Ein Tag an der oberen Brohltalbahn

Der Tag beginnt neblig aber nach dem guten Frühstück hat er sich zumeist aufgelöst.

Es geht zuerst nach Kempenich, dem bis 1974 einstigen Endpunkt der Brohltalbahn.

Das Empfangsgebäude ist noch als Vereinsheim erhalten, das Bahnhofsareal ist derweil in den Parkplätzen des örtlichen EDEKA (der kein Vulkan Bier im Sortiment hat 😔) aufgegangen.

An dem Ortsrand folgt ein Radweg zumeist der ehemaligen Trasse bis Weibern. Das ehemalige Empfangsgebäude beherbert das Tuffsteinmuseum. Die Bahntrasse ist nun eine innerörtliche Strasse.

Hinter Weibern geht es abseits der alten Trasse weiter nach Engeln und dann mit 14% steil hinab ins Brenker Ortsteil Fußhölle. Oh wei, das muss später am Tag auch wieder hinaufgefahren werden. 🙈

Dort geht es umgehend wieder hinauf zur Bahnstrecke wo kurz darauf der erste Zug des Tages mit der Lok D5 um viertel vor Elf sich die 20 Promille Rampe hinaufkämpft.

Etwas warten war angesagt und kurz nach halb Zwölf kam der Zug wieder zurück. Talwärts musste die Lok nichtmehr so schuften, aber Bremsen ist auch nicht zu verachten.

Ich dachte den Zug in Niedezissen oder besser schon zuvor unterwegs von der anderen Talseite zu erwischen, aber das wurde nichts. Der Zug ist zwar langsam aber doch direkter unterwegs und von der Seite beim Ort Galenberg hat es keinerlei Fotomöglichkeit.

Daher fuhr ich schon früher runter ins Tal und hinein nach Oberzissen wo auch angeblich ein Weinfest stattfindet, was auch der Grund für den heute dichten Verkehr mit vier Zugpaaren ist.

Das Fest ist aber relativ versteckt, im ersten Anlauf fand ich nur die stark eisenhaltige Sauerquelle im Ort.

Der erste Weg im Tal wieder hinauf endet im Schlamm, also wieder zurück ins Ort.

Mit dem bahnparallelen Weg geht es besser und die Fotohornisse hilft auch die sich dann prompt in Schatten zu hüllende Burg Ohlberg mit in Szene zu setzen während sich Lok D1 und D2 schwer arbeitend im „Blumenpflücken während der Fahrt verboten“ Geschwindigkeit durch die Steilstrecke arbeitet.

Danach geht’s weiter hinauf nach Brenk wo auch heute noch Phonolit auf die Bahn verladen wird. Die alte Verladeanlage schrin ungenutzt da man auf Transport per Wechselbehälter umgestellt hat. Am heutigen Samstag ruht der Betrieb des Steinbruch. Unter der Woche werden teils die Wagen den Ausflugszügen mitgegeben.

Und wieder zurück bis kurz vor Oberzissen und nach der Talfahrt der D1 und D2 auf dem recht gut fahrbaren Weg parallel zur Bahn wieder hinauf bis kurz vor Brenk für die D5 auf der Bergfahrt.

Von Brenk geht’s nochmal nach Galenberg und durch den Wald hinunter nach Oberzissen mit einer Runde durch Ort und zum Bahnhof ging es dann wieder Richtung Brenk wo sich ein frei zugänglicher Hochsitz als Fotostandort anbot.

Oberhalb des Steinbruch ging es wieder hinauf Richtung Engeln und dabei ging es dann nach dem Anstieg erstmal wieder hinunter nach Fußhölle um dann dort die am Vormittag gemütlich hinabgerollte 14% Rampe nach Engeln hinaufzustrampeln. Was für ein Glück hab ich die Motorunterstützung.

Und dann findet sich noch ein schönes Fotomotiv etwas unterhalb von Engeln für den vierten und letzten Zug nach Engeln des Tages der überpünktlich um 17:45 in Engeln eintrifft.

Die talseitige Lok scheint mehr Luft zu verlangen und man hat ihre seitliche Motorverkleidung teils abgenommen.

Schnell werden die Loks nach der Ankunft umgesetzt. Es geht aber erst um 18:30 zurück.

Dann gibt’s im Gasthof abdr schon die Halbpension.

Dem Brunnenmänneken in der Nähe zur Übernachtung läuft wohl auch schon das Wasser im Mund zusammen.

Der Hausschnaps (eine Art Kräuterlikör) rundet das feine Menü ab.

Wie üblich zum Schluss die Aufzeichnung bei Komoot zum heutigen Tag in dem sich bei „nur“ 43km 810 Meter aufwärts gesammelt hatten.

Da zumeist mit angenehm zu fahrenden 2 bis 3% Steugung, die 14% waren nur die Ausnahme bzw. teils nur in kurzen Abschnitten, war der Akku nur zu 25% genutzt. Gestern war er leer. Gut, da hatte der 625er auch nur gut 50% beim Start und alles mit fast den doppelten Kilometern.

Morgen geht’s durchs Brohltal, mit weiteren Fotostops im unteren Abschnitt der Brohltalbahn, zum Rhein und dann die Lahn hinauf.

Auf Umwegen rein in die Eifel

Das verlängerte Wochenende zum 03. Oktober soll für die vsl. letzte Mehrtagestour dieses Jahres genutzt werden. Die Brohltalbahn hat zudem dieses Wochenende 2h Takt für das Weinfest in Niederzissen. Damit auch eine höhere Fotoquote (wenn ich nicht auf dem Weinfest versacke 😉).

Daher geht es wiedermal früh um 5:31 mit der RB82 nach Frankfurt und kurz vor 7 dann mit der RB10, ebenfalls Vias, über die rechte Rheinstecke entspannt nach Koblenz.

Hinweis: Das Datum der ersten Bilder ist falsch und muss logischer weise der 29.09.2023 sein.

Naja, Koblenz war der Plan und hätte ich statt der RB10 den wenige Minuten früher abfahrenden Süwex RE über die linke Rheinstrecke (der auch gut 30min schneller ist) fährt genommen hätte das auch geklappt.

Aber irgendwas ist in Koblenz faul und so fährt der Zug ab Niederlahnstein unter Auslassung von Koblenz direkt weiter nach Neuwied.

Aber früher war die RB dann trotzdem nicht, obwohl nicht zweimal den Rhein gequert werden musste und weder im Hbf noch Stadtmitte gehalten wurd ist die RB10 „nur“ pünktlich in Neuwied. Der Vorteil ist dass ich nun das Rad über keine Treppen jonglieren muss.

Im Bäckwarenladen des REWE in der Nähe der Rheinbrücke wird eine kurze Rast bei Kaffee und Zwiebelkuchen eingelegt bevor es zur Rheinbrücke bei Urmitz.

Ein einer der hier recht zahlreichen „Nato-Rampen“ hat es einen guten Blick auf das ehemalige und im Rückbau befindliche KKW Mühlheim-Kärlich was schon seinen Kühlturm verloren hat und effektiv nur 100 Tage produktiv im Einsatz war.

Über die Brücke geht es ans linke Rheinufer. Aber nur geschoben.

Am rechten Ufer wird derzeit der Damm erhöht.

An einer der drei „NATO Rampen“ flussaufwärts der Brücke warte ich noch ein paar Zugfahrten über die Brücke ab bevor ich flussabwärts nach Urmitz fahre.

Hinter Mühlheim-Kärlich geht es stramm den Berg hinauf um dann wieder hinab nach Rübenach zu fallen.

Ab Rübenach geht es teils parallel zur stillgelegten Strecke von Koblenz nach Polch und Mayen weiter.

Kurz hinter dem Bahnhof von Bassenheim wurden dann die bis hier vorhandenen Gleise entfernt und ein Radweg angelegt.

Naja, bis Mayen sind mir gut 15 Radfahrer entgegen gekommen. Als Bahnstrecke wäre die Trasse heutzutage effizienter.

Bei einem Fahrplan mit gerade mal 4,5 Zugpaaren am Tag erscheint die Stillegung nur logisch.

Die Gastronomie mit einem grossen Biergarten im Bf Ochtendung hat leider geschlossen. Öffnungszeiten wie seiter der Zugfahrplan?

Was in Ochtendung erstaunt ist der vollständig mit Windenbock erhaltene Bahnübergang und man hat trotz offizieller Stilllegung und Entwidmung die Andreaskreuze stehen lassen.

Über das hügelige Land geht es weiter nach Kerben.

In Ploch weicht der Radweg wegen einer abgerissenen Brücke etwas von der Bahntrasse ab. Das stattlichen Empfangsgebäude wird gastronomisch genutzt und hat geöffnet. Das Bahnhofsareal an sich ist zu einer Parkanlage gewandelt.

In Polch verzeigte sich die Strecke nach Mayen und in die 1983 eingestellte 10km lange Stichstrecke nach Münstermaifeld.

Ich biege auch dem Strang nach rechts nach Mayen ein und folge damit der Hauptlinie.

Es wird etwas hügeliger und durch zwei Tunnel, einem dazwischen liegenden Lehnenviadukt geht es weiter Richtung Mayen.

Eines der Viadukte wird mit stattlichen 30m über dem Talboden gequert, ob es dann aber so hässliche Zäune braucht?

Relikte des bis in 300m Tiefe durchgeführten Schieferabbau werden entlang der Strecke auch ausgestellt.

Kurz vor Mayen Ost wurde eine neue Unterführung errichtet.

Der Radweg erreicht den Bahnhof Mayen Ost und das Stellwerk steht etwas verloren weit entfernt von den stark zurückgebauten Gleisanlagen der Eifelquerbahn von Andernach nach Gerolstein welche noch bis Kaisersesch befahren wird.

Und passend fährt dann der Zug nach Andernach und via Koblenz bis Limburg aus.

Ich fahre wieder einen paar Kilometer zurück und biegen dann in nördlichen Richtung ab.

Achja, es ist verdammt windig geworden.

Stets bergauf und bergab und mehrfach die A61 über- und unterquerend geht es nach Maria Laach.

Die Klostersnlage welche am Laacher See gelegen ist, der aus einem vor über 13000 Jahren aktiven Vulkan der mit einem der größten Ausbrüche in Europa emittierte stammt, ist recht gross und touristisch voll vermarktet.

Dann trotzdem noch eine Runde durch die Anlage und weiter gehts wieder bergauf weiter.

Und auch wieder hinab. Der Blick auf die Reichweitenanzeige lässt erahnen dass es eine gute Idee gewesen wäre den 625er Akku gestern voll aufzuladen. Mal sehen…

Der künstliche Geysir bei der „Sauerquelle“ in ddr nähe von Weht wurde um 15min verpasst.

Na dann halt wieder zurück nach Wehr und rüber nach Engeln. Die teils bis 14% Steigung sind nicht gerade Akkuschonend und zur Not hilft schieben.

Und weiter über die Höhen gehts nach Engeln.

Hurra, Engeln mit der Endbahnhof der Brohltalbahn ist erreicht. Bis 1974 ging die Strecke bis Kempenich weiter.

Und nochmal bergauf und bergab und es wird mit den letzten Leistungsreserven der Ort Spessart erreicht.

Übernachtung mit Halbpension und gutem Vulkanbräu dann im Landgasthof Bockshahn.

Und wie gewohnt zum Schluss noch der Link zur heutigen Etappe bei Komoot die letztendlich einige schöne Kilometer länger wie ursprünglich geplant wurde.

Morgen geht’s dann auf die „Verfolgungsjagd“ der Brohltalbahn.

Darmstädter Dampfstrassenbahn

Nachdem ich es bereits mehrfach geschafft hatte die Dampfstrassenbahn der Arge historische HEAG Fahrzeuge auf der im Frühsommer befahrenen HEAG Streckenabschintt von Eberstadt Frankenstein nach Alsbach einzufangen (einfach hier die Suchfunktion mit „Heag“ füttern, dann hat es diverse Treffer, teils in anderen Beiträgeneingebettet) so kam ich heute Nachmittag endlich mal dazu den im Spätsommer von der Dampfstrassenbahn befahrenen Streckenast von Darmstadt am Schloss (Hst. Kongresszentrum) nach Griesheim Wagenhalle einzufangen.

Es ist mit um die 30°C recht warm, was den fürs Fotografieren den positiven Effekt hat dass relativ wenig Leute unterwegs sind. Der Dampfzug ist dagegen recht gut besetzt.

Die Pflastersteinwüste, auch Friedensplatz genannt bietet sich als Motiv bei dem man wenig vom Platz sieht, im Schatten stehen kann und Schloss sowie den Weissen Turm im Hintergrund hat an.

Dan wurde der Zug bei der „Ausfahrt “ am Schloss abgewartet und nach einem mit REWE Werbung versehenen ST13 stritten sich eine Tram zum Böllenfalltor und ein Taxi dann drum stritten wer noch ungünstiger ins Motiv fahren kann.

Am Luisenplatz legte der Zug einen kleinen Halt ein und nebelte ein wenig den „Langen Ludwig“ ein. Siehe auch hierzu das Titelbild des Beitrags.

Aber der Großherzog Ludwig I. Von Hessen dessen Statue auf den Platz herabschautt lies Milde walten. Vermutlich auch da er bis in die 1980er Jahre, als der PKW und LKW Verkehr noch mitten über den Luisenplatz rollte, viel übler mit Abgasen eingenebelt wurde.

Noch ein Nachschuss und dann entschwindet der Zug. Auch wenn er relativ langsam untwerwegs ist, er bekommt die besseren Ampelphasen wie der im MIV mitschwimmende Radfahrer.

Die „neue“ Radbüpcke über die Rheinstraße, westlich der Rheinstraßenbrücke, bietet sich nur vermeintlich als Fotostandort an. Daher geht es weiter nach Griesheim wo an der heute andeweitig genutzen Wagenhalle der Dampfzug in der Wendeschleife mit Wasser versorgt wird und die Mitfahrenden sowie Mitwirkende sich auch erholen ubd stärken können.

In Griesheim gat es recht wenige gute Motivstellen, zudem steht die Sonne nun am späteren Nachmittag dann dem Zug bei der Fahrt nach Darmstadt sehr stark im Rücken. Daher riskire ich es bei der Siedlung Tann quer über die recht gut befahrene B26 zu fotografieren und es klappt. Gut, es ist auch Sonntag. Unter der Woche ist das eher unwahrscheinlich dass kein Auto kommt.

Noch eine Tram mit dem Maritim Hotel im Hintergrund auf der Rheinstraßenbrücke, welche in den nächsten zwei Jahren (so wie ich Darmstadt kennengelernt habe eher 12 Jahren) sukzessive abgerissen und neu gebaut wird, abgefangen und dann zur Kreuzung Rhein- / Neckarstrasse umgesetzt.

Heute waren recht viele hochflurige ST12 Triebwagen unterwegs, die durch die sich derzeit in Ablieferung befindenden ST15 (Tina von Stadler) ersetzt werden sollen, unterwegs.

Gegen 10 vor 17 Uhr bog dann der Dampfzug auf drm Rückweg ins Depot Frankenstein in die Neckarstrasse ein. Leider war der Schatten des benachbarten Hochhaus schon recht weit in der Kreuzung gelegen.

Quer durch den noch recht urigen Stadteil Bessungen und über das Böllenfalltor sowie Ober Ramstadt geht es dann wieder nach Hause. 50km die sich gelohnt haben, trotz der Hitze.

Anbei der Link zur gesamten Route bei Komoot mit noch mehr Bildern.