Sommerradtour2022 oder auch…

… wenn einer eine Reise macht, dann kann er was erzählen.

Aber der Reihe nach.

Nach dem tragischen Unfall bei Farchant war klar dass ich nicht bis Garmisch komme und nachdem sich letzte Woche die Fahrleitung bei Stuttgart Hbf mit der Signalanlage verbunden hatte war auch hier ungemach zu erwarten.

Also radelte ich erstmal gemütlich von Reinheim nach Darmstadt, auch wenn der Zug genügend Platz für mich und mein Rad gehabt hätte. Aber ich sammle Kilometer, denn wenn alles gut geht könnte ich ggf. den Rekord von 1480km im Juli 2020 knacken. Aber erstmal abwarten und auch wenn mir der Schweizer Radwegweiser vor dem Darmstädter Hbf den Weg nach der Partnerstadt Sarnen weist ist das erste Ziel weiter östlich und Sarnen liegt nicht auf der Tour.

Der IC 2393 kommt anders als vor vier Wochen mit umgekehrter Reihung, laut DB Navigator mit der Lok vor dem Steuerwagen, aber in echt führt der Steuerwagen.

Aber bleiben dürfen dort nur die Räder. Der Sitzplatzbereich ist wegen defekter Klimaanlage gesperrt, die Fahrgäste werden auf den nächsten Wagen verwiesen der kaum besetzt ist.

Aber für ein wenig ETCS Gaffem ist es noch kphl genug im Wagen. Ausnahmsweise habe ich keinen „Hängeplatz“ am Sitzplatzende des Radabteils erwischt sondern den einzigen Hängeplatz zwischen Führerstand und Tür 😂

Wegen der Schäden an der Signalanlage in Stuttgart Hbf hält der IC dort nicht, stattdessen wird ein Halt in Vaihingen (Enz) eingelegt.

Südlich von Kornwestheim wird von der Schnellfahrstrecke abgefädelt ubd über die sogenannte Schusterbahn geht es weiter nach Esslingen wo ein Betriebshalt stattfindet und diversen ICE der Vortritt gelassen wird. Damit bekommt der Zug in Ulm gut +20 in der Ankunft und mein Anschluss in München wird kritisch.

Genuss auf ganzer Strecke? Eher nicht. Der Filterkaffee aus dem BordBistro taugt gerade mal um den Koffeinbedarf zu decken, geschmacklich ist der eher Kreisklasse. Das nächste mal lieber Milchkaffee.

Aber es wird noch besser. Nach dem Halt in Günzburg kommt die Meldung dass der Zug wegen eines Böschungsbrandes via Donauwörth umgeleitet wird. Nicht gerade eine kurze Umleitung aber immernoch besser wie eine Pofalla Wende. Und so kann die eingleisige Strecke im flachen Land nach Donauwörth genossen werden und bis eine Doppelkreuzung GoAway RB und folgender (!) ICE geht das auch recht entspannt.

Leider hat der Tf die Vorhänge zugezogen. Zu gerne hätte ich mir die Sk Signale zwischen Donauwörth und Augsburg angesehen. Aber im Südabschnitt bleiben sie noch länger. Unbedingt ein ToDo für eine Fotoradtour bis 2023.

Zwischenzeitlich war ich am überlegen ab Augsburg mit der BRB nach Füssen zu fahren was fast die gleichen Kilometer wie ab Oberau nach Ehrwald gewesen wären aber statt 2h Lint entscheide ich mich doch für die weitere Nutzung des IC.

München an 13:29 statt 12:10 und von Gleis 14 nach Gleis 28 im Flügelbahnhof Starnberger Bf, ob das klappt? Die RB6 fährt dort um 32 ab.

Beim Rad Sortieren noch den Fensterputzer verewigt und dann stramm rüber nach Gl 28 aber da sehe ich nur noch die Rücksichter am andren Bahnsteigende.

Der Weg zum Flügelbahnhof Starnberger Bf ist ohnehin ein Krampf. Na denn, dann halt 1h warten. GoAway ähm GoAhead Bayer hat eine interessante EVU Kennung „Gaby“.

Aber ebtgegeb des gequetscht vollen dreiteiler Flirt aus Lindau kommt für die Fahrt des RB6 nach Oberau 2x dreiteiler und 1x zweiteiler talentloser Talent aus Weilheim an, der dann aber bis zur Abfahrt dich gut gefüllt aber nicht übervoll wird.

Durchs Voralpengebiet geht es mit diversen La Stellen und der Info dass auch der Anschluss in Murnau nach Oberammergau im SEV fährt entspannt nach Oberau.

Phuuu, 34°C, aber in Spanien würde bei der RENFE bei der Info aufleuchten dass innen 18°C herrschen 😂

Oberau, Endstation.

Keine Fahrradmitnahme im SEV, also wird das „Schienen Ersatz Velo“ Richtung Garmisch genutzt.

Hmm, aber auch nach Reutte (Tirol) und Pronten-Steinach ist SEV. Neben auch Garmisch-Partenkirchen – Mittenwald. Im ehm. Regionalnetz Karwendel scheint gewaltig der Wurm drin zu sein.

Also blieb der Zug der Bayrischen Zugspitzbahn zwischen den Stationen Kreuzeggbahn und Hausberg der einzige Zug den man fotografieren konnte.

Und bei Grainau gibt es immernoch, jetzt als Bayrische Gaststätte firmierend, das Restaurant was mir als Jugoslawisches Restaurant aus Urlaub in jungen Jahren gut in Erinnerung war.

Und so geht es nun der Loisach entlang Talaufwärts Richtung Griesen und Österreich.

Kurz nach dem schönen Wasserfall wenige Kilometer vor Ehrwald endete der Radweg wegen Steinschlaggefahr und es musste die relativ leere Hauptstraße genutzt werden.

Und dann war auch schon bald, nach kurzem Stop beim Supermarkt zum Getränke einlagern, das Hotel Stern in Ehrang erreicht.

Halbpension war obligatorisch und hat sich gelohnt. Salat, Spargelcremesuppe, etwas Mexikanisch angehauchtes und gut schmeckendes, abgerundet durch Eis und Vogelbeerbrand vom Fusse der Zugspitze in Ehrwald.
Zuerst ein klein wenig kratziger wie vom Haas aber dann richtig angenehm.
www.linzgieseder.at

Der Tag klingt aus. Morgen soll es nicht ganz so heiss werden. Brauch ich auch am Fernpass nicht.

Auf dem Balkon ist es jetzt auch sehr angenehm, aber das Bett ruft auch schon.

Hier noch die Etappe Oberau – Ehrwald. Die nach Darmstadt dürfte weniger interessieren. In Summe waren es heute aber 55km und 510 Höhenmeter.