Riunalta – Entlang der Vorderrheinschlucht

Petrus hat über die Nacht umgestelt und es ist Sonnenschein im Anmarsch.

Ich erreiche den 8:01 nach Chur, nutze aber nicht das Schrat… ähm Panoramaabteil der Alvra Garnitur sondern den „Kinder und Fahrradwagen“ den ich fast komplett für mich alleine habe. Die nur mit Sitzpolstern versehenen Sitze sind wider Erwarten recht bequem.

In Tiefencastel rüstet grade die Post zur Auslieferung auf und schon bald ist Reichenau-Tamins erreicht.

Die Fahrplanauskunft schlägt den Bus nach Tamins Unterdorf vor, ich wähle aber den Fussweg über den ab hier vereinigten jungen Rhein.

Und der Bus überholt mich erst kurz vor der Umsteigestation und somit erreiche ich auch eine den per Bus vorgesehenen Anschlussbus nach Trin.

Dieser kommt pünktlich und in der Haltestelle Trin Portalavanda ist die kurze Fahrt in die Höhe der Fläche oberhalb der Rheinschlucht schon erreicht.

Der Ausblick nach der Unterführung hinüber ins Ortsteil Digg gefällt.

Aber um nach Digg zu kommen geht es erstmal runter um dann wieder hinauf ins Ort aufzusteigen.

Die Schafe am Hang kümmert das nicht.

Hinter Egg dann die vorletzte (?) Verteidigungslinie des Reduit (die sichtbar letzte kommt kurz vor Disentis). Hier sind sogar die Toblerone Sperren in doppelter Reihe ausgestaltet.

Aber zum Glück ist die Lücke ja offen und so steht der weiteren Wanderung über den Südhang der Rheinschlucht die aus einem Bergsturz entstand auf dem heute unter anderem Trin und Flims liegen.

Es geht nun erstmal runter in ein Seitental um dann die verlorene Höhe wieder zu erklimmen.

Kurz vor der Aussichtsplattform „Il Spir“ bei der Ansiedlung/Alp Conn biege ich auf einen Seitenweg ein und unmittelbar von der Abbruchkante hat es dann an mehreren Stellen sehr schöne Ausblicke in die Rheinschlucht, selbsternannt als „Swiss Grand Canyon“ bezeichnet, rund um die Bahnstation Valendas-Sagogn ergeben.

Und dann zurück auf den Hauptweg und zur Aussichtsplattform die sich elegant über die Talkante beugt. Die Züge im Tal haben, wie schon an den vorherigen Aussichtspunkten etwas von einer Spur Z Modellbahnanlage.

Eine kleine Einkehr in Conn bei super Brot, Feigensenf und Bündner Bergkäse ist zeitlich auch noch drin bevor es weiter bergauf aber mit diversen schönen Ausblicke ins Tal weiterer geht.

Ein schöner Ausblick reiht sich an den nächsten. Und das bei optimalem kurzärmligen T-Shirt Wetter um die 20 bis 22 Grad.

Und auch das hinaufsteigen hat langsam ein Ende und so geht es nun stets im Gefälle auf Singletrails und Waldwegen hinab ins Tal.

Die Ausblicke werden seltener aber am Wegesrand gibt es auch das eine oder andre Gewächs zu entdecken. Insbesondere eine hier regional wachsende Orchideensorte.

Und nach einem kurzen Anstieg ist die Bahnstation von Valendas-Sagogn erreicht.

Ursprünglich mein Wanderziel, aber ich liege gut in der Zeit und entscheide mich hier unten im Tal  flussabwärts nach Versam-Safien zu laufen.

Im Bahnhof kreuzt der aus zwei Capricon Einheiten bestehende RE7 nach Disentis mit einem von einer Ge4/4 II geführten Güterzug der mehrheitlich aus Containern der Mineralquelle Valser besteht welche in bzw. in der Nähe von Ilanz verladen werden.

Nun geht es erstmal auf Flussniveau weiter.

Aber dan  steigt es bei gut der Hälfte der Strecke nach der Bahnstation von Versam-Safien nochmal stramm nach oben.

Und über diverse Schutzdämme die die Bahnstrecke in den Abbruchbereichen schützt geht es nun weiter. Leider steht die Sonne hier eher ungünstig. Vielleicht nochmal vormittags probieren.

Kurz vor Versam-Safien noch ein schöner Fotostandort (mit falschen Sonnenstand) und der Bahnhof wird nach gut 18km und 470 Höhenmeter auf- und 710m abwärts rechtzeitig für den „Heimfahrzug“ erreicht.

Und auch der Bus aus bzw.nach Versam steht pünktlich breit.

Im Capricon RE7 geht’s entspannt nach Reichenau-Tamins und in der Alvra Garnitur des IR38 wieder zurück nach Filisur.

Vor dem IR kommt noch ein Güterzug mit der grünen Ge4/4 II 611 und Tunneltübbingen für die diversen RhB Tunnelsanierungen im Netz vorbei der dann in Bonaduz vom IR überholt wird.

Noch ein paar Eindücke von der Fahrt nach Filisur…

Fast pünktlich wird um kurz nach 18 Uhr Filsur erreicht.

Hm, heute gibt es tatsächlich das Dessert welches auf der Karte steht 😀

Begleitet von einem Rotwein „Alpi Retiche“ von La Torre aus dem Puschlav.

Noch ein wenig Füssen vertreten und ob es schon eine SRF Sondersendung ob der eklatanten Verspätung des IR38 mit den Glacier-Express Wagen gibt 😉

Auch die Sonne macht langsam Feierabend.

Das Schlüsselwerk hat übrigens den Betreiberwechsel überstanden.

Der Zimmeschlüssel wird in der zweiten bzw. vierten Reihe eingesteckt und verschlossen und gibt dann in der Reihe darüber den Haustürschlüssel frei. So braucht man nicht den dicken Schlüsselanhänger tagsüber mitschleppen und das Personal sieht sofort wer noch im Haus ist oder nicht.

Abschließend noch der Link zur Aufzeichnung der Wanderung rund um die Rheinschlucht bei Komoot.

Achja und hier der Fahrplan von heute

Ab 08:01 Filisur – Gl. 1 (IR 38, Richtung: Chur)
An 08:52 Reichenau-Tamins – Gl. 3

Fussweg anstatt Stadbus nach Tamins Unterdorf gewählt.
Trotzdem den Bus um 9:12 sicher erreicht.

Ab 09:12 Tamins, Unterdorf – Kante A (B 81, Richtung: Falera, center)
An 09:19 Trin, Portalavanda

Wanderung

Ab 16:38 Versam-Safien (RE7, Richtung: Chur)
An 16:49 Reichenau-Tamins – Gl. 3

Umsteigen

Ab 17:08 Reichenau-Tamins – Gl. 3 (IR 38, Richtung: St. Moritz)
An 18:00 Filisur – Gl. 2

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