Von Berg zu Berg

„Ihnen gefällt das Wetter nicht? Dann warten Sie 15min, dann wird es wieder anders“

Man sollte meinen dass dies das heutige Tagesmotto war. Ein Apriltag im Oktober.

Aber erstmal der Reihe nach.

Zunächst trafen sich einige Teilnehmer von debx2021 um kurz vor 7 vor dem Berggasthaus um zum Sonnenaufgang auf dem benachbarten Gipfel zu sein.

Die Nacht hatte es leicht geschneit und teils war es verdamnt glatt aber auf dem weiteren Weg war er gut begehbar.

Leider kam keine richtig intensive Morgenröte auf aber auch so war der Ausblick eindrucksvoll und faszinierend aber auch sehr frisch bei wenigen Grad unter Null.

Auf dem Rückweg zum Frühstück kam teils richtig der blaue Himmel durch aber nach 8 Ihr zog es sich wieder zu und der um 9:31 ankommende erste Zug des Tages kam im feinsten Schneefall auf dem Rothorn an.

Kurzzeitig trug sich die BRB mit dem Gedanken den 11:25 nach Brienz (und natürlich auch somit die vorherige Bergfahrt) ausfallen zu lassen aber die Intervention dass das Erreichen des 9:40 für die Gruppe und weitere Gäste recht hektisch weeden würde und der Fahrplan auf den 11:15 abgestimmt sei sorgte für ein kurzes Telefonat des Berggasthofpersonal und ein Umdenken.

Und wieder riss der Himmel teilweise auf und ermöglichte herrliche Panoramen.

Wie auch der 9:40 wurde der 11:15 mit einer Diesellok, einem alten Personenwagen mit einem bergseitig vorgestellten Pflug gebildet.

In der ersten Ausweichstelle unterhalb der Bergstation kam dann sowohl ein Dampf- als auch ein Dieselzug entgegen und es musste in den andren Dieselzug gewechselt werden da die Einheit mit Pflug wieder bergwärts fuhr.

Weiter also bei immer weiter aufklarenden Wetter mit Diesellok und zwei neueren „Panoramawagen“.

Die imaginäre Motivklingel des Fotos stand kaum noch still. Zu faszinierend waren die Aussichten, auch ohne begleiteten Dampfloksound.

Und so wurde überwältigt von den Eindrücken überpünktlich mit knapp 5min „Verfrühung“ Brienz erreicht.

Somit auch der IR nach Meiringen und Luzern erreicht.

Am Brünig zog es sich wieder zu und es regnete auch mal stärker aber schon bald waren wieder blaue Stellen am Himmel zu sehen.

Die Halter am Fenstertisch sorgen derweil dafür dass vom Reiseproviant aus dem Speisewagen/ Bistro nichts verloren geht.

Und bald präsentiert sich die Landschaft wieder bei strahlendem Sonnenschein.

Umstieg in Luzern auf das Schiff zur Fahrt nach Vitznau.

Und wie es sich für das heutige „Aprilwetter“ gehört fing es auch hier zeitweise das Regnen an.

Was aber die Ausblicke trotzdem nur geringfügig trübte und unter dem Dach am Schiffsheck war es gut auszuhalten.

Und bald ist pünktlich Vitznau erreicht.

Während der Fahrt besserte sich das Wetter wieder und lies schöne Ausblicke zu. Dazu kam noch eine der historischen Garnituren der Rigibahben entgegen.

Und so wird nach einer sehr kurzweiligen Fahrt um 15:33 Uhr Rigi-Kaltbad und das direkt am Bahnhof gelegene Hotel „Alpina“ erreicht.

Zimmer 4 mit Balkon, Bahnhofs- und Panoramablick. Sehr empfehlenswert.

Und somit bleibt noch etwas Zeit für einen Fotospaziergang von Rigi-Kaltbad nach Rigi-Staffel.

Nach dem Foto unterhalb von Rigi-Staffelhöhe zog es sich wieder zu.

Kurz vor Rigi-Staffel steht eine schlechte Replik der Lok 7 der Rigibahnen und die Bahn aus Arth-Goldau schleicht sich derweil im Nebel heran.

Ich drehe in Rigi-Staffel um und der aus einem älteren Wagen gebildete Zug nach Vitznau verbreitet mit dem Nebel spätherbstliche Stimmung aber schon wenige 100m später reißt es nach einem kurzen Schauer wieder auf und gewährt eine herrliche Weutsich nach Luzern ubd dem Vierwaldstädter See.

Unterhalb der Station Rigi-Kaltbad finde ich wieder einen Fotostandort mit Panoramablick aber ich denke es ist mühselig zu erwähnen dass es sich passend zu Ankunft des Zuges zuzog und zu regnen begann. 🙈

Im örtlichen Dorfladen gab es Rigi Bier „Lok 7“ was mit dem Blick vom Zimmer gut mit Zug in Szene gesetzt werden konnte.

Das hervorragende Abendessen inkl. eines „sehr gut gemischten“ Kaffee Fertig runden diesen sehr wechselhaften aber herrlichen Tag ab und so wird zum Tagesabschluss noch der letzte bergwärts und nur noch bis Rigi-Staffelhöhe fahrende Zug um 22:25 abgelichtet.

Ein paar mehr Bilder hat es auch noch in der Aufzeichnung der Wanderung bei Komoot.

Über den Pragelpass nach Norwegen

Wiebitte was? Zuviel Bier zum Abendessen oder was? Naja, so ist es nicht. Aber immer schön der Reihe nach.
In der Beschreibung des Abschnitts Flüelen – Brunnen beim veloland.ch wird von der Nutzung der Axenstrasse wegen des starken Strassenverkehrs bei vergleichsweise schmaler Strasse abgeraten. Der Zug wäre eine schnelle Alternative aber warum dann nicht das Schiff nehmen? Gesagt getan.

So fuhr ich erstmal bequem an der Reuss entlang nach Flüelen und dort noch ein wenig durchs Mündungdelta bevor es zur Anlegestelle am Bahnhof ging.

So liebe Freunde historischer Signaltechnik ihr müsst jetzt ganz Tapfer sein. Die SBB Gotthard Basistunnel Zulaufstrecken kommen ganz ohne Hauptsignale aus. Wie hier im nördlichen Zulauf in Flüelen. Lediglich Rangiersignale gibt es noch aber die gelten nicht im ETCS L2 Betrieb und gehen daher auch in im Zugstrassen nicht mit in Fahrt (2 Lampen senkrecht oder diagonal nach Links oben). Damit die Tf nicht verwirrt sind haben diese nun blaue Optiken bekommen da man festgestellt hatte (oh Wunder) dass eine blaue Front des Rangiersignals mit den üblichen weißen Optiken bei Nacht nicht gerade optimal zum Erkennen ist ob es ein „ETCS Sperrsignal“ oder ein für die Zugfahrt gültiges ist.
Achja, wenn ich sehe was man sich in D für einen „Watz“ macht hinsichtlich Anordnung des Ne14, einen ETCS Markers, und in SBB Land dübelt man die einfach an die Fahrleitungsmasten, dann versteht man warum man in CH bei ETCS weiter ist.

Hmm, ein Auto aus Beton und ein überdimensionales Schiffshorn welches einst in Cuxhaven stand. Was es nicht alles gibt.

Schweiz ist wenn Schiffe LED Zielanzeigen haben oder der Ablegevorgang abgebrochen wird weil einer von der Crew einen Linienbus erkennt, auch wenn es dann „nur“ eine Extrafahrt war, und sich die Schiffe zur Symmetrieminute 30 auf dem See kreuzen.

Nach einem Zick-Zack über den See ist letzter Halt vor Brunnen der Anleger Rütli wo weut oberhalb der Station die bekannte Rütliwiese gelegen ist und so ist nach einer Stunde um 10:47 Brunnen erreicht. Tja, liebes Rad, jetzt ist es rum mit dem rausschauen auf die Landschaft. Jetzt ist wieder Selberfahren angesagt.

Das Rad stand während der Überfahrt im übrigen brav an der Seite und nicht wie auf dem Foto arrangiert mitten im Durchgang.

Nun geht es von Brunnen erst mal nach Schwyz.

Und dann wieder raus aus einer der kleinsten Kantonshauptstädte und „Victorinox“ Stadt ins Muotatal.

An der ehm. Talstation der 2017 stillgelegten Standseilbahn auf den Stoos warten die beiden Fahrzeuge auf die weitere Zukunft, durch die Fenster am Gebäude ist ein Blick auf die akte Trasse bzw. Endstation möglich.

Ein paar hundert Meter weiter Talaufwärts wechselt der morbide Charm der 60er bis 80er Jahre schlagartig ins moderne.

Die als Ersatz gebaute Bahn weist mit stellenweise 110% noch 3% mehr Neigung auf wie die vor wenigen Tagen genutzte Gelmerbahn. Zudem fahren die Wagen in der Berg- und Talstation fast horizontal an die Bahnsteige was für die Fahrgäste und insbesondere für den Güterverlad ein nicht unerhebliches Problem wäre wenn da nicht der Ideenreichtum der Konstrukte wäre. Im Gegensatz zu den starren Kabinen der alten Bahn sind die einzelnen Fahrgastkabinen und die Güterbühne drehbar gelagert so dass der Fußboden immer horizontal ausgerichtet ist.

Mit nicht unerheblichen Rückenwind bei relativ wenig Steigung geht es nun nach dem Hauptort im Tal, dem namensgebenden Ort Muotathal.

Bis hierhin war es, mal vom kleinen Anstieg nach Schwyz und nochmal zum Eingang des Muotatals abgesehen, rekativ entspannt zu fahren.

Also einfach mit dem Schiff von Flüelen nach Brunnen und dann von dort durchs „gefühlte Alpenvorland“ via Muotathal ins Klöntal. Total easy, … Pustekuchen.

Da liegt jetzt der Pragelpass vor mir (jahrelang dachte ich das der „Braglpass“ nur ein Element des Sketch „Der Feinschmecker“ von Emil Steinberger sei. Weit gefehlt) und im Gegensatz zu Grimsel und Furka sind bei diesem Steigungen >10% nicht die Ausnahme sondern eher die Regel. Teils bis 15 oder 16% zeigte das Fahhradisplay an. Kein wunder, werden einem doch am Beginn in Muotathal 880 Höhenmeter auch den nächsten 11km abgedriht. Da war stellenweise doch eher schieben angesagt und bei „nur“ 12% dachte ich schon dass es recht flach vorwärts ginge.

Wie üblich geben die Bilder keine Eindrücke der Steigungen wieder aber dafür waren die Ausblicke um so schöner. Der einzige der hier per Rad den Berg „hinaufochste“ war ich nicht.

Warum häbgt man ein Bild in eine Wetterschutzhütte? Hat es draussen nicht genügend Landschaft?

Je weiter ich hochfahre, nach etwa 5km geht es wieder moderater mit 5 bis 11% Neigung voran desto weiter bewölkt es sich und kurz hinter dem Parkplatz beim Eigeliswald fängt es zunächst leicht und dann doch etwas stärker an zu regnen. Da aber vom Blick in den Himmel davon auszugehen war dass der Regen nur von kurzer Dauer ist blieb die Regenkleidung eingepackt.

Noch regnet es aber kurz darauf auf der Passhöhe ist alles vorbei und die Sonne kämpft sich wieder in den Vordergrund.

Das gute Wetter nutze ich um die vorderen Bremsbeläge auszuwechseln. Eigentlich sind diese noch gut aber sie machen komische Geräusche und daher setze ich mal neue „Raduergummis“ von Shimano ein, statt des testweise und erstaunlich robusten Ersatzteils anderer Quelle. Mit den Originalbelägen hätte ich vmtl. schon nach dem Grimsel oder gar Brünig diese wechseln müssen. Aber irgendwie verträgt sich der neue Belag gerade bei Nässe nicht mit der alten Scheibe. Hinten wo beides neu ist ist auch kein Problem vorhanden.

Nach dem Boxenstop noch kurz im Berggasthof auf Kaffee (nein es ist kein Kaffee Lutz) und Wallnuskuchen eingekehrt und schon geht es hinab ins Klöntal.

Was hier auffällt dass am Pragelpass etliche Militärische Einheiten ihre „Duftmarke“ hinterließen. Alle paar Kilometer sind Aufschriften, Plaketten, Gravuren am Wegesrand zu finden. Vermutlich dient der Weg als „Baugebiet“ zur Ausbildung.

Und dann liegt untem im Tal der Klöntalsee.

Ich dachte beim Blick ins Klöntal mit dem See schon ich hätte mich erheblich verfahren und wäre
im Geiranger Fjord in Norwegen gelandet.

Auf der schmalen Uferstrasse geht es dann recht zügig zum heutigen Etappenziel welches neben dem Staudamm befindet.

Ein wunderschönes Fleckchen Erde, kein wunder dass hier bisweilen das Chaos ausbricht wenn insbesondere gefühlt halb Zürich hier zum Tagesausflug einfällt wie diversen Berichten zu entnehmen war.

Während des Abendessen fängt es wieder kurz und heftig an zu regnen was aber egal ist da ich gerade noch so unter dem Balkon sitze. Die Segel über den anderen Tischen der Terrasse lassen in Intervallen laut plätschernd das Wasser ab, sehr zur Freude der Kinder vom Geburtstagstisch.

Aber auch dieser Schauer geht vorbei und so warte ich den Sonnenuntergang am Staudamm ab.

Nachtangler zur „blauen Stunde“.

Ich war heute beim Bilderauswählen in Komoot wie die Igel beim Sex unterwegs. Gaaaaaanz vorsichtig und daher hat der Upload auch geklappt.

Somit heute wieder mit Bildern. Da auch die Schifffahrt aufgezeichnet wurde sind es natürluch keine 71,5 km sondern „nur“ 56km mit 1360 Höhenmetern.

2019-07-20 Sa Etappe 7 Attinghausen-Brunnen-Rhodannenberg

Der zweite Akku hat sich auch heute bewährt. Auch wenn dadurch, wue3schin gestern die Eigenleistung auf 50% gefallen ist. Normal fahre ich zu 3/4 mit „Beinpower“ aber dann wäre ich vmtl. nicht bis hierher gekomnen.