Heimfahrt mit Umplanung

Das Wetter hat über nacht auf das Klischeewetter des Nord-Pas-de-Calais, wie auch im Film „Willkommen bei den Scht’is“ umgestellt. Nur noch ohne Regen, aber kühl ist es geworden. Oder besser gesagt gefühlt kühl.

Über die Paserelle geht’s zum Zug nach Tournai der kurz darauf auch eintrifft und aus einer doppelten Einheit einer AM 96 „Gumminase“ der SNCB in der Zweisystem Version (25kV/50Hz und 3kV=) besteht.

Pünktlich geht es dann Richtung französisch-belgische Grenze los aber durch eine Bahnübergangsstörung setzt der Zug ein paar Minuten zu.

Die Busse sind gelb-rot. Willkommen im TEC Land, Willkommen in Belgien.

Leider wartete der Anschluss die von vier auf zwei Minuten geschrumpfte Umsteigezeit mit Bahnsteigwechsel nicht ab.

Dann halt kein Abstecher nach Quievrain und Charleroi sondern den stark verschmierten aber innen tip top sauberen IC genommen, der wenige Minuten später Richtung Brüssel Süd abfuhr.

Die Sonne schafft es nicht durch die Wolken ubd es geht flott durch die eher flache Landschaft nach Brüssel.

Hmm, Rolltreppe aufwärts zum Bahnsteig nach Gl 7 und abwärts vom Gleis 8 in die Unterführung? Wie komm ich nun nach Gleis 8? 😀

Im Doppelstock IC, der noch mit einstöckigen Wagen die denen der Gumminasen in der Innenausstattung ähnlich sind geht’s über Liege-Guillemins weiter.

Das einzige was in dem sehr ruhig laufenden Wagen nervt sind die beiden Rentnergruppen in denen man offenbar die Telefonnutzung via Freisprechen als Standardversion wähnt.

In Brüssel wird derweil heftig in den Strassen gewühlt und rasch wird Liege-Guillemins erreicht.

Das Dach der Bahnsteighalle ist weiterhin recht bunt gestaltet und auf dem Vorplatz liegen bereits die Gleise der neuen Team und die Haltestelle entsteht. Aber die Fahrleitung fehlt noch, oder wird hier ggf. mit Akku gefahren?

Der Zug fährt weiter durchs platte Land an der Maas Richtung Niederlande, biegt aber kurz vor der Grenze im Schleichmodus nach Welkenraedt ab.

Was Welkenraedt benötigt? Längere Bahnsteigdächer, denn es fängt gerade stärker an zu regnen, ubd insbesondere Zugzielanzeiger. Da in Welkenraedt viel umgestiegen wird wären diese dringend nötig.

Besonders wenn am Gleis 4 erst der Zug aus Aachen und dann 5min später der nach Aachen ankommt. Nicht wenige der Unsteiger stehen daher zunächst im falschen Zug.

Diesmal passierte aber nicht der Fehler von gestern.

In Aachen regnet es dann richtig heftig. Doof für Nutzer der 2. Klasse die komplett ausserhalb der Halle zum stehen kommt da die Zugspitze, warum auch immer, mittig in der Halle steht.

Und durch den Regen gehts nach Köln, der Regen lässt hier langsam nach.

Der ICE aus Brüssel bekommt nach dem Regelhalt in Siegburg noch zwei Zusatzhalte in Montabaur und Limburg Süd.

Wie schrueb ich gestern, der RE300, wobei er die 300km/h nicht ganz aber fast schafft.

Dann flott runter zum Flughafen und dass Wetter wird zunehmend besser.

In Frankfurt übt man sich dann in Kundenverarsche.

Erst gaukelt die Fahrplanauskunft und das Infosystem im Zug vor dass die Zusatzhalte, inkl. Überholung in Montabaur, ohne Zusatzminuten möglich sind, was aber im Flughafen schon mal mit +5 lügen gestraft wurde und dann kam der Geniestreich.

Am letzen Signal vor dem Bahnsteig lässt man den Zug erstmal stehen und fährt einen anderen ICE ins Zielgleis vor. Daher schleicht der Zug dann an den Bahnsteig und kuppelt erstmal auf diesen auf um später gemeinsam bis Köln und dann getrennt nach Amsterdam bzw. Brüssel zu fahren. Gerade das Kuppeln dauert gefühlt ewige Minuten und die Kunden „freuen“ sich über +12 und dass sie ausserhalb der Halle ankommen.

Andererseits waren gefühlt 2/3 der auf den Displays im Zug angekündigten Anschlusszüge im Fernverkehr „rot“ und zwischen 5 bis 30min verspätet. Trotzdem müssen nun nicht wenige rennen.

Planmäßig hätte ich 45min Umsteigezeit gehabt aber auch so reichte es für einen Abstecher zur Kantine am Gleis 24 auf eine „Flülingslolle“.

Mit der RB82 gehts dann pünktlich nach Hause.

Eine interessante Woche ist rum. Morgen gehts nochmal per Rad nach Rastatt um im Nordelsass due Umleiterverkehre anzusehen.

Ergo, Koffer auspacken und die Satteltaschen packen.

Hier noch der real gefahrene Fahrplan von heute:

TER19915 / IC 19915
Ab 09:08 Lille Flandres
An 09:36 Tournai (+2), Gleis 4

Anschluss 9:40 Gl. 2 nach. Saint Gishlan wartet nicht.

Tourteil via Quievrain entfällt daher.
Neu via Brüssel geplant.

IC 1909
Ab 09:45 Tournai, Gleis 3
An 10:48 Bruxelles Midi, Gleis 15

IC 509
Ab 10:55 Bruxelles Midi, Gleis 8
An 12:55 Welkenraedt, Gleis 5

R 5012 / RE 29 (5012)
Ab 13:08 Welkenraedt, Gleis 4
An 13:22 Aachen Hbf, Gleis 6

ICE 315
Nach Frankfurt(Main)Hbf
Ab 13:39 Aachen Hbf, Gleis 9
An 15:40 Frankfurt(Main)Hbf, Gleis 19

Wegen Zusatzhalten in Montabaur und Limburg Süd sowie Disposition in Ffm Hbf dortige Ankunft erst +12

VIA RB82 (25177)
Nach Eberbach
Ab 16:25 Frankfurt(Main)Hbf, Gleis 12
An 17:05 Reinheim(Odenw), Gleis 1

Verwirrende Museumsbahn an der Somme

Regen war heute gemeldet aber zunächst war es einfach nur recht frisch mit frostigen 17°C  😀

Willkommen im Norden und welch Unterschied zu gestern.

Und nicht gerade wenige zug es trotzdem an den Strand und der TER aus Paris füllte sich gut.

Schon nach einer halben Stunde war Noyelles-sur-Mer erreicht wo ebenfalls nicht grade wenige Fahrgäste ausstiegen um per Auto abgeholt zu werden oder mit dem Bus zur Küste weiter fuhren. Wobei die Busse nie zu Zeiten fuhren wann auch Fahrten auf den Fahrplänen standen.  🙈

Der alte Semaphore steht immernoch. Wobei die Signalflügel fehlen und nur die für den Block stets auf neutral stehen.

Dann einmal rum um das Empfangsgebäude zur Chemin de fer de la Baie de Somme.

Die Drehscheibe ist noch vorhanden und wie später zu sehen auch im Einsatz, wobei das System wann die Lok gedreht wird nicht klar erkennbar ist.

Und dann kommt auch schon der erste Zug rein, von dem wir dann auch ausgingen dass es der nach St Valery Port sei und es auch von den Infos die an andere Mitfahrnde gingen so klang.

Während die Lok ohne gedreht zu werden umsetzte kam auch schon der zweite Zug rein. Da auf dem rechten Gleis (aus dem Bf heraus geblickt) dürfte das der nach Le Crotoy sein, da diese hinter dem Bf rechts abzweigt aber heute nicht eingeplant war.

Dessen Lok wurde derweil mit Muskelkraft auf der Drehscheibe gedreht.

Vor der alten Lagerhalle steht such derweil ein „Hofhund“ die Radreifen platt.

Als Wagen wurde einer der eher nach französischen Altfahrzeugen aussehenden gewählt. Eing guter Anteil beider Züge stammt jedoch aus dem ehm. Plattformwagen Fuhrpark der Berner Oberland Bahn.

Der Zug setzt sich vom „linken Gleis“ in Bewegung und oh was ist jetzt los, er wechselt nach rechts auf die Strecke nach Le Crotoy während der andere Zug an uns vorbei dampft mit dem eigentlich geplanten Ziel. Hmmm, doof aber kein Beinbruch. Die Strecke ist auch hübsch und der Zug auch nicht so voll.

In Le Crotoy sind zwei ehemalige RhB Speisewagen als ortsfeste Gastronomie stationiert.

Die Lok setzt um und in einem der zwei Wageb die ihre helvetische Herkunft nicht verleugnen können geht es zurück nach Noyelles.

Und zurück nach Noyelles.

Der dortige Semaphor am Gleis nach St. Valery ist nur deko. Das Caree um die Kreuzung mit dem Normalspurgleis zu decken ist ungültig, das des Normalspurgleis ist aktiv, aber auf Normalspur ist schon lange nichts mehr auf dem zum Vierschienengleis werdenden Strecke nach St. Valery gefahren.

Dea Rätsels Lösung der Irrfahrt. Die Züge sind zumeist von Le Crotoy nach St. Valery Port via Noyelles durchgebunden und fahren im System mit Rückfallweichen „parallel“ ein und über Kreuz aus.

Somit war der vorherige nicht der nach sondern von St. Valery.

Hmm, wie wäre es dann einfach mit einem Schild auf dem Mittelbahnsteig „<- Le Crotoy  / St. Valery ->“?

Denn Zuglaufschilder gibt es auch nicht.

Naja, das nächste mal besser hinhören. Bei den letzten zwei Besuchen 2008 nach Cayeux und 2015 (?) nach Le Crotoy hatte es ja geklappt.

Nach dem Umsetzen der Lok ging es nun endlich zum ursprünglich geplanten Ziel St. Valery Port.

Diesmal ging es westlich durch das Mündunggebiet der Somme.

Kurz vor St. Valery liegt das Betriebswerk der Museumsbahn und es erinnert ein wenig an ein gemeinsames RhB / MGB Depot. Oder eher Disentis/Mustér im Flachland 😂

Der Jumbo-Speisewagen der RhB wurde mit passenden Beiwagen restauriert sowie in Blau-Cremeweiss lackiert und kommt bei kulinarischen Themenfahrten zum Einsatz.

Kurz darauf wird die Schleuse welche die kanalisierte Somme vom Meer trennt per Drehbrücke passiert.

Und am Bahnhof St. Valery Village geht’s ohne Halt vorbei zum gut 500m entfernten Hafenbahnhof, in dem auch das Vierschienengleis endet.

Der ursprüngliche geplante und mit 40min Übergang zum Bahnhof St. Valery Village erreichbare Zug nach Cayeux ist natürlich geplatzt.

Daher geht es mit dem gut 20min verspäteteten Bus und mit einer kruden innerörtlichen Umleitung in St. Valery zum Departementspreis von 1€ je Fahrt nach Cayeux. Zwischenzeitlich regnet es auch mal heftig, was aber im Bus sitzend auch egal sein kann.

Nein, ich habe keine Fährfahrt nach GB  unterschlagen. Dieses Brighton als Ortsteil von Cayeux hat mit dem britischen Brighton nur gemein dass es am Meer liegt.

Von der Ortsmitte von Cayeux geht es zurück zum am Ortsrand liegenden Bahnhof der Museumsbahn. Der Bus kommt dort zwar vorbei, hält aber nicht.

Und somit wäre der ursprünglich geplante Zug wieder erreicht.

Nun geht’s mit Dieseltraktion zurück nach St. Valery Village.

Der zug ist gut besetzt (ca. 90%) und in der Endstation warten ebenfalls nicht weniger Fahrgäste um nach Cayeux zurückzukehren.

Der planmäßige Übergang zum Zug nach Noyelles ist 5min was zum Hafenbahnhof recht sportlich wäre.

Daher lässt man den Zug nach Noyelles auf Höhe des Bahnhofs Village halten und hat extra Wagen abgesperrt damit die nicht wenigen Umsteiger hier auch noch Einsteigen können.

Auf dem Rückweg wurd auch nich ein frusch in Grün-Chrom restaurierter ex. RhB Wagen hinter dem Jumbo Speisewagen entdeckt. Der würde sich in seinem Herkunftsland mit der frisch „ergrünten“ Ge4/4 II bestimmt auch gut machen.

Und dann ist schon wieder Noyelles-sur-Mer erreicht.

Und abermals wird umdisponiert, diesmal aber gewollt. Satt in gut 1h via Amiens nach Lille-Flandres zu fahren wird auf die Version über die Küstenstrecke mit Umstieg in Boulogne-Ville und Calais-Fréthun umgeschwenkt die gut in nördliche Richtung, fährt und sogar gut 15min früher in Lille, aber nun in Lille-Europe, ankommt.

Nochmal dem Umsetzen und Drehen der Loks zusehen und dann rüber zum SNCF Bahnhofsteil.

Wobei nach deutscher Definition Noyelles wohl eher eine Awanst wäre.

So wird der Zug nach Amiens fotografiert und kurz darauf geht es ebenfalks in einem der nun schon gut bekannten Regiolis nach Boulogne-Ville.

In Boulogne am Hafen legten einst, wie auch in Calais, die Hoovercraft Fähren an und stellten damit, bis sue durch Katamaran-Fähren ersetzt wurden welche ebenso mit Eröffnung des Kanaltunnels überflüssig wurden, die schnellste Verbindung über den Ärmelkanal dar. Dazu gab es sogar Direktzüge mit dem RTG aus Paris, direkt ans Hooverkraft Terminal.

Und es wird sogar ein Güterzug beim Umsteigen erwischt. Die zahlreichen Möwen im und um den Bahnhof beeindruckt das nicht.

Was nicht so gut ist, ist dass der Zug nach Calais mit dem bis Calais-Fréthun gefahren werden soll zunächst mit 10 später 5min Verspätung angekündigt wird da er hinter dem mit über 1h Verspätung ankommenden Zug aus Paris fuhr.

Nicht gut bei gerademal 5min Übergang in Calais-Fréthun.

Aber der Lokführer des AGC legte sich gut ins Zeug und so war nach halber Strecke die Verspätung bei Null bzw. wurde mit gut einer halben Minute Verfrühung abgefahren. Die 40km/h Langsamfahrstelle über die nächsten zwei Halte hinweg scheint im Fahrplan einkalkuliert und so wurde Calais-Fréthun sogar mit -1min erreicht und ebtspannt umgestiegen.

Die ICE mit Halt in Limburg Süd und Montabaur haben ja den Spitznamen „RE300“.
Die SNCF bekommt das aber real hin.
Mit gut 300km/h geht’s nun im TGV als TER von Calais-Fréthun nach Lille-Europe übers flache Land.

Etwas über 1h später fährt sogar ein TER TGV ab Boulogne mit Wenden in Fréthun nach Lille-Europe.

Der Speisewagen ähm das Bistro für das man übrigens wohl im Einstiegsbereich der Wagen an Displays vorbestellen und zahlen kann hatte natürlich zu und so war nach nichtmal 1/2h mit meist 250 bis 300km/h Lille-Europe erreicht.

Dann durchs Einkaufszentrum und via der Paserelle über die Bahnsteige von Lille-Flandres hinweg zum Hotel.

Man möchte bei dieser Architektur sagen „Die 80er und 90er haben angerufen und möchten ihre Gebäude zurück“.

Aber es gibt auch noch ältere Gebäude rund um den Bahnhof. Und so wird bei Terrine und Carbonade Flamande und L’Incroyable de Fred in weiss der Tag ausklingen gelassen.

Noch einen kleinen Schlenker zum abendlichen Bahnhof Lille-Flandres und dann ab in die Falle.

Achja, der TV bringt derweil mal wieder ein Louis de Funes Klassiker aus St. Tropez.

Morgen steht die Heimreise an, aber mit nur kleinen Umwegen und hoffentlich weitestgehend pünktlich denn ich muss morgen Abend noch Umpacken für eine abschließende kleinen Radrunde.

Hier noch der heutige Fahrplan:

TER16364
Ab 08:40 Amiens
An 09:14 Noyelles Sur Mer

„Fehlfahrt“
Ab 10:35 Noyelles-sur-Mer
An 11:00 Le Crotoy

Ab 11:30 Le Crotoy
Ab 12:05 Noyelles-sur-Mer
An 12:30 Saint-Valery-sur-Somme Port

Ab 13:20 (?) Saint-Valery-sur-Somme
Ab 14:00 (?) Cayeux

Ab 14:20 Cayeux
Ab 14:55 Saint-Valery-sur-Somme Village

Ab 15:05 Saint-Valery-sur-Somme Village (Sonderhalt)
An 15:32 Noyelles-sur-Mer

TER48842
Ab 16:25 Noyelles Sur Mer
An 17:07 Boulogne-Ville

TER42648
Ab 17:22 Boulogne-Ville (+5)
An 18:01 Calais-Fréthun (-1)

TER44408
Ab 18:06 Calais-Fréthun
An 18:35 Lille Europe