Erst hinab und dann lange hinauf.

Heute ist eine der herausfordernsten Etappen dran gewesen. Von Donaueschingen über Blumberg und Fützen an der Sauschwänzlebahn nach Bonndorf zur ehm. Strecke nach Leutkirch und dann hinauf zum Feldsee und zur Feldberg Passhöhe zur Übernachtung.

Geplant waren 82,5km und es sind sogar nur 2km mehr geworden. Der Höhenunterschied aufwärts mit 1.390m und abwärts mit 840m war identisch in Planung und Ausführung.

Wer sich das weitere ersparen will kann ja gleich hier zu Komoot Abbiegen und nur Bilder kucken. 😉

Etappe 5 von Donaueschingen auf den Feldberg

Aber nun der Reihe nach.

Erst mal war Frühstücken angesagt und da die Donauquelle schon gesterb abgeklappert wurde ging es zunächst der Brigach entlang durchs Ort.

Hinter dem Park dann zur Breg und hinaus ins noch relativ flache Umland was sich hinter der Traktorparade in Sumpfohren (Ortsnamen hat es hier 🤣) mit dem Anstieg nach Fürstenberg ändern sollte.

Aber der Stutz ist nur relativ kurz und dann geht schon wieder abwärts. Es hat aber recht strammen Gegenwind so dass bei dem relativ leichten Gefälle trotzdem getreten werden muss um die übliche Reisegeschwindigkeit zu erreichen und so ist auch schon recht flott der Bahnhof „Zollhaus-Blumberg“ erreicht. Das Ort an sich liegt gut 2km vom Bf entfernt was bei strategisch errichteten Strecken, hier die Umgehung von Schaffhausen zwischen Immenstadt und Waldshut, nicht unüblich ist da die Andienung der Anliegergemeinden hinter optimierter Streckenführung zurückstehen musste.

Im Bahnhof stehen etliche gut gepflegte 3yg und 4yg Umbauwagen. Auch das ehm. Reiterstellwerk von Konstanz hat hier eine neue Bleibe gefunden und darf sich auf der Lauchringer Seite, also der Ausfahrt nach Fürzen und Weizen um Signale, Schranken (es ist der schiere Wahnsinn was hier an LKW über den Übergang fährt) und Weichen kümmern. Im anderen Bahnhofskopf sind die Signale reine Zielsignale für die Einfahrt und nicht stellbar sowie die Weichen handbedient und so verschlossen dass der vor dem Stellwerk liegende Bahnsteig von Fahrten aus Immendingen im Zugleitbetrieb angefahren werden kann. Diese Strecke gehört auch zum Ringzug und wird bis ins ca. 4m entfernte Leipferdingen im Stundentakt bedient bis Blumberg wird je nach Fahrplan der Wutachtalbahn / Sauschwänzlebahn mit einem bis vier Zugpaaren gefahren. Zwei davon fahren täglich und das morgendliche Zugpaar habe ich um 10min verpasst. Warum im Aushangfahrplan als Ziel dieser Züge die nicht mit einem Personenzughalt versehene Abzweigstelle Hintschingen und nicht Immendingen bzw. der weitere Zuglauf angegeben ist weiß vermutlich nur der Ersteller.

Da heute Donnerstag ist verkehrt der morgendliche Dampfzug nicht sonder nur der nachmittägliche der aber zu spät verkehrt wenn ich das heutige Etappenziel noch bei Tageslicht erreichen wollte.

Aber ein wenig Zeit für das kleine Bahnmuseum im ehm. Güterschuppen, der Einblick in die Mechanik des Läutewerks gefällt sehr, und etwas Verpflegung ist natürlich drin.

Auf einem der ausgestellten Karten ist gut zu erkennen woher die Strecke im Mittelabschnitt ihren Namen „Sauschwänzlebahn“ hat.

Und dann geht es über den Berg nach Fützen. Nach Blumberg endet schon bald der strassenparallele Radweg und nach einem kurzen Anstieg auf der rekativ gut befahrenen Strasse geht es stramm bergab nach Fützen. Dabei waren die imposanten Viadukte und gewundene Streckenführung gut zu erkennen, aber mitten auf der Strasse fotografiert es sich schlecht. Auf den Fotos kommt zudem leider nicht gut heraus wie steil die Wege hinab nach Fützen führen.

Ich setze die Fahrt aber am Hang im steten auf und ab fort. Nun auf Feldwegen wird der betrieblich inaktive Bahnhif Grimmelshofen erreicht, die Signale sind ausgekreuzt und im Gleis 2 parken diverse Baufahrzeuge. Aber die Drahtzugleitungen zu den Weichen und Signalen sind noch vorhanden, schauen gepflegt aus und sind nicht gekappt. Einen Ort zum Bahnhof gibt es zwar, liegt aber etliche Höhenmeter tiefer.

Am Bahnübergang parkt derweil ein Zweiwegebagger, insgesamt macht die seit 2010 in gänze von der Stadt Blumberg betriebene Bahn einen sehr geoflegten Eindruck.

Es geht hinab ins Tal der Wutach nach Gimmelshofen und dann wieder hinauf zum ehm. Bf Lausheim-Blumegg.

Und dann geht es bis kurz vor Bonndorf mal mehr und mal weniger steil hinauf in die Hochfläche um Bonndorf. Ganz in der Ferne im Dunst grüssen die Alpen herüber.

Auf Nebenstraßen und Feldwege wird Bonndorf erreicht.

Eine runde durch Bonndorf darf natürlich nicht fehlen.

Die einstmals am kleinen Stadtpark neben dem ehm. Bahnhof eingezäunt stehende Denkmallok ist verschwunden, vermutlich war sie dem neu errichteten grossen EDEKA Markt im Weg?

Hier fährt nur noch die Gummibahn, wenngleich sich das ehm. Empfangsgebäude in einem sehr gepflegten Zustand präsentiert. Das Bahnhofsareal ist komplett überbaut (EDEKA, Baustoffhandel, Kleinbetriebe usw.) und auch außerorts folgt der Radweg zunächst dem bahnparallelen Forstweg. Warum man die flachere Bahntrasse welche unter der gut sanierten Strassenbrücke nicht genutzt hat? Keine Ahnung.

An einem ehm. Bahnwärterhaus fädelt der Radweg in die alte Trasse ein nur um sie an der nächsten und abgebauten Brücke wieder zu verlassen. Der weiterführende Weg auf der Trasse sieht zwar relativ gut aus, auf der Landkarte ist aber nicht zu erkennen ob dieser durchgängig ist, daher bleibe ich bis zur nächsten Brücke auf dem parallelen Radweg.

Ab dort wechsel auf die alte Trasse welche aber nur wie bei aktuell gutem Wetter befahrbar ist. Nach Niederschlägen dürfte der Weg eher einer Schlammschlacht gleichen.

Daher ging es wieder runter an der nächsten Brücke da der Weg ab dort auch eher unbefahren und zugewachsen daherkommt und kurz darauf wird der Abseits des namensgebenden Ort Gündelswang liegenden Bahnhof passiert.

Auf der parallel verlaufenden Straße geht es nun bis Holzschlag welches mit einem recht grossen Damm umfahren wird und keinen Bahnhof oder Haltepunkt besaß.

Kurz hinter Holzschlag geht es auf der Bahntrasse weiter.

Und schon bald ist das Klausenbachviadukt erreicht. Die mit dem „Bähnle Radweg“ errichtete und noch recht glänzend daherkommende „Brücke auf der Brücke“ ergibt einen interessanten Kontrast zur rostigen Brücke.

Das besondere an der Strecke Kappel-Gutachbrücke – Lenzkirch – Bonndorf war die Spitzkehre im Bf Lenzkirch weshalb an beiden Talflanken die jeweiligen Teilstrecken geführt werden.

Da der Radweg kurz vor Unterlenzkirch die Trasse verlässt fahre ich hinab ins Tal der Haslach um auf der anderen Talseite ab dem ehm. Bf Kappel-Grünwald (gibt es dazu überhaupt einen Ort ?) den Streckenteil welcher Kappel-Gutachbrücke an der Höllentalbahn mit Lenzkirch verband anteilig abzufahren. Dabei erwischte ich hinab ins Tal einen eher nicht befahrbaren Streckenteil. Tja, wer sein Fahrrad liebt, der schiebt ach bergab.

In Lenzkirch ist nicht mehr von der Bahn zu erkennen. Das Bahnhofsareal wurde komplett überbaut und das Emöfangsgebäude abgerissen.

Eine interessante Version den Mindestabstand an der Fleischtheke im örtlichen EDEKA zu realisieren. „10 Steaks und das Bier nehm ich hier gleich mit!“ 😅

Aber ich fülke nur den Getränkevorrat auf und nun geht es lang und stramm hinauf um ins andere Tal nach Altglashütten zu wechseln.

Ob der Mühle kurz vor der „Passhöhe“ war ich doch etwas verwundert. Wo kam einst das Wasser her? Der einzige benachbarte Bach ist eher ein Rinnsal.

Nach der Kapelle war die Steigung endlich vorbei und flott ging es hinunter zum Windgfällweiher der zusammen mit andren Wasserfassungen dem Wasserzufluss und Regulierung zum Schluchsee dient.

Ein ganzer Tag ohne Bahnfoto. Nein, in Altglashütten konnte eine Doppeltraktion „Grinsekatzen“ (Alstom Corradia Continental) der DB Regio im BaWü Lack abgelichtet werden bevor es erst durchs Ort und dann am Hang entlang nach Feldberg-Bärental ging.

Und mit schlechtem Digitalzoom ist hier sogar der Gegenzug erkennbar.

Jetzt ging es wieder runter um dann wieder kontinuierlich mit 5 bis 8% Richtung Feldsee anzusteigen. Dabei ging es vorbei an einer weiteren Wasserfassung zum Schluchsee hin und einem kleinen Hochmoor.

Ubd dan ein Abstecher zum vom Feldberg teils eingerahmten Feldsee bevor es in den letzten langen Anstieg zum Feldberg Pass ging. Der sporadisch mögliche Ausblick belohnte dabei ein wenig die Mühen.

Hurra die Anhöhe auf 1200 m.ü.M ist erreicht, aber der Pass an sich liegt nich 33m höher. Da ich aber keine Lust habe auf der recht stark befahrenen Strasse zu fahren biege uch dann doch zum offiziellen Radweg ab und für 2 Sekunden wollte ist sogar bis zum Turm hinauffahren. Aber ich konnte mich beherrschen.

Und so ging es ab dem Feldberg Center (Hotel, Shopping Mall und andres) und an der futuristischen Kirche vorbei stramm bergab zur Passhöhe auf 1233m.

Zimmerbezug im Hotel Kokoschinski und neben Löwenbräu aus Bräunlingen gabs Burger mit Pulled Porc und Pommes.

Nachdem in Lenzkirch der erste Akku leer war hat der letzte gut 25km lange Abschnitt den zweiten zu 2/3 geleert.

Aber es waren laut der Bosch App immernoch über 52% eigene Leistung und gerechnet 2175 kcal. Mal sehen ob das Muskelkater gibt. Aber morgen geht ja erst mal großteils nur bergab. Die arme Bremse…

Achja, recht frisch ist es hier oben. Vorhin, nachdem die Sonne nicht mehr schien, wurde es beim Abendessen auf der Trasse schon recht frisch. Aktuell hat es nur um die 12 Grad. Gut dass es eine Bettdecke hat.