Über den Berg ins Rhonetal

Ehrlich gesagt hatte ich vor der heutigen Etappe etwas Bammel.

Über 1300m Meter bergauf waren laut Komoot bzw. www.veloland.ch angesagt und das bei gesamt 63km Strecke. Da war erst mal Haushalten mit dem Akku angesagt.

Zunächst wurden im Dorfladen die Getränkevorräte ergänzt da auf der heutigen Etappe vsl. wenig Gastronomische Infrastruktur am Wegesrand zu erwarten ist. Toll wie oft es in der Schweiz noch solche richtiggehenden „Tante Emma Läden“ auf noch so kleinen Dörfern gibt.

Pünktlich zur Abfahrt ind nachdem ich nochmal die Strassenbahn TER fotografiert habe (die beiden Radler haben sich beim vorbeifahren Entschuldigt dass sie ins Bild fahren, Schweiz halt) beginnt es über den Bergen zu Donnern, aber zim Glück ziehen die Wolken gen Osten und mögen daher bitte die Botox-Schabracken in Gstaad nassregnen.

Permanent mit 5 bis 10% Steigung windet sich der Weg ab dem Bahnhof hinauf zum Lac de l’Hongrin.

Am östlichen Ende des Stausees wird von der Nord- auf die Seite gewechselt und somit in den dortigen Waffenplatz vorgedrungen. Im Sommer ist dieser die ganze Woche passierbar, im Frühling und Herbst aber nur am Wochenende. Damit man das auch nicht vergisst hat man einen ausgemusterten Leopard I hier ausgestellt. Sonst sind aber eher Fusstruppen und insbesondere Mercedes G von Puch mit Anhängern und die Nachfolger der Pinzgauer Fahrzeuge von Bucher zu sehen.

Da ich kurz nach 12 Unterwegs bis sind die Truppen gerade beim Einrüsten für die Mittagsrast zu beobachten. Und was ist das? Warnschikd + Weiß/ Rote Fahne… nicht gut. Abet es ist nur ein Kontrollposten im inneren des Übungsplatz.

Hier wird man dann dem Posten am andren Ende vorgemeldet. Die nächsten 6,6km sind gemäss des Kontrollzettels bitte ohne Halt durchzuführen und die 60km/h nicht zu überschreiten. Naja,… ich versuch es mal.

Irgendwann ist dann, trotz „illegalen“ Verschnaufstops“ der andere Kontrollposten erreicht, der Kontrollzettel wird wieder abgegeben und die Schranke geöffnet und nach nur wenig Wegstrecke ist nicht nur der höchste Punkt der Etappe mit 1554m.ü.M. erreicht und es ergeben sich zudem wunderbare Ausblicke in Richtung des Genfer See.

Kurz darauf wird eine Steilwand mittels Tunnel passiert. Ich vermute mal dass diese Tunnel ohne den Waffenplatz nie gebaut worden wäre obschon die Hauptzufahrt zu diesem vom Osten her geschieht da due Strasse dort wesentlich besser ausgebaut ist.

Es geht steil bergab und ich bekomne Mitleid mit meiner Bremse. Das Rad-Navi erzählt was bom 15 bis 27% Gefälle.

Aber die Ausblicke ins Rhonetal sind überwältigend.

Es geht immer weiter abwärts und es wird dabei immer wärmer oder besser gesagt heisser. Waren es oben sm See noch angenehme 20 bis 23 °C steigt das Thermometer im Rhonetal auf über 30°C.

Aber dem hier angebauten Wein scheint es nicht zu schaden.

Einen Bremsbelagsatz später ist Aigle erreicht.

Die ehm. drei selbstständigeb Bahnen AL, ASD und AOMC welche jahrzehntelang mit ihren jeweils eigenen Farben AL (Braun / Weiss), ASD (Blau/Weiss) und AOMC (Rot/Weiss) für bunte Farbtupfer auf dem Bahnhofsvorplatz sorgten sind mutetweile fusionierte und einheitlich in Lintgrün unterwegs.

Einer der alten Garnituren dient nun im Ort in unmittelbarer Nähe zur ehm. Wirkungsstätte und der Drehgestelle beraubt, als Aufenthaltsraum für einen Spielplatz.

Ich kämpfe mich derweil in der brütenden Hitze hinauf zum Schloss. Den Zug der dieses passiert verpasse ich leider knapp aber aus der Gegenrichtung von Les Diablerets kommt auch bald was.

Ja und da kommt der Zug. Wenngleich er im Panorama fast untergeht.

Daher schnell weiter hinauf und oberhalb Verschiez lauert das nächste brauchbare Motiv.

Ab dann wieder Bergab nach Ollon und Bex.

Vor Bex quer eine interessante Seilbahn den Radweg. Mit ihr wurd aus dem Salzstollen das Salz zur Weiterverarbeitung am Bahnhof transportiert. Die beiden Silo-Gondeln pendeln dabei ununterbrochen.

Vor und nach dem Abendessen wird noch etwas dem Zug der ehm. BVB aufgelauert der in Bex wie eine Strassenbahn durch Ort verkehrte.

Bis Ende der 1990er verkehrte in der Tat zusätzlich zu den BVB Fahrten ein Triebwagen als Tram vom Bahnhof bis zum anderen Ortsrand.

Achja. Und gut gess hätt’s auch.

Fazit. Am Schluss waren es nur 1080m (Komoot) bzw. 1184m (Fahrradnavi) bergauf, 66,5 km und es waren bei 35% Unterstützungslristung über den Tag noch 30% Restkapazität im Akku. Schön.

Das Titelbild vom Beitrag entstand beim Schreiben vom Zimmerbalkon aus und so langsam wird die Aussentemperatur auch erträglich.

Nicht wundern wenn bei Komoot noch keine weiteren Bilder zu sehen sind. Die laden noch hoch und das dauert…

2018-07-25 Montbovon-Bex

Am Donnerstag wird es entspannter…

Von der Simme an die Saane

Heute war Entspannung angesagt. Zumindest bis Zweisimmen.

Nach einer erholsamen Nacht ging es ab 10 Uhr zunächst bequem talabwärts. Einzig unterbrochen von der Schranke am Flugplatz weil dort gerade ein Hubschrauber (!!!) startete.

Obschon die MOB seit 2013 im Grunde keinen Güterverkehr betreibt und mit dem aktuellen Umbau von Zweisimmen für die Spurwechselwagen die dortige Rollbockgrube beseitigt wurde stehen noch immer diverse der alten zweiachser Güterwagen auf den Bahnhöfen herum. Die MOB hatte diese sehr oft auch als mobile Werbefläche vermarktet.

Das „Ministellwerk“ von Matten ist recht überschaubar versorgt es doch im Grunde nur die Bahnübergänge da alle Weichen handgestellt sind.

Weiter geht es wieder über das Flugfeld der Simme entlang bis kurz vor Zweisimmen wo ein IR aus Montreux abgefangen werden konnte der sich hier den Berg „hinunterschraubt“.

Ab Zweisimmen geht es stramm bergauf und dann bis Saanenmöser immer wieder recht heftig Auf und Ab.

Ab Saanenmöser geht es angenehm hinunter nach Gstaad und die Bahnstrecke verfügt dazu über sehr fotogene Schleifen.

In Gstaad wird im Coop der Getränkevorrat ergänzt, es hat seit Mittag „angenehme“ 28 °C, und schon wird das Millionendorf wieder verlassen.

In Saanen steht dann eine interessant zusammengewürfelte Garnitur die anscheinend eine Überführungsfahrt nach Montreux ist und mir später wieder begegen sollte.

Es geht wieder ein wenig auf und ab aber die Ausblicke entschädigen für die Anstiege.

Auch interessant ist der IR der aus einer Kombination der modernen Triebwagen mit den zumeist für Gruppen reservierten historischen Panoramawagen (mit nachgerüsteter Klimaanlage) besteht.

In Gérignox entscheide ich mich Château-d’Oex „links liegen zu lassen“ (naja eigentlich liegt rs ja rechts der Saane) und „hügele“ mich auf der linken Talseite bergab.

Kurz vor Montbovon ist der Radweg wegen Bauarbeiten gesperrt und rs muss ab La Tine auf die Hauptstraße ausgewichen werden.

Der Bahnhof von Montbovon wird derzeit grundlegend und barrierefrei umgebaut. Das neue Stellwerk ist noch nicht in Betrieb und so sind derzeit keine Zugkreuzungen möglich, was die beobachtete schlechte Fahrplanstabilität der Strecke erklären könnte.

Aktuell fahren die Züge der Strecke Montreux – Zweisimmen ab Gleis 1 der RER (!) nach Bulle und Palezieux ab Gleis 2. Alle Weichen sind verschraubt, das Gleis 3 daher nicht erreichbar und die Gleise zum Depot werden derzeit neu erstellt.

Ihre Stadler Verwandschaft können die Triebwagen der TPF und MOB nur schwer verbergen.

Interessant ist die Strassendurchfahrt der RER (TPF ehm. GFM) aus Bulle.

Nach 20 Uhr verkehren Ersatzbusse nach Zweisimmen und es verkehren tatsächlich noch ABDe8/8. Nachdem er den SEV Bus abgewartet hat kehrt der Triebwagen im letzten Tageslicht zurück nach Montreux.

Übernachtet wird im Bahnhofshotel ohne Restaurant was aber trotzdem eine Halbpension anbietet.

„Hauptsach gut gess!“ Und das war auch gut da es in Montbovon sonst keine weitete Restauration gibt.

Die ganze Etappe wieder mit mehr Bildern bei Komoot.

2018-07-24 Lenk – Montbovon

Und die nächste Etappe wird heftig. Ich lass mich überraschen ob noch mehr kaputt geht. Der Fahrradständer ruft schon nach Aufmerksamkeit 🤣🤗