Mehrfach über die Elbe auf dem Weg nach Quedlinburg

Ich dachte eigentlich dass am Elberadweg um diese Jahreszeit mehr los ist, aber im „Biber“ bin ich der einzige Übernachtungsgast und ab morgen ist hier erstmal Herbsturlaub.

Aber das Wetter ist noch gut brauchbar nur noch etwas kühl aber das gibt sich als die Sonne durchkommt.

So geht’s erstmal auf dem Elberadweg stromabwärts.

Durch den Wald geht es dabei am ehemaligen Schloss Frederikenberg von dem nurnoch das Haupttor existiert.

Ein alter Kilomterstein nennt altmodisch die Entfernung von 10km.

Die Fähre bei Beritenhaben ist laut Schikd im rechts der Elbe gelegenen Tochheim ausser Betrieb, aber sie verkehrt. Da ich aber nach Barby zur Brücke will nutzt sie mir eh nichts da es ab hier keinen direkten Weg links der Elbe nach Barby gibt.

Also erstmal rechts der Elbe weiter stromabwärts.

In Walternienburg ein abstecher zur Wasserburg ohne Wasser und dann rüber zur Fähre Barby.

Da aus denn Karten und Beschreibungen nicht klar hervorgeht ob die alte Bahnbrücke fürs Rad geeignet ist, es gibt wohl Treppen und enge Drängelgitter, setze ich für 2€ umweltfreundlich über.

Warum umweltfreundlich? Die Fähre ist wie die bei Breitenhagen eine Gierfähre welche die Strömung zum Übersetzen nutzt.

Bei diesem Modell wird die Fähre nicht an einem Seil das über den Fluss gespannt ist geführt sondern per Seil an einem in Flussmitte fixierten Seil angehängt.

Das macht es jedoch erforderlich dass die Schiffart informiert wird auf welcher Flussseite sie passieren kann.

Und so wird ruhig und entspannt die andere Seite erreicht.

Der Kirchturm von St. Marien dominiert die Ortslage von Barby ganz klar.

Durch die Stadt geht’s nun zur Elbebrücke der Kanonenbahn.

Neben einer Treppe gibt es noch eine recht steile und schlecht befestigte Rampe dazu wäre das Drängelgitter mit Satteltaschen kaum passierbar. Auf dem relativ schmalen Steg lönnen such auch kaum zwei Räder begegnen. Der schmale Steg einnert ein wenig an die Mainzer Südbrücke.

Zwei der Überbauten wurde in der Endphase des WK II gesprengt und anschliessend provisorisch mittels Hilfsbrücken wieder aufgebaut.

In den 1970er Jahren wurden diese zwei Segmente durch normale Brückenbögen ersetzt, die jedoch nur eingleisig ausgeführt wurden. Dazu wurde auch auf den Bestandsbrückenteilen die Zweigleisigkeit zurückgebaut und in Mittellage verschoben.

Auf der Ostseite ist der Bewuchs am Brückenkopf weniger dicht und so ergibt sich die Möglichkeit eines Blicks über die ganze Brücke und danach laufe ich die gut 750m der Brücke wieder zurück.

Danach geht’s raus azs Barby und Richtung Cölbe weiter.

Unterwegs wird der noch bis zum Bahnhof von Barby und dem an der Elbe gelegenen Stärkefabrik von Cargill. Die Gleise sehen nicht besonders befahren aus, was aber bei landwirtschaftlichen Produkten auch nur an saisonalen Transporten liegen kann.

Jednfalls zeigt sich die WSSB Wegübergangssicherungsanlage in 1a Zustand. Die Schranken stehen noch im zweigleisigen Abstand, die Strecke ist aber nurnoch eingleisig ausgelegt. Das Einfahrvorsignal zeigt halt erwartem, somit ist erstmal nichts an Zügen zu erwarten. Also weiter…

Im Ort Wespen hatte es zum Glück keine der Plagegeister. Der kleine Ort weist eine Ringstruktur auf in deren mitte die als Schrotholzbau ausgeführte Kirche und der Dorfteich liegt.

Nöchster Bahnübergang ist die Verbindungsspange der Strecke von Magdeburg nach Leipzig zur Kanonenbahn in Richtung Barby.

An der zugehörigen Abzweigstelle Seehof warte ich ein paar Züge ab.

Auch wenn kaum noch was nach Barby fährt so sind diese und die Abzweigstelle Werkleitz an der Kanonenbahn voll ins ESTW integriert.

Danach weiter nach Calbe.

Das an der Saale gelegene Calbe kan mit einer schönen Altstadt aufwarten.

Auch wenn der Himel recht blau ist, es weht ein strammer Wind aus Südost gegen den es auf dem Weg die Saale hinauf nach Nienburg angestrampelt werden musste.

Es geht quer durchs Ort und ich verdamme langsam die „historischen“ Strassenpflaster. Diese sind seit Berlin im Gegensatz zu den relativ gut befahrbaren kleinen Kopfsteinpflastern oft aus grossen Steiben, vergleichbar A3 Papiergrösse, ausgeführt und eine echte Rüttelpartie.

Am Ortsausgang kommt dann ein Zug aus Calbe Ist nach Köthen vorbei vevor es übers Land und durch den Schlosspark von Neugattersleben Richtung Staßfurt weiter geht.

Und nochmal wird die, hier abgebaute und als Feldweg dienende, Kanonenbahn unterquert und Hohenerxleben mit dem heuta als Hotel dienenden Schloss durchfahren.

Immer weiter der Bode entlang wird dann Staßfurt erreicht.

Der schmale Steg am Wehr am westlichen Ortsrand von Staßfurt ist ein wenig herausfordernd zu befahren. Gegenverkehr? No way.

Der nun folgende Weg erinnert von der Trassierung her etwas an eine Bahntrasse und so ist es auch.

Wobei es sich hier im eine schmalspur Werksbahn von den Braunkohlegruben zu den Industriekraftwerken handelte.

Kurz nach der durch einen Neubau ersetzen Brücke über die Bode ist eine Brückenkonstruktion kurz vor Gänsefuhrt nicht mehr befahrbar und der zum Eurovelo 2 gehörige Radweg 2 verläuft als Trampelpfad parallel dazu.

Hinter Gänsefurth wird die im Dornröschenschlaf liegende Strecke von Staßfurt nach Blumenberg gequert und ab hier geht es nun mehrere Kilometer kontinuierlich und mit heftigen Seitenwind begleitet bergauf und dann im Wesentlichen auf dem Bergrücken nach Neu Königsaue.

Den Schlenket zum Concordiasee, ein Freizeitsee aus ehemaligen Tagebau herrührend, erspare ich mir ubd so geht’s teils auf der ehemaligen und vom Tagebau unterbrochenen Bahnlinie von Aschersleben nach Schneidlingen nach Schadeleben.

Und danach wird Gatersleben.

Schade dass das ehemalige Wärterstellwerk und Bahnübergangsposten langsam zerfällt.

Das Etappenziel rückt immer näher und über die zum Glück nur schwach befahrenen Landstraße und mit etwas Rückenwind gehts flott voran.

Noch eine kleine Umleitung durchs Industriegebiet und nach dem mot einem schönen Motiv versehenen Bü geht’s dann rein in die üppig mit Einbahnstraßen versehene Altstadt von Quedlinburg.

Richtig hübsch hier, wenngleich die Strassen bisweilen sehr schmal werden. Unnütz grosse SUV haben hier keine Chance.

Kurz vor 18 Uhr wird das Hotel „Zum Brauhaus“ erreicht.

Quer über den Hof geht’s zur Gaststätte des Lüdde Brauhaus. Die Soljanka Serie wird fortgesetzt und der Lüdde Burger, belegt statt Hackfleischpatty mit einem Hähncenbrustfilet und mit einem Laugenbrötchen, ist 1a.

Nachdem das Helle und Dunkle für gut befunden wurde wird mit einem Braumeistertropfen (ein Kräuterschnaos, kein Bierbrand) abgeschlossen.

So und wie üblichen hier die Aufzeichnung bei Komoot über die heutigen Etappe von 103km mit 610 Höhenmetern.

Auch heute hätte der alte 500er Akku locker gereicht (geschätzt 20% Restkapazität), aber das alkusparende Fahren wird sich spätestens Übermorgen mit der Fahrt auf den Brocken ändern/erledigen.  😉

Über Hügel und durch Wälder und eine ehm. Kannonenbahn

Nach dem hervorragenden Frühstück wurde das Rad aus dem „Keller“ (eigentlich ein Saal im Tiefpaterre) geholt und bei strahlenden Sonnenschein ging es gegen 9:30 Uhr los.

Zunächst vorbei an ehemaligen und teils nicht renovierten Gebäuden wie der Kochküche der Heilanstalt.

Südlich der Bahnlinie geht es dann Richtung Westen.

Aktuell finden zwischen Roßlau und Borkheide diverse Bauarbeiten statt so dass hier SEV Busse verkehrern. Aber eine Wende der Züge aus Berlin in Borkheide machen diverse Ersatzmassnahmen nötig. So ist deshalb der Bahnübergang ausser Funktion.

Da sich der Truppenübungsplatz Lehnin auch südlich der Bahnstrecke erstreckt ist es nötig einen kleinen Unweg zu fahren. Das Militärareal reicht bis fast in die Ortslage von Neuendorf hinein (siehe Foto unten rechts, das Schild vor dem Gebüsch).

Kurz vor Brück kommt ein SEV Bus entgegen und es wird dann auch mal ein Bagger gesichtet.

Bei Brück stehen zwei vollständig aus Holz bestehende Türme mit denen Kurzwellenversuche ausgeführt wurden.

Durch Brück hindurch und durch den Wald gehts weiter nach Trebitz.

Weiter durchs hügelige Land Richtung Baitz.

Und immer wieder etwas auf und ab und durch kleine Dörfer weiter nach Bad Belzig.

Bad Belzig besitzt eine schöne aber recht „tote“ Altstadt. Aber ein wenig Gastronomie usw. hat es doch noch.

Im benachbarten Klein Glien überrascht ein ehm. Berliner S-Bahn Wagen der wohl zum, leider heute geschlossen, Café gehört.

Über Wiesenburg gehts es zum ein paar Kilometer entfernt liegenden Bahnhof.

Der Bahnhof ist all seiner Nebengleise beraubt. Am ehemaligen Anschlussgleis zum schon seit Jahren nicht mehr vorhandenen Sägewerk wächst ein stattlicher Baum.

In Wiesenburg zeigte bis 2004 die auch „Kanonenbahn“ genannte Strecke nach Güterglück und über die Elbe weiter nach Güsten ab. Nach dem WK II für Reparationsleistungen eingleisig zurückgebaut wurde sie von 1993 bis 1995 als IC/ICE Umleiterstrecke wieder zweigleisig zwischen Güterglück und Wiesenburg ausgebaut und elektrifiziert.

Nach dem Ende des Umleiterverkehrs war jedoch kaum noch Verkehr auf der Strecke und der „lex Mehdorn“ waren Redundanzen und Ersatzstrecken ohnehin nicht nötig.

Vom Bahnübergang aus ist gut zu erkennen dass das einstige Streckengleis nach Güterglück (ganz rechts) abgeschnitten.

Über Reetzerhütte fahre ich zu einem auf der www.openrailwaymap.org vermuteten ehemaligen Bahnübergang.

Am Bahnübergang befand sich anscheinend auch eine ehemalige Blockstelle, noch als Schmerwitz zu erkennen.

Die Gleise sind abgebaut. Das ehemalige Gleis nach Güterglück dient heute als Forstweg, das nach Wiesenburg ist über einen Meter tief ausgeschachtet oder dient als Lagerfläche.

Während die Fahrleitubgsmasten aus Stahl abgebaut wurden blieben die Betonmasten einfach stehen.

Hier ab ca. Kilometer 81,0 folgen ich der alten Trasse bis ca km 83,0

Ab und an stehen auch noch klassische Kilomtersteinene neben der Trasse. Zusätzlich zu den Hekometertafeln an den Fahrleitungsmasten.

Bei ca km 83 endet der gut befahrbare Abschnitt und ich fahre einen kleinen Umweg auf einem Wakdweg und erreiche bei ca. km 85 beim ehm Bk mit Bü Reetz wieder die Strecke.

Ab der Strassenkreuzug wächst die Trasse langsam zu. Aber ich muss hier eh Richtung Südwest abbiegen.

Auf der schwach befahrenen B246 geht es nach Reuden.

Hinter Reuden im Waldaschnitt ist der Waldweg über längere Abschnitte wegen Matsch und Pfützen nur sehr vorsichtig befahrbar.

Über das Ort Polenzko und der dortigen Weihnachtskirche geht es weiter Richtung Zerbst.

Kurt vor Zerbst musste dann noch ein kleiner Schlenker zum Wasserturm sein.

Auch in Zerbst ist es recht „Ruhig“. Nur die diversen Eisdielen und Dönerläden genereiern etwas Laufkundschaft.

Man merkt dass der Herbst sich mit grossen Schritten nähert. Schon jetzt um 16 Uhr herum steht die Sonne relativ niedrig und wirft längere Schatten.

Trotzdem sind die Kirche St. Bartholomäi mit ihrem separat stehenden Turm die Stadtverwaltung in der historischen Schlossfreuheit und die ehm. Post noch gut fotografierbar.

Vorbei am Gymnasium schiessen such doch prompt vor mir die Schranken der Strecke von Dessau nach Magdeburg und so gibt es heute doch noch ein (Not-)Foto eines Zugs.

Und auch heute wieder der Preis für das sinnloseste Schild verliehen werden.

Warum nur stellt man mitten in Wiesen und Äckern ein „Zone 30“ Schild auf? 🤔 Zumal die wege sicher nicht schneller befahrbar sind.

Und so geht es abseits der Landesstrasse gemütlich über den Feldweg und ab Leps auf der schwach befahrenen Strasse weiter und alsbald wird Steckby erreicht.

Bei der „Rundfahrt“ durchs Ort werde ich auch gleich von der Dorfkatze begrüßt bevor es zur Übernachtung „Zum Biber“ ging.

Zimmer mit Blick in die Elbauen, sehr angenehm.

Das Fahrrad darf im Festsaal parken, ich hoffe dass es sich nicht über die Zapfanlage oder Reste vom letzten Fest hermacht und morgen fit ist  😀

Sehr entspannte Preise hat es hier noch aber die Portionen sibd gut ubd deftig.

Hat ein wenig retro Charme, aber im positiven Sinne.

Heute machte Komoot keine komischen Sprünge in den Höhenmetern und auf den 97,5 km sind durch das stete auf und ab doch 690m aufwärts zusammengekommen. Die durch Bosch errechbeten 395 Höhenmeter halte ich für realistischer. Umgerechnet hätte auf der heutigen Tour, selbst wenn der 500er Akku allein eingesetzt worden wäre dieser heute noch gut 30% Restkapazität am Tourende.

Die BoschApp meint dass ich 2625 Kcal verbrannt hätte. Ich glaube den Wert hatte ich nichtmal bei irgedwelchen Alpenetappen. Egal, wurden ja vorhin eh wieder „draugegessen“.

Morgen hat es nochmal eine Langetappe auf der Route nach Quedlinburg.