Der Gasthof in Nordhausen bietet kein Frühstück an, daher halt erstmal ohne Kaffee los.
Das mangelnde Koffein macht sich prompt bemerkbar ich vergaß das flexible Schloss wieder einzupacken, was mir aber erst nach Nordhausen aufgefallen ist. Ist nicht das erste mal, das letzte blieb bei Zams vor Ort 😉
Egal, entlang der Line 10 und 2 geht’s hinunter um Bahnhof.

„Unten“ im Ort stößt dann noch die Linie 1 dazu.

Zwischen den Gebäuden liegt das Verbindungsgleis vom Bahnhofsvorplatz zum HSB Bahnhof Nordhausen Nord.
Dies ist zudem der letzte HSB Bahnhof mit mechanischer Stellwerkstechnik. Der 10:33 Zug zum Brocken wird gerade vorbereitet.
Vorbei an den Widerlagern der ehemaligen Güterumgehungsbahn und über die Strecke aus Kassel hinweg, wo grade der Zug aus Sondershausen nach Nordhausen vorbei kommt, gehts Richtung Süden, wobei der Blick zurück nach Nordhausen und in den Harz auch lohnt.

Heute ist sogar ein wenig Fernsicht drin und schon bald wird Wolkramshausen, oder besser gesagt dessen ein paar Kilometern ausserhalb liegender Bahnhof, erreicht.

In Wolkramshausen „Ort“ folge ich der Ausschilderung zum Edeka und erwische eine kleine Zeitreise. In dem Gebäude war bestimmt auch schon ein HO Markt und innendrin erinnert er jetzt noch ein den mir gut bekannten Coop Supermarkt zu Hause in den End 70er.
Man beachtet übrigens die Fahrradständer und Geländer.
Die eine Strasse weiter befindliche Volksbank erinnert auch etwas vom Baustil daran dass keine Euro sondern eher „Mark“ ausbezahlt werden. 😀

Hinter Rüxleben geht es stramm den Berg hinauf nach Strausberg.

Über den Höhenrücken weiter nach Süden. Die Feldwege sind ob der Regentage teils schlecht befahrbar, aber es geht noch.
Aber Schlamm scheint ein Problem zu sein. Die Kühe auf der Wiese sehen sogar schon aus als hätten sie Gummistiefel an. Und werden die mit Warsteiner gefüttert? 🤔
In Schernberg hat jemand den Ortshahn am Löschteich (?) mit einem Reiter dekoriert. 😄

Hinter dem Ort wurde dann die Bahnstrecke Hohenebra–Ebeleben erreicht, wo leider gerade kein Güterzug unterwegs war. Aber Holzverladung scheint stattfinden und bei Tyzka Gas stehen Kesselwagen im Werksgelände. Im Bereich der Raiffeisen Getreidesilos stehen jedoch derzeit keine Wagen.

Ein Bäckerei „Drive In“, interessante idee, aber drin Sitzen auf eine Bockwurst finde ich dann doch besser.
Der in einem DR Schnellzugwagen, im Bereich des bis in die 1970er bestehenden alten Bahnhofs, befindliche Imbiss hat heute wohl geschlossen.
Und jetzt wurde es richtig matschig. Der Feldweg nach Rockstedt ist derart komisch schlammig dass ich das Rad nach kurzer befahrener Strecke schieben muss und irgendwann sogar das Vorderrad durch Schlamm und Gras zwischen Felge und Schutzblech vollkommen blockiert ist.
Nach den wenigen hundert Metern Schlammpiste bin ich erstmal eine Viertelstunde damit beschäftigt den ganzen Schmodder am Vorder- und Hinterrad zu entfernen.
Dabei stellt sich auch heraus dass der Fahrradständer, wieder mal nachem ich ihn heute morgen bereits fixiert und die Schrauben nachgezogen hatte wieder locker wurde. Elende Dreckskonstruktion…

Die Betonplatten der folgenden Feldwege sind zwar nicht schlammig aber auch nicht sonderlich angenehm zu befahren. Erinntert an eine französische Nebenbahn mit rudelweise Schienenstössen.
Aber immerhin kommt nun auch mal die Sonne raus.

Und so geht es stets hinauf und hinab weiter. Und auch die Betonplatten können matschig werden, aber wie man das Zeug wieder aus dem Schutzblech popelt kenne ich ja jetzt.

Bei Gräfentonna verpasse ich einen geeigneten Fotostandort ganz knapp für den Zug aus Gotha.
Auf der ehemaligen Bahnstrecke Gräfentonna – Ballstädt geht es ein Stück bis zum Ortseingang von Burgtonna weiter. Danach führt der Radweg auf der Straße weiter. Das ehemalige Empfangsgebäude von Burgtonna am südlichen Ortsrand existiert noch und selbst die Bahnsteigkanten sind gut 80 Jahre nach der Stilllegung bei genauen Hinsehen noch zu erkennen.

Vor Ballstädt steht eine noch voll funktionstüchtige Bockwindmühle.
Unter der Bahnstrecke von Bad Langensalza nach Gotha hindurch geht’s nun nach Westhausen.

Noch ein klein wenig über die Hügel und dann ist in der Ferne auch schon das Schloss von Gotha in Sicht.
Noch ein letzer Stop zum „entschlammen“ und ich muss feststellen dass sich eine der Schrauben des Ständers komlett verabschiedet hat und die andere zieht nicht mehr richtig. Wird wohl ein Fall für Gaffa Tape und Kabelbinder.
Am Mykeniuspkatz werden gerade Weichen der Strassenbahn erneuert. Daher verkehrt die Linie zum Ostbahnhof derzeit nicht.

Dann mal rüber zur am Marktplatz befindlichen Touristeninformation welche heute aber bereits (warum auch immer) schon vor einer Viertelstunde im 16:30 schloss. Dann müssen die Tickets halt morgen geholt werden.
Auf dem Weg zur Übernachtung dann die Überraschung. Auch wenn die Ostbahnhof Linie nicht fährt und mitlerweile drei der ex. BLT Tram im Einsatz sind verkehren die Düwag mit niederflurigem Mittelteil auch noch.
Auch die klassischen Tatra sind im Umlauf.

Am Schloss Friedenstein schreitet die Sanierung langsam voran. Immerhin ist das Dach zu 2/3 wieder hergestellt und einer der drei Schweizer kam dort vorbei.
In der Pension Suzette wurde dann Manu und Ralph getroffen und es ging zum zum guten Abendessen ins Capri.

Abschließend hier die heutige Etappe mit 8km mehr wie geplant und auch bei den Höhenmetern kam einiges mehr dazu. Hier waren sich auch mal Komoot und das Bosch System sich einig.


















