Ein sehr wolkenarmer Tag kündigt sich beim Blick vom Balkon an.
Ich bin immernoch über die Konstruktionsidee von Lichtschalter und Steckdose im metallenen Türrahmen im Hotelzimmer erstaunt. Platzsparend aber irgedwie dich etwas krude.
Um halb 9 geht’s runter zum Bahnhof aber am Gleis wo um 8:50 das „Boarding“ in den Zug aus den drei Salonwagen As 1141-1143 steht erstmal der Landwasser Viadukt Zug der, statt als eine Leerfahrt in der Fahrplanlage des normalen R11, als Verlängerung des RE1 von Landquart, nach Filisur fährt. Bei den derzeigen noch einstelligen Temperaturen will auch keiner der wenigen Fahrgäste im offenen Wagen sitzen.
Nachdem dieser ausgefahren ist wird tudem etstmal ausgiebig rangiert um den gestrigen Güterzug, mit dem auch die bereits an die Ge4/4 II 626 angespannten Salonwagen ankamen, weiter zu zerlegen. Der vierachser Platformwagen kommt wie gestern schon vermutet an die Historische Garnitur. Dann wieder der Güterwagen für die Fahrräder drauf, den Kehrichtwagen on ein anderes Gleis. Um es ehrlich zu sagen, das erinnerte bisweilen an Rangieren aus Spass an der Freud wie auf Modellbahnertreffen zu beobachten. 😀

Aber dann rückt auch der Salonwagenzug aus seiner Anstellung aus und stellt sich zum Einstieg bereit.
Die Sonderfahrt ist der Probelauf und wird ab 2026 in der Sommersaison wöchentlich im Zuge der Uraubspackages von Manu-Touristik als Zusatzleistung angeboten werden. Der heutige „Testballon“ war im normalen Wochenpaket enthalten, zusammen mit dem gratis Hotelupgrade wird die debx Verlängerungswoche fpr CH Verhältnisse geradezu ein echtes Schnäppchen.
Kaum zu glauben dass diese 1931 ubd damit 94 jährigen Wageb verschrottet worden wären hätte sich nicht Ende der 1990er ein Verein zur Rettung der Wagen gegründet hätte.
Die Restaurierung ist wirklich beeindruckend und man machte sich auch viel Mühe damit.
Bei einem Besuch im Depot Landquart Ende der 1990er war einer der Wagen gerade in Wiederaufbau und alleine zu den Stoffbezügen der Sessel gab es die Geschichte dass diese vor langer Zeit einfarbige Bezüge bekanen und man wollte das alte wieder Herstellen. Nur aus der Zeit gab es nur S/W Fotos. Also hat man Rentner ausfindig gemacht die die Wagen aus ihrer Kindheit noch kannten und hat Stoffmuster anfertigen lassen. Bei der verwendeten Version sagten die meisten „Isch sou!“
Für einen alten Wagentyp fahren diese erstaunlich ruhig und in den Sesseln, der Begriff Sitz käme denen nich annähernd zu oass, sutzt es sich ausgezeichnet und so rollt es sich entspannt nach Wiesen, wobei die einfachverglasten aber einen hervorragenden Panoramablick ermöglichen Erkerfenster erstmal davon abgehalten werden müssen imner wieder zu beschlagen.
In Wiesen muss nun erstmal die Überholung durch den R11 nach Filisur und dessen Rückfahrt nach Davos / Landquart abgewartet werden.
Man hat sogar organisiert dass das Bahnhifslädeli das normal erst um 11 Uhr öffnet mit Kaffee usw. versorgt.
Selbst im noch im Schatten liegend macht der Zug einen super Eindruck. Die grüne Ge4/4 621 hätte zwar auch gut gepasst aber die 626 in ihrem passenden Lack, Wahnsinn.

Dann erfolgt die Überholung und die Brückenquerung des Wiesener Viadukt spare ich mir mangels Fahrrad 😉 zudem wurde es auf Wanderungen schon mehrfach überquert.
Der einstige Organisator der Bahnwochen des Hotel Stolzenfels und langjährige Vorsitzende des Vereins Pro Salonwagen Andreas Jenny ist wie schon früher vermutet mit an Bord.
Der R11 aus Filisur kreuzt und kurz danach geht’s weiter.

In Filisur muss zunächst dmein 20min verspäteter IR nach St. Moritz vorgelassen werden, der übrigens den Fahrplan auf der Albulalinie bis hin zu einer „Pofallawende“ struppig machte.
Gut zu sehen ist wie gross die Fenster sind. Da können die Panoramawagen des Glacier-Express dagegen einpacken.
Mal ein paar Eindrücken vom hinteren Wagen ins neue Albulatunnel. Sieht schon etwas anders aus wie beim debx Besuch 2019.

Noch eine Kreuzung in Spinas und durchs sich langsam herbstlich verfärbende Val Bever (wird zum Fotografieren für Samstag eingeplant) gehts nach St. Moritz.
Die Lok wird in Gl. 2 sofort abgehängt und setzt ans andere Zugsende um bevor das Gl. 1 wieder vom IR beansprucht wird.
Am See begrüßt die Reisegruppe eine Alphorngruppe.
Fotomotive, so kitschig wie aus dem Werbeprospekt 😂

Für die Grupoe geht’s nun rüber zum Hotel Waldhof auf einen kleinen Imbiss.
Ich überlege mir nach dem inkludierten Imbiss noch per Zug/Bus nach Spinas oder Bever zu fahren und dann in Filisur wieder zuzusteigen, aber so richtig passt es nicht.
Aber ein Foto von der Ausfahrt des Bernina-Express azs St. Moritz mit etwas bunter Lärchendeko ist innerhin drin.

Es ist noch etwas Zeit für ein paar Fotos, unter anderem mal von den Erkerfenstern oder als Panorama auf den Innenraum von aussen.D
Dann wird der rote Teppich ausgerollt und der Zustieg beginnt dami pünktlich um 14:23 die Rückfahrt beginnen kann.

Und nochmal ein Detailfoto der genialen Sessel und nach kurzweiliger Fahrt durchs Albulatal inkl. interessanter Anekdoten durch den Eagenbegleiter, ein ehm. RhB Mitarbeiter im Ruhestand, mit Herzblut für die hist. Fahrzeuge, wird Filisur erreicht.
Der Sonderzug fährt in Filisur nach Gleis 1 ein und da die Reisegruppe eine Kaffeepause im mitlerweile zu Manu-Touristik gehörigeb Hotel Grischuna einlegte musste der elegante Zug dem Regelverkehr und der hist. Zügenschlucht Garnitur platz machen und so konnte der Zug auf „Abwegen“ im sogenannten Steinegleis abgelichtet werden wo normalerweise eher nur Bauzugund Baufahrzeuge stehen.
Ein Dank an dieser Stelle auch an die Top Infos zur Fahrt via dem RhB Historic Fair Foto Pass. Insbesondere der Hinweis mit dem Steinegleis war top.
Vor der Kaffeepause ließ es sich der Direktor der RhB Renato Fasciati nicht nehmen eine kleine Rede auf dem Bahnhofsvorplatz zu halten, inkl. dem hinweis dass man täglich in Infrastruktur und Rollmaterial investiert. Eine ganzschöne Hausnummer für die 360km Streckennetz, aber so sieht das ganze Rollmaterial und die Infrastruktur auch aus. Fast überall wie aus dem Ei gepellt und trotzdem wird überall erneuert und ersetzt. Gerade bei Brücken, Galerien und Tunnels.
Ziemlich viel Prominenz nachdem auch der Geschäftsführer und Veranstalter sowie der Präsident von der Stiftung Bahnkultur RhB in St. Moritz ein paar Worte ans Publikum zur Geschichte der Wagen und dem zukünftigen Einsatz gerichtet hatte.

Noch schnell ein Kaffe und etwas Kuchenhöppchen und ich verlasse den Sonderzug da ich mit der hist. Garnitur nach Davos Platz vorfahren will.
Heute ist er weniger stark besetzt wie gestern und heute gelingt auch ein wenig das Foto im Bärentritt.

Und so wurde pünktlich Davos Platz erreicht und strammen Schrittes ging es hinunter zum Landwasser.
Leider hatte der Salonwagenzug ein paar wenige Minuten Verspätung und so wurde es zur Zitterpartie ob der Zug noch licht von der sich hinter den Berg verziehenden Sonne abbekommt.
Aber es hat geradeso noch geklappt, auch wenn der Vordergrund mit dem Fluss schon in den Schatten fiel.

Und als hätte man nicht schon morgens ausreichend rangiert hatt wohl irgendjemand seinen „inneren Monk“ getriggert und so begann man vor dem Abstellen des Salonwagenzug die Wagen so umzustellen dass nun auch der Wagen 1141 vor dem 1142 hing und der 1143 hinten und nicht 1143 in der Mitte 😄
Hier der Fahrplan des Salonwagenzugs

Ein Tag der klar mit einer 12 von 10 bewertet werden konnte geht nun zu Ende und das Abendessen reihte sich in die Genussskala mit ein.

Am Eingang zun Restaurant stehen „sehr kleine“ Weinflaschen von ca. 3 Liter (links) und 5 Liter (rechts) zur Deko, ich möchte nicht wissen was so eine „für den kleinen Durst“ kostet. 🙈
Nee, dann muss es für den Tagesbericht das 0,33 Monsteiner Steinbock, passenderweise ein Bockbier, tun.

Ich glaube morgen werde ich mal etwas „Bahnabstinenz“ über und über den Berg von Lenzerheide nach Arosa übersetzen, auch wenn das Wetter morgebnich ganz so super wie heute werden soll. Aber immerhin hat such der Schnee etwas verzogen womit der Höhenwanderweg zwischen dem Parpaner Rothorn und dem Urdenfürggli wieder gut begehbar sein dürfte.