An den Rhein zum Umleiterverkehr

Im Gegensatz zu Nordfrankreich ist es zu Hause richtig warm und Nachts kühlte es auch kaum ab.

Daher war auch die Nacht eher nicht erholsam und ich dachte mir dass man die Zeit auch per Rad nutzen könnte statt sinnlos rumzuschwitzen.

Daher wurde noch vor Sieben erstmal als „Etappe 1a“ nach Darmstadt zum Hauptbahnhof gefahren.

Was macht man wenn das von einem anderen Reisenden mitgeführte spartanisch ausgestattete Rennrad nicht stehen bleiben will? Man fixiert es mit der Lasche der Satteltasche am eigenen Rad und alles ist gut stabil  😉

Warum der RE68 ein RE ist erschließt sich mir nicht, hält er doch wie ein RB bis Heidelberg auf allen Stationen.

In Heildelberg dann umsteigen in den RE73 und um 9:19 Uhr wird pünktlich auf die Minute Bad Schönborn-Kronau erreicht.

Wofür das Zg2 (Zugschluss) an der Laterne dient? Vermutlich eine DB Regio interne Halteplatzkennzeichnung auch wenn diese auf die auf die Mireo von Siemens nicht mehr passen.

Jetzt ist das Fahrrad dran und vorbei am Storchenpark, den auf fast jedem Fahrleitungsmast der Quertragewerke des ehm. Bf. Bad Schönborn-Kronau, heute nur ein Haltepunkt, sitzt ein Storchennest.

Und weiter Richtung Ubstadt-Weiher wo die AVG heutzutage die ehemalige SWEG Nebenbahn im Stunden- bis Halbstundentakt befährt.

Dann hinauf auf den Berg zum Zulauf des Rollenbergtunnel.

Zunächst ein paar Bilder vom Portal. Das besondere am Rollenbergtunnel ist das grosse Portal da auf der Südseite die Streckrngleise aus Bruchsal und von Bad Schönborn-Süd erst im Tunnel das gleich Niveau erreichen und in die Schnellfahrstrecke aus Mannheim einfädeln.

Leider war Petrus mit den Wolken am Vormittag noch recht großzügig und das gerade dann wenn ein Zug kam. Zudem kamen die Züge auch gerne wenn die Fotohornisse am Boden war um nach 20min einen neuen Akku zu bekommen.

Dazwischen kam auch mal ein Heli vorbei, eine gute Gelegenheit den Zoom des Handys herauszufordern.

Dann wieder runter und Bruchsal via Bahnhof gequert. In den letzten Tagen hatte es hier Gewitterhichwasser. Rund um den Bahnhof sind die Strassen noch leicht verschlammt und Anwohner räumen ihre Keller aus.

Über die staugeplagte A5, den Flixbus im Stau bekam ich leider nicht drauf, ging es entspannt rüber Richtung Rhein und vorbei am KIT von Karlsruhe.

Hinter dem KIT mit dem markanten 200m hohen Mast zur Messung von Meteorologischen Daten geht es nach Leopoldshafen und eine kleine Rast mit recht brauchbarem Frankfurter Kranz eingelegt.

Wegen Bauarbeiten verkehren derzeit die Linien nach Knielingen Nord und Hochstetten nicht. Daher brauch ich nicht auf ein Fotomotiv warten und weirer geht die Fahrt.

Durch die Rheinauen bzw. des teils renaturiertrn Albkanals geht es zum Ölhafen von Karlsruhe.

Der Radweg verläuft entlang des Albkanals zwischen den beiden Werksteilen der hier ansässigen MiRO Raffinerie und da Gas und Öl natürlicher Weise mit gewissen Risiken im Havariefall verbunden sind wird auch gewarnt dann den Bereich umgehend zu verlassen.

Also dan mal gut begrünt mittendurch und am südlichen Ende kommt gerade eine Eurodual auf dem Weg zum Werksteil 2 vorbei.

Danach ging es hoch auf die Rheinbrücke mit der die sehr gut befahrene B10 über den Rhein geführt wird. Aber immerhin hat sie auch einen grosszügigen separaten Rad- und Fussweg.

Ein paar Meter flussaufwärts verläuft parallel dazu die Bahnbrücke zwischen Karlsruhe und Wörth.

Entlang des Rhein führt der Weg nun nach Hagenbach wo ein Anschlussgleis zum Sand- und Kieswerk abzweigt.

Das dort im südlichen Industriegebiet gelegenene Brauhaus hat schon länger geschlossen, sieht aber noch recht gepflegt aus.

Und statt direkt zur Fähre bei Neuburg mache ich einen Abstecher zum Bahnübergang am Hochwasserwehr bei Berg (Pfalz).

Und nach nichtmal allzulanger Wartezeit kommt auch schon ein Güterzug vorbei. Eine Alstom Prima in der Dieselversion der SNCF Fret zerrt den beachtlich langen Zug mit der in Wörth die Traktion wieder übernehmen Traxx Elektrolok nach Norden.

Das DB Firmenfahrrad hat übrigens Witterung aufgenommen und ruht sich im Schatten des Bü Schatthaus aus. Es ist warm aber zum Glück nur im oberen Bereich der 20er und nicht schwül.

Bei Hochwasser ist hier die Strecke nach Lauterbourg unterbrochen da dann das Wehr im Deich geschlossen wird.

Eine halbe Stunde später kommt eine Güterzugleistung nach Lauterbourg und Strasbourg vorbei. Diesmal wirder ein beachtlicher Containerzug der Rurtalbahn.

Kurz darauf gefolgt von der Regionalbahn nach Lauterbourg. Warum hier seit einigen Jahren wieder 628er zum Einsatz kommen ist nicht bekannt. 2017/18 konnten hier noch Talent Triebwagen im Einsatz.

Am Wochenende werden die Züge zwischen Wörth und Lauterbourg bis Strasbourg durchgebunden und mit SNCF Blauwalen geführt.

Um 18 Uhr wird die Fähre zwischen Neuburg und Neuburgweiher erreicht. Für 2,50€ geht es wieder zurück nach Baden-Württemberg auf die rechte Rheinseite.

Und mit einem kurzen EDEKA Stop zur Getränkeversorgung wird kurz nach 19 Uhr Rastatt erreicht.

Das gebuchte Hotel der B&B Kette wurde erst in 2024 von Best Western übernommen und wartet auf die Renovierung ist aber vernünftig ausgestattet.

Zum Abendessen geht’s zum Griechen ein paar hundert Meter weiter.

Die Grillplatte sieht auf dem Foto sehr übersichtlich aus, ist aber ganz im Gegenteil sehr üppig.

Sodele, ab in die Falle. Morgen geht’s rüber ins Elsass noch weitere Güterzüge erwischen.

In Summe waren es heute fast 100km aber mit kaum Höhenmetern.

Davon sind 19km auf den Weg nach Darmstadt und dann 80km von Bad Schönborn-Kronau nach Rastatt entfallen wie den Links zu Komoot zu entnehmen ist.

Den Main und Rhein hinab und dabei ein wenig hinauf

Gegen 10 Uhr geht es weiter.

Geschlafen habe ich nicht gut, erst gegen 5 Uhr kam die Temperatur in einen Bereich der ein vernünftiges Schlafen erlaubte.

Zunächst aber entgegen dem Ziel in den Wingerten in Richtung Flörsheim und dann am Main entlang nach Kostheim (statt Schierstein sollte Kostheim auf dem Bild stehen).

Die Treppe zu Steg an der Staustufe Kostheim, der letzen bevor der Main in den Rhein mündet umgehe ich mit der Strassenbrücke von Kostheim nach Gustavsburg und statte der bei der Mainmündung gelegenen Mainzer Südbrücke einen Besuch ab.

Kurz vor der Mainspitze meint ein Vogel Zielschiessen auf mich zu machen. Kaum kommt man in die Nähe von Mainz, schon ist man der Angeschissene. 😂

Egal, die Treffer wurden beseitigt und schon geht es über die Südbrücke rüber nach Mainz. Ich bin mit der Idee offenbar nicht alleine.

Auf der anderen Seite der Tipp eines Mainzers (ich habe extra nachgerfragt da eigentlich Hochverrat) dass der Weg an Wiesbaden vorbei nach Rüdesheim die Schönere sei ggü. der nach Bingen. Oh oh!

Aber dann doch erst mal am Mainzer Ufer entlang, quer durch die Buden und Fahrgeschäfte des Mainzer Fest und durch den ehm. Hafen welcher sich in der Umwandlung zum Gewerbe- und Wohngebiet befindet.

Der heutige und gut genutzte Hafen liegt flussabwärts direkt hinter der Kaiserbrücke zu der ich via Treppe erst mal das Fahrrad hinaufochsen kann. In Schierstein auf der Hessischen Seite geht es ebenso wieder hinunter und via Kastel in Richtung Eltville.

Die Enten und Gänse am Ufer sind von den Radfahrern und Fussgängern recht unbeeindruckt.

In Geisenheim lege ich bei Bockwurst und lokaler Weinschorle eine kurze Rast ein bevor es weiter nach Rüsselsheim zur ehm. Hindenburgbrücke geht.

Die Sonne meint es wieder gut aber das soll sich ändern. Aus Richtung Bingen kommen dicke Wolken herüber.

Egal, es geht nun auf Umwegen da derzeit Rüdesheim mit Motorradfans belagert ist hinauf zum Hauptparkplatz der an der Stelle liegt wo früher die Zahnradbahn zum Niederwalddenkmal begann. Am Wegesrand grüsst auch eine alte Gondel der Seilbahn welche die Zahnradbahn ersetzte.

Der Zahnradbahnweg geht steil bergan, wenngleich nicht immer auf der ursprünglichen Trasse und wie bestellt beginnt es zu Regnen. Aber nicht genug im sich wetterfest Einzukleiden. Es geht weiter und bald ist auch fast die Berstation erreicht. Leider war ich zu langsam und konnte die mit der Seilbahn beförderte Harley nicht fotografieren.

Es herrscht Hochbetrieb am Niederwalddenkmal. Asiaten und Spanier scheinen in der Überzahl. Aber der Ausblick lohnt jedwede lange Anreise.

Das Gewitter ist von Bingen aus in den Rheingau weitergezogen und es scheint wieder die Sonne und so geht es mit tollen Ausblicken auf Bingen, den Mäuseturm und später Assmannshausen wieder stetig hinab ins Mittelrheintal.

Knapp ist die Durchfahtshöhe der Assmannshäuser Seilbahn über dem Weg (laut Schild 2,7m) die wie die Rüdesheimer hinauf in Richtung Niederwalddenkmal führt (und eine ebenfalls vorhandene Zahnradbahn ersetzte) aber einen längeren Wanderweg ab dem Jagdschloss bedingt.

Leider geht der Radweg nicht durchgehend auf eigener Trasse und so muss hinter Assmannshausen für ein paar Kilometer die Bundesstrasse genutzt werden bevor es ein paar Kilometer vor Lorch wieder abseits der Hauptstraße weiter geht.

Eine Fähre bedeutet auch Entschleunigung und so ist trotz 20min Takt ein wenig Warten angesagt bevor es hinüber nach Niederheimbach geht.

Der 628er auf dem Weg nach Bingen erstaunt durch rasche Fahrt. Sieht man diese doch sonst eher im Geschwindigkeitsraster einer Wanderdüne. 😂

Rasch ist ebenso Niedeheimbach erreicht und dieses ebenso schnell durchquert, insbesondere weil man dort Kanonen auf die Gäste richtet.

Und nach einem weiteren Kilometer ist das Weinberghotel Schlösschen erreicht. Zimmer beziehen, Fahrrad hinterstellen, Duschen und dann ein exzellentes Abebdessen genossen und auch der Abschlussschnaps „Möhre – Honig“ war schon etwas eigenartig aber gut.

So, hier noch die genaue Tour mit viel mehr Bildern.

2019-06-20 Etappe 2 Hochheim-Oberheimbach

Morgen geht es hoch in den Hunsrück.