Drei Länder und ein Fluss

Sehr ärgerlich. Beim letzten Editieren war der ganze Beitrag plötzlich wieder weg…

Naja, dann nochmal.

Seit Tourbeginn war langfristig stets schlechtes Wetter angesagt. Glücklicherweise war die Kurzfristprognose stets besser und det morgendliche Blick aus dem Fenster bestätigt dies.

Daher entscheide ich der Bahn nach Heiden (eine der wenigen normalspurigen Zahnradbahnen) einen Besuch abzustatten. Ein nicht unkritisches Unterfangen bei knapp 90km geplanter Strecke und einer Passüberwuerung kurz vor dem Ende.

Aber der Weg hinauf in den Weiler Wartensee und der zugehörigen Station war es wert.

Ob der Triebwagen in Wartensee ab ubd an zu seinem Hersteller Stadler im Tal in Altenrhein blickt? 😉

Rasant ging es bergab. Vorbei am Werk von Stadler wo ein BLS Mutz zwischen Heuballen und mitten in der Einflugschneise der Flugplatz auf die nächsten Schritte wartet.

Am Altrhein geht es weiter nach Rheineck und dort rüber nach Österreich ins Rheindelta bis zum „Neuen Rhein“ bei Fußach

Südlich von Fußach wechselte ich auf die linke Seite des Rheins und fahre teils parallel zur schmalspurigen Rheinregulierungsbahn.

Heute fanden durch den Verein „Rheinschauen“ zwar Fahrten statt aber mit 15 Uhr für mich zu spät und „nur“ vom Depot ubd Museum in Lustenau zur Mündung. Der südlich des Depots gelegene und in die Schweiz führende Abschnitt nach Widnau und Kriessern wird nur selten befahren. Das Kieswerk südlich von Widnau wurd noch angefahren. Der Abschnitt südlich davon bis zur Zollstation bei Kriessern (Bild isz versehentlich mit Oberried beschriftet) scheint schon länger unbefahren. Der ab Widnau auf Schweizer Seite nach Norden führende Streckenanteil ist schon länger abgebaut.

Südlich der Zollstation Kriessern ind nördlich Oberried wechselte die Bahn ehemals wieder auf die österreichische Seite. 2012 wurde die Brücke auf schweizer Seite jedoch abgebaut wodurch der am südlichen Steckenende gelegene Steinbruch nicht mehr angedient wird. Der LKW hat gewonnen… 😕

Ich biege bei Oberried vom Rhein ab und fahre den Fluss Ill Hinauf Richtung Feldkirch und an einem unscheinbaren Teich / See bei Schaanwald wurde unbenerkt die Grenze nach Lichtenstein gequert. Willkomnen im „Hilti-Land“. 🤣

Hinter Schaan ging es dann wieder auf dem Rheindamn weiter in Richtung Süden an Vaduz vorbei und dann im „Landesinneren“ nach Balzers.

Hier stand dann die Gewissensfrage „Pass über den Luzinsteig“ ja oder nein.

Der Akku spricht was von 30% und due Reststrecke ist <20 km. Also entscheide ich much den Abstieg auf die Passhöhe von 713 m. ü. M. und damit gut 250m Anstieg zu wagen.

Bereits kurz nach der Landesgrenze von Liechtenstein und der Schweiz befindet sich die erste Sperrstelle mit Betonreitern und zuvor eingebrachten Bahnschienen inkl. einer Artilleriestellung im Berg.

Ab hier durchquert die Strasse im übrigen einen sogenanntem Waffenplatz.

Azch andere Radfahrer nahmen sich des Anstiegs an, aber ohne Akku. Respekt!

Die Kühe im „Sperrgraben“ vor der ehm. Festung St. Luzisteig müssen vmtl. taub oder schlicht schussfest sein. Das zwischenzeitlich mehrfache Feuern der Artilerie scheint sie jedenfalls nicht zu beeindrucken.

Just an der Passhöhe meint der Akku sich mit 5% Restkapazität sich abzumelden. Normal geht er bis 1% aber vmtl. wirkt da die Leistungsprognose mit rein.

Egal… ab jetzt geht es fast nur noch teils steil bergab nach Maienfeld und im örtlichen Spar wird Reiseproviant und ein sehr leckerer örtlicher Wein gebunkert.

Im Hotel angekommen wird nach dem Zimmerbezug erst mal repariert. Die Hinterradbremse ruft wieder mal nach neuen Belägen. Die Brense arbeitet sich etwas ungleichmäßig ab und schafft daher nur 1000km. Muss ich mal nach der Tour danch schauen. Die wichtigere vordere Bremse schafft locker die doppelte Strecke.

Langsam ziehen Wolken herein. Mal sehen was die nächsten Tage bringen. Abgeblich soll es bis runter auf 1300m schneien.

Schnee wird evtl. erst übermorgen zum Problem. Das morgige Etappenziel Ilanz liegt auf „nur“ 702m. Aber dann kommt Sedrun und der Oberalppass mit 1405 bzw. 2033m.

Schaumermal…

Achja. Es waren dann heure mal fast 96km Strecke und 660 Höhenmeter aufwärts. Wie üblich hier bei Komoot mehr Bilder und Details.