rüber zum zweiten Fotostandort. Die Wartezeit von gut 1,5 kann mit Ovo Keksen überbrückt werden. Achja, Surfen geht, wenn auch mit turbogeschwindigkeit Marke „Edge“. Ab und an kommt aber LTE mit 0 bis 1 Balken vorbei. Whoooooow…

Und damn kommt der dritte Zug nach Freyung mit gut 15min Verspätung aus Passau an.

Danach geht’s wieder runter ins Tal und zum oberen Teil des Osterbachkanals der ein Kraftwerk unterhalb von Hauzenberg versorgt.

Hinter der Fassung war ein paar hunderte Meter Schieben angesagt da der Weg zum Wanderpfad wurde und maximal MTB tauglich ist. Aber er wurd bald wieder breiter und fahrbar und bei Schiefweg wird wieder die Bahntrasse erreicht, ein dort geplantes Foto (Vorlage hier bei DSO gefunden) ist leider nicht umsetzbar da ein Feld mit Mais im Weg ist.

Also geht’s durch das Ort Schiefweg durch ubd runter zur Bahn und oh welch Überraschung es kommt sogar die Sonne heraus womit der gut 10min verspätete 15:59 ab Waldkirchen von seiner Sonnenseite abgelichtet werden kann.

Warum ist eigentlich der Schienenbus auf der Bahnstrecke zwischen Passau und Freyung unterwegs? Normalerweise fährt die Ilztalbahn von Mai bis Mitte September mit bei Agilis ausgeliehenen Regioshuttle (Baureihe 650), da die Saison coronabedingt später begann hat man vier Wochenende verlängert und bedient sich dabei der Schienenbusgarnitur der Passauer Eisenbahnfreunde die normal nur an wenigen Tagen auf der Ilztalbahn zum Einsatz kommt.

Dabach gehts runter ins Tal und sofort wieder hoch nach Waldkirchen. Meine Herren hat die Stadt steile Strassen.

Was such ich mir auch ein Hotel fast ganz oben am Berg…

Und dann hat das Zimmer nicht mal einen vernünftigen Ausblick. Naja, dafür hat es einen Retro Radio integriert. Das Hotel Karoli war wohl früher mal ein VdK-Heim, worauf der Strassennamen hindeutet.

Check in ist im gut 300m entfernt liegenden „Mutterhaus“. Aber wenigstens das Frühstück soll es morgen ab 7 vor Ort geben. Na schaumermal. Aber der Ausblick von vor dem Hotel ist schon gut.

Aber jetzt geht’s erdt nochnal runter und rüber zum Bahnhof fprden letzten Zug fes Tages nach Freyung.

Interessant grosse Autos *hust* hat es da am Marktplatz.

Ich suche erst nach einem Fotostandort hinter Waldkirchen entscheide mich ob der immer schlechter werdenden Lichtverhältnisse dann doch für den Bahnhof als Motiv für den Zug um kurz nach 18 Uhr.

Es steigen gut 20 Personen aus. Der Zug ist also gefragt.

Jetzt ist die Frage, wo essen. Eigentlich wollte ich „Zur Emmerenz“ in Schiefweg wo ich vor ein paar Jahren mal eine gute Rast einlegte, leider war alles ausreserviert und so geht’s wieder rüber nach Waldkirchen wo ich am Marktplatz im „Herzstück“ neben dunklen Augustinerbräu einen 1a Burger mit Simmetaler Rind sowie ein geniales Mousse au Choccolat mit Früchten genieße. Die Farben sind etwas verzerrt von den Infrarotstrahlern die trotz der kühleren Temperaturen das Sitzen auf der Terrasse ermöglichen.

Und nach ein paar Nachtbildern vom Marktplatz ging es wieder weiter hoch auf den Berg. Das Rad darf heute im geräumigen Zimmer übernachten.

Es wurden dann doch 50km mit über 800 Höhenmeter aufwärts (Aufzeichnung endet am Marktplatz und nicht am Hotel).

Morgen geht’s nach Österreich und Tschechien wird dabei gestreift.

Wasser und Hügel und tote Bahnen

Petrus meint es wieder gut und so geht es nach dem guten Frühstück bei Sonnenschein weiter hinab nach Bogen.

Bogen, die Stadt des sinnlosen Drängelgitters.

Am Ende der Hartwigstraße befindet sich ein nicht technisch gesicherter Bahnübergang mit Drängelgitter. Aber Wozu? Auf der Westseute sitzt in gut 50m Entfernung ein Prellbock der das heutige Streckenende vor dem Bü markiert. Wobei jedoch die Schienen bis kurz vor den Bü erneuert sind. Der Blick nach Osten zeigt das Ende der Gleise. Die weitere Strecke nach Miltach ist abgebaut und nach knapp 1km beginnt auf der Trasse ein… Radweg.

Also, warum immernoch das Drängelgitter?

Die Strecke nach Miltach wollte ich in der ursprünglichen Tourplanung im Mai befahren, jetzt beim Nachholtermin musste ich den Schlenker über Miltach und Viechtach leider aus zeitlichen Gründen leider streichen. Aber ein guter Grund wiederzukommen.

Zurück zum „Bahnhof“. Dieser ist komplett „gerupft“. Es blieb nur noch das ehm. Gleis 2 als Bahnsteiggleis übrig das im übrigen im Zugleitbetrieb mit „TuZ“ angefahren ist. Aber es gibt noch zwei Gleise. Auf dem östlich des Empfangsgebäude steht ein Schnellzugwagen der zur Übernachtungsmöglichkeit umgebaut wurde. Auf der Ostsseite zwischen Empfangsgebäude und Bahnübergang parkt eine Köf als Leihgabe des DB Museum in Koblenz auf dem ehm. Gleis 1.

Der Bahnhof ist sehr schön saniert und verfügt über ein recht gut besuchtes Bahnhofs Bistro und eine geradezu luxuriöse Fahrradabstellung.

Mit etwas Verspätung kommt der Zug rein und rollt kurz danach zurück, naja erst nach dem Ruf des Lokführers zu den Kollegen am Bü sie mögen doch mal den Fdl anrufen, da er sonst nicht abfahren dürfe. Aha, super GSM-R Abdeckung hier. Kommt mir bekannt vor. 😅

So, nun aber weiter. Schließlich standen für heute 83km auf dem Plan. Und dann folgte noch eine Umleitung da derzeit an diversen Stellen der Donauuferradweg wegen Bauarbeiten am Damm gesperrt ist.

Aber auch im „Hinterland“ war es schön.

In Mariaposching an der Fähre wird wieder auf den ursprünglich geplanten Weg zurückgekehrt wobei ich die Fähre nicht brauche. Es geht am flussabwärts linken Ufer weiter Richtung Metten bei Deggendorf.

Bei Zeitldorf verlasse ich den Donauuferradweg in Richtung Metten. Ob der Pool an der Kirche mehr Besucher im Gottesdienst generiert?

On Metten biege ich beim Rathaus auf den Radweg der 1993 stillgelegten ehm. Strecke Deggendorf – Metten ein. Am ehm. Streckenende, der Verladestelle für den Steinbruch, ist davon nichts mehr zu sehen. Das ganze Areal ist in einem Neubaugebiet aufgegangen.

Ein Gedenkstein erinnert an die „Verradwegung“ und es geht auf diesem, vorbei an diversen Hektometersteinen und dem ebenfalls überbauten ehm. Bahnhofsareal zur das Panorama der Stadt dominierenden Abteikirche.

Und dann gehts weiter Richtung Deggendorf.

Im Bereich von Metten verläuft der Radweg auf der Trasse, danach wechselt er auf die parallele ehm. Staatsstraße, die Trasse ist aber gut zu erkennen. In Deggendorf ist die Strecke überbaut. Wobei ich Deggendorf nur am Rande streife und am Hafen auf die ehm. Strecke von Deggendorf nach Kalteneck welche heute nur noch bis Hengersberg zum dortigen Sägewerk führt.

Zwischen Deggendorf und dem Hafen ist der Radweg nicht so prickelnd, aber dahinter verläuft er abseits der Strasse aber teils parallel zur A3. Tolle Akustik…😔

Die Fotostelle an der Kirche bei Halbmeile muss ich irgendwann mal mit einem Zug umsetzen. Ich vermute mal dass ich den Zug nur relativ knapp verpasst habe da bei der Durchfahrt von Deggendorf ein ewig langer leerer Holzzug über die Brücke fuhr.

Etwas hinter Halbmeil geht der Radweg an der Donau entlang. In Niederalteich gibt es ein derzeit geschlossenes Museum über Gerhard Neumann, dem Vater des auch Witwenmacher genannten Starfighter.

Bei Hengersberg stößt dann wieder die Bahnstrecke auf die Tourstrecke. Aber in Hengersberg Mam derzeit im Umbau befindlichen Marktplatz lege ich im Café Einhellig eine Pause ein.

An der Schwanenkirchener Straße endet heute die Bahnstrecke, hier beginnt dann der eigentliche Donau-Ilz-Radweg. Auf dem letzten Bild, ein Blick zurück auf das recht große Sägewerk.

Kontinuierlich mit 1 bis 2% geht es nun aufwärts. Wie schon gestern finden such zahlreiche Hektometersteine an der Strecke. Auch diverse Telegraphenmasten haben, der Kupferadern beraubt, überlebt.

Und immer mal wieder schöne Ausblicke in den höheren Bayrischen Wald.

Außernzell Bahnhof, das adäquat zum Flughafen Frankfurt-Hahn, liegt doch der Bahnhof gut 3km vom Ort entfernt.

Aber im Gegensatz zu den bisherigen Stationen am Radweg hat hier das Empfangsgebäude überlebt und läd zur Rast ein bevor es auf die letzten gut 15km bis Fürstenstein geht.

In Eging am See ist das Bahnhofsareal teiweise überbaut, an der Stützmauer hat man diverse Signalschilder montiert (mit über Kopf montierten Ne1) sowie alte Fotos vom Bahnhof.

Hinter dem Bahnhof ein weiterer der hier zahlreichen Steinbrüche und schon ist Nammering erreicht.

Das abgeräumte Bahnhogsgelände dominiert eine Gedenkstätte und Erinnerungstafeln zu einer schwarzen Episode in der deutschen Geschichte. Hier blieb im April 1945 in der Endphase des WK 2 mehrere Tage ein Zug mit Kz-Insassen stecken in dessen Folge 794 Tote zu beklagen waren.

Hinter Nammering dann noch eine Gedenkstele zum Zugunglück von 1953 mit 8 Toten und 13 Verletzte. Hier stießen im Bf Fürstenstein entlaufene Wagen mit einem Richtung Fürstenstein fahrenden Triebwagen zusammen.

Kurz vor Fürstenstein dann eine Langsamfahrtstelle mit 20km/h. Hmm, werde ich geblitzt oder wird mir einer einen 500Hz Indusi vors Rad wenn ich zu schnell bin?

Da ich aber Akku spare werde ich mit minimaler Unterstützung bei leichter Steigung eh nicht über 20.

Und dann ist auch Fürstenstein erreicht und mit 5% Restakkuladung kurz vor Abschaltung wird die Übernachtung im Fürstensteiner Hof erreicht der sich wie der Landgasthif in Steinach frisch renoviert präsentiert.

Feines Essen mit Rinderbrühe mit Leberknödelkrümel, Cordonbleu inkl. 1a Salat und hinterher Kaiserschmarrn.

So leer wie auf dem Foto blieb es nicht, der Ofen neben dem Tisch macht dabei eine recht gute Hitze.

Und hier zum Abschluss der Link zur 90km Etappe bei Komoot.

Morgen geht’s auf Schienenbusjagd auf der Ilztalbahn.