Luft anhalten und es klappt bis Bretten

Das Wetter sieht vielversprechend aus. Sollte es heute mal nicht regnen?

Nach dem Frühstück gehts ans Wechseln des Schlauch. Der Mantel wehrt sich nach kräften, sowol beim Lösen als auch dem Aufziehen.  Letztendlich gewinnen ich doch. Der Klügere gibt halt nach 😉

Leider fehlt noch ein wenig Luft, aber die Kartusche ist nun leer und die zweite hatte ich ja am Anfang der Tour einem anderen Havaristen geopftert.

Aber es ist genug Luft drin im zu fahren.

Also gehts gegen halb 10 Uhr los in Richtung Bad Wildbad. Die Idee via Altensteig und Nagold und damit mit Plan B Bus oder Zug nach Pforzheim oder unterwegs in einen Fahrradladen zu gelangen (falls das Luftproblem doch wieder auftritt) verwerfe ich wieder.

Über Simmersfeld und Enzklösterle nach Bad Wildbad ist dagegen eher eine ÖV Diaspora.

Und so geht es erstmal kontinuierlich bergauf.

Noch ein Anstieg hinter Simmersfeld und dann ging es mit bis zu 13% Gefälle hinunter ins Enztal. Wie fkach waren dagegen die Alpenpässe mit nur 8 bis 11% 😂

Wesentlich entspannter rollt es sich dann das Enztal hinunter.

Interessanter weise gibt rs ein und den selben Ortsnamen im Tal doppelt.

So gibt es unterhalb von Enzklösterle den Weiler Nonnenmiss einmal als Ortsteil von Enzklösterle und kurz danach nochmal als Ortsteil von Bad Wildbad. Verwirrend.

Ein recht technisch aussehendes Gebäude vor einem „Forsthaus“ erregt die Aufmerksamkeit.

Es handelt sich um eine Pumstation mir der Wasser aus dem Enztal hinauf Richtung der Hochfläche rund um Simmersfeld gepumpt wurde denn oben gibt es zwar fruchtbare Böden aber durch den Karstuntergrund kaum Quellen.

Und dann ist auch schon Bad Wildbad mit dem Kurpark erreicht.

Die Hochzeit der Kuren hat auch Bad Wildbad hintersich. Leerstand und Ruinen altehrwürdiger Hotels gibt es selbst am prominenter Stelle wie direkt am Kurpark.

Aber trotzdem ist die Innenstadt gut belebt.

2003 wurde die Enztalbahn vom am nördlichen Stadtrand gelegenen Bahnhof als Strassenbahnabschnitt bis zur Station Kurpark verlängert.

Ich verstehe nicht warum Leute halb um den Globus fliegen nur um z. B. in Hanoi direkt neben dem durchfahrenden zu essen.
Das geht auch ohne Flug.
Einfach hier ins beschauliche Badwildbad im Schwarzwald kommen, da fährt einem die S-Bahb Karlsruhe (das S steht für #stündlich) der AVG auch fast direkt über dem Tisch.
Ausserhalb der Fußgängerzone und nach Pforzheim benimmt sich die „S-Bahn“ wieder wie eine normale Eisenbahn.

Das Gleis zum Kurpatk scheint in einer Art Stichstreckemblock aber als Bahnhofsgleis angebunden denn das „Einfahrsignal“ vom Bahnhof Bad Wildbad nennt sich „S“ was auf ein Zwischebsignal hindeutet. Am Übergang EBO/BO-Strab findet sich ein Achszählet, komischer Weise findet sich nichts derartiges am Signal „S“ das wohl primär den Bü zu decken hat.

Naja, im Stadbahnbereich geht so einiges…

Jetzt aber geht’s über eine Strasse die eher einem Flickenteppich ähnelt raus aus Bad Wildbad.

Bei Höfen findet sich ein abgestellter alter Tankwagen neben dem ehem. Empfangsgebäude.

Der Haltepunkt Höfen Nord ist wie auch der in Rotenbach nur mit einem 20m langen Bahnsteig ausgestattet so dass man bei in Doppeltraktion verkehrenden Zügen zum Aussteigen nicht nur im richtigen Triebwagen sein muss, sondern auch im richtigen Wagen des Triebwagens.

Nächster grösserer Ort ist Neuenbürg welches in einer weiten Schleife der Enz liegt aber zinächst erstmal mit der „Pektin Fabrik“ grüsst.

Aber das Ort ist dann doch relativ hübsch.

Und weiter geht’s flussabwärts und dann wird auch schon der Pforzheimer Stadteil Brötzingen erreicht.

Und passend kommt auch der Triebwagen über die Brücke der Nagoldtalbahn auf dem Weg nach Pforzheim vorbei.

Stets an der Enz geht’s entlang und im Innenstadtbereich gibt es etliche Cafés und Bars direkt an der Enz.

Ich biege aber erstmal ab und hole bei „Mr. Bike“ erstmal neue Kartuschen für die „Luftpumpe“ und einen Ersatzschlauch. Sicher, ist sicher.

Danach geht’s hinauf zum Bahnhof und durch dessen „heimelige“ Unterführung in den nördlichen Stadtteil.

Kurzfristig mache ich noch einen Abstecher zum Wartberg für eine Aussicht über Pforzheim bevor es weiter Richtung Bretten geht.

Auf der A8 staut es sich derweil heftigst Richtung Stuttgart.

Noch 16km bis Bretten.

Mit leichten Auf und Ab wird sich dem Etappenziel genähert.

Hinter Bauschlott läd das Ausflugslokal Böllstrichseen an den gleichnamigen Angelseen bzw. jetzt passend zur Betreiberfamilie in Fricksee umbenannt zur Rast ein.

Ich beschließe das Abendessen vorzuziehen. Die Fischfrikadelle von der Forelle und Saibling gefällt, wie auch das Radler und der Espresso.

Gut gestärkt gehts nun zum Endspurt.

Über Kleinvillars und Ruit wird dann auch bald Bretten erreicht.

Check in im RestInn und ab zu einer Runde durch die Stadt.

Diverse Cafés, Bars und Restaurants laden zur Einkehr ein.

Und so kehre ich im Eiscafé Pierot zu einem Spaghettieis Italia ein bevor es wieder zurück zur  Pension geht.

Und hey, es hat heute kein einziges mal geregnet.  Jeah!

Abschließend der Link zur gefühlt entspanntesten Etappe der ganzen Tour von Altensteig-Überberg nach Bretten bei Komoot.

Morgen geht’s durchs Kraichgau und die Odenwaldausläufer südluch des Neckars nach Eberbach. Dann wohl wieder mit Regenschauern, laut Vorhersage.

Achja, während man in anderen Regionen gefühlt in jedem 2. Ort einen Fahrradladen findet war es heute eher „mau“.

Der Mr. Bike in Pforzheim war nach 40km der erste Laden an der Route. Das Geschäft in Bad Wildbad (nach 22km) hatte heute am Mittwoch zu.

Regen, ein Schienenbus und Platten

Um 8:40 Uhr geht’s in Dunningen nach guter Nacht und Frühstück los. Der Wetterbericht verspricht nichts gutes und der wolkenverhangene Himmel bestätigt die Prognose und so fängt es beim ehemaligen Römerkastell bei Waldmössingen zunächst leicht an zu nieseln.

Und das Nieseln verstärkt sich mit jedem Kilometer dem ich mich dem Neckartal nähere.

Während des steilen Abstiegs hinunter nach Aistaig gibt es aber auch eine Regenpause.

Aber es fängt kurz danach wieder an zu nieseln, nur während der IC/RE nach Singen und weiter als IC bis Zürich vorbei kommt pausiert der Regen mal kurz.

Hinter Sulz föngt es richtig an zu Regnen, erst plane ich das Regengebiet unter den Bäumen abzuwarten aber da ich mitlerweile ohnehin klatschnass bin entscheide ich mich weiterzufahren.

Kurz vor Horb lässt der Regen langsam nach.

Im neu zweigleisig ausgebauten Abschnitt südlich von Horb wird dann der RE/IC nach Stuttgart abgewartet.

Aktuell finden Bauarbeiten zwischen Rottweil und Eutingen statt weshalb nur die stündlich verkehrenden RE/IC Züge als IC2 Garnituren verkehren.

Laut Fahrplanauskunft kommt aber auch noch eine RB von Horb nach Sulz vorbei die in den Detailinformationen zur Fahrt als „Schienenbus“ gekennzeichnet sind.

Schienenbus? Echt jetzt? Einen RS1 (Regioshuttle) hätte ich ja eher vermutet.

Aber ja, im GWB kommt dann tatsächlich ein einzelnen Schienenbus Motorwagen angeknattert.

Kurz darauf kommt dann, ebenfalls im Gegengleis, der RE/IC nach Stuttgart vorbei.

Die Rückfahrt des Schienenbus wird dann beim seit Oktober 2024 ausser Betrieb befindlichen el.mech. Stw. 2 von Horb abgewartet.

Seit 10/2024 wird Horb als El L90 ESTW-A von Rottweil aus gesteuert.

Hier noch zur Dokumentation die Fahrplanauskunft zum „historischen Nahverkehr“.

Vorbei an Horb geht’s weiter Richtung Mühlen.

Dabei kann an der Einfahrt der Strecke aus Tübingen, bis auf das neue Signal und die fehlende Sonne, das Titelfoto der Sommerradtour 2020 Etappe nach Horb nachgestellt werden.

Danach geht es an der Brückenbaustelle welche der B32 den Weg durchs Tal ersparen wird vorbei und es fängt mal wieder kurz an zu regnen. Es nervt…

Aber beim Einbiegen in das Seitental bei Mühlen über das der Anstieg nach Eutingen bewältigt wird.

Der kleine Tunnel führt dabei durch den Bahndamm der Stecke zwischen Horb und Eutingen.

Noch ein wenig den Bauarbeiten zugucken bevor der RE/IC nach Stuttgart vorbei kommt und danach wird beim örtlichen Bäcker eingekehrt.

Über die Höhen geht es nun, bei zunehmend blau werdenden Himmel, weiter nach Nagold.

Wegen der Baustelle verkehrten auch keine Züge zwischen Nagold und Horb, nur die Züge von Freudenstadt nach Eutingen kommen bei Hochdorf vorbei.

Noch durch den Ziegelbergtunnel, der eigentlich nur duch den Bahndamm führt, rollen und es ist Nagold erreicht.

Unterhalb des das Tal überspannenden Viadukt der L362 findet sich eine kleine Ausstellung die an die bis 1967 verkehrende Schmalspurbahn zwischen Nagold und Altensteig erinnert.

Im Ortsbereich von Nagold ist die ehemalige Trasse zumeist überbaut.

Außerorts folgt der Radweg dann der alten Trasse neben der L362.I

In Rohrdorf besteht noch das Empfangsgebäude da vom die Bahn ersetzenden Bus ohne Halt passiert wird.

Es ist schwer vorzustellen dass hier einst Stasse und Bahn nebeneinander bestanden.

Der Radweg folgt stets der L362 und in Ebhausen erinnert ein Signal und Güterwagen an die einstige Bahnlinie.

Und so wird recht unspektakulär Altensteig erreicht. Auch hier erinnern am Beginn des ehm. Bahnhofsareal ein paar Exponate an die Bahn.

Vom Bahnhof selbst ist nur das Empfangsgebäude, nun zwischen Feuerwehr Ausbildungszentrum/Bauhof und Lidl gelegen, teilweise da ohne Seitengebäude nocht vorhanden.

Und irgendwo zwischen Ortseingang und Empfangsgebäude habe ich mir einen Platten eingefangen, denn als ich aus dem EDEKA rauskomme fehlt dem Vorderreifen die Luft. Sch***e…

Aber bis zum Etappenziel sinds nurnoch 2,5km und in Altensteig gibts eh keinen Fahrrad laden so dass ich entscheide bis dorthin zu schieben und den Schlauch morgen zu wechseln.

Die Anstrengung hinauf nsch Überberg zum Hirsch war es aber auch wert.

Sehr schönes Zimmer und eine vorzügliche Küche. Das kompensiert den Ärger über den Regen und den Platten sehr gut.

Hier wie gewohnt der Link zur heutigen Etappe von Dunningen nach Altensteig/Überberg bei Komoot.

Ich hoffe dass ich den richtigen Ersatzschlauch eingepackt habe…