Von der Küstenstrassenbahn nach Brüssel

Heute geht’s rüber zu den Belgiern bzw. nach Flandern. Um kurz nach Acht ging es von der Bushaltestelle beim alten Hafen mit dem alle 10min verkehrenden Bus C2 nach Leffrinckoucke Fort des Dunes, dort wartete dann schon der alle 30min fahrende Bus 09 über die Grenze nach Adinkerke Gare was die „De Panne“ Endstation der Kusttram ist. Leider ist die Bahnstrecke zwischen Dunkerque und Adinkerke ungenutzt und teilweise führt der Radweg über das ehm. zweite Gleis.
Die Busse in Dunkerque und der nach Adinkerke sind übrigens alle gratis.

Aus dem Bus ist schlecht zu fotografieren, daher nur Bilder vom Start und dann von Adinkerke/De Panne.

Die zwischen De Panne, Oostende und Knokke verkehrende Kusttram hat ab 2019 48 neue Fahrzeuge vom spanischen Hersteller CAF erhalten, welche sukzessive die 48 von 1994 – 1996 stammenden Wagen der Serie 6000 ablösen werden. Wegen des starken Saisonverkehrs im Sommer mit 10min Takt und auf Teilstrecken noch öfter, zu dem in früheren Jahren im Sommer nicht genutzte Wagen aus Gent oder Antwerpen zur Kusttram zur Unterstützung verbracht wurden, werden vermutlich einige der Altwagen im Einsatz verbleiben.

Obwohl erst wenige Jahre alt erkennt man bereits jetzt den anstrengenden Betrieb auf der 67km langen Strecke an den Fahrzeugen. Die hintere Tür ist bei diesen dauerhaft abgesperrt da diese sehr oft ausserhalb der Bahnsteige liegt.

Und so geht es erstmal bis Sint-Idesbald und zu Fuss zurück nach dem eigentlichen an der Küste liegenden De Panne.

Meine Fresse wie kann man hier nur den Urlaub vorbringen? Fast die ganzen Orte an der Kusttram sind zugebaut mit mehrstöckigen Appartementhäusern, eines langweiliger wie das Andere. Aber Hauptsache nur 50m bis zum Strand.

Naja, ein paar Fotomotive sind dann doch drin.

Mann muss ja nicht unbedingt die Plattenbauten in den Fokus nehmen, dann lässt es sich hier aushalten.

Weiter geht’s per Kusttram nach Domein Raversijde, dem einzigen Abschnitt in dem die Bahn relativ frei in der Natur zwischen Wasser und Düne fährt.

Das einzige nervige oder eher spannende sind die Autos und LKW auf der parallel verlaufenden Strasse welche natürlich immer dann im Rudel auftauchen wenn gerade die Tram ins Motiv fährt.  🙈

Aber mit etwas Geduld und dem Aufsuchen eines „Feldherrenhügel“ auf der Düne klappt es dann doch für ein paar Motive.

Im Endabteil des CAF Triebwagens geht es dann durch die ganzen „schönen Badeorte“ bis Knokke.

Ganz ehrlich? Von den ganzen Orten hat mit die Hafenstadt Zeebrügge ausserhalb des Hafengebiets am besten gefallen da nicht mit Urlaubsappartementbunkern zugepflastert.

In Oostende und Zeebrügge gibt es übriges Umleitungstrecken für die Tram falls die reguläre Strecke wegen geöffneter Klappbrücke an den dortigen nördlichen Schleusentoren nicht befahrbar ist. Dann geht es halt über die Brücke südlich der Schleuse.

Knokke macht auch einen recht angenehmen Eindruck. Aber anstatt Stadtbummel geht es rüber zum NMBS wie sich die SNCB im flämischen Teil Belgiens nennt.

Der Zug nach Brüssel besteht aus einem Vectron und neun Doppelstockwagen.

Die Sitzanordnung ist in den Doppelstockwagen des IC schon interessant. Die Festerteiler sind gegenüber der anderen Seite um eine Reihe verschobenen angeordnet. Ansonsten unterscheidet sich die 1. Klasse nur durch mehr Sitzabstand da ein Fenster weniger vorhanden ist.

In Brüssel Midi/Ziud/Süd verlässt mich meine Reisebegleitung und Organisator der bisherigen Rundreise der letzten Tage (vielen herzlichen Dank hierzu auch) und beginnt sich Richtung Darmstadt durchzuschlagen was durch ausfallende ICE und Langsamfahrt mit „nur“ 220 auf der SFS Köln-Frankfurt den Fahrplan ins Wanken bringt wie mir per SMS mitgeteilt wird.

Ich fahre erstmal bis zur Endstation, dem Flughafen vom Brüssel durch, um dann von dort im selben Zug der nun aber als IC nach Oostende verkehrt, aber am Bahnsteig nur bis Kortrijk angezeigt wird, nach Brüssel Nord zurückzukehren.

Einchecken im Best Western beim Bahnhof und dann geht es Richtung Altstadt zum Sightseeing und suchen einer Essensgelegenheit.

Gefühlt sind 90% der Gastronomie reine Bierkneipen oder Fastfood. Aber bis zur eigentlichen „Fressgasse“ wäre es noch etwas weiter.

Aber hinter dem Rathaus findet sich eine brauchbare Restauration für typisch komisches Belgisches Bier und einen üppigen Topf Muscheln in Weisswein und Knoblauch gekocht.

Mal sehen ob ich morgen das Abteil für mich alleine habe 😂

Auf dem Rückweg zum Hotel komme ich wie vor ein paar Jahren auf der Heimreise von England wieder bei Sonnenuntergang an der Cathedral of St. Michael and St. Gudula vorbei. Deja vue.

Morgen geht es dann durch Belgien nach Liège und weiter nach Luxembourg, Metz und Strasbourg mit Ziel Mulhouse. Mal sehen ob das klappr…