Schmalstspur im Regen

Es regnet, oh welch Wunder.

Aber der Gare de Lyon ist nicht weit und der TGV nach Mulhouse der uns nach Dijon bringen wird ist auch schon parat.

Im Nachbargleis kommt derweil aus Lyon wo dieser vmtl. Übernachtete ein Freccerossia der Trenitalia eingerollt der später im Open Access nach Mailand fahren wird.

20 Sekunden vor Plan rollt der TGV los (kein Problem da der Zugang zum Bahnsteig bereits 2min vor planmäßiger Abfahrtzeit gesperrt wird) und durch das flache Land geht’s auf der Schnellfahrstrecke mit meist 300 Richtung Burgund wo es hügeliger wird und keine Schnellfahrstrecke vorhanden ist.

Pünktlich wird Dijon erreicht.

Beim Blick zum Himmel fällt mir ein woher der Graue Burgunder seinen Namen bekam.

Der Nahverkehr ist fest in der Hand der gruseligen Akstom Coradia Polivalent. Nur vereinzelt hat es noch bodenständige AGC.

War es vor über 10 Jahren noch ein X2800er oder Caravelle das Altfahrzeug der Begierde auf der Tour sind dies nun AGC und Blauwale.

Die Wartezeit von etwas über einer Stunde wird mit einem Gang zur Altstadt und Tram begaffen überbrückt.

Dann geht’s mit einem der wenigen Busse am Tag nach Bligny sur Ouche. Wenn im Bus insgesamt nur 4 Fahrgäste sitzen, davon zwei deutsche Touristen, ist recht schnell klar warum die in der recht dpnn besiedelten Region einst insbesondere zum Kohletransport als eine der ersten in Frankreich erstellten Bahnstrecken nach dem Niedergang der Kohleförderung am südlichen Ende schon seit den 1950er stillgelegt ist.

Das etwas über 800 Einwohner umfassende Dorf Bligny sur Ouche ist nsch einer Stunde Fahrt erreicht.

Nach dem Zimmerbezug, welche sich zwei Seitenstrasse weiter zum Gasthaus befinden, geht’s rüber zur Museumsbahn Valle de Ouche welche schrittweise seit 1978 auf knapp 7km und auf 600mm Spurweite die Strecke zwischen Bligny sur Ouche und Pont d‘Ouche wieder aufbaute.

Um 14:30 geht es pünktlich und im sehr gemächlichen Tempo, Blumenpflücken während der Fahrt verboten, los und im leichten Nieselregen wird nach 40min die Endstation kurz vor der ehemaligen Strassenkreuzung und nicht weit vom Burgundkanal erreicht.

Ob des Regen will niemand Aussteigen und mangels Ausweichgleis an der Endstation geht es nun geschoben zurück nach La Garenne.

Dort wird dann im stärker werdenden Regen die Lok umgesetzt und es geht dann wieder Lok voran zurück nach Bligny sur Ouche.

Wie an mehreren Stellen der Museumsbahn hat man auch hier die Weichen mit Signalen verknüpft. Liegt die Weichen nicht in Grundstellung geht das deckende Signal in Halt.

Und dann weiter im Regen zurück nach Bligny sur Ouche.

Kurz vor der Endstation hört der Regen auf und auch ein Blick ins Depot ist möglich.

Der Zug war übrigens gut besetzt, aber alle Fahrgäste (bis auf 2) kamen mit dem Auto 😩

Dann zurück zum Bahnhof wo der Unsetzvorgang, nach dem Tanken per Hand aus der Kanne, abgebrochen wurde da es wie aus Kübeln anfing zu regnen und es dazu recht windig wurde.

Die dicksten Wolken wurden noch abgewartet, dann ging es erst zum Supermarkt und als dann die Klamotten auch ausreichend nass waren wurde das Hotel erreicht… und die Sonne kam wieder raus. Dieser Sommer ist ein echter April.

Abtrocknen und dann rüber zum Gasthof.

Noch eine Runde durchs Ort, auf der Suche nach der Bushaltestelle für morgen.

Für ein so kleines Dorf hat die Bürgermeisterei ein sehr stattliches Gebäude.

Am südlichen Ortsende fällt dann ein Gebäude auf was wie ein Bahnhof aussieht.

Und in der Tat fuhr hier neben der Normalspur nach Dijon und Èpinac auch eine über 100km Streckennetz umfassende meterspurige Departementsbahn bis in die 1930er Jahre, unter anderem auch nach Beaune.

Es wird noch eine kleine Planänderungen durchgecheckt. Statt 3,5h SEV Bus mit knappen Übergang wird kurz nach 7 schon einer der wenigen der Busse nach Beaune genommen.

Frühstück wird dann in Beaune oder Lyon nachgeholt.

I’m singing in the Rain…

aber ob es das Wetter besser macht? 🙈

Der Wetterbericht behielt leider Recht und so verwandelte der nach Mitternacht einsetzende Regen den Schnee in Schneematsch uns setzte ihm in tieferen Lagen gar ein Ende.

Die Regionalzüge zwischen Lenk und Zweisimmen werden von den Triebwagen Be 4/4 abgedeckt. Diese ursprünglich mit einem Führerstand ausgerüsteten hochflurigen Triebwagen von 1976-79 wurden 2004-09 ungebaut und verkehren nun ohne Führerstand zwischen zwei mit Niederflureinstieg versehenen Steuerwagen. Ihr Alter merkt man nur beim Beschleunigen, denn statt dem heute eher üblichen Elektronikgejaule hört man noch eine klassische Stufenschaltung und Gleichstrommotoren bei der Arbeit.

Es regnet immernoch, aber das ficht den Zug nicht an und er erreicht pünktlich Zweisimmen. Am benachbarten Gleis 7 parkt einer der alten zweiachsigen MOB Güterwagen vor der Umspuranlage.

Mit dem Regionalzug geht es nun nach Boltigen wo am noch im Umbau befindlichen Bahnhofsvorplatz ein Bus der tpf zum Jaunpass wartet dessen Fahrer gerade mit dem Anlegen von Schneeketten beschäftigt ist.

Der Bahnhof wurde und wird grundlegend umgebaut um z. B. barrierefrei zu sein und um gleichzeitige Einfahrten zu ermöglichen.

Über den Bahnübergang und die quietschnasse Wiese geht es im Regen rüber zum Damm der bei Hochwasser die Simme zähmen soll.

Und dann kommt auch schon bald der RE 9:39 ab Zweisimmen nach Interlaken Ost welcher wie erhofft (noch bis Fahrplanwechsel) aus einer EW III Garnitur besteht.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/BLS_RABe_535Dieser kreuzt in Boltigen mit dem RE/R aus Bern nach Zweisimmen der aus einer Doppeleinheit Lötschberger besteht.

Ein klein wenig Talaufwärts auf Höhe des ehm. und schon länger zurückgebauten Haltepunkts von Reidenbach fährt dann der RE aus Interlaken Ost in die „Fotofalle“ was mit einem nicht abgeernteten Johannisbeerstrauch einen netten Nachschuss ergibt.

Nach einem weiteren Lötschberger geht es weiter Talaufwärts nach Weissenbach.

In Weissenbach quert eine schöne grdeckte Holzbrücke die Simme. Mit „integriertem Bahnübergang“ unmittelbar am linken Ufer.

Das Parkverbot von 1948 mit den drakonischen Strafen von 1 bis 40 CHF wollte ich nicht riskieren. 😂

Weiter das Tal hinauf und vorbei am grossen Feuerwehrhaus von Weissenbach und einem Weihnachtsmann am Bauernhaus geht es im mal mehr und mal weniger starken Regen. Die Hose ist schon durchnässt und die Jacke muckt bei Temperaturen um 2 bis 4 Grad Plus auch langsam.

Zwischen Zweisimmen und Boltigen halten die Züge in Weissenbach und Grubenwald nur noch nach 21 Uhr wobei das Ersatzangebot per Bus auch nicht gerade prickelnd ist wie der Fahrplan in Garstatt zeigt. Sonntags gar ganz ohne Bedienung, sowas hätte ich in CH nicht erwartet.

Oberhalb Garstatt bietet sich dann der Viadukt als Fotomotiv für die nächsten EW III RE an welche im 2h Takt verkehren und dann geht es über den kleinen Bergrücken weiter Talaufwärts.

Dann geht es wieder runter zum Talboden und zum nur noch spätabends bedienten Haltepunkt Grubenwald der trotzdem über alles verfügt was dazugehört. Es fehlt nur noch ein Fahrkartenautomat 😉

Und schon kommt ein einzelner Lötschberger vorbei.

Wer meint die Brücke im dritten Bild wäre die Hauptstraße durch das Simmental der irrt. Diese führt nur und ausschließlich zur dortigen Kläranlage.

Und weiter geht’s der Simme entlang nach Zweisimmen. Langsam bin ich klatschnass…

Und dann ist nach gut 11km Zweisimmen erreicht.

Erstaunlich wie gering gesichert hier die Fahrräder am Bahnhof abgestellt sind. Teils nichtmal mit Speichernschloss geschweige denn fest angeschlossen (nur das hochwertige S-Pedelec) und wenn doch dann mit Schlössern wo der gwiefte Fahrraddieb eher in Gelächter ausbricht.

Ich habe genugvom Regen, vielleicht schneit es ja weiter oben und so entere ich den zuschlagsfreien Panorama Express um 14:02 nach Montreux um nach Gstaad zu fahren.

Aber auf Grund der Schneedecke und „nur“ Schneeregen steige ich schon in Schönried als.

Hier lassen sich der Panorama Express nach Zweisimmen und der Regio nach Gstaad ablichten.

Zeit für einen Kaffee.

Schönried verfügt noch über ein älteres Stellwerk das früher Standard bei vielen Schmalspurbahnen war. Kurios nimmt es sich an dass alle Signale dunkel werden sobald der Bahnhof leer ist und beide Streckengleise frei sind. Sobald in einem der Nachbarbahnhöfe die Ausfahrt gestellt wird gehen diese wieder an und ein roter Melder erscheint am Streckengleis. Wenn der Zug die Strecke besetzt erlischt auch der grüne „Strecke Frei“ Melder.

Der Zug aus Gstaad kommt pünktlich an und wird in Zweisimmen zum Zug nach Lenk. Trotzdem ist ein wenig Zeit um die Umspuranlage in Augenschein zu nehmen.

Ob der Wagen im Gleis 7 als Prellbock vor der Umspuranlage dient? Jedenfalls finden regelmässig Fahrten von Spiez her in das Gleis statt. Wohlgemerkt signalmässig.

Wer kommt eigentlich auf die Idee in einem Schmalspurbahntriebwagen die Sitze in 3 + 1 Anordnung zu montieren?!?

Und dann geht es schon weiter nach Lenk wo sogar noch eine Gepäck- und Frachtenwaage existiert. Achja, Mo – Fr ist die Fahrkartenausgabe noch besetzt.

Der Lokführer hat derweil per Schlüsselschalter die Ausfahrt angefordert und das Stellwerk tut seinen Job.

Lenk ist nicht als klassischer Kopfbahnhof ausgelegt, aber weiter ging es hier nie.

Der Schnee hat auch in Lenk heftig Federn gelassen.

Ich entledigen mich im Hotelzimmer erstmal der nassen Klamotten und lasse diese auf der Heizung trocknen.

Ich wärme mich auf und deweil wird es wieder Nacht.

Nochmal muss ich aber raus, denn ruft doch die Halbpension im benachbarten Hotel Zum Gade und als ich wieder im Hotelzimmer zurück bin fängt es heftig an zu schneien.

Hier wieder die Komoot Aufzeichnung bei der mir erst im Zug nach Schönried kurz vor Oeschseite eingefallen ist dass ich diese bus Schönried pausieren lassen wollte.

So, morgen geht’s heim mit dem vollen Corona Einreisebrimborium da ab Sonntag Null Uhr die Schweiz als Hochrisikogebiet gilt. Warum auch immer. Ich „freu mich“ schon. 😔

FIN – Das Ende der Tour

Alles hat ein Ende aber diesmal hatte die Sommertour zwei Ende. Das Erste als Ende der Radtour und nun der Bahntour.

Jeah! Es regnet. 😁

Dann habe ich die dünne Regenjacke wenigstens nicht umsonst durch Frankreich geschleppt.

Die Empfangshalle von Bordeaux begeistert mich immer wieder.

Und dann kam als besonderer Abschiedsgruss während des „Boarding“ des TGV nach Paris Montparnasse noch die DB bzw. eigentlich der DB Tochterfirma ECR E186 325 mit einem Autotransportzug Richtung Spanien durch.

Wenn du denkst „dümmer geht’s nicht mehr, kommt irgendwo ein TGV daher…“.
Top positierter Sitzteiler… 🤦‍♂️

Hinter Bordeaux lässt langsam der Regen nach und bei der Überquerung der Dordogne ist die Scheibe wieder trocken. Naja, bei der Geschwindigkeit die der TGV nach der Auffahrt auf die kurz hinter Bordeaux beginnende Schnellfahrstrecke aufgenomnen hat kann sich auch kein Wassertropfen halten.

und nach 2:15 im „Tiefflug“ mit dem ersten Zwischeb

Das Wetter wird immer besser und mit fast durchgehend 300km/h geht es durchs Land. 2:15h Gesamtfahrtzeit von Bordeaux-St Jean nach Paris Montparnasse und der erste und einzige Zwischenhalt kommt nach 2h in Massy TGV. Wrooooom…

Im Gleisvorfeld von Montparnasse stehen dann zwei 67000er Abschlepploks die schon wesentlich bessere Zeiten erlebt haben.

Den Bf. Montparnasse habe ich selten so vergleichsweise leer erlebt.

Mit der Metrolinie E geht’s zum Bahnhof Paris Est. Die Linie E wird aktuell auf automatischen Betrieb vorbereitet und wird dazu mit Bahnsteigtüren ausgestattet.

Nein, das Handy hat keine halluzigene Stoffe im Chip und es ist auch kein holländischer KifferExpress sondern schlicht einer der neuen RER Triebwagen aus Paris auf dem Weg nach Bondy.

In Bondy geht’s dann weiter auf der Tram Linie T4 welche als „TramTrain“ bezeichnet wird. Aber vom eigentlichen TramTrain Gedanken, also sowas wie das Karlsruher Modell oder der Citybahn Chemnitz, ist die T4 weit entfernt. Zwar ist die Strecke Grundstrecke von Bondy aus auf einer ehm. Bahnstrecke angelegt und teils mit 25kV elektrifiziert die dann vor der Haltestelle Gargan dann auf 750V wechselt, aber im Fahrgastbetrieb ist es eher eine Stadtbahn da die Endstationen je mit abgesetzten eigenen Bahnsteigen ausgestattet sind. Denn auf die „normalen“ SNCF Strecken kommen die Triebwagen nur bei der Überführung ohne Fahrgäste in den Betriebshof bei Noisy-le-Sec.

Die ursprünglich für die Strecke Bondy – Aulnay-sur-Bois beschaffen Triebwagen von Siemens (Mon dieu, und das auf einer Strecke die von der SNCF befahren wird) sind derzeit auf dem Rückzug und werden sukzessive durch Triebwagen von Alstom (also dem SNCF Hoflieferant) ersetzt da die neue in Gargan abzweigende Strecke auf Grund der Radien nicht von den alten Triebwagen befahren werden kann.

Na dann mal im neuen Triebwagen von Bondy über Gargan zur neuen und vorübergehenden Endhaltestelle Arboretum, wo sich ein Wasserturm als Motiv geradezu anbietet.

Die Strecke wird noch bis zum Krankenhaus erweitert und befindet sich wohl in der Inbetriebnahmephase, denn fast alle Strassenbahn fahren nach dem Halt in der Hst. Arboretum leer weiter auf die dann eingleisige Strecke. Na dann muss man mal hinterherlaufen.

Interessanter weise befindet sich auch ein vorbereiteter aber nicht verwendeter Abzweig vor der Station Arboretum was darauf hindeutet dass die Hst. Hôpital Montfermeil ggf. später gar auf einer eingleisigen Schleife bedient wird. Erst mal wird es aber eine klassische Endstation.

Neben der Station Arboretum befindet sich zudem eine Baugrube für die zukünftige Metrolinie 16 welche zusamnen mit weiteren Neubaulinien ein Teil des „Grand Paris Express“ ist und im übertragenen Sinne eine „Petit Ceinture 2.0″ zu bilden.

Dann geht’s zurück nach Gargan…

Und via Bondy zurück zum Bahnhof Paris Est. Ein sehr schönes Gebäude.

Noch kurz Reiseproviant aufnehmen und wieder zurück zum „Ostbahnhof„.

Im linken Flügel findet sich im Boden, ungefähr aufcder Hinterkante der auf dem rechten oberen Bild zu sehenden Verkaufsbuden eine Plakette zum Km 0 der Strecke nach Strasbourg. Heute beginnen die Gleise ca. 100m nördlich in der grossen Querhalle.

Den ICE von Gleis 10 werde ich später wiedersehen, aber zunächst geht es ab Gleis 26 mit der ex. Lyria Garnitur (der abgekratzte SBB Schriftzug ist noch gut zu sehen) nach Metz.

So leer wie auf dem Foto beim Einstieg blieb der Zug natürlich nicht.

Sitzplatz mit Aussicht, ach echt jetzt? Zumindest hat es nun keinen Balken mitten in der Aussicht. 🤣

Aber wo liegt bitteschön „sans arret“ zwischen Paris Est und Metz? 🤔

In Metz war eun flotter Umstieg mit nur 9min was effektiv nur 6min waren angesagt, aber der gut besetzte AGC nach Forbach wurde sauber erreicht.

Der TER fährt am Gleis 4 ein welches auf einen Prellbock endet und hinter der Unterführung, gut 30m weiter, steht der Prellbock aus Richtung Saarbrücken was ein Restgleis für die Einfahrt eines „Walfisch“ erzeugt. Aber der Bewuchs lässt annehmen dass dies so nicht genutzt wird und der RE aus Saarbrücken kommt dann auch an der anderen Bahnsteigkante im durchgehenden Hauptgleis, also dem Gleis 2, rein.

Fast zeitgleich erreicht auch ein weiterer AGC aus Metz das Gleis 1 am Hausbahnsteig.

Apropos Hausbahnsteig, hier tut noch eine alte Segmentanzeigeuhr wie sie früher allgegenwärtig bei der SNCF war ihren Dienst.

Und schon gehts weiter im Walfisch nach Saarbrücken. Der erste übrigens auf der ganzen Tour. Da hatte es schon andere Touren.

Und nach 10min ist Saarbrücken erreicht.

Innovation / Tradition… Saarland. Naja, jedenfalls nicht in Bahnbelangen. Zögerlich Reaktivierungen, Abriß der Hochwaldbahn. Naja, Innovation und Tradition ist was anderes.

Der ICE 9555 hat +12 aber er kommt. Und da ist er auch wieder der Zug vom Gleis 10 in Paris Est wieder da.

Zügig geht’s dann via Kaiserslautern und Ludwigshafen in den Sonnenuntergang bei Mannheim und Biblis und mit der Abfahrt in Mannheim in die östliche Riedbahn ist die Verspätung schon auf +5 geschrumpft.

Letzter Umstieg in Frankfurt. Der Vias RB82 wird zwar mit +10 aus einer Ankunftsverspätung angekündigt, fährt aber mit gerade mal knapp +1 um 21:26 ab.

Zuvor verließen vereits die Gruselkisten ICE4 und Pesa Link den Frankfurter Hbf.

Absolut pünktlich wird Reinheim 14h nach der Abfahrt in Bordeaux erreicht.

Faziz. Tolle Eindrücke und trotz Corona ein toller Sommerurlaub.

Jetzt steht übers Wochenende erst mal eine Baustelle an und ich freu mich schon auf die Radtour im Oktober.

Regen am Rennsteig

Eigentlich wollte ich heute meinen „Lückenschluss“ auf dem Rennsteig fahren aber gut 77 km im Regen, danach stand mir dann doch nicht der Sinn. Ergo fuhr ich die Route vom Plan B mit 55 km. Also statt über Tambach-Dietharz ging es über Tabarz hinauf zum Großen Inselsberg und dann auf dem Rennsteig Richtung Bahnhof Förtha / Wolfsburg-Unkeroda.

Leider behielt die Vorhersage recht. Es regnet. Keine dicken Tropfen, aber doch wesentlich mehr wie das bisschen getröpfel vorgestern.

Die kürzere Strecke verschaffte mir morgens etwas Zeit um später wegzufahren aber der Regen hielt sich und so starte ich im Regen via der Gartenstadt und Sundhausen die Fahrt.

Erstes Etappenziel, nach der Tram in Sundhausen, war das Aquädukt über die ehm. Bahntrasse bei Sundhausen.

Im Zuge der Ertüchtigung und Elektrifizierung der Strecke Bebra – Erfurt wurde zwischen Fröttstädt und Gotha auch eine Streckenverlegung durchgeführt. So verlor das Aquädukt des Leinakanals die Bahnlinie und im Grunde auch seine Berechtigung. Aber die „Wasserbrücke“ blieb bestehen und überspannt nun das Biotop was früher mal ein Streckenabschnitt war. Unmittelbar nördlich davon befindet sich die neue Trasse welche der Leinakanal mittels eines direkt ans Aquädukt anschliessenden Dükers unterquert.

Das Aquädukt kann überquert werden, der Randsteg ist aber nicht sonderlich bereit. Aber es hat für das „eingesaute“ Rad und mich gereucht. Eingesaut daher da der Weg dorthin relativ aufgeweicht war. Naja, die Hose ist auch recht durchgeweicht.

Jetzt geht es Richtung Leina und entlang des parallel zu der A4 führenden Radweg zum Ortsrand von Wahlwinkel und weiter nach Waltershausen das neben der interessanten Ortsdurchfahrt der Strassenbahn auch noch durch sehr schöne historisch Gebäude im Ortskern besitzt.

Der Regen lässt nach und die Kleidung kann anfangen abzutrocknen. In Langenhain wird gerade der Bach von Aufwuchs gereinigt, einer Schafft, der Rest beobachtet 😉

Weiter nach Tabarz, ähm Bad Tabarz um korrekt zu sein. Der hiesige Bachlauf braucht noch keine Pflege und ich mache einen Schlenker zur Waldbahn.

So, jetzt geht es weiter bergauf und im Seitental von Tabarz findet sich der „Struwwelpeter Park“ und im anschließenden Gesteinspark treibt sich ein Dino herum.

Und von nun an gehts bergauf. Es geht recht stramm und auf teils recht übel ausgewaschenen Wegen stramm hinauf.

Ein kleiner Umweg, vorbei am Downhiltrail inkl. Sprungschanze, ust nötig da der in Komoot ausgewiesene Fuhrweg „nur“ ein Wanderweg mit Stufen ist. Dafür hat der Umweg aber einen schönen Ausblick nach Tabarz, trotz der tief hängenden Wolken.

Später geht es dann auf Landstraße weiter die zum Glück nicht besonders stark befahren ist.

Nach dem Abzweig geht es auf der gepflasterten Verbindungsstraße hinauf zum Großen Inselsberg. Da der Gasthof Stöhr Montags geschlossen hat und der benachbarte Gasthof wegen Renovierung geschlossen ist ist das gastronomische Angebot hier oben exakt Null. Auch der zum Aussichtsturm mit Kletterwand ungestaltete rechteckige ehm. Richtfunkturm hat wegen techn. Probleme geschlossen. Egal, es wäre ohnehin fast nichts zu sehen gewesen.

Also machte ich mich wieder auf den Weg nach unten, diesmal auf dem sehr steilen Wanderweg. So steil dass ich das Rad lieber schiebe.

Das Gasthaus Am Reitstein hat heute auch geschlossen, ein Aufsteller zeigt es zum Verkauf an, laut Internet seit gut einem Jahr, aber es hat geöffnet.

Aber die an der Strasse liegende Hotel „Keiner Inselsberg“ hat geöffnet und so ist dich eine kleine Mittagsrast drin.

Und dann auch noch Henninger Radler 🤣🤣🤣

Aber der Salat war üppig und das Omelett mit Pfifferlinge sehr lecker.

Örks, nach dem Essen der Blick aufs Thermometer. Nur 12°C… Sibirisch.

Oberhalb von Brotterode geht es mit Blick auf die Skisprungschanze auf dem Rennsteigradweg in Richtung Nordwesten und ab und zu kommt sogar kurz die Sonne durch.

Weiter gehts immer mit kurzen Zwischensteigungen aber in Summe abwärts weiter. Gut 15km vor dem Ziel wechsele ich den Akku. Die Anstiege hatten es in sich. Vermutlich hätte er noch bis Unkeroda gereicht, aber sicher ist sicher.

Bei der Station „Hohe Sonne“ verfällt ein schönes Gebäude mit exklusiven Blick auf die Wartburg.

Aber es geht weiter bis zur „Hoffmanseiche“ und an dort stellenweise steil hinab zum Bahnhof von Förtha welcher eigentlichen in Wolfsburg-Unkeroda liegt.

Zu DDR Zeiten zweigte in diesem Bahnhof die Ungehungsbahn nach Gerstungen ab die unter Umgehung der Strecke im Werratal welche über BRD Gebiet führte die Verbindung zwischen Gerstungen und Eisenach ermögliche. Mit der Wiedervereinigung wurde diese teil mit 20 Promille relativ steile Strecke obsolet und zurückgebaut.

In der Pension BB bekam ich dann noch eine Brotzeit gereicht. Das nette Angebot wurde bei der Buchung gemacht da damit gerechnet wurde dass am Rennsteig Montags fast alles zu hat. Auch das lokale Gasthaus hat Mo/Di zu und nur Fr-So auch abends geöffnet. Das Mett und die Leberwurst waren dabei der absolute Hammer.

So das waren im Abschluss sogar 63 km und 1000m nach Oben.

2019-09-09 Mo Etappe 3 Gotha-Inselsberg-Unkeroda

Morgen stehen 90km in die hessische Rhön an. Das Wetter soll aber besser werden, jedoch ist frühes Aufstehen angesagt.