Dreiländerfahrt mit Umleiterverkehr

Heute wurde es sportlich. Erreicht werden sollte der TER nach Strasbourg am Bü bei Berg um 9:44.

Einerseits ist der kürzeste Weg mit der Fähre Neuhausen nicht möglich, da diese Samstags erst um 10 Uhr die erste Fahrt hat, andererseits gibt es Samstags erstc ab 7:30 Frühstück und das Fahrrad muss auch noch aufgerüstet werden.

Das Navi spricht von 1:25h Fahrtzeit, das wird sportlich zumal da noch die Fähre Plittersdorf als variable drin ist.

Aber erstmal gut gefrühstückt und dann mit kürzester Fahrtzeit zur Fähre die gerade vom Französischen Ufer herüber kommt.

Dann folgt das Entladen und Beladen und die prognostizierte Ankunftszeit auf dem Navi steigt langsam auf 9:55  🙁

Daher weiter mit kürzester Fahrtzeit auf dem Rheinradweg nach Lauterbourg während die Ankunftszeit wieder sinkt.

Im Hafengebiet und den Gleisen der Autospedition stehen rudelweise Alstom Corradia Polivalent, -> Regiolis in der 25kV/15kV/Diesel Version, die der Lackierung nach zukünftig im grenzüberschreitenden Verkehr zwischen F und D eingesetzt werden sollen.

Und ja, die Fahrtzeit wurde weiter verkürzt und knapp 5min vor dem Zug komme ich an… und der Zug gönnt mir 5 weitere Zusatzminuten und kommt dann als dreifachtraktion SNCF Blauwale X73900 vorbei.

Über die Feldwege teils entlang der Bahnstrecke geht es zurück nach Lauterbourg.

Meister Lampe hoppelt mir als ich das ehemalige Empfangsgebäude von Berg fotografiere erstmal freudig entgegen bis er merkt dass ich mich bewege und flüchtet wieder zurück.

Ein Foto vom mechanischen Einfahrvorsignal von Lauterbourg muss natürlich auch sein.

Französisches Signal mit deutschen Vorsignalbaken. Ein heiterer Mischmasch im Grenzgebiet.

Lauterbourg ist einer der letzten, wenn nicht sogar der letzte Bahnhof im Netz der SNCF mit „Badischen“ Signalen und aus D gut bekannten Spannwerken. Wobei auffällt dass kein einziges Signal die in D üblichen Schutzkästen um die Seilscheiben besitzt.

Die DB und SNCF Fahrkartenautomaten stehen derweil einträchtig und funktonstüchtig im Wartehaus. Das Empfangsgebäude von Lauterbourg wird privat genutzt.

Ich mache mir den Spass und ziehe am DB Automaten eine Freifahrt. Eigentlich müsste diese steuerfrei sein da im Ausland erworben. Ich glaube da frag ich am Montag mal bei den HR Truppen nach 😀

Und oh wunder, nach einiger Wartezeit kommt ein Güterzug mit Silowagen für Getreide vorbei. Da die Lok keine Zulassung für Frankreich besitzt ist diese „bezettelt“ und wird somit als Sonderwagen mitgeschleppt.

Gut acht Fotografen belagern dabei den Bahnsteig 2, ich finde mit zwei weiteren die Stelle am Stellwerk schöner während der Zug am Hausbahnsteig entlang schleicht bis das südliche Stellwerk endlich die Ausfahrt zieht.

Es bleibt noch Zeit für den 11:48 TER nach Wörth und somit geht’s wieder zurück nach Rheinland-Pfalz.

Achja, Supermärkte im Elsass haben sehr oft Rivella im Angebot. Meist in den kleineren Dorfläden. Der Auslandsvertrieb von Rivella ausserhalb der Schweiz (Lichtenstein, Luxemburg und die Niederlande ausgenommen) dürfte darin begründet sein dass diese im wesentlichen im südlichen Elsass mit Wasser aus der Quelle in Soulzmatt hergestellt wird.

Und dann kommt auch wieder eine dreifachtraktion SNCF Blauwale nach Wörth aus Strasbourg vorbei.

Ich fahre weiter, stehen doch noch gut 73km zim Etappenziel an. Aber in Hagenbach ist noch Zeit für die Rückfahrt des Zuges nach Strasbourg um kurz vor halb Eins, ein Güterzug lies sich dazwischen nicht blicken.

Also weiter nach Wörth.

Am Haltepunkt „Wörth – Alte Bahnmeisterei“ parken mehrere SNCF Fretchen (Alstom Prima) und eine VFLI G1206 auf nächste Einsätze. Laut berichten stauen sich die Güterzüge oftmals in Wörth da es zwar genügend Loks hat aber trotz intensiver Querschulung es an Lokführern mangelt.

Derweil dübelt ein Talent Richtung Winden durch, kurz darauf kommt ein AVG Zweisystem Stadtbahnwagen aus Germersheim rein. Am Bahnsteig halten aber nur die Stadtbahnen von und nach Wörth-Badepark.

Jetzt geht’s auf den Rheinradweg und mir fast keiner Steigung und leichten Rückenwind geht es, von kleinen Schlenkern abgesehen, auf ubd neben dem Rheindamm flott voran.

Und es rollt und rollt…

Am Ziegeleimuseum wird bei Weinschorle und einem sehr guten Fleischsalat eine Rast eingelegt.

Fürs Zigeleimuseum bleibt dann keine Zeiten. Daher merken für andere Touren.

Es hilft alles nichts, es geht weiter nach Germersheim. Der Rheinradweg ist hier im übrigen recht gut genutzt.

In Germersheim gibt es ein Strassenmuseum. Das lässt sich irgendwann gut mit dem Ziegeleimuseum verknüpfen.

Ein wenig im Hinterland und eine Rheinschleife abkürzend geht es nach Speyer.

Der Flugplatz hier ist von kleinen Cessna artigen Flugzeugen gut gebutzt, weiter im Ort folgen dann die „dicken Brocken“ wie eine ehemalige Lufthansa Boing 747, welche aber nicht im Landeanflug knapp über den Gebäuden sondern fest auf Stützen montiert ist.

Am schon ewig nicht mehr genutzten Anschlussgleis zum Technikmuseum vorbei geht’s zur Rheinbrücke und nach dem Elsass und Rheinland-Pfalz wird wieder Baden-Württemberg erreicht.

Nun gehts über den Bahnhof Hockenheim im wesentlichen nach Westen.

Langsam wird es hügeliger und sei es nur eine Brücke über die Autobahn  😀

Und nach 111km und Restkapazität von 53% im Akku wird bei einer relativ hohen Durchschnittsgeschwindigkeit (ohne Haltezeiten) von 21km/h (mit Gepäck fahre ich meist, je nach Streckenprofil zwischen 16 bis 19km/h, daher nun auch der recht geringe Unterstützungsgrad von 25% laut Bosch App) der Landgasthof Gänsberg erreicht, welcher am 07.08.2024 in der Sommerradtour2024 das erste Etappenziel war.

Passend zur heutigen Länderrunde gibts Badische Flädlisuppe und Flammkuchen. Den Eiskaffee deklariere ich mal nach Rheinland-Pfalz.

Zum Schluss wie üblich der Link zur heutigen Etappe bei Komoot.

Morgen soll es vermehrt regnen. Ich lasse mich für die finale Etappe überraschen. Diese wird nun wieder wesentlich hügeliger.

An den Rhein zum Umleiterverkehr

Im Gegensatz zu Nordfrankreich ist es zu Hause richtig warm und Nachts kühlte es auch kaum ab.

Daher war auch die Nacht eher nicht erholsam und ich dachte mir dass man die Zeit auch per Rad nutzen könnte statt sinnlos rumzuschwitzen.

Daher wurde noch vor Sieben erstmal als „Etappe 1a“ nach Darmstadt zum Hauptbahnhof gefahren.

Was macht man wenn das von einem anderen Reisenden mitgeführte spartanisch ausgestattete Rennrad nicht stehen bleiben will? Man fixiert es mit der Lasche der Satteltasche am eigenen Rad und alles ist gut stabil  😉

Warum der RE68 ein RE ist erschließt sich mir nicht, hält er doch wie ein RB bis Heidelberg auf allen Stationen.

In Heildelberg dann umsteigen in den RE73 und um 9:19 Uhr wird pünktlich auf die Minute Bad Schönborn-Kronau erreicht.

Wofür das Zg2 (Zugschluss) an der Laterne dient? Vermutlich eine DB Regio interne Halteplatzkennzeichnung auch wenn diese auf die auf die Mireo von Siemens nicht mehr passen.

Jetzt ist das Fahrrad dran und vorbei am Storchenpark, den auf fast jedem Fahrleitungsmast der Quertragewerke des ehm. Bf. Bad Schönborn-Kronau, heute nur ein Haltepunkt, sitzt ein Storchennest.

Und weiter Richtung Ubstadt-Weiher wo die AVG heutzutage die ehemalige SWEG Nebenbahn im Stunden- bis Halbstundentakt befährt.

Dann hinauf auf den Berg zum Zulauf des Rollenbergtunnel.

Zunächst ein paar Bilder vom Portal. Das besondere am Rollenbergtunnel ist das grosse Portal da auf der Südseite die Streckrngleise aus Bruchsal und von Bad Schönborn-Süd erst im Tunnel das gleich Niveau erreichen und in die Schnellfahrstrecke aus Mannheim einfädeln.

Leider war Petrus mit den Wolken am Vormittag noch recht großzügig und das gerade dann wenn ein Zug kam. Zudem kamen die Züge auch gerne wenn die Fotohornisse am Boden war um nach 20min einen neuen Akku zu bekommen.

Dazwischen kam auch mal ein Heli vorbei, eine gute Gelegenheit den Zoom des Handys herauszufordern.

Dann wieder runter und Bruchsal via Bahnhof gequert. In den letzten Tagen hatte es hier Gewitterhichwasser. Rund um den Bahnhof sind die Strassen noch leicht verschlammt und Anwohner räumen ihre Keller aus.

Über die staugeplagte A5, den Flixbus im Stau bekam ich leider nicht drauf, ging es entspannt rüber Richtung Rhein und vorbei am KIT von Karlsruhe.

Hinter dem KIT mit dem markanten 200m hohen Mast zur Messung von Meteorologischen Daten geht es nach Leopoldshafen und eine kleine Rast mit recht brauchbarem Frankfurter Kranz eingelegt.

Wegen Bauarbeiten verkehren derzeit die Linien nach Knielingen Nord und Hochstetten nicht. Daher brauch ich nicht auf ein Fotomotiv warten und weirer geht die Fahrt.

Durch die Rheinauen bzw. des teils renaturiertrn Albkanals geht es zum Ölhafen von Karlsruhe.

Der Radweg verläuft entlang des Albkanals zwischen den beiden Werksteilen der hier ansässigen MiRO Raffinerie und da Gas und Öl natürlicher Weise mit gewissen Risiken im Havariefall verbunden sind wird auch gewarnt dann den Bereich umgehend zu verlassen.

Also dan mal gut begrünt mittendurch und am südlichen Ende kommt gerade eine Eurodual auf dem Weg zum Werksteil 2 vorbei.

Danach ging es hoch auf die Rheinbrücke mit der die sehr gut befahrene B10 über den Rhein geführt wird. Aber immerhin hat sie auch einen grosszügigen separaten Rad- und Fussweg.

Ein paar Meter flussaufwärts verläuft parallel dazu die Bahnbrücke zwischen Karlsruhe und Wörth.

Entlang des Rhein führt der Weg nun nach Hagenbach wo ein Anschlussgleis zum Sand- und Kieswerk abzweigt.

Das dort im südlichen Industriegebiet gelegenene Brauhaus hat schon länger geschlossen, sieht aber noch recht gepflegt aus.

Und statt direkt zur Fähre bei Neuburg mache ich einen Abstecher zum Bahnübergang am Hochwasserwehr bei Berg (Pfalz).

Und nach nichtmal allzulanger Wartezeit kommt auch schon ein Güterzug vorbei. Eine Alstom Prima in der Dieselversion der SNCF Fret zerrt den beachtlich langen Zug mit der in Wörth die Traktion wieder übernehmen Traxx Elektrolok nach Norden.

Das DB Firmenfahrrad hat übrigens Witterung aufgenommen und ruht sich im Schatten des Bü Schatthaus aus. Es ist warm aber zum Glück nur im oberen Bereich der 20er und nicht schwül.

Bei Hochwasser ist hier die Strecke nach Lauterbourg unterbrochen da dann das Wehr im Deich geschlossen wird.

Eine halbe Stunde später kommt eine Güterzugleistung nach Lauterbourg und Strasbourg vorbei. Diesmal wirder ein beachtlicher Containerzug der Rurtalbahn.

Kurz darauf gefolgt von der Regionalbahn nach Lauterbourg. Warum hier seit einigen Jahren wieder 628er zum Einsatz kommen ist nicht bekannt. 2017/18 konnten hier noch Talent Triebwagen im Einsatz.

Am Wochenende werden die Züge zwischen Wörth und Lauterbourg bis Strasbourg durchgebunden und mit SNCF Blauwalen geführt.

Um 18 Uhr wird die Fähre zwischen Neuburg und Neuburgweiher erreicht. Für 2,50€ geht es wieder zurück nach Baden-Württemberg auf die rechte Rheinseite.

Und mit einem kurzen EDEKA Stop zur Getränkeversorgung wird kurz nach 19 Uhr Rastatt erreicht.

Das gebuchte Hotel der B&B Kette wurde erst in 2024 von Best Western übernommen und wartet auf die Renovierung ist aber vernünftig ausgestattet.

Zum Abendessen geht’s zum Griechen ein paar hundert Meter weiter.

Die Grillplatte sieht auf dem Foto sehr übersichtlich aus, ist aber ganz im Gegenteil sehr üppig.

Sodele, ab in die Falle. Morgen geht’s rüber ins Elsass noch weitere Güterzüge erwischen.

In Summe waren es heute fast 100km aber mit kaum Höhenmetern.

Davon sind 19km auf den Weg nach Darmstadt und dann 80km von Bad Schönborn-Kronau nach Rastatt entfallen wie den Links zu Komoot zu entnehmen ist.