So, heute wieder weiter mit Gepäck. Umsetzen von Bellinzona nach Alp Grüm war angesagt. Da für den Weg vom Tessin dort hin in den vergangenen Touren schon diverse Wege wie über den San Bernadino, via Lugano und Bus nach Tirano oder auch via Mailand genutzt wurden wurde heute mal, sozusagen auf den Spuren der ehemaligen Biasca – Aquarosa Bahn, der Weg über den Lukmanier Pass gewählt.
Dazu ging es erstmal wieder durch die Altstadt zim Bahnhof. Bei dem Kunstwerk am Wegesrand frage ich mich ob es eine Eistüte oder einen Norddeutschen im Nordeesturm darstellt.
Mit der S10 wurde dann Biasca erreicht.
In der Fahrplanauskunft war die Eigenartigkeit aufgefallen dass für die späteren Busse ein Hinweis drin war dass die Haltestelle am Bahnhof verschoben sei. Beim Bus um 10:11 aber nicht. Beim Blick auf den Bahnhofsvorplatz ist aber schnell klar dass auch dieser woanders hält.

Auf dem Weg zur provisorischen Haltestelle wird im Depot beim Bahnhof eine angeheizte kleine Dampflok gesichtet.
Die Fahrplanaushänge im provisorischen Halt verwirrend etwas. Ist die Linie 140 doch mit Biasca – Aquarosa – Olivone und dem Logo des regionalen Busanbieters überschrieben, deren Haltestellenkette führt aber bis Disentis. Der Ubersichtsplan daneben suggeriert dazu zwei Betreiber. Den regionalen Bus bis Lukmanier Passhöhe und ab dort den Postbus.
Aber letztenendes war es dann doch wie in der Fahrplanauskunft ausgegen ein durchgehend verkehrender Postbus.
Dieser war bis Aquarosa sehr gut besetzt, ab Olivone waren er aber auch noch zu gut 50% belegt.
Von der ehemaligen und 1974 eingestellten Bahnstrecke nach Aquarosa ist nicht mehr viel zu sehen. Ein Relikt ist die Lawinenzugunterfahrung am Ortsrand von Biasca und ein andres due heute als Busdepot genutzte ehemalige Remise in Aquarosa.

Hinter Olivone steigt die Strasse dann stärker an und mit ein paar Kehren geht es hinauf zur Lukmanier Passhöhe.

Im Gegensatz zur Fahrt über den Grimsel, Susten oder Gotthardpass hat es hier keine 20min Aufenthalt und es geht sogleich in den Lawinenschutztunnel in dem sichvdann auch der höchste Punkt der Passstrasse mit 1972m.ü.M. befindet, womit der Lukmanierpass mit der niedrigste alpenqerende Pass in der Schweiz ist.
Von nunan ging es bergab und bach vielen schönen Ausblicken ins Alpenpanorama kommt nach 1 3/4h Fahrt das Kloster von Disentis/Mustér in Sicht.

Hier war etwas Zeit beim Umstieg der für einen Einkauf genutzt wurde und um das Umspannen des Glacier-Express nach Zermatt von der im historischen Grün gehaltenen Ge4/4 II 611 der RhB auf eine HGe4/4 II der MGB zu beobachten.
Der Glacier-Express ist neben RhB Güterzügen und den immer seltener werdenden mit Deh4/4 der MGB bespannten Pendelzügen, wobei diese nicht mehr nach Disentis kommen, einer der wenigen nicht mit Triebwagen geführten Züge hier.
Ansonsten dominieten hier die MGB Komet und RhB Capricon Triebwagen den Verkehr.

Der aus zwei Capricon gebildete Zug nach Chur ist geführt vom Capricon der beim Rekord am Albula 24 weitere Capricon im Schlepptau hatte.
Diesmal kann er aber auch wieder in ganz normaler Vielfachsteuerung das Vorderrheintal hinsb fahren.

Nach der Rheinschlucht ist in Reichenau-Tamins umsteigen Richtung Albula angesagt, wobei dirt der Zug nach Disentis mit dem einzigen in Champagnersilber lackierten Capricon vorbei kommt. Sieht interessant aus, aber Rot steht dem Triebwagen besser.

Bei bestem Wetter präsentiert sich die Albulalinie, Bilder werden eher weniger gemacht denn man ist ja nicht zum ersten mal hier 😉

In Preda sond die Bauarbeiten zum Umbau des alten Albulatunnels in einen Rettungsstollen/-tunnel im vollen Gange.
Der 3min Anschluss am selben Bahnsteig in Samedan klappt reibungslos und ebenso der letzte Umstieg des Tages in Pontresina in die Berninabahn.
Statt des Allegra wurde als Sitzplatz der als vorletzter Wagen eingereihte AB-Wagen ausgewählt. Wobei dort eine Familie mit zwei „wohlerzogenen“ Blagen nervte.
Aber die Aussicht auf die grandiose Landschaft und die sehr respektable Wagenschlange entschädigte etwas.

Vorbei am einer dekorativen Steinsammlug aks Überbleibsel der Sperrstelle Bernina wurd alsbald der Lago Bianco erreicht…

… und damit auch Ospizio Bernina mit 2254m.ü.M. der höchste Punkt der heutigen Tour und damit sind es nurnoch wenige Minuten bis zum heutigen Tourziel Alp Grüm.
Bezug des Zimmers mit Blick auf den immer mehr schwindenden Palü Gletscher und noch ein kurzer Spaziergang zur nun mit einem dekorativen Aussichtspunkt versehenen Kehrschleife am Bahnhof.

Im letzten Sonnenschein noch eine heisse Ovomaltine auf der Terasse bevor es ans auspacken geht.
Die in Basel auf gerademal 260m.ü.M. gekaufte Chipstüte hat sich nun auf 2090m.ü.M. ganzschön aufgebläht.
Noch kurz mit den NightJet Schlappen etwas entspannen bevor es zun Essen geht.
Schon fast traditionell gibt es Pizzoccheri und das anschließende Braulio „Sorbet“… ein Traum.
Vor dem Weg ins Zimmer mache ich noch schnell einen Abstecher in die Kälte für ein Foto vom letzten Zug des Tages.

Aber auch der Blick aus dem Zimmerfenster mit dem Sternenhimmel kann sich sehen lassen.

Zum Abschluss wieder der heutige Fahrplan:
Ab 09:20 Bellinzona – Gl. 2 (S10, Richtung: Biasca)
An 09:37 Biasca – Gl. 3
Fussweg
Ab 10:11 Biasca, Stazione (B 140, Richtung: Disentis/Mustér, staziun/posta)
An 11:57 Disentis/Mustér, staziun/posta
Fussweg
Ab 12:44 Disentis/Mustér – Gl. 2 (RE7, Richtung: Chur)
An 13:49 Reichenau-Tamins – Gl. 3
Ab 14:08 Reichenau-Tamins – Gl. 4 (IR 38, Richtung: St. Moritz)
An 15:45 Samedan – Gl. 2
Umsteigen
Ab 15:47 Samedan – Gl. 3 (R 15, Richtung: Pontresina)
An 15:55 Pontresina – Gl. 1
Umsteigen
Ab 16:05 Pontresina – Gl. 4 (R 19, Richtung: Tirano)
An 16:49 Alp Grüm
Morgen geht’s dann nach St. Moritz ein wenig Bahntechnik anschauen und dann über den Maloja Pass zum mit einer recht eindrucksvoll verlaufenenden Seilbahn zum Albigna Stausee.