Nach dem hervorragenden Frühstück wurde das Rad aus dem „Keller“ (eigentlich ein Saal im Tiefpaterre) geholt und bei strahlenden Sonnenschein ging es gegen 9:30 Uhr los.
Zunächst vorbei an ehemaligen und teils nicht renovierten Gebäuden wie der Kochküche der Heilanstalt.

Südlich der Bahnlinie geht es dann Richtung Westen.
Aktuell finden zwischen Roßlau und Borkheide diverse Bauarbeiten statt so dass hier SEV Busse verkehrern. Aber eine Wende der Züge aus Berlin in Borkheide machen diverse Ersatzmassnahmen nötig. So ist deshalb der Bahnübergang ausser Funktion.

Da sich der Truppenübungsplatz Lehnin auch südlich der Bahnstrecke erstreckt ist es nötig einen kleinen Unweg zu fahren. Das Militärareal reicht bis fast in die Ortslage von Neuendorf hinein (siehe Foto unten rechts, das Schild vor dem Gebüsch).

Kurz vor Brück kommt ein SEV Bus entgegen und es wird dann auch mal ein Bagger gesichtet.

Bei Brück stehen zwei vollständig aus Holz bestehende Türme mit denen Kurzwellenversuche ausgeführt wurden.
Durch Brück hindurch und durch den Wald gehts weiter nach Trebitz.

Weiter durchs hügelige Land Richtung Baitz.

Und immer wieder etwas auf und ab und durch kleine Dörfer weiter nach Bad Belzig.

Bad Belzig besitzt eine schöne aber recht „tote“ Altstadt. Aber ein wenig Gastronomie usw. hat es doch noch.
Im benachbarten Klein Glien überrascht ein ehm. Berliner S-Bahn Wagen der wohl zum, leider heute geschlossen, Café gehört.

Über Wiesenburg gehts es zum ein paar Kilometer entfernt liegenden Bahnhof.

Der Bahnhof ist all seiner Nebengleise beraubt. Am ehemaligen Anschlussgleis zum schon seit Jahren nicht mehr vorhandenen Sägewerk wächst ein stattlicher Baum.

In Wiesenburg zeigte bis 2004 die auch „Kanonenbahn“ genannte Strecke nach Güterglück und über die Elbe weiter nach Güsten ab. Nach dem WK II für Reparationsleistungen eingleisig zurückgebaut wurde sie von 1993 bis 1995 als IC/ICE Umleiterstrecke wieder zweigleisig zwischen Güterglück und Wiesenburg ausgebaut und elektrifiziert.
Nach dem Ende des Umleiterverkehrs war jedoch kaum noch Verkehr auf der Strecke und der „lex Mehdorn“ waren Redundanzen und Ersatzstrecken ohnehin nicht nötig.
Vom Bahnübergang aus ist gut zu erkennen dass das einstige Streckengleis nach Güterglück (ganz rechts) abgeschnitten.
Über Reetzerhütte fahre ich zu einem auf der www.openrailwaymap.org vermuteten ehemaligen Bahnübergang.

Am Bahnübergang befand sich anscheinend auch eine ehemalige Blockstelle, noch als Schmerwitz zu erkennen.
Die Gleise sind abgebaut. Das ehemalige Gleis nach Güterglück dient heute als Forstweg, das nach Wiesenburg ist über einen Meter tief ausgeschachtet oder dient als Lagerfläche.

Während die Fahrleitubgsmasten aus Stahl abgebaut wurden blieben die Betonmasten einfach stehen.
Hier ab ca. Kilometer 81,0 folgen ich der alten Trasse bis ca km 83,0
Ab und an stehen auch noch klassische Kilomtersteinene neben der Trasse. Zusätzlich zu den Hekometertafeln an den Fahrleitungsmasten.

Bei ca km 83 endet der gut befahrbare Abschnitt und ich fahre einen kleinen Umweg auf einem Wakdweg und erreiche bei ca. km 85 beim ehm Bk mit Bü Reetz wieder die Strecke.

Ab der Strassenkreuzug wächst die Trasse langsam zu. Aber ich muss hier eh Richtung Südwest abbiegen.
Auf der schwach befahrenen B246 geht es nach Reuden.

Hinter Reuden im Waldaschnitt ist der Waldweg über längere Abschnitte wegen Matsch und Pfützen nur sehr vorsichtig befahrbar.

Über das Ort Polenzko und der dortigen Weihnachtskirche geht es weiter Richtung Zerbst.

Kurt vor Zerbst musste dann noch ein kleiner Schlenker zum Wasserturm sein.

Auch in Zerbst ist es recht „Ruhig“. Nur die diversen Eisdielen und Dönerläden genereiern etwas Laufkundschaft.
Man merkt dass der Herbst sich mit grossen Schritten nähert. Schon jetzt um 16 Uhr herum steht die Sonne relativ niedrig und wirft längere Schatten.
Trotzdem sind die Kirche St. Bartholomäi mit ihrem separat stehenden Turm die Stadtverwaltung in der historischen Schlossfreuheit und die ehm. Post noch gut fotografierbar.

Vorbei am Gymnasium schiessen such doch prompt vor mir die Schranken der Strecke von Dessau nach Magdeburg und so gibt es heute doch noch ein (Not-)Foto eines Zugs.
Und auch heute wieder der Preis für das sinnloseste Schild verliehen werden.
Warum nur stellt man mitten in Wiesen und Äckern ein „Zone 30“ Schild auf? 🤔 Zumal die wege sicher nicht schneller befahrbar sind.

Und so geht es abseits der Landesstrasse gemütlich über den Feldweg und ab Leps auf der schwach befahrenen Strasse weiter und alsbald wird Steckby erreicht.

Bei der „Rundfahrt“ durchs Ort werde ich auch gleich von der Dorfkatze begrüßt bevor es zur Übernachtung „Zum Biber“ ging.
Zimmer mit Blick in die Elbauen, sehr angenehm.

Das Fahrrad darf im Festsaal parken, ich hoffe dass es sich nicht über die Zapfanlage oder Reste vom letzten Fest hermacht und morgen fit ist 😀
Sehr entspannte Preise hat es hier noch aber die Portionen sibd gut ubd deftig.
Hat ein wenig retro Charme, aber im positiven Sinne.

Heute machte Komoot keine komischen Sprünge in den Höhenmetern und auf den 97,5 km sind durch das stete auf und ab doch 690m aufwärts zusammengekommen. Die durch Bosch errechbeten 395 Höhenmeter halte ich für realistischer. Umgerechnet hätte auf der heutigen Tour, selbst wenn der 500er Akku allein eingesetzt worden wäre dieser heute noch gut 30% Restkapazität am Tourende.
Die BoschApp meint dass ich 2625 Kcal verbrannt hätte. Ich glaube den Wert hatte ich nichtmal bei irgedwelchen Alpenetappen. Egal, wurden ja vorhin eh wieder „draugegessen“.
Morgen hat es nochmal eine Langetappe auf der Route nach Quedlinburg.