Bei Regen und Sonne durch drei Sprachgebiete

Vormittags sagte der Wetterbericht noch Regen voraus, daher halt erstmal mit dem Bus über den Julierpass und dann weitersehen.

Aber zuvor erstmal zum örtlichen Coop und Vorräte aufnehmen und um kurz nach 10 geht’s erstmal nach Tiefencastel wo bereits die Anschlussbusse in diverse Richtungen warten.

Durch den Regen, vorbei am Wintersportort Savognin und in den kleinen Orten weiter oberhalb auf einer bisweilen schmalen Strasse geht es das Tal der Gelgia hinauf. An der Haltestelle Sur Plazza della Posta hat es eine eierlegende Wollmilchsau als Geschäft.

Postfiliale, Lebensmittel, Grünzeug, regionale Käse und Wurst, Cafe, Bushaltestelle und natürlich Kommunikationspunkt für die Dorfbewohner.

Am Stausee Lai da Marmorera vorbei wird Bivio erreicht. Hier enden die stündlich verkehrenden Busse aus Tiefencastel. Nach St. Moritz fahren über den Julierpass aktuell nur zwei Busse (11:12 und 15:12 Uhr), ab Ende der Woche dann ab 9:12 fünf im 2h Takt.

Der Anschlussbus kommt aus St. Moritz an und fährt sofort zurück.

Kurz vor der Passhöhe geht der Regen in Schneeregen über, wird aber dann auf der Engadiner Seite kontinuierlich weniger.


Der Bus kam in St. Moritz trotz einer Baustellenampel mit Minus 8 an.

Ursprünglich hatte ich vor den Bahnwanderweg von Preda nach Bergen zu laufen, da es im Engadin jedoch noch leicht und laut Regenradar im Albulatal stärker regnet plane ich um auf die Berninabahn.
Und durch die Verfrühung des Busses konnte sogar der Zug nach Tirano 1h früher wie laut Fahrplanauskunft erreicht werden, was sogar eine Fahrt bis Tirano erlauben würde.

Auch am Bernina liegt noch einiges an Schnee. Der Regen lässt langsam nach.

Die Skipiste vom Divolezza herunter ist bis auf gut 400m vor der Talstation noch fast komplett vorhanden aber nstürlich nicht mehr fahrbar.

Aber auch Wandern ist ab Bernina Lagalp ob der nicht unerheblichen Schneeflocken eher Chancenlos.

Auf dem Lej Pitschen, Lej Nai und Lago Bianco am Berninapass hat es noch üppige Eisflächen.

Gefühlt liegt nun Anfang Juni noch mehr Schnee wie 2023 Anfang März während der debx2023 Tour.

Ab Alp Grüm ist der Schnee auf dem Rückzug und einige Wanderer wagen sich auf den Weg nach Cavaglia. Nee, das wäre mir zu matschig.

Der Ausblick ins Puschlav ist vielversprechend und immer öfter kommt sogar die Sonne heraus.

Die RhB saniert derzeit diverse Tunnel auf der Berninastrecke und hat dazu am ehemaligen Haltepunkt Privilasco einen Installationsplatz mit Gleisanschluss angelegt.

Die Schneefräse steht in Poschiavo bereit, wird aber hoffentlich vor dem Spätherbst nicht mehr zum Einsatz kommen müssen.

Das Wetter wird immer besser und bald wird nach dem Passieren des Lago Poschiavo Brusio erreicht.

Also wird kurzfristig nochmal umgeplant. Der Weg zum Kreisviadukt sollte 15min sein, die Auskunft zeigt für das Zeitfenster bis zur Rückfahrt nach Filisur einen Bernina-Express und einen Regionalzug nach Tirano an. Na dann… hinab zum Viadukt.

Der Wanderweg ist eher ungepflegt aber schön bahnparallel gelegen sowie vorbei an steinernen „Iglus“, alte Lagerräume für temperaturempfindliche Lebensmittel, zwischen denen es in der Tat kühler wie drumherum ist.

Die grössere Gruppe Koreaner bewegt sich dankenswerter weise Weise ausserhalb meines Fotoausschnitts.

Deren Guide hatte wohl gespannt dass ich mit ihrer Gruppe, die über die Hauptstrasse herlief, in Brusio ankam aber nun vor ihnen da bin. 😉

Die Gruppe kehrt nach dem Bernina-Express zurück zum Bahnhof, ich warte noch den Regio ab.

Strammen Schrittes geht’s zurück zum Bahnhof wo auch die Reisegruppe wieder wartet.

Der RE nach St. Moritz kreuzt hier mit einem Bernina-Express was eine weitere Wanderergruppe nervös werden lässt da dieser auf Gleis 1 einfährt und man befürchtet das der bergwärts fahrende Zug dann nicht erreicht wird. Es war etwas Überzeugungsarbeit nötig diese am Hausbahnsteig zu halten, nicht dass die Reisegruppe dann auch noch auf den schmalen Bahnsteig des Gleis 2 marschiert.

Und natürlich steht der RE noch nicht als der Bernina-Express losfahren, so wie man es halt in CH kennt.

Und dann gemütlich wieder hinauf zum Berninapass.

Die Gruppe stieg übrigens in Le Prese schon wieder aus.

Und weiter den Berg hinauf…

Der Schnee hat übrigens einiges vom Saharastaub abbekommen so rötlich gepudert wie er aussieht.

In Lagap kreuzt dann der Allegra ABe 8/12 3514 als „Ahnenzug“ im historischen Berninabahn/RhB Lack. Macht sich gut die Lackierung.

Der RE hat gut 4 Minuten Verspätung aber der Anschluss in Pontresina ist davon nicht gefährdet  und mit einer Doppeltraktion Capricon geht es nach Samedan.

Ab Samedan dann im von einem Allegra geschobenen „Gemischtwarenzug“ weiter Richtung Albula.

Am Sonntag geht der neue Albulatunnel II in Betrieb, aktuell ist er schon für ein Gleis angebunden und entsprechende Gleisstücke zum vollständigen Anschluss liegen bereit. Irgedwie sieht es aus als sei das alte Dienstgebäude in Spinas im Weg, oder es werden später die Gleise nochmals ein wenig anders verschwenkt.

Der Hilfsbahnsteig vor dem Tunelportal ist vermutlich für die Prominenz bei der offiziellen Eröffnung am 9.5.2024.

Auch in Preda ist alles vorbereitet. Aktuell ist der alte Tunnel nur über Gleis 3 und der neue über Gleis 2 erreichbar und die finale Verschwenkung vorbereitet. Neu hat es ein separates Kopfgleis 1 für die Schlittelzüge.

Da somit derzeit nur eine Bahnsteigkante zur Verfügung steht muss der Gegenzug erstmal vor dem Bahnhof warten.

Es nieselt leicht und bei tief hängenden Wolken geht es nun durchs Albulakarussel hinunter nach Bergen.

Die tief hängenden Wolken generieren ein interessantes Panorama bei Bergün.

Kurz vor Filisur wird im hoch oben am Berg liegenden Betriebsbahnhof Stuls noch die Kreuzung mit dem Glacier-Express abgewartet um Filsur dann mit wenigen Minuten Verspätung zu erreichen.

Drei CHF pro Nacht und Zimmer. Was für Preise,  gut zu der Zeit wäre das mit heutigen Preisen verglichen auch eher 150 oder mehr CHF gewesen.

Abendessen mit Apfel-Orange Suppe und „Riz Casimier“ keine Ahnung wann ich das zum letzten Mal hatte.

Dazu ein Riesling Silvaner aus der Bündner Herrschaft und Rhäzünser.

Besser wie die Biersimulation von Feldschlösschen.

Und auch heute ist die laut Menüblatt „Gebrannte Creme“ etwas anders. Vermutlich ein Running Gag des Koch und die steht die ganze Woche drauf und gibt es erst am Samstag… oder gar nicht. 😉

Der Wetterbericht sieht für Di bis Do gut aus und erst ab Fr soll es wieder etwas feuchter werden.

Noch ein bißchen Fotofuzzen vom Flurbalkon bzw. Zimmerfenster aus.

Der letzte Zug des Tages nach Chur wird vom silbernen „Champgner“ Capricon geführt. Das beleuchtete Bündnerwappen, da hatte ein Designer bei Stadler und der RhB wohl Freigang.

Morgen gehe ich, wenn das Wetter wird wie vorausgesagt, vsl. in die Vorderrheinschlucht.

Hier noch der Link zu Komoot vom Spaziergang zum Kreisviadukt von Brusio mit weiteren Bildern.

Sowie hier der Fahrplan von heute:

Ab 10:01 Filisur – Gl. 1 (IR 38, Richtung: Chur)
An 10:15 Tiefencastel

Fussweg

Ab 10:20 Tiefencastel, staziun (B 577, Richtung: Bivio, posta)
An 11:07 Bivio, posta

Umsteigen

Ab 11:12 Bivio, posta (B 182, Richtung: St. Moritz, Bahnhof)
An 11:50 St. Moritz, Bahnhof – Kante D

Der Bus kam mit Minus 8 an.
Daher wurde der Zug nach Brusio 1h früher erreicht.

Ab 11:48 St. Moritz – Gl. 7 (R 19, Richtung: Tirano)
An 14:02 Brusio

Ab 15:16 Brusio – Gl. 2 (RE9, Richtung: St. Moritz)
An 16:53 Pontresina – Gl. 3

Umsteigen

Ab 17:02 Pontresina – Gl. 1 (R 15, Richtung: Sagliains)
An 17:09 Samedan – Gl. 3

Umsteigen

Ab 17:15 Samedan – Gl. 2 (IR 38, Richtung: Chur)
An 17:59 Filisur – Gl. 1