Wechsel per Postbus ins Tessin

Im Tessin waren wir auf den diversen debx Touren schon öfters und meist über die üblichen Bahnstrecken, aber diesmal ging es auf vollkommen neuer Route in den Süden.

Dazu galt es aber relativ früh aufzustehen denn der Zug fuhr schon um kurz nach 8 ab, dank der verkehrsgünstigen Lage der Jugi direkt am Bahnhof wurde dieser aber wenigstens ohne langen Fussweg erreicht.

Die Gruppenreservation war Ausgeschildert und so ging es entspannt am Brienzer See entlang nach, weil schon vorgestern aber da über 1h später, nach Meiringen.

Hier erfolgte dann der Wechsel auf den Bus zum Sustenpass welcher wie der Bus nach Gletsch erstmal die Aareschlucht überwinden muss um nach Innertkirchen zu komnen. Die Wetterlage ist bedeckt mit „Schlonz“, also recht unstrukturierte Wolken, am Himnel und ohne Bodennebel der vorgestern eine interessante Stimmung erzeugte.

Unterwegs wird dann Gebäck (kein Schreibfehler) an einer Bäckerei aufgenomnen und dann später oberhalb Innertkirchen an einem Haus abgestellt.

Das Infoschild am Ortsausgang von Innertkirchen kündigt am Sustenpass Schnee an.

Die Fahrtstecke das Tal des Gadmerwasser ist interessant und mit diversen sehr schönen Ausblicken gespickt.

Und kurz vor der vorerst Endstation „Steingletscher“ liegt dann in der Tat der erste Schnee.

Hier waren dann knapp 20min Wartezeit auf den Bus aus Andermatt angesagt der dann wieder nach Andermatt zurück fuhr.

Warun man hier, irgendwo im Nirgedwo, aber wenigstens mit Gasthaus die Buslinie bricht erschien erst unlogisch, aber später wurde der Grund erkannt. Denn, soviel sei vorab verraten, der Fahrer sprach primär italienisch.

Im Bus nach Andermatt geht es nun Kehre für Kehre weiter hinauf zur Passhöhe.

Kurz nach der Haltestelle Susten Passhöhe wurde damn der eigentliche Pass mit einem kleinen Tunnel unterquert.

Im Gegensatz zur westlichen Rampe hat es hier nur wenige Spitzkehren, die Strasse folgt dem Tal der Meienreuss und fällt dabei kontinuierlich ab.

Aber die Ausblicke ins Tal und die umliegenden Berge sind wirklich beeindruckend und ich nehme mir vor den Pass auch irgedwann per Rad zu genießen.

Kurz vor dem Wechsel ins Tal der Reuss und der Gotthard Bergstrecke bei Wassen hat es dann noch etwas an Kehrschleifen und dann geht es hinter Wassen auch schon wieder das Tal der Reuss hinauf.

Leider kam kein Zug passend zum Postbus an den Fotostellen vorbei.

In Göschenen wartet derweil der MGB Pendelzug auf Fahrgäste Richtung Andermatt und durch die Schöllenenschlucht geht es nun hinauf nach Andermatt wo der Bahnhof, zimidest hinsichtlich der Zugänge gewaltig verändert hat. Der Hauptzugang und die Busstation liegen nun auf der Nordseite.

Und jetzt löst sich auch die Frage vom Susten, denn das Gepäck muss für den in 25min fahrendenden Bus nach Airolo nicht ausgeladen werden, der Bus vom Sustenpass geht nämlich auf den Kurs über den Gotthardpass nach Airolo über. Auch ganz praktisch.

In Andermatt wurde m Bahnhof richtig geklotzt. Nicht nur dass nördlich des Bahnhofs ein komplett neuer Ortsteil aus dem Boden gestampft wurde, auch das neue „Emofangsgebäude“ inkl. Unterführung und Tunnel zur Seilbahn (für lauffaule Skifahrer inkl. Laufband) ist für Menschenmassen ausgelegt.

Der Bahnsteig Gl. 2 und 3 wurde zwar nicht sonderlich verändert, aber der Zugang von der relativ schmalen Treppe auf eine großzügige Rampe Umgebaut.

Derweil kämpfen drei Siemens Techniker mit dem Anschluss der alten Zugsicherung. 😉

Pünktlich um 11:30 Uhr setzt der Bus seine Fahrt fort und über Hospental geht es nun den Gotthardpass hinauf der sich ab ca. 1800 bis 1900m.ü.M. auch mit Schnee zeigt.

Auch auf dem Gotthardpass hat es, wie bereits am Grimsel oder Susten, einen mindestens 20 minütigen Aufenthalt. Die Passfahrten dienen zwar auch heute noch dem Posttransport, die Fahrererin zum Steingletscher hatte auch Post für das Hotel dabei, aber primär sind es touristische Fahrtrouten.

Somit hat es genug Zeit für ein kurzes Sightseeing. Ursprünglich war geplant das hiesige Festungsmuseum Sasso San Gotthardo zu besuchen und mit einem späteren Bus weiterzufahren, aber das Museum hat im September leider Dienstags nicht geöffnet.

Aber es ist genügend Zeit für eine Wurst und ein Gotthardbier was zu einem bis auf das Wetter fast identischen Foto wie zur Radtour über den Gotthardpass im Juli 2024, damals jedoch in der Gegenrichtung, führte.

Es ist schon ein wenig kühl hier heroben und der Wind verstärkt es noch, aber die „Strickjacke“ reicht dafür noch gerade so aus, aber als der Bus wieder geöffnet wird ist es darin auch ganz angenehm.

Im Gegensatz zur Radtour geht es nun nicht über die alte Tremola Strecke sondern über die mit viel weniger steil seiende und nur wenige Spitzkehren besitzenden sowie mitceiner breiteren Fahrspur ausgestatteten neuere Trasse talwärts.

Und rasch wird es nun auch wieder grüner, der typische Alpenherbst mit den gelb bis rötlich gefärbten Nadelbäumen ust aber noch nicht in Sicht.  Noch…

In Airolo endete dann die Busfahrt und es wurde in den Zug umgestiegen.

Wie schon in Göschenen dominieren hier die Anlagen zum Bau der zweiten Röhre des Gotthard Strasdentunnels, damit sich die beiden Fahrtrichtungen nichtmehr eine Röhre Teilen müssen, das Landschaftsbild und auch hier wird vieles der Baulogistik per Bahn abgewickelt.

In Airolo besteht sogar noch eine Drehscheibe. Warum diese wenn deren Endlage nicht verriegelt ist dem Lokführer das Straßenverkehrschild für „Durchfahrt verboten“ und nicht das schweizer Adöquat für Schienenverkehr, eine runde rote Scheibe mit nach oben rechts steigendem weissen Strich, zeigt wiseen wohl nur Insider.

Im von der SOB geführten IR in dem die Gruppenreseevierung in den Displays angezeigt wurde rollt es sich nun bequem das Tal des dem Kanton den Namen gebenden Fluss Ticino hinab nach Süden.U

Unterwegs wurde auf einem Nebengleis ein vor sich hin verrottender ehm. BLS Gepäcktriebwagen gesichtet bevir um kurz nach 14 Uhr pünktlich Bellinzona erreichte wurde.

Hier auf 230m.ü.M. (Normal Null aus Genua) ist es auch ohne Sonnenschein deutlich wärmer wie auf dem 2091 bis 2106m.ü.M.hoch gelegenen Gotthardpass.

Durch die Altstadt von Bellinzona geht es nun zur südöstlich des Bahnhofs und unterhalb der alten Burgmauern des Castello Montebello gelegenen Jugendherberge.

Die Jugendherberge wird nach gut einer Viertelstunde Fussweg erreicht und ist in einem altehrwürdigen Gebäude untergebracht, einfach aber gut ausgestattet und das Zimmer bietet zudem einen 1a Bahnblick und Zugakustik 😉

Aber den restlichen Nachmittag im Zimmer zu verbringen wäre vergeudete Zeit und so fahre ich alsbald mit der S-Bahn nach Locarno.

Und im sogenannten Schneewittchensarg der italienenischen SSIF, welche zusammen mit der schweizer FART die Züge zwischen Locarno und Domodossola auf der Centovallibahn fährt, geht es nun weiter nach Intragna.

Den Schneewittchensarg hatte ich unangenehmer in Erinnerung, er ist aber doch recht geräumig, nur der Sitzabstand ist recht knapp und insbesondere relativ laufruhig.

Begleitet von interessanten Wolkenformationen wird Intragna erreicht und ich begebe mich auf den Weg zur Strassenbrücke über den Fluss Isorno um das klassische Fotomotiv der markanten Eisenbahnbrücke zusammen mit der Kirche von Intragna zusammen einzufangen.

Das Motiv ist von der Strassenbrücke aus recht gut umsetzbar, nur halt um diese Uhrzeit komplett gegen die Sonne, welche sich bei den bei den mit einem der neuen Triebwagen von, na wer wohl, Stadler geführten Züge sich zumindest hinter den Wolken etwas versteckt, beim aus Domodossola kommenden „Schneewittchensarg“ bringt sie den Bildsensor aber sehr stark an seine Grenzen und darüber hinaus.

Dazwischen schaute ich auch ob optional ein Bild Richtung Osten, also talauswärts, möglich wäre, aber die Strasse führt leider nicht weit genug bis zur alten abgebrochen Brücke. Ich hätte vielleicht doch die Drohne mitnehmen sollen, aber die schlummert noch im Rucksack in Bellinzona.

Die Seilbahn Intragna – Pila-Costa ist seit Jahreswechsel 2024/25 ausser Betrieb wegen „Sanierung“, wovon jedoch von aussen nichts erkennbar ist.

Noch einen Zug abwarten und dann begebe ich mich zur bei der Brücke gelegenen Bushaltestelle. 

Zur passenden Zeit kam auch ein Bus, aber dessen Aussenanzeigen waren inaktiv. Als ich den Fahrer fragen will fuhr er schon Los und da kommt auch schon ein Bus mit „Locarno“ in der Anzeige entgegen.

Der Fahrer hiekt nochmal und mit kurzem Sprint wurde dann doch der richtige und zunächst recht volle Bus erreicht. Warum ich an der falschen Haltestelle stand und m Bus nach Spruga landete?

Ich hatte den Fahrplan falsch gelesen und meinte die Postbusse nach Locarno würden wie der Zug links des Flusses verkehren, was aber wie ich merkte falsch war.

Trotz dichtem Strassenersatzverkehr wird Locarno fast pünktlich erreicht, der Anschlusszug ist am Prellbock gesteckt voll, wird aber zur Zugspitze hin kontinuierlich leerer.

Hi hi hi, der RE80 fällt aus. Ob da die Aura des Odenwaldbahn RE80 bis hierher wirkt?

Und so geht’s am Lago Maggiore entlang und das Ticino Tal hinauf wieder nach Bellinzona.

In der Aktstadt ist nun nach 18Uhr deutlich weniger los wie heute Nachmittag.

Die Abendsonne bescheint die Jugi und Burgmauer und vom Zimmer konnte nich kurz die Paralleleinfahrt der S-Bahnen aus Lugano und Locarno beobachten werden bevor es wieder zurück in die Altstadt zur Piazzaria Michele ging.

Nach gutem Essen dann noch ein paar Nachtaufnahmen bevor es ins Bett geht.

Dabei wurde ein wenig mit dem Fotografieren des altuell nur zu 50% sichtbaren Mond Experiment.

Es ist schon der Hammer was diese winzigen Fotosensoren mittlerweile leisten.

Zum Abschluss wieder der heutige Fahrplan.

Ab 08:04 Interlaken Ost – Gl. 4 (PE, Richtung: Luzern)
An 08:35 Meiringen – Gl. 1

Fussweg

Ab 08:50 Meiringen, Bahnhof (B 162, Richtung: Steingletscher, Susten)
An 09:41 Steingletscher, Susten

Umsteigen

Ab 10:00 Steingletscher, Susten (B 162, Richtung: Andermatt, Bahnhofplatz)
An 11:04 Andermatt, Bahnhofplatz – Kante 1

Umsteigen

Ab 11:30 Andermatt, Bahnhofplatz – Kante 1 (B 110, Richtung: Airolo, Stazione)
An 12:50 Airolo, Stazione

Fussweg

Ab 13:02 Airolo – Gl. 2 (IR 26, Richtung: Locarno)
An 14:00 Bellinzona – Gl. 3

Zimmerbezug in der Jugi

S 20
Nach Locarno
Ab 15:19 Bellinzona, Gleis 3
An 15:45 Locarno, Gleis 2

PE 72
Nach Domodossola
Ab 15:51 Locarno FART, Gleis 11/12
An 16:08 Intragna

Ab 17:15 Intragna, Ponte (B 324, Richtung: Locarno, Stazione)
An 17:39 Locarno, Stazione – Kante A

Fussweg

Ab 17:45 Locarno – Gl. 3 (S20, Richtung: Castione-Arbedo)
An 18:11 Bellinzona – Gl. 1

Morgen geht’s zur Zahnradbahn auf den Monte Generoso, eine der wenigen Bahnen in CH die ich noch nie befuhr.

Über den Gotthardpass

Der Gotthardpass stand schon länger auf meiner Liste zum Befahren per Rad.

Mit den Zug schon mehr- und zigfach drunter durch (oben und unten) und sogar schon in beiden ausgestiegen. Sowohl im Scheiteltunnel als auch im Basistunnel.

Aber obendrüber? Da verlässt mich mein Gedächtnis. Ich meine nein.

Der nächtliche Regen ist weggezogen und sogar etwas blauer Himmel lässt sich schon blicken.

Aber ich fahre erstmal in die falsche Richtung, da ich mir erstmal noch die Schlucht südlich von Rodi-Fiesso ansehen will.

Vor lauter tosenden Wasser hört man kaum den Zug und so gelingt gerade noch ein Notschuss eines nach Süden fahrenden Giruno.

Ab September wird es, mit dem Abschluss der Reparaturarbeiten im Gotthardbasistunnel, auf der Bergstrecke wieder viel ruhiger werden. Aktuell verkehren neben den regulären stündlichen Traverso Zügen nach Locarno der SOB je Richtung noch zwei Züge (Giruno, RABD500, Pendolino) und ab und an ein Güterzug über die Bergstrecke.

Wegen Bauarbeiten ist die Schlucht nicht per Rad auf der alten Strasse passierbar, dann halt etwas laufen.

Die Bilder geben nicht annähernd das Spektakel des tosenden Wassers im engen Felsbett dar.

Aber jetzt geht es bergauf, kurz darauf noch ein Giruno in nördlicher Richtung und ich hoffe das Jagdverbotsschild, zumindest scheint es die Übersetzung davon zu sein, bezieht sich nur auf Tiere und nicht auf Züge 🙈

Ein FS/TI Pebdolino ETR610 drängt sich dann auch noch ins Bild.

Und so wird alsbald Ambri-Piotta erreicht, zwei kleine Orte mit einem vergleichsweise riesigen Eishockeystadion.

Im Bahnhof warte ich dann erst mal ein paar Züge ab, so auch den RABD500, welcher als Neigezug hier vor der Eröffnung des GBT die Hauptlast im Fernverkehr trug. Dann eine Re4/4 mit dem Gotthard-Panorama-Express inkl Panoramawagen für die 1. Klasse und einer uralt Schlurre mit öffenbaren Febstern für die 2. Klasse. Von beiden wird augenscheinlich gut gebrauch gemacht.

Zum Abschluss kreuzt noch der SOB Traverso mit dem SBB Giruno.

Funfact, das auf der anderen Talseite liegende Ritom Kraftwerk besaß lange Jahre einen Gleisanschluss quer über die Autobahn so dass bei allfälligen Transporten nur die Leitplanken entfernt und natürlich die Autobahn gesperrt werden musste. Im Zuge der Sanierungen, Lärmschutuz und Ausbau der Autobahn wurden die Gleise aber nun aus der Autobahn entfernt. Ausserhalb liegen die Gleise noch.

Ich hatte erst die verwegene Idee per Standseilbahn (welch eigentich ein Schrägaufzug mit Antrieb in der Talstation ist) das Rad und mich (Velo kostet 10 CHF extra) hinauf fahren zu lassen, den Ritom Stausee zu besichtigen und dann wieder runter nach Airolo zu rollen. Der Gedanke den Bock aber in der Bergstation über die steilen Stufen nach oben zu wuchten, nee. Dann lieber irgendwann mit Wandern verknüpfen oder falls das Rad dabei ist dies ohne Gepäck zu machen.

Also geht’s ohne Standseilbahn weiter Richtung Airolo.

Und auch in der Engstelle südlich Airolo wieder ein Glückstreffer.

Ein in südlicher Richtung fahrender SBB Fernverkehrs Flirt2 trifft auf der Brücke auf einen SBB Giruno der Gegenrichtung.

Das Schild verlautbart dass der Gotthard und Nufenen offen sind. Gut, letzter ist heute nicht relevant und so geht’s durch Airolo zum Einstieg in die Gotthardrampe

Ich weiche hier etwas von der Veloroute 3 ab und erklimme die ersten hundert Höhenmeter auf einem gut fahrbaren Feldweg, fernab jedweden Verkehrs.

Derweil verschwindet kurz darauf ein SOB Traverso im Gotthardtunnel.

Jetzt trifft der Feldweg wieder auf die alte Gotthardstrasse, welche abschnittsweise „nur“ gepflastert ist. Bei Nässe und bergab könnte das „interessant“ werden.

Zwar ziehen im Süden dicke Wolken auf, aber zum Pass wollen diese wohl doch nicht.

Noch 9km bis kurz vor den Scheitelpunkt der Gotthardpassstrasse. Mal sehen was da oben an Akkukapazität noch übrig ist.

Aber zunächst geht es Kehrschleife für Schleife weiter hinauf. Der vier mal am Tag über den Gotthard fahrende Postbus nimmt auch bevorzugt die neue Gotthardstrasse.

Und jetzt biegt die alte Passstrasse „Tremola“ in ein Seitental ein und statt der zuvor langen geraden mit relativ weiten Kehren wird es jetzt geradezu „wild“ mir vielen kurz aufeinander folgenden engen Kehren, wie am Berg als auch dem Kartenausschnitt gut zu erkennen ist.

Und ab und an kommt, natürlich gerade hier am Gottard, immer wieder was vorbei was man jahrzehntelang nicht sehen sollte. Das mitlerweile inaktive TCS Notruftelefon gehört da aber nicht dazu.

Und Kehre für Kehre geht es ähnlich den Spaghetti zum Abendessen gestern Abend immer weiter hinauf.

Abgesehen von einigen Motorradfahren sind ältere Sportwagen und Velos die Hauptnutzer. Und dann noch ein echter Oldtimer. Der muss natürlich mit ins Bild. Ich mag mir die Kehren gar nicht ohne Servolenkung vorstellen…

Und dann kommt so langsam die Passhöhe bzw. Ospizio in Sicht.

Fast geschafft, mit 2091m liegt Ospizio noch kurz unter der Passhöhe, aber ein Zwischenstop bietet sich an.

Die Pferde der Postkutsche sind auch gerade im Wartungsmodus.

Eine Rast mit Bier aus Faido und Wurst (siehe Titelbild) wird eingelegt und ganz nebenbei, die Akku Restkapazität steht trotz intensiver Nutzung der Unterstützungsstufe 3 (100% dazu) noch bei 50%.

Das Festungsmuseum Sasso St. Gotthardo hat heute leider zu, aber zur Not kommt man ja auch mehrmals am Tag per Postbus hier hoch.

Nur noch ein paar hundert Meter weiter ist mit 2106m.ü.M die Passhöhe erreicht und von nunan ging’s bergab.

Kurz bevor die alte Passstrasse in die neue einmündet steht der Oldtimer am Rand und wird von seinem Fahrer gepflegt. Alte Autos brauchen eben mehr Pflege und dieser blitzt und blinkt sogar unter der Motorhaube.

Ab hier ist wieder mehr Individualverkehr mit dabei und so ist flottes Rollen angesagt, man will den Verkehr ja nicht mehr behindern wie unbedingt nötig. Aber ab und an hat es Seitenflächen um anzuhalten zum Fotografieren.

Das Gebäude mitten im Nirgendwo ist keine Kapelle oder ähnliches sondern ein Be- und Entlüftungsbauwerk des Gotthard Strassentunnels der hier genau unterhalb verläuft, bei Hospental steht noch so ein Ding.

Kurz vor Hospental ist einer der „Grand Tour of Switzerland“ Landmarken aufgestellt.

Ab hier geht’s nochmal auf einem Feldweg weiter zum Ort.

Auf der Radtour im Herbst 2017 hatte ich das in der Nähe von Hospental gelegene klassische Postkartenmotiv am Viadukt über die Furkareuss schon mal versucht, aber das Wetter war nicht so doll und auf der Sommerradtour 2019 war es zwar besser aber noch nicht so gut wie heute.

Daher fahre ich noch einen kleinen Abstecher Richtung Realp und erfreulicherweise kommen zwei lokbespannte Regionalzüge nach Andermatt vorbei, ersterer und der kürzere ist vermutlich eine Leerfahrt da nicht im Fahrplan zu finden und Verfrühung von 5 bis 10min ist auch bei der MGB eher nicht üblich. Und dann kommt auch noch der Glacier-Express Richtung Brig vorbei und keine Fotowolke in Sicht. Wunderbar.

Danach geht’s in „kürzester Fahrtzeit“ [tm] zurück nach Hospental.

Und rüber nach Andermatt, während sich ein MGB Triebwagenzug zum Oberalppass hinaufschraubt.

An der Teufelsbrücke nur ein kurzer Stopp da der Bereich schon auf der Sommerradtour2019 ausgiebig erkundet wurde und so wird flott hinabgerollt, natürlich nicht ohne geeignete Fotostops.

Kurz vor Göschenen finde ich dann noch eine Fotostelle an der dem Zug nach Andermatt aufgelauert werden kann.

Wie auch in Airolo befinden sich zum Bau der zweiten Strassenröhre für die Autobahn umfangreiche Anlagen im Aufbau. Unter anderem wird gerade über den ehemaligen Güter- und Autoverladegleisen eine umfangreiche Verladeanlage für Schüttgüter errichtet welche das Bahnhofsareal eindeutig dominiert.

Auf dem dritten Gleis der MGB auf dem Bahnhofsvorplatz wartet eine recht neue Diesellok mit Zahnradantrieb mit ihrem Bauzug auf den nächsten Einsatz. Das Gleis 2  (12) ist eher ungenutzt da in der Regel auf der Stecke in der Ausweichstelle gekreuzt wird.

Die Verlängerung der beiden Gleise „11“ und „12“ zum Güterschuppen ist gesperrt und das weiterführende Gleis über die Brücke der hier aufgestauten Göschenerreus zum SBB Verladekran ist mangels Bedarf schon lange abgebaut. Güterverkehr führt die MGB nurnoch als Punkt zu Punkt Verkehr zwischen Visp und dem autofreien Zermatt aus.

Und dann gehts gemütlich rollend auf der relativ schwach befahrenen Kantonsstrasse weiter talwärts. Vorbei an einem der vielen ehemaligen Militärdepots welches heute zur Lagerung von „spaltbaren Material“ dient.

Ein Blick auf die Reuss und wiedermal Dinge die man nicht sieht am Wegesrand bevor Wassen erreicht wird. Auf der Autobahn bildet sich gerade ein respektabler Stau in Richtung Göschenen.

Die 2016 genutzte Fotostelle zwischen den Bäumen mit dem Motiv der Wattinger Kurve am Tunnelportal ist so leider nicht mehr umsetzbar, die Bäume sind halt gewachsen und direkt am Portal gefällt mir das Gesamtbild nicht sonderlich.

Also zurück auf die linke Talseite und nach etwas Wartezeit wurden ein Traverso nach Norden und ein Giruno nach Süden erwischt.

Als ich oben am Bahnhof wieder ankam rauschte gerade eine Re4/4 mit einem kurzen Postzug aus dem Tunnel und nach kurzem Unsetzen über die Strasse konnte ich diesen dann nochmal unten im Tal erwischen.

Auch die Kirche von Wassen wurde, da schon 2016 bzw. 2019 erkundet, ignoriert und es geht weiter nach Gurtnellen.

Kurzer Baustellen Zwangshalt am SBB Kraftwerk von Wassen und dann wird der Bahnhof von Gurtnellen erreicht der sich durch das Fenster geblickt so präsentiert als sei das Stationspersonal nur gerade eben mal kurz weg.

Es wird plötzlich sehr windig und bei 2 bis 3% Gefälle muss ich trotzdem richtig reintreten um weiter flott vorwärts zu kommen.

Das Motiv mit der Brücke kurz vor dem Etappenziel in Intschi werde ich vsl morgen früh versuchen mit einem Zug umzusetzen.

Ankunft im Gasthof Schäfli und Begrüßung durch eine der beiden total entspannten Hauskatzen.

Uiii, Rohrverkabelung. Auch schon lange nicht mehr gesehen, aber in alten Fachwerk und Holzhäusern nicht unüblich.

Aber nun ist es Zeit zum Abendessen.  Brennessel-Kartoffelsuppe, klang interessant und schmeckte auch. Gebnau wie die Pouletbrust mit Haussauce.

Ab und an klingt es nach einer deutschen Bahnübergangsakustik, aber die stellt sich als „Klingelton“ zur Abfertigung der Seilbahn direkt neben dem Gastof Schäfli heraus.

Das Zimmer hat übrigens sogar eine eingeschränkte Fotomöglichkeit auf die Gotthardbahnstrecke oder halt zur blauen Stunde auf den Bus nach Göschenen.

Apropos blau? Welcher der drei erlebt wohl morgen nicht mehr? Es wurde die Volg Eigenmarke und das naturtrübe kann sogar sehr überzeugen.

Durch die beiden Abstecher wurden es am Ende mit 68km, somit gut 10km mehr wie geplant, wobei die Höhenmeter aufwärts mit 1400m nur 170m mehr wurden und 36% Restakku war am Ende auch noch da.

Insgesamt also dann doch eine entspannte Tour und auch, so meine Meinung, in Süd-Nord-Richtubg am besten zu befahren. Denn im Individualverkehr von Hospental die erste Hälfte oder gar Göschenen – Andernatt hochzuochsen stelle ich mir nicht angenehm vor.

Somit hier wie gewohnt der Link zur Tour bei Komoot zur heutigen 10. Etappe.

Morgen Mittag ist dann „Bergfest“ für die geplanten 21 Etappen.

Durch den Newsletter des Basel Tattoos habe ich mal neugieriger weise geschaut wie es von der Belegung her am Samstagabend aussieht.

Die mittel- und höherpreisigen Plätze sind fast alle ausgebucht aber im „Niedrigpreisbereich“ mit schlechteter Sicht hat es noch grosse freie Flächen.

Vielleicht müsste die Arena anders aufgebaut sein, aber geht vielleicht nicht da das auch wäre wie ein 30m breiter und 2m langer Bus weil jeder in der ersten Reihe sitzen will. 😉

Der Wetterbericht sieht für Samstagabend im Moment wenig gut aus, aber erstmal abwarten.