Die neue Waldenburger Bahn

Heute stand die zum Fahrplanwechsel nach Umbau auf Meterspur komplett überarbeitete Waldenburger Bahn zwischen Liestal und Waldenburg auf dem Programm.

Der Blick aus dem Hotelfenster lässt Wolken statt Sonnenschein erwarten.

Egal, erstmal ein kurzer Spaziergang vom Hotel bis zur Haltestelle MParc wo sich auch das Depot der historischen Fahrzeuge der BVB befindet. Etwas Arbeitsreserve parkt vor dem Depot.

Die vorherige Leistung des IC Richtung Liestal hat Verspätung und er wird daher per Ersatzkomposition ersetzt. Dank der Verspätung hatte ich ihn noch erreicht.

Aber auch die Waldenburger Bahn hat Verspätung. Der Zug aus Waldenburg kommt weit nach seiner eigentlichen Abfahrt zurück nach Waldenburg erst an.

Interessant auch die unterschiedlichen Bezeichnungen am selbenBahnsteig. Während die Züge nach Basel am „Gleis 4“ halten ist das Gleis der Waldenburger Bahn mit „Kante 5“ bezeichnet.

Mit unbekannter Verspätung geht es los aber nur bis Lampenberg-Ramlinsburg. Dort bittet der Fahrer zum Umstieg in den dort stehenden Bus wegen technischer Störung am Fahrzeug, mit dem Nachsatz „Mal wieder“.

Der Fahrer erscheint erst überrascht über die plötzliche Kundschaft, aber man ist das wohl schon gewohnt. Dummerweise kann man von der Haltestelle nur Richtung Liestal auf die Hauptstraße einbiegen und so geht erst bis Bad Bubendorf (wo der Folgezug darauf wartet weiterfahren zu können) zurück bevor es ab dort wieder Richtung Waldenburg geht.

Allerorten wird noch neben der Bahnstrecke und an der Strasse  gewerkelt und gebaut und die daher sorgen diverse Baustellenampeln für weitere Verzögerungen.

Der in Bad Bubendorf gesichtete Zug kommt dann ein paar Minuten später an.

Der Bahnhof von Waldenburg hat seinen Nebenbahn Charme komplett verloren. Insbesondere die Wartungshalle dominiert hier als einfallsloser Betonklotz mit dem Charme einer Stützwand.

In der Frontpartie des Stadler Tramlink ist die Ausrüstung für das anvisierte (teil)autonome Fahren zu erkennen. Aktuell läuft nur die Führerstandssignalisierung mit einer Art CBTC / ETCS „light“.

So gesichert geht’s nun zurück nach Oberdorf Station.

Durchs Ort geht es zur Station Winkelweg wobei auch Motive aus dem letzten Besuch 2019 neu umgesetzt werden konnten.

Ich frage mich ob dieses CBTC wirklich kostengünstiger ist. An jedem fünften Fahrleitungsmast hängen vier Antennen, je zwei talauf- und abwärts, aber die Weichen und der Großteil der Bahnübergänge besitzen noch Lichtsignale. Hier nun vermutlich als Rückfallebene. Nur wenige Bahnübergänge sind mittels „Ne14“ direkt und alleinig im digitalen System eingebunden.

Südluch der Oberdorfer Kirche wurde die Strecke bis zum Ortsrand parallel zur Strasse verschwenkt sowie zweigleisig inkl. der neu positionierten Hst. Winkelweg ausgebaut und damit das bekannte Motiv verändert.

Da die Gleise die Strasse in relativ spitzem Winkel wurden die Radstreifen von der Strassenführung separiert und stumpfer über die Gleise geführt. Wer trotzdem auf der Strasse bleibt wird vor den Gleisen gewarnt.

Weiter geht es nach Niederdorf Station und auf der anderen Talseite wieder zurück.

Von dort hat es einen guten Blick auf die Kirche und wenn neue Rad- und Wanderweg rechts der Bach fertiggestellt ist auch ohne Baufahrzeuge umsetzbar. Merker für die Sommerradtour 2023 wird gesetzt.

Nach diversen Fotoversuchen geht’s zurück nach Oberdorf Station.

Dort erreicht kurz darauf eine Doppeltraktion die Station welche bis zum Winkelweg genutzt wird.

Der hintere Fahrzeug lässt den Blick auf das MFA zu. Der Grüne Block zeigt die zulässige Geschwindigkeit und Länge der Fahrtfreigabe an. Die Strecke wird senkrecht, die Geschwindigkeit horizontal skaliert. Aktuell sind für knapp 500m 30km/h zugelassen.

In der Station Winkelweg steige ich aus und vorbei an einer Werbedruckerei mit Waldenburg Bahnmotiven laufe ich wieder zurück zum Fotostandort auf der anderen Talseite und warte die Rückkehr der Doppeltraktion aus Liestal ab.

Die Doppeltraktion wurde in Waldenburg wieder aufgelöst und in Standarttraktion geht’s nach Bad Bubendorf. Das herzige alte Stationsgebäude hat den zweigleisigen Ausbau nicht überstanden (soll aber wohl in ein Freilichtmuseum ungezogen sein) und die Station ist nun eher gesuchtslos, aber wenigstens nun barrierefrei.

Die Ortungs“balisen“ des CBTC Systems sind eher übersichtlich gross im Vergleich zu ETCS, muss aber auch nur bis 80km/h funktionieren.

Ich fahre eine Station zurück nach Talhaus wo die historische Garnitur der Waldenburger Bahn ihre Unterkunft in einer geschützten Halle gefunden hat. Fotografieren der Fahrzeuge ist eher unmöglich. Ob ihrer für die Schweiz einmaligen Spurweite von 750mm passt diese aber auch nichtmehr auf das neue Trassee.

An bestimmten Tagen kann man aber die Halle und das benachbarte Gasthaus auf ganz schmaler Spur umrunden.

Die Fahrgstdisplays funktionieren auch nur eher suboptimal, auch in den Fahrzeugen fehlt öfter mal die Info oder läuft entgegen der Fahrtrichtung. HEAG Morbido lässt grüßen.

Zum Abschluss nochmal hoch nach Waldenburg, die dortige tiptop saubere Sanitäranlage genutzt und schon geht’s mit einem Wettrennen mit einem SBB IR kurz vor Liestal in enendiese Station.

Aber statt dem IC durch den Adlertunnel warte ich die S-Bahn ab und wechsle in Pratteln in die Linie 14 um mit dieser bis Basel Bankverein zu fahren.

Weiter nach Basel SBB u d nach kurzem Einkauf beim Coop gehts mit der Einsatzlinie E11, welche wie auch die Linie 17 zumeist noch mit den alten Be4/8 bedient wird, zur Hst. Münchensteiner Strasse.

Die hochflurigen Be4/8 besitzen eine niederfluriges Mittelteil und verkehren zusammen mit den rein hochflurigen Be4/6 in Doppeltraktion.

Die HVZ Verstärkerlinie E11 verkehrt von Reinach über die Münchensteiner Strasse zur Gundeldinger Seite (Südseite) des Bahnhofs Basel SBB und weiter über die Hst. Markthalle zur Hst. Theater. Ab dort geht es über Bankverein und Basel SBB (Centralbahnplatz) über die Münchensteiner Brücke nach Reinach zurück. Der „Ring“ wird nur in dieser Richtung befahren.

Aber diese zu fotografieren ist schwierig, irgendwie fährt mir entweder stets ein Auto, Radfahrer oder die Nachfolgegeberation der Be4/8, der Stadler Tango der BLT, ins Bild. Naja, gibt schlimmeres.

Ich fahre noch mit dem nächsten E11 die Runde durch Basel und nach kurzem Stopp im Hotel geht’s wieder zum Steinbock. Vier weitere debx Vorabanreisende finden sichvauch ein.

Die Leber Madagaskar mundet.

Schon urig was es hier im Coop für ulkige Biersorten gibt.

Morgen wird es anstrengender, da mit Gepäck unterwegs, und die debx2023 Tour beginnt mit der Fahrt durchs Jura.

Schmalspurtag

Das Wetter hat sich etwas eingetrübt aber das ist ja kein Grund zum Müßiggang.

Erst mal ein Blick aus dem Fenster… Aha, im Stellwerk brennt kurz nach Sieben dasLicht.
Interessanter weise erst im ehm. Fdl Raum (diese sitzen nun in Olten), dann unten (vmtl. Technikerbüros) und später als es heller wurde auch in den Rechnerräumen (SIMIS-C wenn ich mich nicht irre).
Naja, dann ist es mal Zeit zum Frühstücken, was sich wohltuend von einem typischen französischen Ibis Budget Frühstück abhebt. Insbesondere durch Bircher Müsli und einheimischer Wurst und Käse.
Und nebenbei nich Trams zuschauen.
Auch wenn das Wetter nicht mehr so gut wie gestern ist, so kann ein Tag beginnen.

Gut gestärkt geht’s zum Bahnhof und mit dem IC um 09:43 mit dem IR nach Aarau und mit der ehm. Wynen- und Suhrentalbahn, nun AVA wie auch die ehm. BDWM, nach Menziken.

Ich liebe die EW IV Wagen und im IR hat es gar einen „altsanierten“ Erstklasswagen. Herrlich.

Beim Umstieg in Aarau dann die Feststellung dass Aarau Harry Potter toppt. Statt einem Gleis 9 3/4 gibt’s hier ein Gleis Null, andernorts nennt man die 30 oder 40.

Im neuen Saphir Triebwagen (wie üblich von Stadler) geht es flott nach Menziken. In der Halle der Endstation warten zudem die älteren ABe4/8 von 1992/93 sowie auf dem zweiten Gleis im Hintergrund ein 2010 modernisierter Be4/4 von 1978/79 mit einem niederflur Steuerwagen ABt von 2008/09.

Die heutige Endstation Menziken war einst eine Unterwegsstation der normalspurigen Strecke von Beinwil nach Beromünster azf deren Trasse die WSB nach deren Stilllegung zwischen Reinach und Menziken verlegt wurde um diese vom Strassenplanum auf eine eigene Trasse zu verlegen.

Auch ausserhalb der Bahnhofshalle steht noch eine „Altgarnitur“.

Ich fahre nach Leimbach und von dort begebe ich mich zu Fuss in Richtung Zetzwil. Und auch die Altgarnitur aus der Bahnhofshalle bekommt „Auslauf“.

Weiter geht es von Zetzwil nach Gontenschwil. Leider zieht sich die Sonne hinter die Wolken zurück. Aber Wolken sind auch nette Motive.

Auch wenn die WSB schon vor Jahren den Rollbockverkerkehr und damit den Güterverkehr an sich eingestellt hat so haben ein paar Rollböcke überlebt. Sie wurden zum Transport von Schienen modifiziert. Die improvisierte Gleissperre / der Radvorleger erweckt dabei ein leichtes Schmunzeln.

Weiter geht’s von Gontenschwil auf der Nebenstrasse nach Oberkulm. Die Höhe der Ladekante des Güterschuppens von Gontenschwil zeigt dass früher nicht von Schmalspurwagen sondern auf Rollschemeln aufgebockten Normalspurwagen umgeschlagen wurde.

Der Weg entlang der Nebenstraße ist mangels Seitenstreifen nicht toll zu laufen aber die Autofahrer machen schweiztypisch sehr gut Platz selbst wenn man auf der Grasnarbe läuft.

Und dann ist Oberkulm erreicht und unter vielem Muhen geht’s über Aarau nach Schöftland.

Achja, ein paar mehr Fotos gibt es in der Aufzeichnung bei Komoot.


2019-09-30 Leimbach – Oberkulm WSB Fotowandern

Interessanter weise zeigt die Bahnsteiganzeige und die Fahrplanauskunft an dass man in Aarau umsteigen müsse, aber die Züge sind stets mit Schöftland, in der Gegenrichtung mit Menziken, beschriftet.

Nach kurzer Wende geht’s zurück nach Oberentfelden um die niveaugleuche Kreuzung der meterspurigen und mit 750 V Gleichspannung betriebenen WSB Strecke mit der normalsputigen 15 kV 15,7 Hz SBB Strecke von Lenzburg nach Zofingen betrachtet wird.

Auch einer der wenigen WSB Streckenabschnitte im Strassenplanum findet sich hier.

Mit dem SBB NPZ, nun Domino mit Niederflurwagen, geht’s nach Zofingen.

Der Rettungsszug stattet, neben diversen NPZ und Flirt auch Zofingen einen Besuch ab. Das SBB Logo auf dem Bahnsteig hatte ich auch schon auf der Sommerradtour dokumentiert.

Mit dem IR im EW IV geht es flott über Olten nach Liestal und mit der Waldenburgerbahn nach Waldenburg.

Mit der nächsten Fahrt fahre ich zurück nach Oberdorf.

Nicht mehr lange wird die Waldenburgerbahn ihre Besonderheit der Spurweite von 750mm behalten.
Die Triebwagen BDe 4/4 11 bis 14 von 1986) sowie 15 bis 17 von 1993 als auch die gleichalten Steuerwagen Bt 111 bis 114 sowie 115 bis 120 kommen langsam an die Jahre (teils mit über 2 Mio. Km) und sind zudem sind sie nicht barrierefrei. In 2022 soll die Strecke vsl. auf Meterspur umgebaut werden und gemeinsam mit den AVA beschaffte niederflurige Stadler Tramlink eingesetzt werden.
Trotz ihres Alters und der nahenden Ausmusterung präsentierten sich die Fahrzeuge hervorragend gepflegt.
BDe 4/4 Nr. 15 erreicht hier gerade die Ausweichstelle Bad Bubendorf auf dem Weg nach Waldenburg.

Noch ein paar Impressionen der Waldenburgerbahn.

Da die Auskunft etwas von +20 beim IR nach Basel verkündet hatte ich die Rückfahrt in Bad Bubendorf unterbrochen und noch eine Fuhre an dieser pittoresken Station dokumentiert.

Kleine Bahnbetriebe sind interessant. Kaum taucht man mehrfach an der Strecke auf wurd man vom Personal gegrüßt. 👋

Und bald ist Basel erreicht. Eingekauft hatte ich schon beim Coop in Oberdorf und so ging es erst ins Hotel und anschließend zum beim Bahnhof SBB gelegenen Restaurant Steinbock bei einem guten gemischten Salat und „Rösti Steinbock“ mit Schnitzel und Pilzen mit Käse überbacken.

So, jetzt ist Bettruhe angesagt. Morgen geht die debx Exkursion CH 2019 los.