Wendelstein pur…

Eigentlich wollte ich vom Gasthof Kraxenberger bis zur Reindler Alm fahren aber das Wetter und insbesondere die teils sehr heftigen Steigungen sorgten dann dafür dass auf die Mitteralm verkürzte.

Aber erstmal konnte die Wendelsteinbahn etwas oberhalb des Gasthofs abfangen. Da der ursprünglich geplante Weg sehr steil erschien und es laut Karte auch einen Weg ab dem Fotostandort auf der andren Talseite gab wurde letzterer ausgewählt. Dieser hatte zwar auch sehr steile aber dann nur kurze steile Abschnitte die ob des Schotterweg nur schiebend bewältigt werden konnten aber sonst ganz gut befahrbar war. Naja, bis auf die kleine Furt in der die gerade vom Regenguss am Vortag wieder abgetrockneten Socken und Schuhe wieder eingeweicht wurden.

Und dann war mit Aipl die zwischen der Tal- und Bergstation einzige Kreuzungsstation der Wendelsteinbahn erreicht.

Der Abschnitt zwischen Aipl und der Mitteralm stellt sich als kaum befahrbar heraus. Der weg an sich ist zwar gut begehbar aber mit der Übersetzung meines Trekkingrads selbst im kleinsten Gang kaum zu bewältigen. Dafür hat es aber sehr schöne Ausblicke ins Tal usw. Durch das Schieben ist dazu auch genügend Zeit 😉

Die Bilder zeigen jedoch die kurzen eher flachen Abschnitte des Weges da auf Fotos die Steilheit der Wege ohnehin nicht erkennbar wird.

Unterhalb der Mittleralm wurde kurz gerastet und versucht den talwärts fahrenden Zug in der Galerie am Hang zu fotografieren, naja es wurde eher ein Suchbild. Danach noch ein Anstieg zur Mitteralm welche über einen eigenen Halt an der Wendelsteinbahn verfügt und eine Rast eingelegt.

Nach der Stärkung mit 1a Bratkartoffeln ging es wieder hinunter nach Aipl wobei aich jetzt wieder „geschoben“ wurde. Auf dem feinen Splitt des Weges war in Kombination mit dem erheblichen Gefälle ein herunterfahren einfach zu riskant.

Der Weg ist ab Aipl gut zu fahren und eine weitere nette Fotostelle wurde auch ausgemacht welche aber eher für Vormittags geeignet ist.

Als es aus dem Wald herausgeht versperrt einerseits eine nicht umfahrbare Schranke den Weg was etwas Akrobatik bedingt und dann folgt der am Vormittag erkannte steile Abschnitt der aber gerade noch so befahrbar war.

Nächster Halt ist dann die Stelle welche ganz oben als erstes Bild mit der Unterführung gemacht wurde, nur jetzt auf der anderen Seite.

Auf einem teils recht zugewachsenen Alternativweg fuhr ich runter ins Tal um im Berich des Abzweigs zum Betriebshof noch den Zug vom Berg, als auch die Leerfahrt hinauf für den dann letzten Talzug zu fotografieren.

Dabach geht es auf der ehm Talstrecke bis zur Strasse und stramm hinauf zum Gasthof.

Die heutige Radtour ist wie üblich mit viel mehr Bilden hier bei Komoot abrufbar.

Einmal frisch machen und dann ging es zu Fuss auf recht direkten Weg wieder hinunter zur Talstation.

Der für die neue Lok für Materialtransporte optimierte Güterwagen mit Bierfässern wird bewundert und bald darauf kam die erste historische Garnitur für die „Mondscheinfahrt“ zur Bereitstellung in den Talbahnhof. Zeit zum Treffen mit Manu und Ralph.

Pünktlich um 18 Uhr fuhren dann zwei historische Garnituren bergwärts und erreichten nach knapp einer Stunde die Bergstation. Die aktuellen Triebwagen von 1990 schaffen die Strecke bergwärts in 25 bzw. talwärts in 35min.

Der Wendelstein präsentiert sich bei Kaiserwetter, wobei auf eine Wanderung zur Spitze verzichtet wurde. Das Buffet musste schließlich rechtzeitig erreicht werden.

Der Vorspeosenteller blieb undokumentiert aber alles war reichlich und sehr schmackhaft vorhanden.

Derweil schickte sich die Sonne an ihren Tagdienst zu beenden.

Wunderbares Abendrot lies etliche Megabite, früher hätte man gesagt etliche Meter Film, durch die Geräte rattern.

Und dann war sie gegen kurz vor 22 Uhr verschwunden und ebenso stand nun auch die Talfahrt an.

Zur blauen Stunde ging es nun wieder hinab wobei, Moment! Da war doch was mit Mondscheinfahrt im Titel, oder?

Tja, das war eher ein Satz mit X, war wohl nix.

Denn der Titel Sonnwendfahrt wäre an einem der Tage im Jahr mit den kürzesten Nächten eher angebracht gewesen. Wenngleich der Mond noch fünf Tage zuvor am Montag um diese Zeit herum zu Hause in prächtiger Form aufging so ging er nun fünf Tage später erst am Folgetag gegen 8 Uhr herum wieder auf.

Aber egal. Gegen 23 Uhr war das Tal wieder errrucht und nach kurzer Nacht geht es morgen im Inntal hinauf nach Jenbach.

Sehr späte Frühjahrstour zum Wendelstein

Im August 2020 bin ich schonmal nach Brannenburg angereist. Leider wurde die Mondscheinfahrt auf den Wendelstein wegen Corona abgesagt, aber knapp zwei Jahre später nun der zweite Anlauf.

Statt mit der Vias beginne ich die Anreise nach Rosenheim mit einer „Etappe 0“ von zu Hause nach Darmstadt zum Hauptbahnhof.

Das soll einer kapieren. RE und IC zur selben Zeit im selben Gleis.
Und dann fährt der RE (Doppeltraktion Twindexx) um .32 rein und .35 ab.

Und der Entfall der gedruckten Wagenstandsanzeiger ist das letzte.
Und in welchem Wagen sind denn die Radabstellplätze? Dem Insider ist klar das es meist der Steuerwagen ist. Aber warum gibt nan nicht wie in CH die Wagennummern mit an oder setzt das Symbol rein? Richtig „lustig“ wird es wenn wie letztes Jahr der IC zwei Wagen mit Radabteil hat.
Denn nichtmal im DB Navigator wird beim IC die Wagennummer angezeigt.

Der Sitzplatz im Wagen 5 ist wiedermal einer der Gattung „Nichtfenster“, aber immerhin habe ich einen. Wagen 7 fehlt und Wagen 9 wird in Ulm geräumt da die Klimaanlage ausgefallen ist.

Dazu noch permanent Ansagen dass in diesem IC das 9 € Ticket nicht gilt.

Der Anzeiger im Münchner Hauptbahnhof ist auch humorvoll.

Den IC im Tiefbahnhof in Frankfurt kann ich mir schlecht vorstellen.
Da hat wohl jemand Süd mit Tief verwechselt.

Auch wenn die DB Auskunft seit gut einer Woche wegen eines Datenfehlers beim Baufahrplan alle Züge der BRB nach Rosenheim verschweigt so fahren diese doch. Wie auch der RE5 um 12:44

Die Zugbegleiterin sorgt in der ersten Tür stehend dafür dass nicht jeder sofort am Prellbock einsteigt und sich die Kundschaft besser in den zwei Flirt verteilt. Ganz vorne einsteigen war eh mein Plan und es hat auch noch Platz, wobei sich bis zur Abfahrt und im Ostbahnhof sich noch weiterere Räder dazugesellen.

Im Ostbahnhof begegnen sich derweil ein Railjet der ÖBB nach Salzburg und ein Westbahn Kiss zum Hauptbahnhof.

Der Himmel zieht sich zu und pünktlich wird Rosenheim erreicht. Somit war der Plan B mit dem IC ab dem Ostbahnhof gut 1h später umsonst, aber nicht gratis. Aber besser so wie in München zu stranden.

Entlang des Mangfallkanals geht es nach Kolbermoor wo in der alten Spinnerei auf Kaffee und Kuchen eingekehrt wird. Währenddessen zieht es sich immer weiter zu.

Und dann fängt es heftig an zu regnen. Das ich auf der ersten Etappe schon nass werde ist mal was neues 😎

Gut eine viertel Stunde muss ich unter Bäumen beim Kraftwerk in Deckung gehen, aber dann geht es weiter nach Bad Aibling.

Regen bzw. die nicht asphaltierten Weg sauen mich und das Rad gut ein.

In Bad Aibling zeigte bis 1973 eine elektrifizierte Bahnstrecke nach Bad Feilnbach ab welche heute bis kurz vor Au als Radweg dient.

Der Himmel sieht derweil interessant aus. Während im Süden Gewitterwolken und Regen dominueren ist es in nördlicher Richtung eher freundlich.

Aber die Regenwolken verziehen sich und so wird Bad Feilnbach wiede bei Sonnenschein erreicht.

Ich mache noch einen Abstecher zur Torfbahn im Weiler Hochrunstfilze bei Nicklheim die derzeit wegen Streckensanierung keine Fahrten anbietet, die Anlage sieht aber sehr gepflegt aus.

Und dann geht es schnurstracks nach Brannenburg und teils auf der ehm. Talstrecke der Wendelsteinsteinbahn die bis 1961 bis zum Bahnhof verkehrte, woran am ehm. Bahnübergang der Ortsstraße ein Gedenkstein erinnert, in Richtung Übernachtung.

Und wie schon 2020 geht es wieder zum Kraxenberger was natürlich zuvor einen heftigen Anstieg bedeutet.

Frisch geduscht geht’s zum Essen. Auch wenn statt dem bestellten Hirschgulasch ein Cordon Bleu auf den Tisch kam. Aber das war auch gut. Fehler passieren halt.

Und dann neigt sich der Tag zu Ende.

Und zum Schluss wie üblich der Link zu Komoot für die Etappe nach Brannenburg.

Rund um den Wendelstein

Petrus war heute etwas wankelmütig und hielt sich lieber bedeckt. Das war aber nicht verkehrt, denn bei der Hitze der Vortage hätte es mir bei der Rundfahrt um den Wendelstein in den Steilstrecken vermutlich den Faden aus der Mütze gehauen.

Aber bei solchem Wetter wäre ich vmtl. auch lieber bequem mit der Zahnradbahn auf den Wendelstein statt per Rad drumherum gefahren.

Also dann erst mal wieder unter ins Tal und am Ortsausgang parkiert ein schöner und noch gut im Schuss scheinender alter Mercedes Reisebus der aber anscheinend schon länger nicht mehr im Einsatz steht.

Und dabei entdecke ich dass die eigentlich geplante Route ja gar nicht so weit von der Bahnstrecke entfernt liegt und fotografiere den Heimfahrzug von der BOB / Meridian mit Ralph und Manu. Kurz darauf gesellt ich noch ein EC / IC der ÖBB und ein von Lokomotion bespannter Güterzug dazu.

Aber ich muss weiter, immerhin sind gut 50km noch auf den Tacho zu bringen und etliche Höhenmeter.

Ab Bad Feilnbach geht es im Osterbachtal stramm bergauf. Wie man auf die Idee kommen kann den dem über etliche Kaskaden talwärts fließenden Osterbach Weg als normalen Radweg auszuschildern frage ich mich ernsthaft. Werde von der Steigung, teils über 14%, noch vom Belag her, der meist nur wenig eben und über losen Schotter bzw grobe Steine führt, erfüllt er annähernd die Kriterien eines normalen Radwegs. Eher nur für Mountainbikes tauglich und ich muss fast die ganze Strecke schieben. Aber der Weg ist definitiv schöner als der profane Feldweg der auch hinaufführt.

Ab der Kapelle und der benachbarten Herberge der Pfadfinder ist der Weg wieder „normal“ und es geht entspannt an einem Bergbaustollen vobei, hier bei Deisenried wurde mal Pechkohle abgebaut und ein Besucherstollen soll im ehem. Wetterstollen errichtet werden, nach Elbach.

Und weiter geht es durchs typische Oberbayern.

Die BOB wollte mir zwar keinen der einst 17 und für ihr Netz typischen Integral Triebwagen mehr ins Bild schicken, denn die letzten eingesetzten Exemplare wurden bereits im Juli 2020 durch zweiteilige Alstom Coradia Lint 54 ersetzt, aber die machen auch ein gutes Motiv.

Der mit natürlicher Warnweste versehene Bahnmeister kontrolliert bei Getau die Anlage, es scheint ein Verwandter der Streckenkatze aus der Schweiz bei Broc Fabrique zu sein 😉 und bei Osterhofen, dem Haltepunkt mit Kneipanlage und Seilbahnanschluss auf den Wendelstein, ergben sich nochmal Motive mit BOB Triebwagen.

Die Kuh bewacht derweil mein Rad.

Bayrischzell verfügt über vier Stumpfgleise von denen drei mittels Ausfahrtsignalen der vereinfachten Nebenbahnbauform von Scheidt & Bachmann sowie zugehörigen Dr SchuB Stellwerk ausgestattet sind.

Ab Bayrischzell geht es wieder stramm hinauf auf das „Sudelfeld“. Ich verlasse auf Höhe der im Sommer außer betrieb befindlichen Sesselbahn die Hauptstraße und nutze den Feldweg welcher aber ähnlich wie der im Ostertal nicht befahrbar ist. Der Belag ist zu lose und der Weg zu steil um sinnvoll zu fahren und dann macht das Sudelfeld auch noch dem Namen alle Ehre. Es fängt a zu regnen.

Aber trotz Regen haben sich die Mühen gelohnt. Der Ausblick ist nicht gerade unschön und nach einem weiteren Anstieg auf der geteerten Straße bis Grafenherberg geht es nun hinab und durch das Gassenbach- und auerbachtal der wieder hinab zu den Tatzelwurm Wasserfällen.

Aber auch schon auf dem weg zu dem Wasserfall gibt es interessante Einblicke in die Schlucht bevor dann zu Fuss ab der Hotelanlage die obere und untere Kaskade des Tatzelwurm Wasserfall erreicht wird.

Nach kurzem Anstieg geht es nun das Mautpflichtige Förchenbachtal hinunter nach Brannenburg. Fahrräder passieren dieses aber gratis.

Höhepunkt auf der Fahrt im netten Tal ist dabei ist der kurze aber mit 16% Gefälle beschilderte einspurige Tunnel durch den „Tunnelberg“ bevor dann vorbei am Stausee zur Wasserfassung des Kraftwerks der Wendelsteinbahn kurz vor der Mautstelle das Kraftwerk und Depot der Wendelsteinbahn erreicht wird.

Und ich kam gerade rechtzeitig unterhalb des Depots an wo der Zuggraben in den Förchenbach mündet als kurz darauf der vorletzte Zug vom Wendelstein herunterkam. Ähnlich wie bei der Zugspitzbahn in Grainau liegt das Depot nicht am Talbahnhof sondern etwas talaufwärts und hier neben dem zur Bahn gehörige Kraftwerk. Also war zu vermuten dass er kurz darauf die Betriebsstrecke befahren wird und ja, so kam es und der Triebwagen der Wendelsteinbahn konnte dann auf der Feierabendfahrt nochmal abgelichtet werden.

Die Wendelsteinbahn kommt mit wenigen Fahrzeugen aus. Der Regelbetrieb wird mit zwei Beh 4/8, die von SLM Winthertur und Siemens 1980 gebaut wurden und in dieser Bauform u. a. auch bei der Zugspitzbahn oder als Lizenzbau bei der Nuria Bahn in den spanischen Pyrenäen eingesetzt sind, abgewickelt. Daneben gibt es noch eine historische Garnitur mit der Lok Nr. 2 HGe 2/2 von BBC und der Maschinenfabrik Esslingen von 1911 sowie zwei Personenwagen die bei MAN hergestellt wurden.

Danach weiter und ohne Zahlungsverpflichtung weiter hinab durch die Mautstelle und hinüber zum heutigen Talbahnhof der Wendelsteinbahn. Einstmals ging die Bahn bis zum Bahnhof von Brannenburg. Der Abschnitt wurde aber schon 1961 eingestellt und eine moderne zweigleisige Talstation mit großem Parkplatz errichtet.

Auf der ehem. Trasse verläuft heute ein Fuss- und Radweg und der handschriftliche Hinweis auf dem Schild „Bundesbahnbahnhof “ verwittert immer weiter. Zumal es die Bundesbahn nicht mehr gibt und auch kein DB Zug mehr dort hält.

Und dann wieder aml stramm den Berg hinauf zum Kraxenberger Hof.

Zunächst mal ein Korbinian Starkbier dazu Pfannkuchensuppe, Hirschgulasch und einen Palatschinken. Begleitet von Flötzinger Bier.

Und hier wie üblich der Link zur Rundfahrt mit 54km und knapp 1000 Höhenmetern um den Wendelstein.

So, morgen geht es heim. Damit es am Donnerstag weiter nach Frankreich, aber ohne Rad, geht.