Zur Industriebahn am Rhein

Da der Gasthof Linde kein Frühstück anbietet wird der örtliche Bäckerladen zur Alternative genutzt. Die Wespe freute sich darüber und holte sich mehrmals einen ordentlichen Happen ab.

Danach aufrüsten und um 9 ging es erstmal zur Achertalbahn wo jetzt kurz nacheinander zwei Züge nach Ottenhöfen fahren.

Hmm, Andreaskreuz plus Stoppschild? Gerhört das Tal zu Österreich? 🙈

Über den Haltepunkt Achern Ort geht es zum „Staatsbahnhof“ der in der frühen Phase des Ausbaus der Rheintalstrecke Ende der 90er komplett erneuert wurde.

Züge von und nach Ottenhöfen können bahnsteiggleich sowohl nach Gl. 1 und 10 einfahren. Normalerweise wird nur Gl 10 genutzte da msn dann komplett im SWEG Bereich des Zugleitbetriebs bleibt. Gl 1 wird vermutlich nur für die Güterzüge nach / aus Ottenhöfen (Schotterverladung) genutzt. Hierzu ist am Zwischensignal ein Haltanzeiger angebracht der vmtl. nur bei passender Fahrstrasse leuchtet.

Am Rampenaufgang noch einwe wenig Kunst am Bau mit Schrankenwärtern und Signalen.

Und dann gehts zumeist entlang der B3 nach Bühl.

Hinweis: Lahr ist in den folgenden Bildern durch Bühl zu ersetzen.

Hmm, wofür ist diese Brücke gut? Nutzen kann man sie jedenfalls nicht.

Vom einstmal umfangreichen Netz der ursprünglich meterspurigen Mittelbadischen Eisenbahnen ist nur der umgespurte Abschnitt Bühl – Stollhofen und weiter zum heutigen Industriepark bei Greffern sowie der Stich zum heutigen Flughafen Baden-Baden/Karlsruhe bei Söllingen übrig geblieben.

Und ich habe sogar Glück, bei Balzhofen kommt mir die von einer SWEG Lok geführte Übergabe aus dem Chemiepark entgegen.

Hmm, den Bü möchte ich nicht neu planen müssen wenn sich vier Strassen gleichzeitig auf diesem treffen.

Ein Ort weiter dann Nebenbahnromantik pur. Blinklicht Bü mit Ladegleis und Getreidelager. Der Anschluss ist leider ungenutzt.

Der einstige Knotenbahnhof Schwarzach dient heute primär als Busdepot, wird aber auch weiterhin per Gleisdreieck aus Bühl und Stollhofen angebunden, wobei im Zugleitbetrieb nur aus/nach Bühl gefahren werden kann, und verfügt über immernoch recht umfangreiche Gleisanlagen inkl. Depot für die Lok.

Aber Schwarzach verfügt auch über ein ansehnliches ehemaliges Kloster und Kirche.

Weiter nach Stollhofen wo am Übergabe“bahnhof“ zum Industriepark die Werkslok vor sich hin dieselt.

Langsam zieht es sich zu und über Stollhofen geht’s nach Söllingen wo das ehemalige Gleis Richtung Flughafen und früher noch nach Kehl vor der Strasse gekappt ist und das ehemalige Bahnhofsareal wie so oft durch einen Discounter überbaut ist.

Der heutige Flughafen Baden-Baden war nach dem WK II ein Fliegerhorst der Kanadischen Airforce an was am nördlichen Ortsende ein Denkmal erinnert.

Ich fahre erstmal ein wenig am Rhein entlang bevor es rüber nach Baden-Baden geht.

Misstrauisch vom Vogel beobachtet.

In Baden-Baden, eigentlich ist es der Bahnhof Baden-Oos, dann den IC2 über die Schwarzwaldbahn nach Konstanz abgelichtet und kurz hinter dem Ort fängt es leicht an zu Nieseln was sich bei Kuppenheim, ca. 16km vor dem Ziel un richtigen Regen auswächst.

Egal, Jacke an und weiter geht’s auf die letzten gut 17km

Was auch irgendwie klar war, kaum war Ettlingen erreicht hörte es auf zu regnen und dann erstmal quer durch die sehenswerte Altstadt zum Hotel.

Einchecken, Fahrrad deponieren, nasse Klamotten wechseln und dann wieder in die Altstadt zum Abendessen. Heute mal Flammkuchen in der Version Speck und Zwiebeln sowie als Nachspeise mit Apfel. Macht satter wie es aussieht.

Danach noch eine Runde zum Stadtbahn Bahnhof und zurück zum Hotel.

Das waren dann entspannt zu fahrende 80km in der Rheinebene wie dem Link zur heutigen Etappe bei Komoot u. a. zu entnehmen ist.

Achja, heute war Tagesetappen Gleichstand mit der 2022er Tour.

In der 2022er Tour stecken am Abreisetag zwei Etappen, da ich nach Darmstadt zum Zug per Rad fuhr, aber die Tage sind gleich.

Somit aktuell schon 193 mehr Kilometer aber 980 Höhenmeter weniger. Aber es kommen ja noch zwei Tage bis ich wieder zu Hause lande.

Schlenker in den Schwarzwald

Es sieht gut aus, etwas Wolken und keine „Knallsonne“ aber erstmal kommt das Frühstück welches keine Wünsche offen lässt.

Hmm, das Tell Denkmal in Altdorf hat sich seit 2022 irgedwie verändert 😂

Im Tal geht’s weiter nach Lahr und hinter Lahr geht’s über die Weinberge nach Friesenheim.

Teils parallel zur Rheintalbahn geht es weiter nach Offenburg mit dem einstigen Burda Imperium.

Der Radweg führt dann fast kerzengerade durch die Altstadt und am Bahnhof vorbei.

Dabei verläuft ab den ehemaligen Stückguthallen der Radweg ab dem Bahnhof zumeist parallel zur Stark befahrenen B3 welche zudem noch überquert werden muss. Nicht gerade ein Spass..,

Auch die Ortsdurchfahrt von Appenweiher ist ob des starken PKW und insbesondere LKW Verkehrs kein wirklicher Spass.

Aber ab dem Stadtrand geht es schön über Feldwege weiter und dann rüber ins Renchtal wobei in Zusenhofen wegen Bauarbeiten erstmal eine Umleitung angesagt war.

Bei Oberkirch wurde der Zug nach Appenweiher/Offenburg abgewartet. Es kam eine Doppeltraktion RS1 mit führenden Triebwagen „Ortenau S-Bahn“ und „Breisgau S-Bahn“. Seit der ekektrifizierung der Breisgaulinien finden deren Dieseltriebwagen auch andernorts einen Einsatz.

Und weiter geht’s das Tal hinauf bis bei Ramsbach-Höfle eine Fotostelle mit Bahn und Fluss auffällt zu der auch eine Dreifachtraktion RS1 nach Bad Griesbach erscheint.

Etwas weiter dann eine kleine Verschnaufpause.

Von Spezi über Radler,  Bier, bis Schnaps gibt es mit einer Kasse des Vertrauens alles was das Herz begehrt. Die Altersverifizierung erfolgt dabei wohl offline, insbesondere über den Herrn der rundum unauffällig das Gras mäht 😉

Nach der Pause ist schon bald Oppenau erreicht.

Und ab Oppenau geht es das schöne Lierbach Tal hinauf zu den Wasserfällen bei Allerheiligen.

Das Rad wird am Eingang geparkt und dann die Wasserfälle erwandert. Irgendwie erinnert es mich ein wenig an Madeira.

Zurück am südlichen Einstieg geht’s mit dem Rad hinauf zur Klosterruine Allerheiligen. Ein wenig kommen Erinnerungen auf den Schulausflug nach Ottenhöfen auf.

Kleine Rast mit Schwarzälder Kirschkuchen und Kaffee bevor es hinauf zum Bosenstein geht. Ich meinte dass das dortige Wandererheim damals die Schulübernachtung war, aber es passt irgedwie nicht.

Egal, die Aussicht ist jedenfalls gut.

Auf einem schmalen Pfad geht es Richtung Ottenhöfen wobei der Weg etwas kurz darauf kaum für Fahrräder geeignet ist. Steil und steinig, ein Mountainbiker würde sich freuen. Aber als Tourenrad mit Gepäck… eher ungeeignet.

Aber die Aussicht an der Schutzhütte ins Tal von Ottenhöfen, einfach sagenhaft.

Aber wenigstens geht an hier ein fahrbarer Weg hinab ins Tal.

Etliche Höhenmeter später ist Ottenhöfen erreicht.

Zwischen Ottenhöfen und Furschenbach kommt mir der Zug aus Achern entgegen.

Die Achertalbahn ist, wie z. B. auch auf der Herbstour 2022 auf der Strecke nach Oberharmersbach-Riersbach gesichtet, mit einer Art technisch unterstützen Zugleitbetrieb ausgestattet dessen Signale nur Halt oder Kennlicht zeigen können.

Die Anordnung des Einfahrsignals und mit Trapez-, Schachbrett- (wegen Linksaufstellung) und Lf7-Tafel sieht dabei schon etwas kurios aus.

In Kappelrodeck hat die Brennerei Scheibel ihren Sitz, welche darauf mit einem „kleinen Flachmann“ am Strassenrand aufmerksam macht.

Kurz vor Achern kommt dann der Triebwagen aus Ottenhöfen zurück und kurz darauf ist der Gadthof Linde erreicht.

Achja, selbst die kleinsten Haltepunkte sind hier vollständig mit Displays zur Fahrgastinfo, Wartehaus und Fahrkartenautomat ausgestattet. Interessanter weise werden die Automaten nicht wie auch die ganze übrige Infrastruktur der Strecke von der SWEG betrieben sondern es handelt sich um DB Automaten.

Zimmernezug und dann geht’s runter in den Biergarten wo es heute auch noch Livemusik gibt.

Zum Abschluss des guten Essens das von regionalen Bauhöfer Bier bzw. Wein von Alde Gott begleitet wurde musste natürlich auch mal was der Brennerei aus dem Nachbarort probiert werden. Die Wildheidelbeere kommt dabei eher einem Likeur nahe, aber schmeckt 1a.

Letztendlich kamen damit fast 95km und 1060 Höhenmeter zusammen wie Komoot es hier aufgezeichnet hat.