Auf in den Südwesten

Nein, 2017 ging es zwar auch in den Südwesten, nach Bad Bellingen, aber diesmal und aller heute ach so moderner Flugscham zum Trotz ist das Ziel doch ein klein wenig Südwestlicher. Madeira ist das Ziel.

Apropos Flugscham. Zur „Rechtfertigung“. Der letzte Flug war 2014 nach Island und 2009 auch nach Madeira. Dazu noch je 1x Korfu, Tunesien und Tenneriffa in den Jahren zuvor. Ich denke da ist mein Flug-Co2-Fussabdruck doch eher überschaubar. Zum Ausgleich geht’s im Februar zu den Dampfbahnen zum Fichtelberg und im Harz. Russ statt Feinstaub 🤣

Aber zurück zu heute.

Früh Aufstehen war angesagt, fuhr dich der Bus schon kurz nach halb Sieben. Gut 15 Wartezeit am Hbf in Darmstadt und weiter mit dem Airliner zum Terminal 2 in Frankfurt. Toll, Gepäckabfertigung am hintersten Schalter im Bereich D und Abflug am fast ybderen Ende in E 21. Dazwischen noch ein wenig Securutyshow, wobei der Kamerad am Durchleuchter mit einer extrem amüsanten aber trotzdem ernstzunehmenden Art das ganze etwas erträglicher machte was alles abgelegt werden muss und wie es zu trennen ist.

Danach folgte das übliche Herumgammeln. Abflug war um 11 Uhr vorgesehen. Check in ab 10:15. Ach wie angenehm ist da doch Bahnfahren…

Dann vom Warteraum die Treppe runter zum Bus zum Flieger auf dem Vorfeld. Eine Boing 737-800 wartete. Aber keine „Max“ 😨Aber vor dem Start ging es noch durch die Enteisung. Und schon war via Startbahn 18 West Darmstadt unterhalb zu sehen. Bestes Erkennungszeichen von Darmstadt ist die Rauchfahne der Müllverbrennung und das Darmstädter Kreuz. Ich hab aber primär den Bahnhof erkannt. 🤣

Entlang der Bergstrasse gibg es nun südwärts.

Im Schwarzwald waren erste Schneefelder zu sehen, das Schweizer Mittelland hüllte sich aber zusammen mit der Bodenseeregion in Wolken. Um so prägnanter waren die Alpengipfel zu sehen. Der Flieger drehte hinter Basel nun Richtung Westen ein und es ging via Lyon und Toulouse über die Pyrenäen und nach Spanien rein. Leider war es dann eher schlecht mit dem Fotografieren da die Sonne Teils gegen das Fenster stand. Aber schon bald war Lissabon mit der Mündung des Tejo in den Atlantik erreicht. Wie schon auf dem Festland waren mal mehr und mal weniger Wolken zu sehen und nach gut 3,5h Flugzeit setzte der Flieger auf dem Flughafen von Madeira bei Funchal auf.

Ufff, alles gut gegangen. Der Flughafen quetscht sich zwischen die steilen Hänge und die Küste, war aber noch in den frühen 2000er noch spezieller im Anflug da die Piste extrem kurz und teils aufgeständert ausgeführt war. Mit dem Shuttlebus ging es mit teils heftigen Steigungen auf der Schnellstraße nach Funchal, beim Abliefern der anderen Gäste in diversen Hotels in der Altstadt von Funchal hatte der Fahrer gut zu rudern. Rückwärts in engen Gassen mit Anhänger rangieren und Anfahren am Berg, das konnte er definitiv.

Acja, auf dem Fensteraufkleber neben dem Aufzug fehlt das „f“ fpr Four.

Beim Besuch im Zimmer der Mitreisenden wurde festgestellt dass dieses optimal zum Betrachten des legendären Silvesterfeuerwerks in Funchal sein dürfte. Mal schaun…

Jetzt erst mal runter in die Stadt, ein wenig Sightseeing und eine Lokalität zum Essen suchen. Dabei den „Bahnhof“ von Funchal entdeckt. Aber ernsthaft gab es nur mal eine Zahbradbahn auf Madeira und zwar ungefähr dort wo man diese komischen Schlittenfahrten auf Kopfsteinpflaster in Funchal machen kann.

Apropos Zahnradbahn von Funchal. Am Cafe Ritz hat es dazu eine schöne Kachel am Gebäude. Die Bahn wurde 1943 eingestellt und zwischen den am Wasser gelegenen unteren Teilen und Monte auf gut 580m.ü.M verkehrt seit November 2000 eine Seilbahn die ihre Herkunft von den üblichen Herstellern aus der Schweiz/Österreich kaum verleugnen kann.

Lustige Busse hat es hier. Normallange sind eher die Ausnahme, was aber angesichts der engen, steilen und kurvenreichen Strassen kein Wunder ist. Der ganz kleine Bus dürfte aber eher nur dem Aufbewahren der Weihnachtseinkäufe dienen.

„Da lacht die Koralle“, um mal aus Bud Spencer Filmen zu zitieren. Nicht gerade eine Offenbarung aber dich gut trinkbar das hiesige Coral. Noch etwas Knoblauchbrot und schon kommt der Fischspieß.

Und so langsam kam auch hier die Nacht. Aber immerhin erst um 18:30 herum (zudem -1h ggü. zu Hause) und nicht schon um kurz nach 15 Uhr.

Und Gott gab dem Franzosen ähm… Portugiesen die Leuchtdiode.

Es gibt fast nichts was hier vor der Imumination verschont wird. Teils extrem kitschig, aber doch schön.

Apropos Darmstadt am Bahnhof erkannt. Hier noch so ein Fall.

Nachdem ich über Spanien ein wenig die Orientierung verlor (keine Monitore mit Karte im Flugzeug) konnte ich mich hier wieder einnordnen.

Irgendwie hatte ich aus den Bahntouren im Sommer Entroncamento in Portugal nicht so grün in Erinnerung, aber die große Gleisanlage, das Instandsetzungswerk, das heute als Nationales Bahnmuseum dienende Betriebswerk aber insbesondere die beiden gut erkennbaren im Osten abzweigenden Bahnstrecken (im Foto links und nicht gut erkennbar) ließen es klick machen.

So, jetzt erst mal ausschlafen.