Ab in die Schweiz

Nach dem reichlichen Frühstück ging es erst mal stramm beggauf und anders wie geplant sogar noch etwas weiter hoch, aber es hat sich gelohnt.

Mit bis zu 16% ging es hinter Küssnach bergab. Hat zwar etwas an Kilometer gespart aber heftig am Akku gezerrt und die Talfahrt gab auch der Bremse (hinten) etwas mit. Aber die Ausblicke ins Oberrheintal waren es wert.

In Kaiserstuhl wird dann über den Rhein in die Schweiz gewechselt. Der deutsche Zöllner im gemeinsamen deutsch/schweierischeb Zollhaus lässt dies unbeeindruckt.

Im alten badischen Wachhäuschen verrichtet derweil keiner mehr Dienst.

Steil bergan geht es durch das Örtchen Kaiserstuhl.

Und ab dann kontinuierlich mit angenehmer Steigung hinauf um ins Glatttal zu wechseln.

So manche Orts und Strassennamen in der Schweiz muten irgendwie putzig an. In einen der Orte fab es gar den Chilweg. Total entspannt. 🤣

Im Glattal wird scharf geschossen, aber heute ballert man nicht auf der Langbahn über den Radweg.

Am Flughafen Klonen ist guter Betrieb festzustellen. Teils im Minutentakt landen bzw. starten die Maschinen.

Für Fotografen gibt es eine Aussichtsplattform unter bisweilen praktische „Schießscharten“ im Maschendrahtzaun welche aber von innen verschlossen werden können. Im Gegensatz zu Frankfurt ist der Flughafen Zürich weniger brachial zur Außenwelt abgegrenzt, wobei ich irgebdwuden Verdacht habe dass in der Schweiz die Sicherheit weniger in Beton und Stacheldraht sondern irgendwie anders und verdeckter generiert wird.

Ich komme auf der Weiterfahrt an der Haltestelle Bühler der neuen Strassenbahnlinie zum Flughafen vorbei die von Cobra Wagen der VBZ und der Glattalbahn bedient wird. Aber ab und an ist sogar noch eine Tram 2000 mit Sänfte dabei welche glücklicherweise auch ins Bild rollte. Und ein Postbus darf für die „Swissness“ nicht fehlen.

Es geht weiter stets der Glatt entlang und bei Wallisellen ergibt sich eine nette Spielerei mit dem Lochblech das auf der Brücke beim Kraftwerk Aubrugg vor versehentlich Kontakt mit der Oberleitung schützt. Im Stadteil Schwammendingen findet derweil ein Markt statt.

Kurz hinter Schwammendingen wird es recht abrupt ländlich und das nächste Ziel ist der Greifensee. Der Radweg dort hin ist recht gut genutzt.

Am See entlang geht es zügig aber bisweilen ist auch „fahren auf Sicht“ angesagt da viele Badewütige unterwegs sind. Aber alles recht gesittet und zivilisiert.

An der Schiffsanlegestelle am östlichen Ende des Greifensee empfiehlt das Fahrradnavi übrigens übers Wasser zu fahren. Interessante Idee, aber mein Danke.

Mit etwas mehrheitlich bergauf und aber auch befgab wird Wolfhausen erreicht.

Das Museumsbahnprojekt für Bubikon – Wolfhausen als noch existierender Abschnitt der ehm. Strecke von Bubikon nach Uerikon steht unter keinem guten Stern. Die Gemeinde möchte die Gleise lieber loswerden statt den touristischen Museunsverkehr bzw. die Draisinenbahn zu fördern.

Das Museums- bzw. Draisinengleis geht dabei mitten durch ein Firmenareal was das ganze nicht einfacher macht.

Beim örtlichen Volg Markt hängt ein Defibrilator direkt neben dem Geldautomaten. Vmtl. keine schlechte Idee bei dem Wechselkurs € zu CHF 😉

Und nun geht es stramm hinunter in die härteste Stadt der Schweiz, Rappers-ville ähm Rapperwil wo am Ortseingang nach Weinbergen gleich mal ein Gleisumbauzug grüßt bevor es weiter zur Altstadt geht.

Ein paar Impressionen vom Seedamm, Hafen ubd hinüber nach Blumenau wo auf dem Bahnsteig ein alter Semaphor grüsst.

Und weiter am Zürichsee entlang nach Schmerikon. In der nicht mehr im Personenverkehr bedienten Ausweichstation Bollingen ist noch das alte mech. Stellwerk museal erhalten.

Kurz vor Schmerikon noch einen Traverso als Nachfolger des Voralpenexpress abgefangen und dann wird zumeist entlang des Linthkanal schnell Benken und das Landgasthaus Sternrn als Etappenziel erreicht. Das Zimmer ist etwas rustikal aber sauber und in Teilen bereits erneuert. Jetzt schnell Duschen, es steht noch „Besuch ins Haus“.

Michael R. komnt zu einer herrlichen Cordon Bleu und Gespräch virbei schln wars. Interessant wie ähnlich sich SBB und DB sind. Im positiven wie negativen. 😉

Nach Vermicelles und Bier geht es nach der Verabschiedung noch eine Runde ums Hotel bevor noch ein wenig „Für eine randvoll Dollar“ auf RAI3 geschaut wird. Text ist eh egal, die Musil vom kürzlich verstorbenen Ennio Morricone zählt.

Keine Ahnung was die in der Brauerei Locher welche das Appenzell Bier braut in der Produktentwicklung rauchen, aber das nenne ich mal kreativ.

Hier sei auch noch der Link zu Tour bei Komoot verlinkt.

Es geht hinab…

… vom Feldberg ins Wiesental.

Es ist gefühlt wieder etwas wärmer und so verlege ich das Frühstück auf die Terasse. Die Wetterstimmung erinnter mich irgendwie an die Schiffsreise ans Nordkap 2016.

Geplant war den laut Karte vorhanden Feldweg hinab ins Tal zu nehmen, dieser stellt sich aber als schmaler Wanderweg heraus. Somit bleibt nichts anderes übrig und es geht auf der Hauptstraße ohne Seitenstreifen hinab.

Es ist zum Glück relativ wenig Verkehr unterwegs und ich nutze mehrere Parkbuchten um im schwungweise auftretenden Verkehr die Ruhephasen bis zur nächsten Bucht zu nutzen.

Bergab fährt es sich somit gut, aber bergwärts würde ich diesen Weg vermeiden. Mitten auf der Strasse bei bis zu 10% Neigung und nur wenige Ausweichstellen machen keinen Spass. Da gefällt der gestern gefahrene Weg auf der anderen Seite mehr.

Nach 11 km und 750 Höhenmeter hinab wurde Todtnau erreicht.

Bis hier verkehrte bis 1967 die meterspurige Bahn, Todtnauerli genannt, aus Zell im Wiesental. Auf deren Trasse liegt, sofern die Trasse nicht überbaut wurde, heute ein Radweg.

Im Bereich des ehm. Bahnhof liegt der großzügige Busbahnhof, das Empfangsgebäude ist abgerissen und selbst die Bahnhofsgaststätte hat geschlossen.

Benachbart zum Busbahnhof befindet sich der Betriebshof der DB Südbadenbus deren Vorgänger den Personenverkehr per Bus nach Einstellung der privaten Schmalspurbahn übernahm.

Vorbei an der Schule geht es nun auf die alte Trasse welche mit stetem Gefälle der Wiese folgt.

Vorbei an einem künstlichen Wasserfall bei der ehm. Hst Geschwend und es wird Utzenfeld erreicht wo, wie so oft, das Bahnhofsareal mit kommunalen Gebäuden und Baugebieten überbaut wurde.

Man kann sich kaum Vorstellen dass im heute zu Schönau gehörenden Schönenbuchen die Bahn mitten auf der Straße geführt wurde (Bild 2 und 3). Heute dominiert hier das Auto und insbesondere LKW. Ob die Gefahren die von den immer grösser werdenden LKW so viel geringer sind wie einst von dem kleinen Bähnchen?

Vom Bahnhof ist nur die landwirtschaftliche Lagerhalle übrig geblieben.

Wie schon am andren Ortseingang erinnert man auch hier an den aus Schönau stammenden Fussballnationaltrainer.

Nach Schönau folgt dann der einzige Tunnel der Strecke.

Ganz so einsam wie es die Bilder erscheinen lassen mögen ist es nicht. Der Weg ist relativ gut genutzt und die benachbarte Bundesstraße ist kaum zu überhören.

In Atzenbach erinnern Staturen an den Bahnhof und schon kurz drauf wird der „Bahnhof “ von Zell im Wiesental. Von den einstmals umfangreichen Gleisanlagen, bis hin zu Rollbockgruben zum Umladen von normalspurigen Güterwagen auf das meterspurige Todtnauerli zu ermöglichen, ist nur noch ein Bahnsteiggleis übrig geblieben.

Etwas südlich vom Bahnsteig dann ein „Kuriosum“.

Ein Wärterhäuschen mit schlüsselabhängiger Schrankenwinde im Vorgarten und Schranke falls der Bauer mal auf seine Wiese muss. Für Fußgänger und Radler gibt es daneben ein Drängelgitter. Eine gute Gelegenheit diesen mit den hier verkehrenden SBB Flirt der S-Bahn Basel abzulichten.

Südlich von Hausen im Wiesental folgt noch eine nette Fotostelle mit Zug bevor es, vorbei am Tunnel der Umgehungsstraße, zum 1971 stillgelegten Bf Fahrnau Tunnel der ehm. Wehratalbahn ging.

Am recht zugewachsenen Tunnelportal ist noch die an der Tunneldecke befestigte Aufhängung der Fahrleitung zu erkennen.

Über den Berg geht es nun hinüber nach Hasel zum anderen Ende des Tunnels. Ein Radweg durch den 3196m langen Tunnel wurde auch mal angedacht, aktuell jedoch denkt man an eine Reaktivierung nach. Da der Tunnel als Teil der die Schweiz umgehenden strategischen Strecken zweigleisig ausgelegt wurde wäre eigentlich beides möglich. Eine bessere Verbindung beider Täler wäre kaum möglich.

Aber dann würde man die schönen Ausblicke ins Tal der Wehra verpassen 😉

Die Erdmannshöle in Hasel ist leider geschlossen, weshalb ich heute auch relativ spät um 10 Uhr die Tour startete und daher bleibt nur der Tunnel um „in die Röhre zu kucken“.

Das Empfangsgebäude von Wehr präsentiert sich in guten Zustand und wird als Begegnungszentrum genutzt.

Das Tal der Wehra ist recht dicht besiedelt und der Straßenverkehr ist auch recht stark.

Im Gewerbegebiet von Wehr grüsst der Affe von Trigema vom dortigen Testshop bevor hinter Öflingen das Rheintal erreicht wird.

Ob in Wallbach (Baden) jemand von den „Wollen Sie ihr Auto verkaufen“ Karten am top gepflegten alten Benz genervt war? 😉

Es zieht sich zu und von Basel näher sich Gewitterwolken…

… welche in Bad Säckingen mich erreichen. Der kurze Schauer lässt aber während der kurzen Stadtbesichtigung nach.

Aber wieder am Rhein angelangt fängt es richtig an zu regnen. Binnen kürzester Zeit ist alles durch und durch Nass. Aber Bangemachen gilt nicht und so geht es stramm und ohne Zwischenstop bis Laufenburg.

In Laufenburg lässt der Regen langsam nach und so sind auch wieder Fotos des hübschen Ort am Rheinknick, das in D und CH den gleichen Namen hat, drin.

Und ganz langsam lockert auch die Wolkendecke auf.

Bei Albbuck wechsele ich „in den Rhein“, also die Insel zwischen dem Kanal zum Kraftwerk und dem „frei fließenden“ Rhein.

Die Wolken und das Wasser umrahmen das AKW Leibstadt mit einer eigenartigen Stimmung. Auf der Tour im Herbst 2017 kam ich hier auf der Schweizer Seite vorbei.

Und kurz darauf wird in Waldshut das Wasserkraftwerk erreicht wo das über mehrere Stufen genutzte Wasser aus dem Schluchsee zum letzten mal in Strom gewandelt wird bevor es in den Rhein fließt.

Die Schwäne genießen derweil etwas rheinaufwärts die wieder herauskommende Sonne.

An Waldshut vorbei und auf dem separaten Radweg entlang der stark befahrenen Straße bis Lauchringen und die Klamotten trocknen auch langsam.

Einchecken im Gasthof Adler, raus aus den nassen Klamotten und auf geht’s zum Essen.

Heute kann ich nochmal reinhauen. Salat, „Badische Bouillabaisse“ und hinterher ein Cup Collonel der sich als ausgewachsener General herausstellte und auch draussensitzen ist wieder möglich.

Ab morgen wird alles „etwas“ teurer 😅

So, das war ein abwechslungsreicher Tag mit Höhen und Tiefen, sowie letztlich 98,5km Strecke die wie üblich hier bei Komoot angesehen werden kann.