Luzern und übers Land nach Norden

Das Wetter ist eindeutig auf schön eingestellt, nur der Pilatus macht heute eher einen auf Mt. Fuji. Fehlt nur noch der Shinkansen im Vordergrund.

Aber auf der Bahnlinie Luzern – Küssnacht ist derzeit kein Verkehr wegen Brückensanierungen.

Dann halt den O-Bus fotografieren.

Das O-Bus Netz von Luzern ist recht ausgedehnt und geht z. B. Im Südosten bis Eggen.

Auch die Steigungen die der O-Bus erklimmt sind respektabel.

Aber auch das Verkehrshaus der Schweiz wird angebunden.

Im öffentlich frei zugänglichen Bereich stehen derzeit ein ehemals bei der Centovallibahn eingesetzter Wagen als auch die RhB Ge6/6 602 mit einem „Mohrenkopfwagen“ der für Zementtransporte genutzt wurde.

Noch ein paar der vielen Busse am Verkehrshaus aufgenommen und auch die Schiffe sind heute trotz Werktag sehr gut besetzt.

Danach geht es weiter in Richtung Innenstadt von Luzern.

Die Kapellbrücke muss natürlich als Fotomotiv sein aber auch die Überlangen O-Busse geben ein gutes Motiv am alten Bahnhofsportal auf dem Vorplatz her.

Noch ein paar Fotos vom See mit Alpen- bzw. Stadtpanorama und im Bereich „hinter dem Bahnhof“ überrascht dann ein kleiner Rangiertraktor Tm2/2 beim Verschub mit diversen Schüttgutwagen der Holcim bzw. SBB.

Das ehemalige Industrieareal wurde in den letzten Jahren großflächig mit Bebauung für Wohnungen, Gewerbe, und Bildung überbaut und die Gütergleise entsprechend verkürzt. Aber eben nicht vollständig überbaut und so „kratzt“ die Zufahrt zum Hafengleis kreativ im Untergeschoss eines der Gebäude in der Werftstrasse.

Noch ein paar Impressionen von der Langensandbrücke, bzw. von unter ihr, auf das weitläufige und von regel- als auch meterspurigen Gleisen durchzogenen Bahnhofsareal des Kopfbahnhofs von Luzern.

Am Südende der Brücke arbeitet ein Trupp der VBL an der O-Bus Fahrleitung.

Die Busse passieren die Stelle abgebügelt im Akku- bzw. Hilfsmotor Modus. Je nach Bustyp klingt dies, insbesondere da es auf die Brücke hin eine ziemliche Steigung hat, recht angestrengt.

Durch die Innenstadt und dann an der Reuss entlang geht es dann auf dem gut benutzten Raddweg aus der Stadt raus.

Aber Luzern zieht sich schon noch etwas und trotz dichter Bebauung und Verkehrswege fährt es sich recht angenehm am Fluss entlang, welcher mich im Grunde schon seit dem Gotthardpass begleitet.

Mehrere der nationalen- als auch regionalen Radwegrouten verlaufen hier, was recht imposante Richtungsanzeiger erzeugt.

In Emmenbrücke noch etwas Bahnarchäologie betrieben, aber von der alten Einführung der Seetalbahn ist nichts mehr zu erkennen.

Bis zur Neutrassierung in 1998 fuhren die Züge aus Waldibrücke kommend zunächst in eine Spitzkehre im nördlichen Bahnhofskopf von Emmenbrücke ein um dann Richtung Bahnsteig und Luzern zurückzusetzen. Mit der Neubaustrecke konnte nicht nur das Umsetzen somdern auch noch der strassenparallelen Trassierung geschuldete über 40 Bahnübergänge aufgehoben weren.

Weiter geht’s Richtung Gersag, einer Wohnvorstadt von Luzern und es wurden hier auch noch ein paar Züge der Strecke nach Zofingen als auch der Neubaustrecke der Seetallinie abgefangen.

Über die Hügel geht es dann über Rothenburg zum am gleichnamigen See gelegenen Sempach.

Sempach verfügt über eine schöne zwischen zwei Tortürmen gelegene und belebte Altstadt.

Der Weg am Sempacher See entlang ist ähnlich wie gestern zwischen Brunnen und Küssnacht nicht so besonders. Zwar hat es immer wieder schöne Ausblicke zum See und Umland aber es fehlt ein in beide Fahrtrichtungen nutzbarer Radweg und so müssen sich die relativ zahlreichen Radfahrer sie in südliche Richtung den abschnittsweise vorhandenen schmalen Fussweg mit den Wanderer usw. teilen und Richtung Norden ist man stets auf der gut befahrenen Kantonsstrasse unterwegs.

Und dann wird Sursee erreicht was auch wieder mit einem schönen Altstadtkern aufwarten kann, der wie auch die diversen „Badis“ am See recht gut besucht ist.

Am Bahnhof fährt grade ein Zug Richtung Zofingen aus. Durch die Vermischung und recht freie Einsatzdispositon der SBB ihrer diversen Triebwagen ist es bisweilen schwer zu sagen ob es nun ein IC, IR, RE oder gar eine S-Bahn/Regionalzug ist. Im Hintergrund wirde gerade im Gleis der Strecke nach Triengen das Industriegebiet angedient, einen Abstecher erspare ich mir. Die im Güter- und Museumsbahnverker und zudem als eine der wenigen normalspurig ohne Oberleitung betriebene Sursee-Triengen Bahn steht noch auf der Liste der abzufahrenden Strecken.

Etwas hinter Sursee wechsele ich auf einen parallel zur Bahnstrecke nach Zofingen verlaufenden Feldweg und kurz darauf überrascht eine altgrüne Re4/4 mit einem Kesselzug Richtung Norden. Wenn ich mich nicht irre ist mir diese in Richtung Süden gestern bei Sisikon mit dem Postzug nach Süden über den Weg gelaufen, da aber mit etlichen hundert Höhenmetern Differenz.

Stillleben mit Blüten ind Schmetterlingen am Gleis und kurz darauf kommt in der Gegenrichtung die grosse Schwester Re6/6 mit einem Güterzug Richtung Süden vorbei.

In Wauwil läd eine Ausstellung zu den hier aufgefunden Pfahlbauten für einen kleinen Stopp ein.

Die Sonne meint es jetzt richtig gut. Also wieder ab aufs Rad, den Fahrtwind geniessen.

Entlang des Fluss Wigger geht es nun weiter und hinter Reifen wird nochmal ein Fotostop eingelegt bevor es über die Hügel westwärts zunächst nach Pfaffnau geht.

Der Hubschrauber war gerade ausgelaufen und somit keine Winderfrischung vorhanden.

Und danach weiter Richtung St. Urban, wo am Ortsrand in einem Bauernhof ein gut erhaltener FEW Postbus stand.

Das Kloster wurde nicht angefahrenen, war es doch schon Teil der Tour von 2019.

Am abgebauten Streckenteil Richtung Melchnau und in der Station St. Urban Ziegelei hat sich nichts ggü. 2015 verändert, ausser dass das Rot der Triebwagen etwas verblasster ist.

Zügig geht’s nun vorbei an Roggwil und einer alten Mühle Richtung Murgenthal wo am Kanal der Rot erfolglos versucht wurde eine Zugspitze auf de Brücke der Schnellfahrstrecke Bern-Rothrist abzulichten. Hier wäre definitiv mal der Einsatz der Fotohornisse praktikabel gewesen. Diese blieb aber zu Hause.

In Mugenthal dann wiedermal Aufnahme von Betriebsstoffen im Coop bevor es über die Aare ging.

Hinter Murgenthal nochmal den Hügel hoch und es ist das heutige Etappenziel Kappel mit dem Landgasthof Kreuz erreicht.

Hey, es hat Appenzeller Bier. Sehr gut, aber auch der Sommersalat und die Leber können sehr überzeugen.

Hier nun wie gehabt der Link zur heutigen Etappe mit knapp 85km und „nur“ 770m aufwärts bei Komoot.

Morgen geht’s dann über die alte Läufelfinger Strecke über die derzeit Umleiter wegen Bauarbeiten am Basistunnel laufen nach Basel.

Feldbahn im Materialverkehr

Es regnet nicht mehr, ist aber sehr schwül und dunstig. Das erste Ziel des Tages ist die Ziegelei Schumacher welche im benachbarten Körbligen eine Feldbahn betreibt, die vermutlich letzte primär dem Materialtransport
dienende Feldbahn in der Schweiz
Alle anderen sind stillgelegt oder dienen nur touristischen Fahrten.
Ein erster Blick auf die Strecke zeigt dass sie befahren ist und die Ziegelei ist in Betrieb, also keine Sommerbetriebsferien.

Da die Verladeanlage in der Ziegelei leer ist dürfte sich der Zug zur Beladung in der Grube befinden und tatsächlich kommt der Zug aus der Grube.

Die Feldbahn verbindet die Ziegelei mit der Grube auf 600mm Spurweite über 1100m Strecke. Zudem besteht ein etwas über 500m langer Seitenast zum Depot.
Gefahren wird mit der CHL30G von Schöma mit Baujahr 1990 und sechs recht neuen Mühlhäuser Kasten-Kippwagen aus Michelstadt.

In der Ziegelei gibt es nur zwei Stumpfgleise in der Verladehalle, in der Grube gibt es nur ein Gleis. Daher fährt der Zug geschoben zur Grube. Der Fahrer kann dabei über die Wagen schauen und zusätzlich ist der „letzte“ Wagen mit einer Videokamera ausgerüstet. Vermutlich ist der Schiebebetrieb auch ein Grund für den techn. gesicherten Bahnübergang über den Hauptfeldweg.

Ich warte auch noch die Beladung ab und kurz vor 12 kommt die beladene Fuhre aus der Grube zurück.

Ich statte der Stichstrecke zum Depot noch einen Besuch ab wo auch einer der historischen Beiwagen der Rigibahn eine neue Bleibe gefunden hat und so wie es scheint zum Vereinsheim umgebaut wird.

Vereinsheim? Das ist doch eine Materialbahn? Ja, aber in der Halle stehen noch mehrere teils historische Feldbahnloks inkl einer Dampflok und zwei Personenwagen.

Eine gute Beschreibung findet sich hier im Netz.

Leider ist trotz intensiver Suche nichts verwertbares zu den Dampfsonderfahrten bzw. mit Personenfahrten zu finden.

Jetzt geht es erstmal ein wenig Bergauf um dann wieder nach Ballwil hinabzufahren.

Apropos Fahren, kurz nach den ersten Feldbahn Fotos lies sich plötzlich über die Bedieneinheit am Lenkrad keine Unterstützungsstufe ändern. Dumm nur dass die letzte funktionierende Bedienung die zum Abschalten war.

Vermutlich hat diese gestern beim heftigen Regen etwas Feuchtigkeit gezogen.

Ich nutze die Wartezeit zwischen den Zügen um etwas damit zu experimentieren und irgedwann funktioniert die Bedieneinheit verkehrte herum angebaut wieder. Naja, wenigstens etwas. Mal sehen wann das Ding wieder trocken ist.

Zwischen Ballwil und Hochdorf ergeben sich ein paar Fotostellen mit der Seetalbahn. Einst war diese meist in Strassenseitenlage legende Strecke das Sirgenkind der SBB da diese auch sehr unfallträchtig war da Seitenstraße die die Strecke queren schlecht mit technischer Bahnübergangssicherung ausgestattet werden konnten. Erst der Kunstgriff Ende der 90er Jahre mit GTW Triebwagen mit schmälern Wagenkasten und abschnittsweiser Fahrbetrieb als „Strassenbahn“ schaffte Raum für techn. Sicherungen und heute ist die Strecke nicht mehr von der Stilllbedroht.

Durch Hochdorf geht es nach Baldegg.

Und dann hinüber ans Westufer des Bsldeggersees und mit schönen Ausblicken hinauf nach Herlisberg.

Nach Herlisberg noch eine kurze Steigung und rs geht hinunter nach Beromünster welches durch den gleichnamigen Landessender auf Mittelwelle auf jedem alten Radio seinen festen Platz hatte.

Einer der Sendemasten existiert heute noch, jedoch heute funktionslos.

In Beromünster ende die 2001 stillgelegte Bahnstrecke aus Beinwil am See.

Warum man die WSB (heute AVA) nach der Stilllegung und Verlegung auf die ehm. Normalspurtrasse zwischen Reinach und Menziken nicht bis Beromünster verlängert hat erschließt sich nicht, zumal Beromünster recht gross ist.

Das Bahnhofsareal in Beromünster ist heute überbaut. Erst etwas ausserhalb von Beromünster wurde die Trasse in einen Radweg umgebaut. Die Trasse weist dabei Steigungen bis zu 60 Promille auf.

Auchbin Menzigen ist die Trasse teils überbaut. Schade…

Der Bahnhof von Menziken ist eine Mischung aus Bahnhofshalle und Depot. Diverse Abstellgleis existieren aber auch noch ausserhalb. Die 2019 noch vorhandenen Alttriebwagen wurden zwischenzeitlich auch entsorgt.

Auf der Fahrt kommt man an zahlreichen ehm. Gleisanschlüssen vorbei die zumeist mit Normalspurwagen auf Rollschemeln bedientwurden. Seit 2012 betreibt die ehm. WSB jetzt AVA keinen Güterverkehr mehr.

Auch in Gontenschwil hat man mitlerweile zwei der drei Abstellgleise (Güterhalle und Fa. Neogard), nur das Freiladegleis ist noch vorhanden, inkl. mehrerer Rollschemel die zum Schienentransport umgebaut wurden.

Auch on Oberkulm wurden die Abstell- und Ladegleise entfernt. Und weiter geht’s Talabwärts Richtung Teufenthal.

Hotel direkt am Bahnhof. Leider hat die zugehörige Gastronomie noch bis Samstag Sommerbetriebsferien und das wenige 100m om Seizental gelegene Gasthsus hat auch Ferien 😩

Dann halt Fertiglasagne aus der Döneria, nochmal nach Niederkulm wollte ich nicht zurückfahren.

Der Ausblick aus Zimmerfenster erinnert etwas an die gleisseitigen Zimmer in Alp Grüm.

Und wieder der Link zu Komoot zur heutigen Etappe von 55km und 640m hinauf.

Morgen geht’s nach Basel. Das Tattoo ruft.