Nochmal Innotrans

Tag Zwei.

Nach einer guten Nacht und gutem Frühstück im Hotel Comenius ging es frühzeitig zur Messe und ich lach mich dort fast schlapp. Auf der Innotrans schaffen die es noch sinnlosere Sicherheitskontrollen durchzuführen wie die RENFE für ihre schnellen Züge.

Grosser Eingang. Gerade aus durch zur Kartenkontrolle. Links der Treppenabgang zur Garderobe mit Personen- und Gepäckscanner. Rechts der Treppenabgang ebenfalls zur Garderobe ohne jedwede Kontrolle. Ein Beleg über die Scannerei wurde vor dem Einlagern auch nicht verlangt.

*patsch*.
Heute hatte ich weniger „Sightseeing“ im Programm als das Söbern durch die Infrastruktur und Public Transport Hallen. Die grossen der Branche kann man da eh links liegen lassen. Deren Stände sind (es gibt wenige Ausnahmen) kaum mehr mit handfesten Produkten dafür um so mehr Multimedia und „Chichi“ ausgestattet. Sinnlos.

Besonders drastisch fand ich dass z. B. bei den Fahrzeugherstellern sich u. a. Alstom, wobei die zumindest einen einsamem Lint mit Wasserstoff-Brennzellenantrieb auf der Aussenfläche präsentieren, aber besonders Bombardier, CAF, Hitachi  (ex. Ansaldo) und Talgo nichts aber auch gar nichts Greifbares präsentierten. Riesige Stände und nix dahinter. 

Und wer sich mal amüsieren will geht zu Thales und fragt nach Stellwerkstechnik. Funktioniert seit Jahren.

Egal, interessant sind die diversen (kleineren) Hersteller für Messgerätschaften zur Stellkraftmessung oder präventiven Weichendiagnose. Sehr interessant ist auch wie weit verbreitet die diversen Formen des „alten“ S700 nicht nur im deutschsprachigen Ausland sind. 

Ein sehr interessantes Diagnosemodell an einem S700 Devirat verwendet z. B. die Metro in Barcelona. Dort überwacht man nicht nur den Motorstrom sondern scannt auch an den Prüfern wie viel „Luft“ diese noch haben. Wird die Warnschwelle über- / untrerschritten wird gewarnt und man kann sich zur weiteren Diagnose vom Diagnosemodul im Antrieb ein Foto vom Ausschnitt abrufen. *Whow*

Komisch. Die interessantesten Produkte fand ich stets beim Spanier oder Schweizer. 

Natürlich wurde auch Scheidt&Bachmann besucht. Die Firma mausert sich ja langsam zum Stadler der Sicherungs- und Informationstechnik im Bahnbereich  ☺ . Aber es ist immer wieder nett dort und man trifft dort auch viele Bekannte quer aus der Republik.

Jetzt noch schnell ein paar Bilder von heute.

Vossloh oder eher auch Stadler Tram aus Chemitz.

Querschnitt durch einen Thermit-Schweißtopf, Klappbarer Lichtmadt bei BBL, RhB Interventionsfahrzeug und der Brennstoffzellen „Quoten-Lint“ von Alstom. 

Cembre zeigt wie man Schuenen zu Schweizer Käse macht, DB Cago Dienstkutsche mit exklusivem Parkplatz, das FIS im Desiro UK für DouthWestTrains mit Anzeige des Befüllngsgrad der Wagen (hätte ich für meinen Heimteuse ICE auch brauchen können) und die Fa. Wiebe lies es am hinteren Rand der Freifläche wieder mächtig Dampfen. 

Zurück ging es ab 17Uhr vom Hbf tief mit Stehplatz bis Erfurt. Danach war es wesentlicher entspannt und auch das Bordrestaurant konnt noch an mir verdienen. Ich weis nicht was einige Leute wollen. Mir schmeckt es.

Der ICE hat bei Götzenhof etwas Verspätung gesammelt (wollte wohl auf den Radweg nach Hilders abbiegen?) und befindet sich im Anflug nach Frankfurt. Noch 1x Umsteigen und ich bin zu Hause.

Morgen den Freitag aka Bahnrettungstag noch herumbringen und dann geht es nach Essen zur Sonderfahrt durch den Pott (eher ex. Pott) am Samstag. 

Innotrans 2016

Schon wieder sind zwei Jahre rum und somit ist es Zeit für die Innotrans.

Wenn das mit der Expansion von Stadler so weiter geht erreichen die 2018 über die Hälfte der Ausstellungsobjekte der Freifläche. Auch in den Hallen sind schweizer Firmen unglaublich präsent.

Dagegen ziehen sich andere Platzhirsche auf reine „Showstände“ zurück. Ich meine kein einziges Ausstellungsobjekt von Bombardier oder Alstom auf der Freifläche gesehen zu haben. Die Hallenstände glänzen auch durch erheblich Grösse aber ohne „Anfassobjekte“. 

Dagegen ist Sienehmens 😉 noch richtig konventionell im Aussenbereich mit Fahrzeugen  (Velaro TCCD, Desiro UK  oder Metro Doha) oder LST unterwegs. Die Präsentation der an NeuPro abgelehnten neuen ESTW Architektur war sehenswert. Erstaunlich war auch wie viel Mühe und Erklärungen man sich selbst kleinen Lichtern im System Bahn  wie mir bei der Darstellung der Produkte gegenüber macht. Eigentlich bin ich kein Fan des „verstreuen der LST Komponenten im Gleisfeld“ aber so wie man das nun vor hat sehe ich erhebliche positive Effekte, insbesondere in Inspektion und Wartung und bei der hoffentlich seltenen Entstörung. Der Punkt Diagnose gewinnt einen hohen Stellenwert, auch unter Nutzung von Tablett und Smartphone.

Oben Links: Wesentlichr Komponenten des Bü im Schrankenantrieb. Hat man wohl bei Schweizer Elektronik angeschaut.

Oben Rechts: Signalschaltkasten in NeuPro angelehnter Architektur. Das MSTT ist kleiner geworden und so passt sogar noch der Achszähler AZM250 rein.

Interessant war zum Ende des heutigen Tages der Besuch bei Vossloh ehm. Cogifer. Dort konnte ich endlich mal einen typischen französischen Spitzenverschluss in Augenschein nehmen (untere beiden Bilder inkl. neuen hydr. Antrieb) und erläutert bekommen. Sehr interessante Konstruktion. Wenn auch nicht auffahrbar so ist der Verschluss recht „kernig“ und auch die Endlagenprüfung macht durch die Kombination aus der direkten Prüfung der Endlage der Zunge ohne Gestänge mit Prüfung „Verschluss in Endlage“ einen guten Eindruck.

Zurück zu den Fahrzeugen. Stadler präsentierte u. a. den Girimo und ich musste feststellen auch Stadler und die SBB können „Nichtfensterplätze“ bzw. „Schießschartenfenster“.

Trotzdem ist es ein recht angenehm erscheinender Zug und das bei einer nur knapp 2 Jahre dauernden Entwicklungszeit.

Im NEB Pesa Link gibt es grausigere Sizplätze…

Oh ja. Den Pesa Link (oben links) gibt es somit wirklich. Der Zweiteiler für die NEB wurde auch stolz mit „EBA zugelassen“ beklebt. Mal sehen wann DB Regio seine Pesa Link erhält. Daneben gab es noch weitere „Kuriositäten“, so eine dreiteilige Stopfmaschine (oben rechts) für die schweizer Filiale von Krebs Gleisbau mit integrierter Kehrmaschine und Versorgung aus der Oberleitung oder auch ein Refit Abteilwagen von Locomore (unten rechts) die als Crowdfounding einen Fernzug von Stuttgart nach Berlin auf die Schiene bringen wollen. Richtig angenehm war der Schlafwagen für Aserbaidschan von Stadler (unten links).

Gleisbauer 2.0 von Kubota (oben links). Interaktives und Berührungsempfindliches Display von BBR für die KVB in Köln (oben rechts).

Spiegel mit eingeblendeten Fahrtinfos auf der Toilette des Triebwagen für PKP Intercities (unten links)

Zum Schluss des Tages war endlich weniger los so dass die Fronten der diversen Fahrzeuge (unten rechts) von Stadler, Konçar, Pesa und Siemens ohne Passanten aufs Bild konnten. 

An der Station Warschauer Strasse nich ein Blick aufs ehemalige RAW das sich in noch um die DB Nachtzüge kümmert die zum Jahresende leider eingestellt werden.

So. Jetzt geht es aber ins Bett. Der Tag war anstrengend, nicht nur wegen der diversen dienstlichen Telefonate trotz genommenet JAZ. Achja, und mitrendrin läuft einem auch noch der neue Chef über den Weg  😅