Es geht hinab…

… vom Feldberg ins Wiesental.

Es ist gefühlt wieder etwas wärmer und so verlege ich das Frühstück auf die Terasse. Die Wetterstimmung erinnter mich irgendwie an die Schiffsreise ans Nordkap 2016.

Geplant war den laut Karte vorhanden Feldweg hinab ins Tal zu nehmen, dieser stellt sich aber als schmaler Wanderweg heraus. Somit bleibt nichts anderes übrig und es geht auf der Hauptstraße ohne Seitenstreifen hinab.

Es ist zum Glück relativ wenig Verkehr unterwegs und ich nutze mehrere Parkbuchten um im schwungweise auftretenden Verkehr die Ruhephasen bis zur nächsten Bucht zu nutzen.

Bergab fährt es sich somit gut, aber bergwärts würde ich diesen Weg vermeiden. Mitten auf der Strasse bei bis zu 10% Neigung und nur wenige Ausweichstellen machen keinen Spass. Da gefällt der gestern gefahrene Weg auf der anderen Seite mehr.

Nach 11 km und 750 Höhenmeter hinab wurde Todtnau erreicht.

Bis hier verkehrte bis 1967 die meterspurige Bahn, Todtnauerli genannt, aus Zell im Wiesental. Auf deren Trasse liegt, sofern die Trasse nicht überbaut wurde, heute ein Radweg.

Im Bereich des ehm. Bahnhof liegt der großzügige Busbahnhof, das Empfangsgebäude ist abgerissen und selbst die Bahnhofsgaststätte hat geschlossen.

Benachbart zum Busbahnhof befindet sich der Betriebshof der DB Südbadenbus deren Vorgänger den Personenverkehr per Bus nach Einstellung der privaten Schmalspurbahn übernahm.

Vorbei an der Schule geht es nun auf die alte Trasse welche mit stetem Gefälle der Wiese folgt.

Vorbei an einem künstlichen Wasserfall bei der ehm. Hst Geschwend und es wird Utzenfeld erreicht wo, wie so oft, das Bahnhofsareal mit kommunalen Gebäuden und Baugebieten überbaut wurde.

Man kann sich kaum Vorstellen dass im heute zu Schönau gehörenden Schönenbuchen die Bahn mitten auf der Straße geführt wurde (Bild 2 und 3). Heute dominiert hier das Auto und insbesondere LKW. Ob die Gefahren die von den immer grösser werdenden LKW so viel geringer sind wie einst von dem kleinen Bähnchen?

Vom Bahnhof ist nur die landwirtschaftliche Lagerhalle übrig geblieben.

Wie schon am andren Ortseingang erinnert man auch hier an den aus Schönau stammenden Fussballnationaltrainer.

Nach Schönau folgt dann der einzige Tunnel der Strecke.

Ganz so einsam wie es die Bilder erscheinen lassen mögen ist es nicht. Der Weg ist relativ gut genutzt und die benachbarte Bundesstraße ist kaum zu überhören.

In Atzenbach erinnern Staturen an den Bahnhof und schon kurz drauf wird der „Bahnhof “ von Zell im Wiesental. Von den einstmals umfangreichen Gleisanlagen, bis hin zu Rollbockgruben zum Umladen von normalspurigen Güterwagen auf das meterspurige Todtnauerli zu ermöglichen, ist nur noch ein Bahnsteiggleis übrig geblieben.

Etwas südlich vom Bahnsteig dann ein „Kuriosum“.

Ein Wärterhäuschen mit schlüsselabhängiger Schrankenwinde im Vorgarten und Schranke falls der Bauer mal auf seine Wiese muss. Für Fußgänger und Radler gibt es daneben ein Drängelgitter. Eine gute Gelegenheit diesen mit den hier verkehrenden SBB Flirt der S-Bahn Basel abzulichten.

Südlich von Hausen im Wiesental folgt noch eine nette Fotostelle mit Zug bevor es, vorbei am Tunnel der Umgehungsstraße, zum 1971 stillgelegten Bf Fahrnau Tunnel der ehm. Wehratalbahn ging.

Am recht zugewachsenen Tunnelportal ist noch die an der Tunneldecke befestigte Aufhängung der Fahrleitung zu erkennen.

Über den Berg geht es nun hinüber nach Hasel zum anderen Ende des Tunnels. Ein Radweg durch den 3196m langen Tunnel wurde auch mal angedacht, aktuell jedoch denkt man an eine Reaktivierung nach. Da der Tunnel als Teil der die Schweiz umgehenden strategischen Strecken zweigleisig ausgelegt wurde wäre eigentlich beides möglich. Eine bessere Verbindung beider Täler wäre kaum möglich.

Aber dann würde man die schönen Ausblicke ins Tal der Wehra verpassen 😉

Die Erdmannshöle in Hasel ist leider geschlossen, weshalb ich heute auch relativ spät um 10 Uhr die Tour startete und daher bleibt nur der Tunnel um „in die Röhre zu kucken“.

Das Empfangsgebäude von Wehr präsentiert sich in guten Zustand und wird als Begegnungszentrum genutzt.

Das Tal der Wehra ist recht dicht besiedelt und der Straßenverkehr ist auch recht stark.

Im Gewerbegebiet von Wehr grüsst der Affe von Trigema vom dortigen Testshop bevor hinter Öflingen das Rheintal erreicht wird.

Ob in Wallbach (Baden) jemand von den „Wollen Sie ihr Auto verkaufen“ Karten am top gepflegten alten Benz genervt war? 😉

Es zieht sich zu und von Basel näher sich Gewitterwolken…

… welche in Bad Säckingen mich erreichen. Der kurze Schauer lässt aber während der kurzen Stadtbesichtigung nach.

Aber wieder am Rhein angelangt fängt es richtig an zu regnen. Binnen kürzester Zeit ist alles durch und durch Nass. Aber Bangemachen gilt nicht und so geht es stramm und ohne Zwischenstop bis Laufenburg.

In Laufenburg lässt der Regen langsam nach und so sind auch wieder Fotos des hübschen Ort am Rheinknick, das in D und CH den gleichen Namen hat, drin.

Und ganz langsam lockert auch die Wolkendecke auf.

Bei Albbuck wechsele ich „in den Rhein“, also die Insel zwischen dem Kanal zum Kraftwerk und dem „frei fließenden“ Rhein.

Die Wolken und das Wasser umrahmen das AKW Leibstadt mit einer eigenartigen Stimmung. Auf der Tour im Herbst 2017 kam ich hier auf der Schweizer Seite vorbei.

Und kurz darauf wird in Waldshut das Wasserkraftwerk erreicht wo das über mehrere Stufen genutzte Wasser aus dem Schluchsee zum letzten mal in Strom gewandelt wird bevor es in den Rhein fließt.

Die Schwäne genießen derweil etwas rheinaufwärts die wieder herauskommende Sonne.

An Waldshut vorbei und auf dem separaten Radweg entlang der stark befahrenen Straße bis Lauchringen und die Klamotten trocknen auch langsam.

Einchecken im Gasthof Adler, raus aus den nassen Klamotten und auf geht’s zum Essen.

Heute kann ich nochmal reinhauen. Salat, „Badische Bouillabaisse“ und hinterher ein Cup Collonel der sich als ausgewachsener General herausstellte und auch draussensitzen ist wieder möglich.

Ab morgen wird alles „etwas“ teurer 😅

So, das war ein abwechslungsreicher Tag mit Höhen und Tiefen, sowie letztlich 98,5km Strecke die wie üblich hier bei Komoot angesehen werden kann.

Erst hinab und dann lange hinauf.

Heute ist eine der herausfordernsten Etappen dran gewesen. Von Donaueschingen über Blumberg und Fützen an der Sauschwänzlebahn nach Bonndorf zur ehm. Strecke nach Leutkirch und dann hinauf zum Feldsee und zur Feldberg Passhöhe zur Übernachtung.

Geplant waren 82,5km und es sind sogar nur 2km mehr geworden. Der Höhenunterschied aufwärts mit 1.390m und abwärts mit 840m war identisch in Planung und Ausführung.

Wer sich das weitere ersparen will kann ja gleich hier zu Komoot Abbiegen und nur Bilder kucken. 😉

Etappe 5 von Donaueschingen auf den Feldberg

Aber nun der Reihe nach.

Erst mal war Frühstücken angesagt und da die Donauquelle schon gesterb abgeklappert wurde ging es zunächst der Brigach entlang durchs Ort.

Hinter dem Park dann zur Breg und hinaus ins noch relativ flache Umland was sich hinter der Traktorparade in Sumpfohren (Ortsnamen hat es hier 🤣) mit dem Anstieg nach Fürstenberg ändern sollte.

Aber der Stutz ist nur relativ kurz und dann geht schon wieder abwärts. Es hat aber recht strammen Gegenwind so dass bei dem relativ leichten Gefälle trotzdem getreten werden muss um die übliche Reisegeschwindigkeit zu erreichen und so ist auch schon recht flott der Bahnhof „Zollhaus-Blumberg“ erreicht. Das Ort an sich liegt gut 2km vom Bf entfernt was bei strategisch errichteten Strecken, hier die Umgehung von Schaffhausen zwischen Immenstadt und Waldshut, nicht unüblich ist da die Andienung der Anliegergemeinden hinter optimierter Streckenführung zurückstehen musste.

Im Bahnhof stehen etliche gut gepflegte 3yg und 4yg Umbauwagen. Auch das ehm. Reiterstellwerk von Konstanz hat hier eine neue Bleibe gefunden und darf sich auf der Lauchringer Seite, also der Ausfahrt nach Fürzen und Weizen um Signale, Schranken (es ist der schiere Wahnsinn was hier an LKW über den Übergang fährt) und Weichen kümmern. Im anderen Bahnhofskopf sind die Signale reine Zielsignale für die Einfahrt und nicht stellbar sowie die Weichen handbedient und so verschlossen dass der vor dem Stellwerk liegende Bahnsteig von Fahrten aus Immendingen im Zugleitbetrieb angefahren werden kann. Diese Strecke gehört auch zum Ringzug und wird bis ins ca. 4m entfernte Leipferdingen im Stundentakt bedient bis Blumberg wird je nach Fahrplan der Wutachtalbahn / Sauschwänzlebahn mit einem bis vier Zugpaaren gefahren. Zwei davon fahren täglich und das morgendliche Zugpaar habe ich um 10min verpasst. Warum im Aushangfahrplan als Ziel dieser Züge die nicht mit einem Personenzughalt versehene Abzweigstelle Hintschingen und nicht Immendingen bzw. der weitere Zuglauf angegeben ist weiß vermutlich nur der Ersteller.

Da heute Donnerstag ist verkehrt der morgendliche Dampfzug nicht sonder nur der nachmittägliche der aber zu spät verkehrt wenn ich das heutige Etappenziel noch bei Tageslicht erreichen wollte.

Aber ein wenig Zeit für das kleine Bahnmuseum im ehm. Güterschuppen, der Einblick in die Mechanik des Läutewerks gefällt sehr, und etwas Verpflegung ist natürlich drin.

Auf einem der ausgestellten Karten ist gut zu erkennen woher die Strecke im Mittelabschnitt ihren Namen „Sauschwänzlebahn“ hat.

Und dann geht es über den Berg nach Fützen. Nach Blumberg endet schon bald der strassenparallele Radweg und nach einem kurzen Anstieg auf der rekativ gut befahrenen Strasse geht es stramm bergab nach Fützen. Dabei waren die imposanten Viadukte und gewundene Streckenführung gut zu erkennen, aber mitten auf der Strasse fotografiert es sich schlecht. Auf den Fotos kommt zudem leider nicht gut heraus wie steil die Wege hinab nach Fützen führen.

Ich setze die Fahrt aber am Hang im steten auf und ab fort. Nun auf Feldwegen wird der betrieblich inaktive Bahnhif Grimmelshofen erreicht, die Signale sind ausgekreuzt und im Gleis 2 parken diverse Baufahrzeuge. Aber die Drahtzugleitungen zu den Weichen und Signalen sind noch vorhanden, schauen gepflegt aus und sind nicht gekappt. Einen Ort zum Bahnhof gibt es zwar, liegt aber etliche Höhenmeter tiefer.

Am Bahnübergang parkt derweil ein Zweiwegebagger, insgesamt macht die seit 2010 in gänze von der Stadt Blumberg betriebene Bahn einen sehr geoflegten Eindruck.

Es geht hinab ins Tal der Wutach nach Gimmelshofen und dann wieder hinauf zum ehm. Bf Lausheim-Blumegg.

Und dann geht es bis kurz vor Bonndorf mal mehr und mal weniger steil hinauf in die Hochfläche um Bonndorf. Ganz in der Ferne im Dunst grüssen die Alpen herüber.

Auf Nebenstraßen und Feldwege wird Bonndorf erreicht.

Eine runde durch Bonndorf darf natürlich nicht fehlen.

Die einstmals am kleinen Stadtpark neben dem ehm. Bahnhof eingezäunt stehende Denkmallok ist verschwunden, vermutlich war sie dem neu errichteten grossen EDEKA Markt im Weg?

Hier fährt nur noch die Gummibahn, wenngleich sich das ehm. Empfangsgebäude in einem sehr gepflegten Zustand präsentiert. Das Bahnhofsareal ist komplett überbaut (EDEKA, Baustoffhandel, Kleinbetriebe usw.) und auch außerorts folgt der Radweg zunächst dem bahnparallelen Forstweg. Warum man die flachere Bahntrasse welche unter der gut sanierten Strassenbrücke nicht genutzt hat? Keine Ahnung.

An einem ehm. Bahnwärterhaus fädelt der Radweg in die alte Trasse ein nur um sie an der nächsten und abgebauten Brücke wieder zu verlassen. Der weiterführende Weg auf der Trasse sieht zwar relativ gut aus, auf der Landkarte ist aber nicht zu erkennen ob dieser durchgängig ist, daher bleibe ich bis zur nächsten Brücke auf dem parallelen Radweg.

Ab dort wechsel auf die alte Trasse welche aber nur wie bei aktuell gutem Wetter befahrbar ist. Nach Niederschlägen dürfte der Weg eher einer Schlammschlacht gleichen.

Daher ging es wieder runter an der nächsten Brücke da der Weg ab dort auch eher unbefahren und zugewachsen daherkommt und kurz darauf wird der Abseits des namensgebenden Ort Gündelswang liegenden Bahnhof passiert.

Auf der parallel verlaufenden Straße geht es nun bis Holzschlag welches mit einem recht grossen Damm umfahren wird und keinen Bahnhof oder Haltepunkt besaß.

Kurz hinter Holzschlag geht es auf der Bahntrasse weiter.

Und schon bald ist das Klausenbachviadukt erreicht. Die mit dem „Bähnle Radweg“ errichtete und noch recht glänzend daherkommende „Brücke auf der Brücke“ ergibt einen interessanten Kontrast zur rostigen Brücke.

Das besondere an der Strecke Kappel-Gutachbrücke – Lenzkirch – Bonndorf war die Spitzkehre im Bf Lenzkirch weshalb an beiden Talflanken die jeweiligen Teilstrecken geführt werden.

Da der Radweg kurz vor Unterlenzkirch die Trasse verlässt fahre ich hinab ins Tal der Haslach um auf der anderen Talseite ab dem ehm. Bf Kappel-Grünwald (gibt es dazu überhaupt einen Ort ?) den Streckenteil welcher Kappel-Gutachbrücke an der Höllentalbahn mit Lenzkirch verband anteilig abzufahren. Dabei erwischte ich hinab ins Tal einen eher nicht befahrbaren Streckenteil. Tja, wer sein Fahrrad liebt, der schiebt ach bergab.

In Lenzkirch ist nicht mehr von der Bahn zu erkennen. Das Bahnhofsareal wurde komplett überbaut und das Emöfangsgebäude abgerissen.

Eine interessante Version den Mindestabstand an der Fleischtheke im örtlichen EDEKA zu realisieren. „10 Steaks und das Bier nehm ich hier gleich mit!“ 😅

Aber ich fülke nur den Getränkevorrat auf und nun geht es lang und stramm hinauf um ins andere Tal nach Altglashütten zu wechseln.

Ob der Mühle kurz vor der „Passhöhe“ war ich doch etwas verwundert. Wo kam einst das Wasser her? Der einzige benachbarte Bach ist eher ein Rinnsal.

Nach der Kapelle war die Steigung endlich vorbei und flott ging es hinunter zum Windgfällweiher der zusammen mit andren Wasserfassungen dem Wasserzufluss und Regulierung zum Schluchsee dient.

Ein ganzer Tag ohne Bahnfoto. Nein, in Altglashütten konnte eine Doppeltraktion „Grinsekatzen“ (Alstom Corradia Continental) der DB Regio im BaWü Lack abgelichtet werden bevor es erst durchs Ort und dann am Hang entlang nach Feldberg-Bärental ging.

Und mit schlechtem Digitalzoom ist hier sogar der Gegenzug erkennbar.

Jetzt ging es wieder runter um dann wieder kontinuierlich mit 5 bis 8% Richtung Feldsee anzusteigen. Dabei ging es vorbei an einer weiteren Wasserfassung zum Schluchsee hin und einem kleinen Hochmoor.

Ubd dan ein Abstecher zum vom Feldberg teils eingerahmten Feldsee bevor es in den letzten langen Anstieg zum Feldberg Pass ging. Der sporadisch mögliche Ausblick belohnte dabei ein wenig die Mühen.

Hurra die Anhöhe auf 1200 m.ü.M ist erreicht, aber der Pass an sich liegt nich 33m höher. Da ich aber keine Lust habe auf der recht stark befahrenen Strasse zu fahren biege uch dann doch zum offiziellen Radweg ab und für 2 Sekunden wollte ist sogar bis zum Turm hinauffahren. Aber ich konnte mich beherrschen.

Und so ging es ab dem Feldberg Center (Hotel, Shopping Mall und andres) und an der futuristischen Kirche vorbei stramm bergab zur Passhöhe auf 1233m.

Zimmerbezug im Hotel Kokoschinski und neben Löwenbräu aus Bräunlingen gabs Burger mit Pulled Porc und Pommes.

Nachdem in Lenzkirch der erste Akku leer war hat der letzte gut 25km lange Abschnitt den zweiten zu 2/3 geleert.

Aber es waren laut der Bosch App immernoch über 52% eigene Leistung und gerechnet 2175 kcal. Mal sehen ob das Muskelkater gibt. Aber morgen geht ja erst mal großteils nur bergab. Die arme Bremse…

Achja, recht frisch ist es hier oben. Vorhin, nachdem die Sonne nicht mehr schien, wurde es beim Abendessen auf der Trasse schon recht frisch. Aktuell hat es nur um die 12 Grad. Gut dass es eine Bettdecke hat.