Die weisse Pracht machte die Tour spannend und schön

Nachdem gestern unter anderem neben Susten- Nufenen- und Gotthardpass auch der Grimselpass wegen Schneefall gesperrt wurden war es heute morgen natürlich etwas spannend.

Aber der Blick zur „blauen Stunde“ versprach gutes Wetter und später berkündeten auch Web und App fass der Grimsel wieder frei sei.

Also ging es zunächst per Zug nach Meiringen wo der Bus nach Gletsch wartete.

Aber er war nur mit Grimselpasshöhe beschildert und die SBB Auskunft bestätigte dies.

Der Bus fährt nämlich normalerweise eine „vier Pässe Fahrt“ aber der Gotthard war noch gesperrt und so sollte er umlaufbedingt bereits am Grimsel enden.

Es wurde auf die Verbindung um nach 11 Uhr verwiesen, was aber für den in Gletsch zu erreichenden Dampfzug zu spät war.

Als der Postbus Chauffeur merkte dass er eine Gruppe dabei sich hätte die auch Fahrkarten zum Dampfzug besitzt fasste er einfach einen „Plan B“.

Offiziell und für öffentlichen Zustieg fuhr er nur bis zur Grimsel Passhöhe und dann fuhr er nur für unsere Gruppe den Pass hinab nach Gletsch.

Leitstelle oder andere? Nö, das entschied er selbst. Sehr guter Mann.

Hinter der Aareschlucht auf dem Weg nach Innertkirchen hatte es durch den Bodennebel eine sehr mystische Stimmung und schon kurz darauf hinter Innerkirchen lag schon der erste Schnee. Auch und nucht zu knapp am „Summerloch“.

In Grimsel Hospiz wurde ein 2min Halt eingelegt damit die neue und alte Staumauer bestaunt werden konnte bevor es weiter hinauf zur Passhöhe ging.

Dort wurde eine 20min Pause für Sightseeing eingelegt.

Bevor es dann als „Extrafahrt“ nach Gletsch ging, was somit 10min vor Plan erreicht wurde.

Gletsch lag noch im Schatten der Berge, das Reisewasser war bereitgestellt. Die DFB hat heute ihren letzten offiziellen Fahrtag für 2025 bevor die Strecke und Anlagen eingwintert werden und es im Juni 2026 erst wieder weitergeht.

Der Dampfzug kommt pünktlich von Oberwald den Berg hoch und den 30 CHF Gutschein aus der DFB Mitgliedschaft für das 1. Klasse Upgrade zu verwenden war eine gute Idee.

2026 feiert der Abschnitt Gletsch – Andermatt – Disentis sein 100. Jubiläum.

Schwer arbeitend zieht die Lok den kurzen zwei Wagen Zug, unter Nutzung von diversen Zahnstangenabschnitten, nun weiter den Berg hinauf nach Muttbach-Belvedere was kurz vor dem Westportal des Furkascheiteltunnels liegt.

Hier wird auch zunächst die Kreuzung mit dem Zug aus Realp abgewartet bevores mit Volldampf in den 1874m langen Tunnel geht.

Im Wagen ist auch ein Paar das passend im Belle Epoque Stil gekleidet ist, was gut zum Wagen passt.

Und dann wird die Station Furkapass DFB am Ostportal erreicht wo der Zug eine ezwas über zwanzigminütige Pause einlegt.

Derweil dünstet der Tunnel aus und Zeit für eine Bratwurst auf über 2100m sowie einiges an Fotos.

Der Briefkasten an der Station verspricht tägliche Leerung um 16 Uhr. Naja, aber morgen vermutlich nicht mehr bis zur Saison 2026.

Die Pause ist vorbei und von nun an ging es stets bergab Richtung Realp. Die bekannte Steffenbachbrücke ist bei der Überquerung eher unspektakulär, diese wird aber in den nächsten Wochen weggeklappt um in Winter den Lawinen nicht im Weg zu sein.

Nach etwas über 1,5h Fahrt (und Rast) ab Gletsch kommt nun der DFB Bahnhof Realp in Sicht. Dieser liegt gut 1 Km vom Bahnhof der MGB entfernt, besitzt aber auch wieder eine Gleisverbindung zum MBG Bahnhof.

Die Lok setzt um und drückt die Wagen in die Remise bevor sie ins Depot fährt. Der (richtige) Winter kann nun kommen.

Auch im/beim MGB Bahnhof hat es noch ein paar nette Fotomotive.

Insbesondere der Autoverladung, die durch die Sperrung des Furka- und Sustenpass nun die einzige Verbindung zwischen den Kantonen Uri und Wallis ist, ist interessant zuzuschauen. Insbesondere wie flott die Be- und Entladung von statten geht.

Dann komnt auch pünktlich um 13:50 der Zug nach Brig mit dem es jetzt erstmal im Furka Basistunnel rüber ins Wallis nach Oberwald geht.

In Oberwald wartet eine HGe4/4 mit einer AlpineClassicExpress Garnitur darauf Richtung Andermatt in den Tunnel einzufahren.

Das Wallis ist hier nich recht grün und insbesondre hat es fast um die 20°C.

Den Zug stört das nicht auf seinem weiteren Weg.

Uns so rollte es sich entspannt das junge und mal mehr mal weniger steile Rhonetal hinab bis Brig wo in den durch das Lötschberg Basistunnel fahrenden IC Richtung Basel für die Fahrt bis Spiez umgestiegen wurde.

Nochmal ging es weiter am Thuner See entlang und in Interlaken Ost wurde die nun schon weit im Westen stehende Sonne für ein paar Fotos von Zügen an der Aare genutzt.

Die Sonne verkroch sich dann langsam und es wurde Zeit fürs Abendessen in der Jugi.

Morgen geht’s dann u. a. Richtung Mürren um sich Seilbahntechnik anzusehen.

Hier noch der heutige Fahrplan:

R 70 (9063)
Nach Meiringen
Ab 08:33 Interlaken Ost, Gleis 4
An 09:06 Meiringen, Gleis 2

Bus 161
Nach Oberwald, Bahnhof
Ab 09:25 Meiringen, Bahnhof
An 11:05 Gletsch, Post (an mit -10 wegen „Sonderfahrplan“ als Extrafahrt ab Passhöhe nach der Schneeräumung)


ZahnR
Nach Realp DFB
Ab 11:20 Gletsch
An 13:05 Realp DFB

R 43 (549)
Nach Visp
Ab 13:50 Realp, Gleis 3
An 15:33 Brig Bahnhofplatz, Gleis 11

IC 978
Nach Basel SBB
Ab 15:45 Brig, Gleis 1
An 16:21 Spiez, Gleis 5

IC 822
Nach Interlaken Ost
Ab 16:35 Spiez, Gleis 1
An 16:59 Interlaken Ost, Gleis 7

Über den Grimsel ins Obergoms

Der Tag beginnt bewölkt, aber das soll sich noch ändern.

Aber zunächst lande ich fast statt in der Dusche im Schutzraum. 😉

Nach dem Frühstück und auschecken geht es zunächst nochmal ein Abstecher zum MIB Bahnhof wo der Be4/4 Nr. 12 gerade eingefahren ist und sich auf die Rückfahrt vorbereitet. Der Regeltriebwagen Nr. 13 wurd derweil im Lokschuppeb gewartet.

So, 1440m auf 24km sind angedroht… Challege accepted.

Auch die Armee scheint Ausflugstag zu haben, den ganzen Tag kommen mir die typischen Pinzgauer Transporter entgegen.

Bis Handegg (bzw. Handeck) ging es ha gestern schon. Daher nur weniger Bilder.

Flott wird Guttannen erreicht. Nicht wenige „Normalradler“ erklimmen heute auch den Berg.

In Guttannen erinnert eine Tafel an den Erdrutsch von 2005 dessen Schuttkegel heute noch gut zu erkennen ist und seinerzeit, da sich die Aare einen neuen Weg suchte, das Dorf flutete.

Nach knapp 1:15 war ich wieder dort wo ich gestern schon war. Aber heute geht es ja weiter bis nach ganz oben am Grimselpass. Aber ein kurzer Fotostopp musste auf knapp der Hälte des Anstiegs schon sein und ehrlich, kitschiger geht es fast kaum mehr.
Berge, Postbus und Gelmerbahn (ganz klein) auf einem Bild. Nur das zuvor am Tunnel abgegebene Posthorn geht da akustisch leider nicht aufs Bild. Daher:
#tüü_taa_too

Hier der Bus nochmal in gross.

So, nun aber weiter…

Der Himmel ist fast wolkenlos und allerorten plätschert Wasser. Der Tunnel kann dabei auf der akten Strasse umfahren werden.

Eine wirklich schöne Umgehung. Ob die Tunnelfahrer wussen was ihnen entgeht?

Kurz darauf ist auch die Staumauer des Rätherichsbodensee ereeucht. Unterhalb dieser liegt auch die Bergstation der KWO Seilbahn aus Guttannen und der Zugang zum Stollen zur Turbinenkaverne.

Die alte Bergstation besteht auch noch.
Am Grimsel hatte ich auch einen Bodyguard. Motorradpolizist auf Streife der irgendwie immer mal auftauchte wo ich knipste oder rastete.
War zwar Polizei Kanton Bern aber vom Dialekt her schlimmer wie Wallis. Da musste ich wahrlich die Waffen Strecken. Aber mit dem was er für Deutsch hielt waren es nette Unterhaltungen.

Die Staumauerkrone ist erreicht und gewährt schöne Ausblicke und sigar mal ein kurzes Stück ohne Steigung.

Ach hier ist also dieses Sommerloch über das alle Zeitungen schreiben. 🤣

Aber ab dem Sommerloch geht es stramm weiter bergauf mit meist 6 bis 9% Steigung und diversen Kehrschleifen.

Und dann wird die Staumauer des Grimselsee erreicht. Derzeit laufen vorbereitende Arbeiten zum Ersatzbau der westlichen Staumauer „Spitallamm“, daher ist derzeit auch das Hotel Grimsel Hospiz nicht erreichbar.

Sodenn auf zum letzten Anstieg. Da der Akku auf 13% ist wechsele ich diesen aus. Mit voller Energie geht es weiter hinauf.

Und siehe da, der Grimselpass auf 2165m.ü.M ist erreicht.

Es liegt immernoch einiges an Schnee hier oben aber dank der Sonne ist es trotz Wind noch recht angenehm.

Ob man im auf der Passhöhe liegenden Totensee auch Titanic drehen könnte? 🤣

Kaum über die Kuppe hinweg gibt es wunderbare Ausblicke auf die Südseite der Grimselstrasse und die westliche Rampe des Furka als auch hinunter auf Gletsch.

hjl

Irgedwie erinnert mich der Ausblick an den Trollstiegen aus der Norwegentour vor ein paar Jahren.

Da hatte es aber keine Bahnstrecke im Tal.

Finde den Zug. Während der Fahrt hinab nach Gletsch erreicht der Planzug auf dem Weg nach Realp Gletsch.

Und dann ist erst mal Gletsch erreicht.

Und im Bahnhof steht ein weiterer Zug der dem Planzug nach ca. 20min folgt. Eine HGm4/4 ist zudem aus Oberwald eingetroffen und wird der Sonderfahrt ebenfalls folgen.

Aber zunächst ergibt sie ein nettes Motiv mit dem Kaffee aus dem DFB Shop/Cafeteria aus.

Hier nochmal die Ausfahrt der Sonderfahrt en Detail.

Nach dem Kaffee noch schnell Besuch im ehm. Kraftwerk mit der aus heutiger Sicht „herazsfordernder“ Elektrik.

Und es geht weiter bergab nach Oberwald. Mal sehen ob ich morgen ein paar Motive mit einem Zug unsetzen kann.

Es ist sehr windig, aber zum Glück in Richtung Westen und somit als Rückenwind.

Und somit ist Ulrichen erreicht. Akku 1 auf 13% und Akku 2 auf 73%. Somit war es eine gute Idee mit einem Akku in Reserve zu fahren. Das Ort Ulrichen kommt fast wie ein Museunsdorf daher. Würden nicht die Autos herumfahren oder stehen käme man sich fast wir vor 100 Jahren vor.

Auch das Hotel kommt aussen alt daher ist aber innen wunderbar renoviert.

Die Halbpension ist da geradezu das Tüpfelchen auf dem i.

Dann noch ein kleiner Verdauungsspaziergang durch das Dorf.

Leider hat Komoot heute wieder mal den „Bildermacken“ so dass heute wenig Bilder darin sind. Ich werde das zu Hause erst flicken können.

Aber trotzdem hier der Link zur Etappe.

2019-07-18 Do Etappe 5 Innertkirchen-Ulrichen

Achja, damit war heute im doppelten Sinne Bergfest. Etappe 5 von 9 ist erfüllt.