Durchs heisse Inntal nach Jenbach

Nach kurzer nacht hieß es Abschied nehmen von den angenehmen Temperaturen oberhalb des Inntals und es ging stramm hinab ins Tal

Das Inntal war mir zunächst nicht gewogen, blis dich am Vormittag teils ein heftiger Wind talabwärts. Aber dafür gab es nette Fotostandorte, wenn auch immer der interessante Zug gerade dann kam wenn der Fotostandort gerade noch nicht erreicht war oder gerade verlassen wurde. So z. B. der verspätete NightJet oder auch später bei Bixlegg der EC nach Zürich mit SBB Garnitur. E

Egal, die Fotoausbeute war trotzdem brauchbar.

Hmm, der Themenradweg nennt sich „Von Baum zu Baum“ ist der für Hundebesitzer oder Leute mit Blasenschwäche? 🤔

Kurz danach wird Köln passiert. Irgendwie hatte ich das grösser in Erinnerung. Vom Hauptbahnhof und dessen „Bahnhofskapelle“ war auch nichts zu sehen. 😎🙈

Die Wachtl Bahn, eine elektrifizierte Schmalspurbahn mit 900mm Spurweite die bis in die bis 2002 Kalkstein vom Steinbruch im österreichischen Wachtl zum dann geschlossen Zementwerk in Kiefersfelden transportierte. Von 1991 bis 2017 verkehrten auch touristische Fahrten, die wegen maroden Oberbau aber 2017 endeten. Der Verein sanierte die Strecke und wollte diese 2020 wieder in Betrieb nehmen.

Leider finden sich hierzu keine Infos auf der Website des Vereins, der auf der Radtour überquerte technisch gesicherte Bü machte aber einen guten und frisch gestrichenen Eindruck, der Oberbau hingegen wächst stark zu.

Während die bayrische Grenzpolizei fleissig Einreisende auf der Bundesstrasse kontrolliert und für Staus sorgt ist die Grenzquerung auf dem Radweg in beide Richtungen problemlos und so geht es flott und nun fast ohne Gegenwind aber dafür bei brutalem Sonnenschein weiter durch Kufstein nach Wörgl.

In Kundl werden erstmal om M-Preis die Getränkevorräte aufgestockt bevor es weiter nach Brixlegg geht.

Leider waren die Bäume am Bach für den parallelen Radweg nutzlos da die Sonne stets von vorne kam.

In Brixlegg gelang dann endlich ein Foto mit ÖBB EC auf einer Innbrücke. Hätte ich noch 5min in der Sonne gewartet wäre aus der Gegenrichtung die SBB EC Garnitur mit Panoramawagen ins Bild gefahren, tja… Pech gehabt.

Es wird das Zillertal kurz vor dessen Ende am Inn gequeet und Strass erreicht wo ausserhalb des Ortes unter schattigen Bäumen die Züge der Zillertalbahn abgewartet werden konnten.

So, nun rüber auf die andere Innseite und pber Wiesing stramm bergauf zum Hotel.

Und als ich gerade eine Akternativroute zur Achenseestrasse für den noch knappen einen Kilometer bis zum Hotel eruiere kommte die Achenseebahn die steile Trasse nach Jenbach hinuntergedampft. Punktlandung!

Nach 79km ist somit das Tagesziel erreich. Das Gasthaus Rieder, oberhalb von Jenbach und Wiesing gelegen.

Die ganze Route gibt’s mit noch mehr Bildern hier bei Komoot.

Das Zimmer gefällt und auf dem auf der Ostseite liegenden Balkon ist es angenehner wie auf der nachmittäglichen Seite mit Sonnenschein.

Die Dusche ist tin Labsal und erfrischend und danach geht’s zum Essen.

Gemischter Salat, Wiener Schnitzel vom Kalb mit herrlicher Pabade und Kartoffelsalat. Ein Gedicht.

Danach noch ein Palatschinken sowie ein Bierbrand vom Märzen der Zillertaler Brauerei als Zigarren Brand der Brennerei Erber aus Brixen im Thale. Interessant, aber der Bierbrand vom Haas ist besser.

Der Tag endet mit dem Schreiben des Tagesberichts auf dem Balkon bei herrlich angenehmen Temperaturen und ganz leichtem Wind, während die Sonne versinkt.

Achja, der gestrige Tagesbericht geht nicht vergessen. Aber dem „Schlafböse“ wird nun erstmal nachgegeben. Der Text dazu folgt vsl. erst wenn ich wieder zu Hause bin.

Auf nach Brannenburg

und dabei Schweizer Triebwagen entdecken.

Die Aufzeichnung der 14. Etappe sei hiermit zu Komoot verlinkt.

Auch heute war es wieder sehr heiß, dafür aber fast ohne Steigungen. Fast, denn der Anstieg zum Hotel hatte es stellenweise mit über 12% ziemlich in sich, aber dafür hat es hier eine schöne Aussicht.

Aber somit ist die 14. und letzte Streckenetappe abgeschlossen. Schön wars, abwechslungsreich und insbesondere ohne Unfälle oder grössere Defekte. So macht das Laune.

Anbei erst mal ein Foto aus Jenbach.

Nach einer relativ kurzen Nacht, es wurde erst gegen 3 Uhr schlaftauglich kühler im Zimmer und damit erst dann mit einen guten Schlaf, verspricht der Blick aus dem Fenster dass es heute ähnliches Wetter wie gestern geben wird.

Weshalb der Automat bei Auswahl „Kaffee braun“ dann dazu anzeigt „Kaffee weiß wird bereitet“ muss man nicht verstehen, aber jedenfalls weckt der gute Kaffee wieder alle Lebensgeister.

Dann noch die Ampelmännchen als Türanhänger entdeckt, auch ganz nett und schon geht es wieder auf Tour zur „letzten Etappe“ zum Tourziel Brannenburg.

Es ist warm aber nicht so drückend warm wie gestern und so geht es im breiten Tal des Inns entlang Richtung Jennbach.

Ausser den S-Bahnen / Regionalzügen und RailJet etwas anderes auf der Schiene zu fotografieren ist relativ schwierig. Der Güterverkehr im Zulauf des Brenners ist ab östlich von Brixelegg bis zum bei Weer beginnenden Umgehungstunnel von Innsbruck fast komplett in einer eigenen Tunneltrasse verschwunden.

In Jennbach steht eine alte Dampflok der Zillertalbahn vor dem Ortsmuseum bei der benachbarten Firma Jennbacher baut man nach dem Debakel der Integral Triebwagen seit 2001 keine Schienenfahrzeuge mehr.

Auch bei der traditionsreichen Achenseebahn stehen derzeit alle Räder still. Schon ohne Corona stand 2020 bei der Achenseebahn unter keinem guten Stern und in 2020 ist diese nun ohne Betrieb. Die Bahn schreibt Verluste, die Anlagen sind teils verschlissen und / oder zur Betriebsabwicklung nicht optimal usw. und in 2018/19 kam man auf die Idee die teuren Dampfzüge teilweise durch Triebwagen zu ersetzen bzw. neben reinen Tourismusverkehr per Dampfzug auch richtigen Nahverkehr anzubieten. Dafür beschaffte man bei den Appenzeller Bahnen durch die Inbetriebnahme des ohne Zahnstange auskommenden Ruckhaldetunnels und der Tango Triebwagen obsolet gewordene Triebwagen und Steuerwagen welche nun am Bahnhof (und mehrere Steuerwagen im Bereich der Zillertalbahn) im freien abgestellt sind.

Mal sehen ob man tatsächlich eine Oberleitung nachrüsten oder die Triebwagen mit Diesel- bzw. Wasserstoffantrieben ausrüstet oder ob es mit dem Bähnchen überhaupt irgendwie weitergeht. Immerhin konnte man an den Gleisen vor der Halle sehen dass ab und an Fahrzeuge umgesetzt werden, vmtl. zur Revision. Hoffen wir mal das beste. Ach dass die Triebwagen, im Gegensatz zu den Steuerwagen, von Schmierereien verschont bleiben.

Auch das dem Empfangsgebäude gegenüberliegende Hotel hat schon bessere Zeiten gesehen.

Da der Aufzug am Gleis 1 streikt, ich wollte mal die faule Tour machen, fahre ich halt wieder vorbei an der Baustelle für das neue Parkhaus am Bahnhof (wozu?) vorbei und über die Brücke hinüber zum Bahnhof der Zillertaler Bahn. Den Dampfzug hatte ich bei meiner Ankunft in Jennbach knapp verpasst, Schade.

Während der Zug aus zwei Triebwagen und einem niederflurigen Mittelwagen auf die Abfahrt wartet rangiert ein Vectron mit „Dieselhilfsmotor“ im Gütergleis mit seinem Holzzug. der Güterverkehr auf der Zillertalbahn mittels Rollwagen ist seit 2013 Geschichte.

Und weiter geht es Richtung Brixlegg und wieder verpasse ich den ausfahrenden Zug ins Zillertal. Von der Fuss- / Radwegbrücke hätte dieser gut auf der Bahnbrücke über den Inn fotografiert werden können.

Schon etwas sehr altmodisch muten diverse Verkehrszeichen in Österreich an.

Wieder mal ein Talenttriebwagen bei Bixlegg bevor Rattenberg seine schöne Kulisse mit der Altstadt und dem Kloster zeigt und dann kurz vor Wörgel der erst Güterzug.

Nun geht es am immer mehr zum Stausee werdenden Inn weiter nach Kufstein. In den Altarmen des Inns tummels sich die Enten und anders Getier.

Kufstein mit seiner Festung ist erreicht, dann noch eine runde durch die Altstadt um im dortigen Spar wieder mal Getränke aufzunehmen.

Ich bleibe am rechten Ufer des Inn und kann dabei ein paar Züge auf Höhe der Trennstelle zwischen Kufstein und Kiefersfelden (Grenze D/A bzw ÖBB Infra / DB Netz) fotografieren bevor es unter der Autobahnbrücke hindurch in nördliche Richtung, bisher verlief der Inn primär in östliche Richtung, weitergeht.

Der Grenzübergang von Tirol nach Bayern ist nur an einem kleinen Grenzstein auszumachen und bald nach dem Innkilometer 202, gemessen ab der Mündung in die Donau in Passau, wird die Seite gewechselt und es geht auf knapp 3 Kilomtern noch mal stramme 200m nach oben um den Gasthof Kraxenberger Hof zu erreichen.

Unter anderem Ralph und Manu sind auch schon da. Die usprünglich vorgesehene Mondscheinfahrt mit der Wendelsteinbahn wurde wegen Corona leider abgesagt, so bleibt aber doch noch Essen und Trinken und Quatschen. Hmmm, wer ist nun dunkler? Mein nun gut zwei Wochen von der Sonne verwöhnter Arm oder das Bier?

Im Laufe des Abends zieht dann etwas Gewitter auf.

So, mal sehen was ich morgen mach. Faul auf den Wendelstein fahren, oder mit dem Rad drumherum. Oder gar beides?