Reykjavik

Sodele.
Der letzte ganze Tag auf Island ist mit dem Schreiben dueser Zeilen nun auch fast vorbei.  Morgen geht es bereits um 4:30 Uhr vom Hotel zum Flughafen. Üble Flugzeiten…

Aber zuvor konnten noch nette Einblicke und Aussichten in der Hauptstadt von Island gesammelt werden.
Sei es im Stadtpark, der Hallgrímskirkja Kirche (mit Aufzug im Turm) oder der „Harpa“ (Harfe), also der Oper.
In einem Souvenirladen waren Magnetsticker zu sehen die eine Uhr zeigten,  auf der statt Ziffern unterschiedliche Wettersymbole dargestellt waren. Von Sonne über Bewölkt und Gewitter bis Schneesturm war alles bunt gemischt dabei.  Darunter stand der Satz der übersetzt lautete „Wenn dir das Wetter in Island nicht gefällt, warte einfach 5 Minuten“.
Diese Aussage kann ich nur voll bestätigen.
Wenn mir Petrus auch heute wieder wohlgesonnen war, so gab es mehrere rasch wechselnde Wetterzustände rundherum zu beobachten. Am Denkmal oder eher der Skulptur des Schiff von Leifur Eiríksson konnten mehrfach Wetterwechsel über der Bucht,  teilweise mit beeindruckenden Regenbögen, beobachtet werden.
Eigentlich nur auf der Suche nach einer Toilette ging ich in das neue Gebäude der Oper die u. a. auch ein Kongresszentrum ist, oder nüchtern betrachtet ein Millionengrab.
http://de.m.wikipedia.org/wiki/Konzerthaus_Harpa

Unabhängig davon ist das Gebäude beeindruckend mit interessanten Details und Installationen bis in die letzte Ecke.
Irgendwie erinnert das Gebäudenan die Darmstädter „Schepp Schachtel“ (Darmstadtium), wobei die Isländer anscheinend weniger Probleme mit Wassergräben vor Gebäuden haben wie Darmstädter.  🙂

Achja. Da denkt man dass man auf einer seit jeher „bahnfreien“ Insel weilt und was entdeckt man im alten Hafen von Reykjavik?

Die Dampflok “ Minør“ die in 1913 auf ihrer Feldbahnlinie mitgeholfen hat den Hafen zu bauen.

Das war auch eine der ersten und letzten „Bahnlinien“ auf Island. Echten Bahnverkehr gab es hier nie. Dafür war und ist das Land zu schroff und das Fahrgast sowie Frachtpotential zu klein. 

[Nachtrag] 

Es gab noch zwei weitere Materialbahnen.

http://de.m.wikipedia.org/wiki/Schienenverkehr_in_Island#Hafenbahn_Reykjav.C3.ADk

Die Planungen für eine Bahnstrecke vom Flughafen Kevlavik in die Hauptstadt scheinen mit der Wirtschaftskrise gestoppt zu sein. 

[/Nachtrag] 

Der Tag klingt aus mit einem ausgezeichneten Steak vom Lamm. *sabber*

Zurück nach Reykjavik

Die Rückfahrt von Akueyri nach Reykjavik habe ich als eher unspektakulär empfunden, oder war ich durch die vieltahl von spektakulären Stellen und Abschnitten der letzten Tage einfach nur visuell übersättigt? ;-D

Wieder stets der Hauptstraße 1 folgend ging es über diverse Pässe, grüne aber teilweise schroffe und menschenleere Landschaften im Norden Inlands zurück in die Hauptstadt.

Achja, das Überlandbusnetz ist schon recht übersichtlich, wie man dem Aushang in der Tankstelle / Rasthaus / Angelgeschäft / Supermarkt und somit im größtem Haus vom wenige Seelen Dorf Varmahlíð im Laugavegur entnehmen kann. Eine Rundreise ist somit nicht moglich da die Ostküste nicht durchfahren wird. In Reykjavik hangen noch Karten aus auf der due nördliche Linie noch bis Egilsstaðir (Ort am Nordende des länglichen See oben rechts kurz vor der „mitte der Ostküste“) eht. Vermutlich sind diese aber nicht aktuell.

Natürlich war auch heute ein netter Wasserfall, der Glanni Wasserfall am Ende der Holtavörðuheiði Hochebene, mit auf dem Programm. Er war auch der vorerst Letzte im Reiseprogramm.

Weiter ging es nach Borganes und back ejnem Kuzen Fotostop zum „Atlantik kucken“ an der über weite Abschnitte schroffen und sehr windigen Küste entlang Richtung Hauptstadt. 

Apropos windig. An vielen Stellen im Land, meist an „grossen“ Kreuzungen von Hauptstraßen oder exponierten Steckenabschnitten stehen Leuchtanzeiger die den Strassenzustand, Temperatur und Windgeschwindigkeit anzeigen.  

Das Hotel liegt leider etwas außerhalb der Innenstadt weshalb die Suche nach einer Essensmöglichkeit sich ewas schwierig gestaltet und der Stadtbummel wird auf den Donnerstag verlegt.

Aber eines kann jetzt schon gesagt werden.  Die Tour stand hinsichtlich des Wetters unter einem sehr guten Stern.  Wenngleich der Isländer eine ganz andere Ansicht von schlechten Wetter hat war es selbst für kontinentaleuropäische Verhältnisse bis auf wenige und kurze Ausnahmen abdolut Top.

Fire and Ice II – Jetzt erst recht

War das Wetter am Vortag eher etwas „eingeschränkt verfügbar “ und der Wetterbericht versprach auch nicht unbedingt gutes so folgte die positive Überraschung nach dem Aufstehen. Es herrschte strahlender Sonnenschein.  Génial!

Auf der Hauptstraße Nr. 1 ginge es zunächst durch das Breiðdalur Tal in Richtung Egilsstaðir.
Am Ende des Tals schraubte sich die Straße in mehreren Serpentinen und mit respektabler Steigung über den Pass. Faszinierende Ausblicke waren dabei natürlich inklusive. Apropos Hauptstraße Nr. 1. Wenige Kilometer hinter dem Hotel endete die Fahrbahn aus Asphalt und diese Hauptschlagader wurde über den Pass zur Piste.

In Egilsstaðir wird ein Tankstop eingelegt.  Faszinierend dass in diesem kleinen Ort die Geschäfte meist erst um 10 Uhr,  vereinzelt sogar erst um 11 Uhr öffnen. Dafür schließt man schon um 18 Uhr, Samstags um 12.

Weiter auf der Hauptstraße Nr. 1 und in derem Verlauf dem Tal des Jökulsá á Brú folgen wird ein weiterer hübscher Wasserfall besucht der das Wasser aus der Hochfläche ins Tal leitet. Durch die Perspektive bedingt könnte man meinen das Wasser käme aus dem Nichts.

„Nichts“ triffte die Beschreibung der Hochfläche Mývatnsöræfi ganz gut. Asche, Steine, erkaltete Lava… das war es. Aber die Ausblicke sind spektakulär und man erkennt bereits fern am Horizont den Bereich mit der vulkanischen Aktivität des Bárðarbunga an von unten leicht rot angestrahlten Wolken.
Unterwegs wird eine Hängebrücke gequert von der man hofft dass diese eine evtl. Flutwelle des Schmelzwassersee aus dem Eroptionsgebiet überlebt

Das nächste Highlight folgt auf den Fuß und zum Glück gibt es noch keine Geruchsfotos.
Warum? Die Hochfläche wird über den Námaskarð Pass zum Mývatn See hin verlassen. Kurz vor dem Pass befindet sich das Hochtemperaturgebiet Hverarönd in dem sich diverse Thermalquellen, Fumarolen und Solfataren befinden die vom aktiven Vulkansystem der Kafla gespeist werden. Die Thermalquellen sind nicht wie die Geysiere aus klarem Wasser bestehend sondern eher kochende Schlammtümpel bzw. Schlammtöpfe. Der aus den Solfataren ausströmende Wasserdampf enthält hohe Anteile von Schwefel, was das ganze Umfeld in eine „besondere Atmosphäre“ taucht.

Nach dem Besuch in der Vorhölle geht es über den Pass zur Mittagsrast an der blauen Lagune des Nordens. Wie beim Pendant im Südwesten nutzt man hier das Abfallprodukt Heisswasser der Geothermie für ein Thermalbad, nur eine Nummer kleiner. Das 100 °C heiße Wasser kühlt, bevor es den Becken zugeleitet wird, in einem grossen Behälter ab. Ich habe selten einen so großen Eierkocher gesehen. 🙂
Auf dieser Seite des Pass befinden sich die amerikanische und eurasische Pkatte gut sichtbar dicht nebeneinander.

Weiter geht es zum Lavafeld beim Mývatn See, der benachbarte Vulkan erinnert dabei an eine überdimensionale Steinkohlehalde, und diverse Blindkrater in der Nachbarschaft. Diese sehen zwar aus wie kleine Ausgaben der Vulkankegel aus der Volvic Werbung, waren aber nie Vulkane. Ihre Form bekamen sie durch einen besonderen Umstand beim Abkühlen von Lava im Wasser.

Nun geht es weiter nach Akureyri und unterwegs wird auch noch der sehr fotogene Goðafoss Wasserfall besucht.

Während der Fahrt wurde kurzfristig ein Highlight außerhalb des Programms organisiert.
Ein Flug zum Eruptionsgebiet des Bárðarbunga. Ein nicht gerade billiger Spaß, aber wann hat man schon mal die Chance einem Vulkan „ins Auge zu sehen“. Selten war die Gelegenheit so günstig und die Ausblicke sowie Eindrücke sind nicht mal mit dem Wort Spektakulär annähernd adäquat zu beschreiben.

Fjorde

Die heutige Tour war eher unspektakulär. Aber gut, permanent 150% wäre auch unrealistisch 🙂
Der Vatnajökull Nationalpark wurde hinter sich gelassen und es ging weiter der Südküste entlang nach Höfn. Höfen ist vermutlich das „Hummer Mekka“ der Isländer. Zudem eine der grösseren Städte.  Aber der Begriff grössere Stadt raftrelativiert sich etwas wenn man offizielle Karten von Island ansieht. Hier werden selbst in grossen Karten bereits einzeln stehende Höfe oder Gasthäuser dargestellt und mit Namen versehen wie in deutschen Karten erst richtige Siedlungen. Orte / Städte werden dann mit bis 100, bis 400 unter 1000, über 1000 und über 2000 Einwohner dargestellt. Letztere sind nur wenige Städte,  ohne genau nachgesen zu haben dürften es unter fünf Städte sein. Höfn ist mit seinen ca. 1600 Einwohnern damit im oberen Mittelfeld.
Nach Höfn wird die Südküste verlassen und es geht weiter in Richtung Norden entlang der Ostküste. Diese ist wesentlich schroffer und steiler und mit teileise langen Fjorden durchzogen was die Fahrstrecke nicht unwesentlich verlängert. Kurz hinter Höfn hat man vor ein paar Jahren einen Tunnel gebaut um den kleinen Almannaskarð Pass zu umgehen, der bis dahin mittels einer Schotterpiste mit auf der Landseite 10% und der Seeseite 16% Neigung zu ersetzen. Achja, diese Schotterpiste gehörte zur Strasse Nr. 1 die als Hauptschlagader ein mal komplett um die Insel führt. Auf der Landseite kann man noch auf die „Passhöhe“ hochfahren um den „Ausblick“ zu geniessen. Wegen der diesigen Luft musste die Ansichtstafel die Vorstellungskraft unterstützen.  Gleichzeitig kann man während sich der Bus hinaufkämpft erahnen wie sinnvoll der Tunnelbau war.
Entlang der Küstenlinie mit stetem Bergauf und Bergab geht er in Richtung Djúpivogur zur Mittagsrast. Zuvor gab es noch einen kleinen Stopp an einem Leuchtturm und mitten in der Steilküste. Unterweges fallen mir Strommasten auf die nicht in die üblichen Raster fallen. Überlandleitungen mit drei Leitern, klar Drehstrom aber was ist die Trasse nebendran mit dem einen Leiter? Vom Isolator her mit niedrigerer Spannung wie die Drehstromtrasse. Dürfte so um dir 20kV sein. Am Leuchtturm gab es dann die Auflösung wenn man sich den dortigen Trafo am Mast anschaute.  Die Isländer benutzen für das Einphasennetz die Erde als Rückleiter und sparen sich damit die zweite Strippe. Womit sich Wikipedia mit der Aussage der Nichtanwendung in Europa irrt.
de.m.wikipedia.org/wiki/Single-Wire-Earth-Return
In Djúpivogur wurde nach dem Genuss eines leckeren Lachsbrot der örtliche Hügel erklommen um einen guten Blick in den dortigrn Fjord zu bekommen. Anschließend noch ein Blick am Hafen auf die dortige Kunstinstallation zwischen der Lebertranfabrik und Kaimauer. Getreu dem Motto „Ist das Kunst, ode kann das weg?“ hat man die Straßenseite zum Wasser hin mit überdimensionalen Eiern aus Stein divererser Vogelarten verziert.
Jetzt geht es hinein in den Fjord und kurz vor dem Ende wird (wieder mal) ein hübscher Wasserfall begrüsst. Danachgeht es auf der Nordseite des Fjords wieder heraus um Hotel im nächsten Tal anzusteuern. Hotel Stadarborg ist eine ehemalige Schule und mitten „in the middle of nowher“ im Breiðdalur Tal in der Nähe von Breiðdalur was nach kurzem Spaziergang auf den Hügel hinter dem Hotel bestätigt wurde. Ich erinnerte mich just wieder mal an einen Satz den man auf einer Schottland-Tour oft zu hören bekam wenn msn sagte dass man bis nach Wick fahren wollte: „What do you want in Wick? There is nothing.“ Die kannten wohl Island nicht.  🙂
Das Wetter war nicht ganz so toll wie am Vortag.  Es lag stets mehr oder weniger Dunst in der Luft, aber immerhin kein Regen und „verdeckter Sonnenschein“.

Kalaueralarm für das letzte Bild!
Ich habe mal Isländisch Moos in freier Wildbahn fotografiert.
Apropos Moos. Komisch dass die Isländer von der Wirtschaftskrise so stark getroffen wurden. Moos und Asche haben die doch ohne Ende. Aber wenn man meint die Asche regelmäßig über die halbe Welt zu verbreiten braucht man sich nicht zu wundern wenn einrm das Moos ausgeht…  😉

Fire and Ice

Nein, falscher Titel und nicht der Bogner Film.
Water and Ice wäre besser um den Tag zu beschreiben.
Der Tag begann nicht besonders vielverspechend. Dicke Wolken und kurzzeitig Regen begleiteten das Frühstück.
Die Regenjacke am Vormittag war aber weniger dem Schauer als eher dem ersten Ziel der Tagesetappe geschuldet.
Angefahren wurde der Seljalandsfoss der einerseits recht imposant in die Tiefe stürzt, den man aber auch ungestraft hintergehen kann. Also etwas das was man sonst, egal ob mit einem Wasserfall oder Mitmensch, unterlassen sollte.  😉
Es ist schon ein besonderer Eindruck „von hinter den Kulissen“.
Weiter ging es dann zum Skógafoss. Dieser wurde nur im Japaner Modus abgehakt, obschon er auch nicht von schlechten Eltern ist.  Leider fehlte die Zeit die Treppe zur Abbruchkante zu erklimmen.
Apropos Japaner. Neuester Trend bei Asiaten und Arabern scheint es zu sein das Mobiltelefon bzw. die Digitalkamera an einem Stock über Kopfhöhe zu tragen oder „Langabstand“ Selfies zu erzeugen.
Kurz vor dem Ort Vík wird am Übergang der Dyrhólaós Bucht / Lagune in den Atlantik der Golfstrom begrüßt. Es ist schon interessant direkt am Meer zu stehen und schneebedeckte bis zu 2000m hohe Berge zum greifen Nah zu sehnen.
Im Ort Vík sizt man derzeit auf gepackten Koffern. Die benachbarte Katlar (grummelige / regelmäßig aktive und damit riskante Vulkane sind in Island meist weiblich) macht derzeit „Bunga Bunga“ und grummelt und bebt vor sich hin. Man rechnet mit einem Ausbruch der vsl. eine Flut aus Schmelzwasser erzeugen wird (neben den üblichen pyrotechnischen Effekten eines Ausbruchs) und wenn es dumm läuft kommt das alles durch das Ort durch. Was derartige Schmelzfluten anrichten können wird einem mehr als deutlich ein paar Kilometer später deutlich. Über Kilometer Mondlandschaft, zerstörte Brücken usw. 

Die Strase führt derweil weiter der Südküste entlang, oftmals zwischen der relativ flachen Küste und den ersten Erhebungen vor eindrückliche Bergkulissen vorbei. Die Vegetation angepasst könnte man hier Filme in Landschaften die quer über den Planeten Erde verteilt liegen dicht nebeneinander drehen. Von Grand Canyon (in Klein) bis Khao Lak, von den Felsenfornen ist alles da.
Aber das beste war, das Wetter wurde mit jedem Kilometer besser.
Die Gletscher rücken dabei immer näher an die Küste und erscheinen immer mehr zum Greifen nah. Nach etlichen Kilometern Mondlandschaft wird der Südwestzipfel des Vatnajökull Nationalpark erreicht. Der Vatnajökull ist der größte Gletscher Europas und seine Ausläufer kommen auf wenige Kilometer an die Küste heran. Der Abstand wird aber immer größer. Die Gletscherausläufer schmelzen, wie auch andere eigenständige Gletscher hier im Süden, kontinuierlich ab und gehen dadurch zwischen 30 bis 70 Meter im Jahr zurück.
Das Infozentrum informiert sehr gut wie man bis noch vor wenigen Jahrzehnten mühsam die „Aschewüsten“, Flüsse mit Gletscherwasser und Gerölllandschaften überwinden musste im den Osten der Insel zu erreichen, sowie den Gletscher und die vulkanischen Aktivitäten unter dem Eis und deren Folgen. Mit eine der heftigsten Folgen der jüngsten Zeit hatte der Ausbruch des Grímsvötn in 1996, welche  im wesentlichen durch die Flut des geschmolzen Gletschereis als auch durch Ascheniederschlag noch heute zu erkennen sind.
Nachdem die Infos aufgesaugt und die Gletscher zusammen mit dem darüber thronenden höchsten Berg Islands, dem Hvannadalshnjúkur mit 2.110 Metern, fotografiert wurden ging es zum absoluten Highlight des Tages.  Zur Gletscherlagune.
Hier reicht eine weitere Gletscherzunge des Vatnajökull bis fast ins Meer. Sie endet in einer Lagune die einen nur knapp einen Kilometer langen Abfluss in den Atlantik hat. Es war faszinierend den Eisbergen beim treiben zuzusehen.
Abschließend wird sich im Hotel „Smyrlabjörg“ beim köstlich und mit reichlich Auswahl gestalteten Buffet noch regionales „Gletscherbier“ gegönnt. Sehr gut, sowohl das Helle als auch das Dunkle.
Später konnten noch ein paar schwache Polarlichter gesichtet werden. Bevor Kommentare kommen.  Nein, diese waren keine Folgen des Biers. Bei den hiesigen Preisen ist der dafür nötige „Level“ nicht realisierbar.  *lach*

Der Mond schien zudem so hell dass ich meinen Schatten bei Nacht (die schwarze Seele?) sehen konnte und machte damit das Sichten dieses Efekts leider etwas schwer.

Wasser Wasser Wasser

Der heutige Tag Stand im Zeichen des Wassers.  Aber zum Glück nicht von Oben.
Das Wetter war nicht mehr so toll wie gesern,  aber am Gullfoss Wasserfall hatte es sogar vorübergehend Sonne.
Aber alles schön der Reihe nach.
Heute Morgen ging es zunächst aus Reykjavik raus in östliche Richtung nach Þingvellir. Neun. Der Monitor ist nicht defekt.  Das schreibt sichiso  🙂

 An dieser Stelle tagte erstmals 930 n. Chr. das islndischen Parlament. Natürlich nicht wie heute bis zu täglich sondern ein mal im Jahr. Da die Parlamentssitzungen, im Gegensatz zu den schon Jahrhunderte früher tagenden Griechischen Parlament(en), bis heute ohne Unterbrechung durchgeführt wurden kann Island für sich in Anspruch nehmen das älteste Parlament der Welt zu besitzen. Þingvellir gibt auch dem dortigen Nationalpark seinen Namrn und liegt am Nordufer des Sees Þingvallavatn, dem größten Binnensee Islands.

Auch aus geologischer Sicht ist Þingvellir interessant. Der dortige See bzw. das Tal allgemein befindet sich mitten in der Driftzone der Amerikanischen und der Eurasischen Kontinentalplatten. Dadurch wird das Tal immer breiter und tiefer. Besonders auf der Eurasischen Talseite sind die durch die Spalten und Rissbildung erzeugten „Treppen“ im Hang sehr gut erkennbar.
Nach so viel Kultur und Wissenschaft ging es weiter zum Gullfoss Wasserfall.
Hier stürzt der Fluss Hvítá in zwei Stufen zunächst 11m und anschließend 21m in die Tiefe. Während die erste Stufe zwar imposant breit aber fast einer überhohen Stromschnelle gleicht stürzt das Wasser in der zweiten Stufe spektakulär in eine schmale Schlucht.
Nach diesem  stellenweise feuchten Vergnügen ging es zum weltweiten Namensgeber der „überdimensionierten natürlichen Wasserkocher“, dem Stóri Geysir (grosser Geysir). Dieser ist zwar einer der ältesten bekannten Geysire aber ein recht fauler Geselle und auch heute hatte er keine Lust zu sprudeln.
Das überlässt er lieber seinem benachbarten Kollegen, dem Strokkur (zu deutsch Butterfass). Beide liegen in einer kleinen Fläche im Heißwassertal Haukadalur. Der Strokkur bricht alle paar Minuten aus, was das Fotografieren „relativ“ einfach macht.
Nach den Geysiren wurde noch ein weiterer Wasserfall, der Vatnsleysufoss, besucht in dessen unmittelbarer Nachbarschaft sich eine runde Anlage befindet die fast an eine verkappte Stierkampfarena ohne Tribüne erinnern könnte. Aber hier werden zum Ende des Sommers die von den Wiesen zusammengetriebenen Schafe wieder auf die entsprechenden Bauernhöfe auseinandersortiert.
Zur Übernachtung geht es weiter in den Süden nach Hvolsvelli (hier passt die Speisekarte auf das Ortsinfoschild), in Sichtweite der auf 10 bis 30km Entfernung vor der Küste liegenden Vestmannaeyjabæjar Inseln (Westman Islands) und in der andernen Richtung landeinwärts liegenden Berge  (wie es sich hier gehört Vulkane) wie u. a. Katlar und Eyjafjallajökull. Bei letzterem sei an 2010 erinner, als dieser (wobei Isländer ihre Vulkane gerne Weiblich benennen) den fluglärmgeplagten Anwohnern z. B. des
Frankfurter Flughafens, Ruhetage verschafft hatte. Unter anderem die Isländer fanden es weniger erholsam.
Achja. Auch der Bus Marke Mercedes mit Islandanpassung sei gezeigt.  Die ggü. den in D üblichen Modellen nicht unwesentlich erhöhte Bodenfreiheit und Stoßdämpferwege dürften auf der weiteren Route noch ihre Berechtigung stärker beweisen können. Trotzdem wäre ein Zug bequemer 🙂
So, genug geschrieben. Bilder sagen mehr wie tausend Worte.

Island duck dich!

Ich komme…

Aber wie so oft stehen vor dem Vergnügen die Mühen.
So gilt es erst einmal zum Flughafen zu kommen. Dues geschah konform mit dem Blogtitel mit der Vias nach Ffm Hbf (an 10:35, die Karre als Einteiler geführt war gesteckt voll) und dann mit der S8 „Retro Linie“ im 420er zum Flughafen. Dann galt es die „ganzen Freuden der heutigen Luftfahrt“ mit Anstehen am Check In,  Securityshow (ich kam zum ersten mal ohne *Biiiiiep*durch die Schleuse) und Boarding-Rumgegammel zu durchleiden.
Der Flug war unspektakulär (Ffm / FRA ab mit +30 und niemand murrt) und nach gut 3:15h wird der Flughafen Keflavík etwas südwestlich von Reykjavik erreicht.

Das Wetter ist top, soll aber due nächsten Tage leider nicht so bleiben. Mal schauen, das hiesige Wetter doll Berichten nach ohnehin unberechenbar sein. 

Nach dem Zusammensammeln der Reisegruppe zum Bus geht es durch die allgegenwärtigen Lavafelder zur „Blue Lagoon“. Diese ist eigentlich ein Abfallprodukt des dortigen Geothermiekraftwerk. Man könnte hier im „saaschwarmen“ Wasser gerne länger verweilen aber das Abendessen und Hotel ruft. Si bleibt es bei 1h Schnelldurchgang in der Brühe.

Immerhin wirkt der Vorteil der Zeitverschiebung.  Island ist minus 2h gegenüber der MESZ.
Oh da fällt mir ein dass ich die Kamera noch nicht umgestellt habe…

Nach dem Badevergnügen geht es an der Küste entlang zum Abendessen mit kurzem Abstecher zum Sitz des Präsidenten (geradezu Schweizer Zustände) und weiter zum Hotel.

Reykjavik ist eine quirlige Stadt. Um kurz nach 22Uhr ist auf der Haupteinkaufs- und Kneipenstrasse „Betrieb wie in Frankfurt uff de Zeil im Sommerschlussverkauf“  🙂
Aber es ist auch interessant über was es hier alles Museen gibt. 😉

Achja. Von wegen keine „Eisenbahn“ auf der Insel. Eine DB ScHenker Dependance wurde schon gesichtet.Fehlen nur noch die Bahnstrecken  😀

I'll be back.

So, das war es. Morgen geht die geliebte Tretmühle wieder los.  Gerade jetzt wo man sich daran gewöhnt hat und der Kopf langsam halbwegs frei wurde.  Innen im Kopf also geistig – Nicht etwa aussen. Da befreit er sich ja schon länger von lästigem Kopfschmuck  ;-D

Die Rückreise einfach Bulle über Romont, Bern und Basel in die Heimat wäre ja zu langweilig.

Daher geht es zunächst nach Montbovon, nicht ohne zuvor den Güterzug aus Broc-Fabrique zu entdecken, als auch die vorschriftsmäßig getarnte Landschaft und diverse Bauten des Militär bei Gruyere.
In Montbovon wurde dann der Golden Pass Panoramic nach Zweisimmen erreicht. Der vordere Zugteil ist sehr gut gefüllt der hintere, da ohne Reisegruppen, relativ leer. So durfte auch die „VIP Lounge“ genutzt werden um eine Streckensicht wie die eines Lokführers, nur halt eben rückwärts, zu genießen. Das Wetter ist wechselhaft. Regen, Sonne, niedrige Wolken… alles dabei.
In Zweisimmen gibt eine Rampe vor der mittlerweile ungenutzten Rollbockanlage Rätsel auf. Vmtl. für das Abladen eines Meterspurfahrzeug vom Rollwagen nötig.
Ab hier geht es mit dem sehr bequemen „Lötschberger“ Triebwagen direkt nach Bern mit Fahrtrichtungswechsel und ankuppeln des Triebwagen aus Brig in Spiez.
Das oftmals auf der Brücke vor dem Bahnhof Bern grüßende Alpenpanorama entfällt, heute der Fluss unter der Brücke ist wohlgefüllt. Mit dem IC und Sichtung des Funkmesszug in Olten sowie einem letzten (sehr guten) Kaffee zum „Schweinepreis“ [tm] geht es zügig nach Basel wo bequem der ICE 70 erreicht wird. Das Wetter ist auch im Rheintal bzw. Schwarzwald nicht übermäßig prickelnd aber brauchbar.

In Frankfurt schifft es. Der Heimatbahnhof wird dann aber doch auf die Minute pünktlich und ohne Regen erreicht. 

Während der Heimreise schockt dann diese Meldung:
http://www.blick.ch/news/schweiz/graubuenden/erdrutsch-erfasst-rhaetische-bahn-bei-tiefencastel-zug-waggons-haengen-ueber-dem-abgrund-id3050642.html
Nochmal relativ glimpflich („nur“ vier Schwer- und mehrere Leichtverletzte) ausgegangen.

Nachtrag: Leider ist einer der Schwerverletzten mehrere Tage nach dem Unglück an den Veretzungsfolgen gestorben. 🙁

Bin I auffi. Auffi, auf en Berg…

Um mal Luis Trenker zu zitieren. 🙂

Nach dem miesen Wettermam Vortag sieht es nun doch wesentlich besser aus. Einer Wanderung auf den 2002m hohen Berg Moléson (Erstes Bild im Bf. Gruyere der Berg mittig im Hintergrund) steht, ausser der gefühlt schlechten Kondition, nichts mehr im Wege. 

Gewählt wurde für den Anstieg die Route ab Albeuve (750m.ü.M.). Diese hat bereits im unteren Abschnitt recht heftige Steigungen aber dafür kommt der Weg auch an sehr netten Stellen wie einem Wasserfall oberhalb Albeuve vorbei.

Was wundert.  Eigentlich ist doch auch in der Schweiz Kirche und Staat getrennt.  Warum verteidigt man aber Heiligenfiguren und den anschließenden Kreuzweg zur „Chapelle de l’Evi“ am oberen Ende der Schlucht des gleichnamigen Bach Evi mit einem MG-Nest?

Hinter der Kapelle geht es nur auf Almen und die Gipfel. Kein Passübergang oder ähnliches. Nein, man will eigentlich nicht wissen was da hinten wieder vergraben wurde  😉

Der Anstieg ist steil aber gut begehbar. Er scheint jedoch eher die seltener genutzt Variante zu sein und gerade oberhalb der Alm „Tsuatsau Dessous“ (auf Bild 9 unten erkennbar) auf gut 1350m bis zum Zusammentreffen mit einer Route von Molésont-Village her ist der weg schwer als solcher erkennbar und (insbesondere für Schweizer Verhältnisse) schlecht gekennzeichnet. Da hilft aber die super Wander-App von www.wanderland.ch mit den offline nutzbaren topographischen Karten. Ab 1600m mit dem Zusammentreffen mit der Route aus Molésont-Village bzw. der Bergstation der Standseilbahn in Plan-Francey ist er wieder gut erkennbar gekennzeichnet.  Auch ist ab hier etwas mehr los. Bisher war ich alleine unterwegs. 

Wie gut zu erkennen zog immer mehr Bewölkung auf, trotzdem waren gute Ausblicke vom Gipfel und der Bergstation in die hohen Alpen, den Jura und zum Genfer See (Rochers-de-Naye lag wieder in Wolken) möglich. 

Runter zum Bshnhof von Gruyere ging es dann mit Seilbahn, Standseilbahn und Bus. Für CH etwas untypisch war die Anzahl der Umsteigerauf den Bus mit gesamt nur vier Personen recht gering. Dafür war der Parkplatz um so voller.  🙁

„Brasserie de Relais“ ist doch auch mal eine nette Bezeichnung für Relaisraum… Nee, ist nur die ehm. Bahnhofsgaststätte in Gruyre.

Abschließend wurde noch der Streckenast Bulle-Palezieux befahren und dabei der Bf. Châtel-St-Denis begutachtet. Der heutige Kopfbahnhof war früher Durchgangsbahnhof nach Vevey. Derzeit trägt man sich mittdem Gedanken den Bahnhof einige hundert Meter früher so neu zu bauen dass die Äste aus Bulle und Palezieux direkt ohne Kopf machen durchgebunden werden.

Der Tag endet mit einem guten Käsefondue, in der Brasserie de la Gare :-),welches nicht mit Brot sondern kleinen Kartoffeln serviert wird. Lecker. 

Achja. Was es nicht so interessante Schaukästen in der Bahnsteigunterführung von Bulle gibt…

Schrottwetter

Hmmm:
Vico Torriani – In der Schweiz – 1974: http://youtu.be/VPVY6NDKiR0
Die Wetteraussagen des werten Herren sollte man mal korrigieren  🙂

Nach dem Top Wetter vom Sonntag, eigentlich der ganzen letzten zwei Wochen, sah es nach der Gewitternacht morgens nicht prickelnd aber vielversprechend aus. Also wurde eine Fahrt zum Rochers de Naye oberhalb von Montreux angesetzt. Geplant war im Anschluss herunter nach der Station Jor abzusteigen.

In Montreux wurde mit Material aus mehreren Generationen munter rangiert. Die neuen Zugzielanzeiger sind hinsichtlich der Wagenstandsanzeige etwas verspielt. Die grünen und gelben Streifen scheinen 2. bzw. 1. abzuzeigen. Ob bei einer Lok einer anderen Baureihe auch das Symbol ändert?  😉

Die Bahn auch den Rocher de Naye klettert mit einer Spurweite nur 800mm und in Abschnitten mit bis zu 22% Steigung von von Montreux in 400m Höhe bis zur Bergstation auf 1968m.

Mit jedem Höhenmeter wurde das Wetter aber nicht besser,  ganz im Gegenteil…

In der Bergstation wurde, getreu dem Prinzip Hoffnung, bei einer Brotzeit auf besseres Wetter gewartet. Der starke Regen und Wind lies nach, Dunst und Nieselregen blieben aber. Trotzdem wurde der Abstieg angegangen. Da der Regen nicht nachlies und der Weg immer matschiger und schlechter begehbar war wurde der Abstieg bereits in La Perche abgebrochen.

Das einzig positive der Wanderung war dass dabei eines der Schafe entdeckt wurde das sich mit dem Kopf im Absperrzaun verheddert hatte. Gemeinsam mit dem Koch (!?!) der Bergstation konnte das arme Vieh wieder befreit werden.

In Montbovonüberraschte der Goleen Pass Classic und offenbar bezahlt die MOB gut wenn man dem Schild an der Tür des Chef de Gare glauben kann. *lach*

Im Coop wurde noch eine kleine Auswahl zur Bierprobe geholt. Whow, sigar Monsteiner gibts.

Mal sehen mit was das Wetter am Mittwoch überrascht.