Foodporn auf Eifeler Art

Trotz eines guten Tips für lecker Steaks im Ort blieb ich nach dem Einkauf im „ex Bahnhofs-REWE“ für morgen im Hotel hängen.

Erst mal gab es ein leckeres Eifeler Landbier und mit Schmalzbrot als Gruß aus der Küche

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Weiter mit Eifeler Antipasti:

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Dann „a Saläätsche“

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Hauptgang Eifeler Ochsenroulade mit Zwidbelb, Schinken und Wascheider Ziegenfeta. Dazu Döppekooche.

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Abschluss. Döppekooche mit Vanilleeis.
Ich hätte nie gedacht dass sich Kartoffeln, Zwiebeln und Sonstwas sich so gut mit Vanilleeis kombinieren kann

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Absacker mit Vulkan-Bier

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Venn Etappe3 – 21.05.2016 St. Vith – Bleialf – Prüm

So. Etappe 3 der 4. Tag.
Aus den geplanten 36 km wurden 48,5 km aber der kurze Abstecher ins Tal der Our bis kurz vor Auel war es wert.

Wärend des ganzen Fahrens gingen schon neue Tourplanungen durch den Kopf. Die zahlreichen Bahnradwege / RAVeL in Venn und Eifel machen es einem leicht und andererseits schwer sowas zu planen. Zu zahlreich sind die möglichen Routen.

Nach dem Frühstück holte ich in St. Vith erst mal die defekten Bilder vom nördlichen Ortsrand und vom Bahnhof von gestern nach.
Südlich des Bahnhofs gab es bis in die 90er Jahre ein imposantes Überwerfungsbauwerk sowie ein Gleisdreieck der Strecke nach Libramont. Ab hier verlässt der Radweg aber die Trasse da diese teilweise in die Landstrasse integriert wurde.
Nach der Rückkehr auf die Trasse ging es recht entspannt und zumeist mit Gefälle nach Lommersweiler.
Wer meint dass Bahnhöfe wie z. B. Wiebelsbach-Heubach am Ar*** der Welt liegen der war vmtl. noch nicht in Lommersweiler. Unten im Tal weit unterhalb des Dorfes lag dieser imposante Bahnhof (der durch einen Streit lange nicht einmal einen Weg nach Lommersweiler hatte) in dem sich die Vennbahn nach Trois-Vierges (oder auch Troisvierges geschrieben) und die Strecke nach Pronsfeld / Prüm trennte. Der Radweg folgt dabei der Strecke nach Pronsfeld und zweigt erst an der Our nach Trois-Vierges ab. Eine gesprengte Brücke bei Hemmeres zeigt die einst stark belastete Strecke (Bis zu 60 Güterzüge / Tag im Verkehr Ruhr – Luxemburg) mit hoher strategische Bedeutung die aber ohne sinnlose kriegerische Ausereinadersetzungen und mit der Änderung von Verbindungen der Montanindustrie (Einstellung der Transporte Luxemburger Stahlindustrie mit dem Ruhrgebiet nach dem WK2) in die Bedeutungslosigkeit verfallen ist.

Grenzziehungen, die Bahnstrecke blieb wie bei Monschau nach dem WK2 auch bei Hemmeres belgisch und trennte das Dorf in zwei Hälften, bzw. machte einen Teil des Dorfs zur deutschen Exklave, und den Verkehr sowie das Leben auch nicht einfacher.

Aber diese Zeiten sind zum Glück vorüber. Fast unbemerkt quert man mehrfach die deutsch – belgische Grenze und nur ein einsamer schwarz-rot-gold gestrichener aber ohne Schild für die BRD versehener und verrosteter Grenzpfosten erinnert in Hemmeres an die nicht sichtbare Grenze.

Zurück auf der Bahnstrecke nach Pronsfeld erschüttern mich, wie schon in St. Vith die Bilder auf den Infotafeln über die Zerstörung im kleinen Bahnhof Steinebrück in 1944.

Im so beschaulicher radelt man heute durch das Tal ders Ihrebach stetig und leicht steigend hinauf bis zum Tunnel unter dem Winterscheider Berg (das Ort liegt übrigens auf der anderen Talseite). Da die Strecke von ca. 1917 – 1944 zweigleisig war wurde hier sogar ein zweiter Tunnel gegraben von dem heute aber nichts mehr zu sehen ist. In einem gut 90° Bogen erreicht dieser Bleialf. Etwas eigenartig finde ich den Hinweis dass im Tinnel von 22 bis 7 Uhr die Beleuchtung abgeschaltet ist. Sollte msn in der Zeit (ab 22 Uhr) nicht ohnehin mit Licht fahren? Ausserdem ist die Beleuchtung um einiges Besser denn auf so mancher Dorfstraße. Im ehm. Die Brücke über den Einschnitt am Tunnel Bahnhof wurde abgebrochen, dafür geht die Straße nun quer über das ehm. Bahnhofsareal nördlich des Empfangsgebäude. Im ehm. EG gibt es nun eine Gaststätte mit dem Namen „Weltenbummler“. Das restliche grosszügige Bahnhofsareal (Beim Namen Bleialf kann man sich denken weshalb der Bf einst Bedeutung hatte) ist überbaut und hinter dem Bahnhof geht es recht steil bergab. Durchs kaum bewohnte Tal des Alfbach geht es stets bergab, beim ehm. Hp Habscheider Mühle muss mal kurz und steil hochgefahen werden um über die zugeschüttete ehm. Überführung der Strasse zu fahren, und so wird zügig Pronsfeld erreicht in dem einst die Strecke von Waxweiler und die Strecke von Neuenburg hinzugestossen sind. Somit gingfn dort drei Strecken in westliche Richtungen ab.
Im Bahnhof Pronsfeld gibt es zahlreiche kleine aber feine Exponate zu erkunden. Ein Blinklicht Bü Straßensignal mit einer Optik als blinkender Richtungspfeil hatte ich bisher auch noch nicht gesehen. Viele Infotafeln klären über die Geschichte und Bedeutung des Bahnhof auf. Hier habe ich alleine gut 30 Bilder in der Karte eingepflegt.

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Der offene und seinerr Gruppen beraubte EBÜT80 Bü mit vorhandener Batterie verwirrt mich aber etwas.

Weiter geht es auf der alten Bahntrasse nach Prüm und wie typisch für die deutsche Verkehrspolitik zeigen sich wieder einmal abgebaute Bahnstrecken und aufwändige Brücken für Autobahnen / Schnellstrassen auf einem Bild.
In Prüm ist das ganze ehm. Bahnhofsareal mit Einkaufsmärkten überbaut, das alte Empfangsgebäude ist (heute u. a. Volksbankfiliale) kaum noch zu erkennen.
In der Innenstadt will man den hässlichen Platz vor der Badilika von Beton und PKW befreien. Sehr löblich, was für eine Stadt dieser Grösse aber weiter fehlt ist nutzbarer SPNV.
Die allen Widerständen aus Prüm und insbesondere Gerolstein zum Trotz noch bestehende Bahnstrecke (die Politik wünscht einen Radweg) wurde bis an den westlichen Ortsrand verkürzt. Hätte man einen Bü und Brücke noch belassen wäre am Kreisel bei der Brückenstrassse und des dortigen Busbahnhof zukünftig eine 1a Bus / Zug Umsteigestelle vorhanden.
Ich hoffe das der Muuseumsbahnverein und die RSE mit ihren Bemühungen das Gleis Prüm – Gerolstein im Saison- und Museumsverkehr zu reaktivieren erfolgreich ist und warum sollte man nicht irgendwann mal Fahrten auf der Eifelstrecke nach Prüm flügeln? Man wird ja mal Träumen dürfen.

An dieser Stelle habe ich auch die 500km per Rad seit 1.1.2016 geknackt.

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Zurück durch die Stadt und ins Hotel. Duschen, lecker Essen und Tourbericht schreiben… und der Tag neigt sich zu Ende. 21:30 und man kann immer noch draußen sitzen. Herrlich.

So. Und hier nun der Link zur ganzen Etappe mit Bildern:

Venn Etappe3 – 21.05.2016 St. Vith – Bleialf – Prüm
https://www.komoot.de/tour/t9256042?ref=atd