Wegen der Coronapause und da 2022 der Terminkalender was dagegen hatte war es heute nach sechs Jahren erst wieder so weit für einen Besuch auf der Innotrans.
Die Messe ist gewohnt gross und es halt ein paar Fixtermine abzuarbeiten.
Daher ging es um halb Acht ab Woltersdorf Fähre los nach Rahnsdorf.

Um ab dort mit der S3 direkt nach „Messe Süd“ zu fahren, was nach gesamt 1:15h entspannt und pünktlich zur Öffnung erreicht wurde.
Noch ist die Fahrzeugeausstellung auf der Freifläche noch wenig besucht.

Einen nicht unwesentlichen Anteil hat Stadler und wurde zum größten Einzelaussteller. Wenn das so weitergeht wird die Innotrans 2026 zur Innostadler. 😁
Dann erstmal die Fahrzeuge abgrasen. So erstmal den neuen Triebwagen der FART für die Centovallibahn anschauen der mit einer Sitzgruppe mit Tischeb hinter einem der Führerstände aufwartet.

Hinter dem anderen Führerstand hat es eine vollwertige 1. Klasse mit echter 1+2 Bestuhlung.
Das Bahndienstfahrzeug eines italienischen Herstellers wirkt etwas altbacken und passt damit gut zum nebenan stehenden Schienenbus des EVU „HANS“. Dessen Besonderheit oder Zweck hier konnte ich nicht herausfinden.
Die Strassenbahn von Pesa wartet mit einer erfrischend anderen Frontpartie auf. Der Innenraum verblüfft ob der recht wenigen Sitzplätzen zugunsten breiter Durchgänge. Somit eher für Kurzstreckennutzung geplant.

Daneben eine der neuen Kleinprofil U-Bahnen von Stadler für die Berliner BVG. Im Gegensatz zu Vollbahn Führerstände ist dieser hier recht spartanisch.
Der Refit 424er überzeugt mich irgendwie nicht. Der dröge graue Lack (was so von den Aufgabenträgern VRR/VRS gewünscht) ist schon nicht der Knaller. Die Sitze sehen zwar recht bequem und gut gepolstert aus, sind aber Knallhart. Sorry, andre Fahzeugrefits sind da besser.

Nich ein wenig Baugeraffel mit Mess- und Videoeinrichtung zur Trassenscannung sowie den Siemens Velaro für Ägypten und dann mal einen Blick in den Prototyp des RS1 Nachfolger geworfen. Stadler will diesen nur mit Wasserstoff oder Batterien in Serie anbieten.
Die Verwandtschaft zum klassischen RS1 kann der Prototyp mit seinen trapezförmigen Fenstern nicht leugnen, auch nicht in der Innenraumaufteilung und Anordnung.
Interessant finde ich die Fahrradhalter zwischen den Klappsitzen in die das Vorderrad eingehängt werden kann. Im einem der Hochflurbereiche hat es sogar wieder klassische Sitzbänke. Ob sich das Durchsetzt?

Noch ein Blick auf die Rollschemel mit denen der Centovallibahn Triebwagen hierher transportiert wurde und dann einen Blick in den „ServiceJet“ der ÖBB geworfen. Dieser ist als Rettungs- und Feuerwehr Interventionszug ausgelegt und hat daher viel Freifläche um Evakuierungfahrten auszuführen aber auch Feuerwehrequipment an Bord.

Dann rüber zum RailJet der CD von Siemens welcher vom ÖBB RailJet der ÖBB abeleitet ist aber gerade in der 2. Klasse irgedwie billig aussieht. Woran primär die Rückseiten der Sitze schuld sein dürften.

Akku bzw. Wasserstoff Rangierloks hat es auch und eine Stopfmaschine-Kehrmamschine Kombination von Matisa. Ob das so sinnvoll ist? Meist fährt der Erfhrung nach die Kehrmaschine mehrfach hinter der Stopfmaschine hin und her während diese eher kontinuierlich vorwärts fährt.
Ausserhalb des Bauzauns warten derweil eine West V90 und Ost V100 darauf die Ausstellungsstücke wieder abzutransportieren.

Auch ein Blick auf die Schleifeinrichtung von Loram ist mal interssant.
Robel präsentiert einen teilautomatischen „Schraubpflug“ der eigenständig die Kleineisen lose schraubt und die Kleineisen soweit verschiebt dass die Schienen frei liegen. Das ganze geht natürlich auch umgekehrt.
Nich ein Blick auf den Bahnbau Instandhaltungszug mir dem geschützt z. B. Passschienen oder Zungenvorrichtingen gewechselt werden können. Dazu können am Arbeitswagen die Seitenwände ausgefahren werden.
Beim ÖBB Oberleitungs Servicefahrzeug hat man wohl versucht so viele wie mögliche Arbeitsbühnen unzuterbringen 😉

Der Andrang beim Hitachi Zefiro für die FS ist so gross dass ich mir ein Blick ins Innere erspare. Ursprünglich war dieser von Bombardier entwickelt. Mit dem Verkauf der Bahnsparte kam dieser aber zu Hitachi (was im Grunde ehm. Ansaldo ist) während die meisten anderen Fahrzeugtypen zu Alstom gingen.
Die Chinesische CRRC ist u. a. mit einem Tram und Hochgeschwindigkeitszug vertreten. Wobei die Innenausstattung der Tram (kein Foto) höherwertigen erscheint wie der Plastikcharme im Hochgeschwindigkeitszug.
Eine Tram vom rumänschen Hersteller Astra macht eunen guten Eindruck. Nebenan parkte die Stopfmaschine vom Hersteller System 7.

Grundregel Nr. 1 der Innotrans.
Je grösser der Stand, umso weniger echte Technik gibt es anzusehen, sonder fast nurnoch Showelemente.
Wobei es trotzden bei Siemens, SchuB und Pintsch trotzdem noch einiges „zum Anfassen“ und natürlich guten fachlichhen Austausch gab.
Aber auch und besonders bei kleinen Ständen, wie für Werkzeuge, Diagnose oder Kabelkanäle gibts viel interessantes.
Achja, der Schrank unten rechts ist ein FEAK/ FEAS von Pintsch wie er bem DSTW eingesetzt werden soll. Gross, massiv und weit von der Ursprungsidee von einer maximalen Grösse eines Signalschaltkasten entfernt. Aber da ja das ganze Netwerk- und Security Geraffel noch rein muss wurden die Kästen immer grösser. Folge ist nun vermutlich dass sich die Inhalte wieder in Schalthäusern treffen werden, denn wo will man die hunderte sperrige Kästen aufstellen? Herzlich Willkommen das ESTW-A 😀

Der Nachmittag schreitet voran, am Weg zwischen den Hallen steht ein Arbeits- und Oberleitungsenteisungsfahrzeug für die Frankfurter VGF. Etwas weiter nebenan eine Skoda Tram und ein Doppelstockzug von Hyundai für Australien.
Vom kroatischen Hersteller Koncar stammen ein Streckendiagnosefahrzeug und auf gleicher Plattform ein Regionalzug.
Die Frontpartie des Fahrzeugs ist etwas gewöhnungsbedürftig.

Auf dem Weg zum Ausgang noch ein Stadler „Brocken“ mit der Eurodual als sechsachsige Class 99 für Beacon in Großbritannien mit Diesel und Elektroantrieb .
Daneben eine Brennstoffzellen Tram von Hyundai, ein Versuchsträger RWTH Aachen für autonome Fahrzeuge und die neue Baureihe 105 von Talgo welche für die Traktion der Talgo ICE-L Garnituren vorgesehen ist.

Und dann am Bahnhof die Info… keine Zugfahrten der S3 Richtung Erkner. Alle Fahrten enden im „Nirgedwo“ genannt Wuhlheide.
Grund eine Streckenstörung zwischen Wuhlheide und Köpenik wegen einer Streckenstürung. Die Seite strecken.info vermeldet später einen Gleislagefehler. Na tolle Wurst, insbesondere da wegen Brückenbauarbeiten keine parallelen RB/RE verkehren.

Somit wird es auch mit einer Ersatzverbindung z. B. über Strausberg und via Bus nach Woltersdorf nix mehr mit einem Besuch im Brauhaus an der Schleuse. Und da sich das Störungsende regelmässig weiter nach hinten schiebt beschloss ich auf Plan B zu gehen und beim Brauhaus Lemke in den Bögen der Stadtbahn in der Nähe der Station Hackescher Markt einzukehren.
Das Helle, Pils und Dunkle gefällt, der Kasselerbraten taugt auch was, aber wie schon vor Jahren machte ich den Fehler hinterher einen Kaiserschmarrn zu bestellen und die Portion ist weiterhin definitiv keine Nachspeise sondern würde als Hauptgang genügen.

Um 20:05 nehme ich die S5 Richtung Strausberg um dann via Bus nach Woltersdorf zu gelangen, irgedwann nach halb elf…
Aber kurz hinter dem Ostkreuz vermeldet strecken.info dass die Sperrung aufgehoben sei und auch in der Auskunft gibt es erste Fahrten Richtung Erkner.
Also steige ich in der Station Nöldnerplatz aus und fahre zurück zum Ostkreuz und Hurra, es kommt wirklich eine S3 nach Erkner.
Leider verspätet sich die S3 etwas so dass der 5min Übergang zur Tram nach Woltersdorf sportlich wird. Der Fahrer der Tram wartet auf dem Bahnsteig auf die Fahrgäste, mosert dass nicht alle Rennen und dass ich mir noch ein Nachtfoto mach ist ihm unverständlich obschon noch gut 10 Personen hinter mir waren. Aber so ist er der Berliner. Hat er nix zu mosern, geht’s ihm nicht gut und er hätte was zu mosern 🤣
Und so wurde dann doch schon und pünktlich um 21:16 die Endstation Woltersdorf Schleuse und somit auch fast das Hotel erreicht.

Zum Abschluss das kurioseste Fahrzeuge.
Einen Elektroroller als Schienenfahrzeug das so in Skandinavien bei Baustellen eingesetzt wird um die teils recht langen Wege von Wegen und Strassen bis zur Baustelle zu überbrücken.

Ich hoffe mal dass der nun einsetzende Regen am Freitag weg ist für die Fotorunde zu den drei Tram Inselbetrieben in Rüdersdorf, Strausberg und natürlich nochmals Woltersdorf.