Über Nacht hat sich das Wetter geändert und als ich gegen 9 Uhr aufbrechen will fängt es gerade richtig an zu regnen. Das Regenradar lässt das Gebiet überschaubar erscheinen und so warte ich noch eine Stunde ab bis es nurnoch tröpfelt.
Aber die Vorhersage kündigt weitere Regengebiete an, Schaumermal.
Daher ist die heutige Tour nun die dritte Version. Ganz ursprünglich wollte ich über den Pfänder nach Bregenz fahren. Nachdem sich die beiden Hotels der früheren Planungen vor und hinter dem Pfänder auf die Websiteanfrage nicht geregt hatten, und ich am Pfänder auch schon 2021 vorbei kam, hatte ich über das Tal nördlich der Nagelfluh umgeplant, ob der angekündigten Regenfälle plante ich nun kurzfristig aber auf feste Strassen statt Feldwege um. Aber was nicht ist kann ja noch werden.
Unter den ex Bahnbrücken auf dem Illertalradweg die erste Überraschung, bitte wieder hochradeln, der Weg ist wegen Erdrutsch gesperrt und so geht es erst hinter dem Stadtteil Eich runter an die Iller.

Das Neubaugebiet von Eich erinnert stark an Bauanleitungen für Lego Bausätze. Der Illertalradweg hingegen ist hier ein besserer Trampelpfad, erst später erreicht er eine für Radwege akzeptable Breite.

Durch den Regen ist der Radweg relativ aufgeweicht und dementsprechend saut sich das Rad ein. Bei Rauns verlasse ich drn Radweg ubd nutze die trotz diverser Steigungen besser befahrbarene aber wenig befahrene Strasse.
Ist der Bauer reicher, fährt er einen Eicher 😉
Bei Stein im Allgäu lege ich mich dann vor der Kulisse der örtlichen Kirche für die diversen meist verspäteten Züge auf die Lauer.
Den IC 2012 nach Dortmund habe ich wegen der „Regenpause“ leider verpasst.

Diverse RE 7, 70 und 75 werden noch abgewartet bevor es weiter nach Immenstadt geht.

Und wie letztes Jahr, nur ca eine Woche später, geht’s weiter am Alpsee vorbei Richtung Oberstaufen wobei natürlich auch noch ein paar Züge ins Bild drängen 😀

Und weiter nach Oberstaufen…

Dann noch quer durchs Ort, der einstige EDEKA wurde zum Selbstbedienungsmarkt, was ich gerne ignoriere. Es hat bestimmt noch andere Geschäfte am Weg.
Und dann mal stramm runter ins Tal der Weißach.

Der Weg folgt zunächst der Weißach in Richtung Talboden.

Aber ab dem Stausee klettert er kontinuierlich vom Talboden hinauf. Bei Eibele wird dann unspektakulär die Landesgrenze nach Österreich auf dem Wanderweg über den Grenzbach überschritten.
Willkommen in Vorarlberg, dem Österreichischen Bundesland dem die Schweiz 1919 den Beitritt verwehrte.

Es geht weiter stramm bergauf und entlang der Dörfer auf dem nördlichen Talrücken der Weißach geht’s mit super Ausblicken über den Bregenzer Wald nach Westen.

Ein Blick nach Hitzisau und irgendwann geht es dann stramm hinab.

Hinunter ins Tal der Bregenzer Ach wo bis 1980 die Bregenzerwaldbahn verkehrte und dann aber der ÖBB den ausreichenden Grund für eine Betriebseinstellung gab. Heute verkehrt nurnoch auf den 5km zwischen Schwarzenberg und Bezau die bereits 2018 besuchte Museumsbahn.
Die Trasse wurde grossteils zu einem Rad- und Wanderweg umgewandelt. Leider nicht im Abschnitt Doren-Sulzberg nach Kenelbach. Hier ist der Weg vor der abgesackten Brücke über die Rotach und dem Rotachtunnel versperrt.

Also wieder zurück zum ehemaligen Bahnhof von Doren-Sulzberg dessen namensgebende Orte mehrere hundert Meter oberhalb und teils etliche Kilometer entfernt liegen.
Heute befindet sich heute ein Campingplatz und im dortigen Kiosk wurde kurz auf einen Eiscafe eingekehrt.
Achja, schon aufgefallen? Der Regen blieb bisher aus, ganz im Gegenteil kommt immer öfter die Sonne durch.

Verblödet die Nutzer der Rad- und Wanderwege komplett wenn es schon Schlider braucht die vor den Kanten am Rand der Wege warnen? 🤦♂️
Aufwärts der Ach geht es nun bis zum Kraftwerk Langenegg und auch hier kann man nur sagen, schade um die schöne Bahnstrecke welche sich nicht vor diversen schweizer Bergbahnen zu verstecken gebraucht hätte.

Ab dem Kraftwerk geht es erstmal wieder auf der anderen Talseite flussabwärts bis zum Kraftwerk Alberschwende.

Ab hier geht’s wieder stramm bergauf bis kurz vor Alberschwende und ab dort erstmal leicht auf und ab über die Terrasse oberhalb des Tals.

Ab dem Ort Buch geht es dann kontinuierlich bergab hinunter in Richtung Wolfurt.

In Wolfurt wechsel ich, in der unbegründete Hoffnung auf einen Blick ins Tal, auf einen Trampelpfad der nur bergab schiebend bewältigt werden kann.
Über die Brücke geht’s nach Kenelbach wo im dortigen kleinen Spar Markt die Getränkevorräte ergänzt werden.

Unter der Autobahn beim Bregenzer Ortsteil Rieden findet sich noch die alte Bahnbrücke über den Werkskanal, die Trasse ist sonst teils durch Strassen und Bauten unterbrochen.
In Rieden ist diese teils in Quartiersstrassen aufgegangen. Der Riedentunnel wurde 1994 in den Radweg integriert, wobei westlich des Tunels die Trasse und Bahbdämme abgetragen und überbaut wurde.

Noch ein wenig durch das Quartier geradelt und das Hotel Deutschmann wurde erreicht während von Westen her tiefschwaze Wolken aufzogen.
Auf dem kurzen Weg von der Radabstellung hinter dem Hotel um dieses herun zum Eingang war ich dann heute doch noch „geduscht“ bevor ich zum duschen kommen konnte.
Als die heftige Gewitterzelle langsam vorbei ist gehe ich zur Pizzeria Galileo in der es eine super Calzone gab.
Auf dem Weg dahin ein Ampel die in Gelb „Grün kommt“ verkündet. Der Lindner würde hier in seinem Porsche kotzen. Aber Fußgängerampeln kennen FDP Fratzke eh nicht 😉

So wurden es nun 88km mit 1000m aufwärts wie hier bei Komoot en Detail anzusehen. Der Akkustand war zum Tagesetappenende bei 46% was mich hinsichtlich der Etappen nach Disentis und Fieso doch etwas beruhigt nicht unterwegs „saftlos“ zu werden.