Schmalstspur im Regen

Es regnet, oh welch Wunder.

Aber der Gare de Lyon ist nicht weit und der TGV nach Mulhouse der uns nach Dijon bringen wird ist auch schon parat.

Im Nachbargleis kommt derweil aus Lyon wo dieser vmtl. Übernachtete ein Freccerossia der Trenitalia eingerollt der später im Open Access nach Mailand fahren wird.

20 Sekunden vor Plan rollt der TGV los (kein Problem da der Zugang zum Bahnsteig bereits 2min vor planmäßiger Abfahrtzeit gesperrt wird) und durch das flache Land geht’s auf der Schnellfahrstrecke mit meist 300 Richtung Burgund wo es hügeliger wird und keine Schnellfahrstrecke vorhanden ist.

Pünktlich wird Dijon erreicht.

Beim Blick zum Himmel fällt mir ein woher der Graue Burgunder seinen Namen bekam.

Der Nahverkehr ist fest in der Hand der gruseligen Akstom Coradia Polivalent. Nur vereinzelt hat es noch bodenständige AGC.

War es vor über 10 Jahren noch ein X2800er oder Caravelle das Altfahrzeug der Begierde auf der Tour sind dies nun AGC und Blauwale.

Die Wartezeit von etwas über einer Stunde wird mit einem Gang zur Altstadt und Tram begaffen überbrückt.

Dann geht’s mit einem der wenigen Busse am Tag nach Bligny sur Ouche. Wenn im Bus insgesamt nur 4 Fahrgäste sitzen, davon zwei deutsche Touristen, ist recht schnell klar warum die in der recht dpnn besiedelten Region einst insbesondere zum Kohletransport als eine der ersten in Frankreich erstellten Bahnstrecken nach dem Niedergang der Kohleförderung am südlichen Ende schon seit den 1950er stillgelegt ist.

Das etwas über 800 Einwohner umfassende Dorf Bligny sur Ouche ist nsch einer Stunde Fahrt erreicht.

Nach dem Zimmerbezug, welche sich zwei Seitenstrasse weiter zum Gasthaus befinden, geht’s rüber zur Museumsbahn Valle de Ouche welche schrittweise seit 1978 auf knapp 7km und auf 600mm Spurweite die Strecke zwischen Bligny sur Ouche und Pont d‘Ouche wieder aufbaute.

Um 14:30 geht es pünktlich und im sehr gemächlichen Tempo, Blumenpflücken während der Fahrt verboten, los und im leichten Nieselregen wird nach 40min die Endstation kurz vor der ehemaligen Strassenkreuzung und nicht weit vom Burgundkanal erreicht.

Ob des Regen will niemand Aussteigen und mangels Ausweichgleis an der Endstation geht es nun geschoben zurück nach La Garenne.

Dort wird dann im stärker werdenden Regen die Lok umgesetzt und es geht dann wieder Lok voran zurück nach Bligny sur Ouche.

Wie an mehreren Stellen der Museumsbahn hat man auch hier die Weichen mit Signalen verknüpft. Liegt die Weichen nicht in Grundstellung geht das deckende Signal in Halt.

Und dann weiter im Regen zurück nach Bligny sur Ouche.

Kurz vor der Endstation hört der Regen auf und auch ein Blick ins Depot ist möglich.

Der Zug war übrigens gut besetzt, aber alle Fahrgäste (bis auf 2) kamen mit dem Auto 😩

Dann zurück zum Bahnhof wo der Unsetzvorgang, nach dem Tanken per Hand aus der Kanne, abgebrochen wurde da es wie aus Kübeln anfing zu regnen und es dazu recht windig wurde.

Die dicksten Wolken wurden noch abgewartet, dann ging es erst zum Supermarkt und als dann die Klamotten auch ausreichend nass waren wurde das Hotel erreicht… und die Sonne kam wieder raus. Dieser Sommer ist ein echter April.

Abtrocknen und dann rüber zum Gasthof.

Noch eine Runde durchs Ort, auf der Suche nach der Bushaltestelle für morgen.

Für ein so kleines Dorf hat die Bürgermeisterei ein sehr stattliches Gebäude.

Am südlichen Ortsende fällt dann ein Gebäude auf was wie ein Bahnhof aussieht.

Und in der Tat fuhr hier neben der Normalspur nach Dijon und Èpinac auch eine über 100km Streckennetz umfassende meterspurige Departementsbahn bis in die 1930er Jahre, unter anderem auch nach Beaune.

Es wird noch eine kleine Planänderungen durchgecheckt. Statt 3,5h SEV Bus mit knappen Übergang wird kurz nach 7 schon einer der wenigen der Busse nach Beaune genommen.

Frühstück wird dann in Beaune oder Lyon nachgeholt.

Sommertour2023 Teil 2 – Auf nach Paris

Früh geht es im 05:31 los , zunächst nach Frankfurt und dann im ICE 5 (ein elender ICE4) nach Offenburg. Mit schlanken Anschluss ging es dann im SNCF Blauwal (mit SWEG Zugnummer) rüber nach Strasbourg wo der spannende Teil begann.

Der spannende Teil war die Frage ob wir zu Interrail und FIP Auslandsfreifahrt Reservationen für die TGV und bestimmte Intercité bekommen. Denn Dank dee Globalpreispolitik der SNCF kann man diese nicht mehr im Ausland am Schalter kaufen und insbesondere die Reservationen zu FIP (CV70) auch nicht online.

So sind auch die nächsten zwei TGV nach Paris komplett ausreserviert und wir weichen daher auf einen TER nach Nancy und ab dort mit dem TGV nach Paris aus.

Aber die gute Dame am Schalter gab alles und alle weiteren Reservationen waren möglich.

Also erstmal nach Nancy, unterwegs eine V100 im Bauzugdienst gegrüßt. Der wenig erfolgreiche Spurbus ist seit einigen Monaten ausser Betrieb und sollte eigentlich wie in Caen zur Tram umgebaut werden, nun soll es aber nur ein O-Bus werden. Warum man dazu die bereits vorhandene O-Bus kompatible Oberleitung abbaut, im Gegensatz zu Caen fuhr man hierauf den Aussenästen ohne Spurführung bereits als O-Bus, erklärt sich nicht ganz.

Im „altmodischen“ einstöckigen TGV mit den herrlich bequemen Plüschsesseln (aber auch die SNCF kann „Nichtfensterplätze) ging es durch das rekativ platte Land, mit den Metropolen Haltestellen wie Meuse TGV, irgendwo im Nirgendwo, nach Paris wo sich wiederum eine eine V100 im Bauzugdienst zeigte.

Per Metro und den oft schier endlos erscheinenden unterirdischen Verbindungswegen zwischen den Linien in den Metrostationen ging es zunächst zum Gare de Lyon wo das Zimmer bezogen wurde und dann mit der RER Linie B nach La Croix de Berny.

Die Strecke der RER wurd nicht von den SNCF sondern der RATP betrieben und so finden sich dort weder Krokodil oder TVM als Zusicherung. Bei den Signale ist die Besonderheit dass die Signale am Gegengleis vom Aufbau her gespiegelt sind.

Hier geht’s rüber zur neuen T10 welche derzeit bis Jardin Parisien verkehrt und hier den Bus mit seitlicher Spurführung ersetzt.

An der Decke wird per Farb-LED angezeigt welche Türen freigegeben sind. Nach Abfahrt wird das Band dann durchgehend weiss.

Ein paar Impressionen aus der Tram aus der in Frankreich weit verbreiteten Citadis Linie von Alstom.

Als die Tram unter der Brücke beim Hospital durchfuhr überquerte gerade eine Pseudo-Tram T6 mit dem Translohr System, eigentlich ein fest spurgebundener Bus, die Brücke.

Auf dem westlichen Teil ab La Croix de Berny überwindet die T10 eine respektable Rampe.

Es geht zurück zur Station Hospital und ab dort mit dem enorm rumpelig fahrenden und nicht besonders geräumigen Translohr der T6, den Translohr in Clermont-Ferrand hatte ich besser in Erinnerung, zur Metro und weiter Richtung Innenstadt.

Eine interessante Art Fahrräder zu parken findet sich südlich der Seine bei Notre Dame.

In der „Fressgasse“ gibts Schnecken, Kaninchen und Creme Brullé bevor es vorbei an der fast wieder hergestellten Kirche Notre Dame zur Metro Linie 1 und zum Hotel geht.

Auch hier wiedermal ewug lange unterirdische Gänge bis man in der Station Châtelet überhaupt zum Bahnsteig kommt.

Noch eine örtliche Cola, der Tagesbericht und jetzt ab ins Bett.

Morgen geht’s nach Dijon und einer kleinen Museumsbahn in der ÖPNV Diaspora.