Anreise zur Innotrans und Radtour

Der Plan für die vsl. letzte Mehrtagesradtour war nach Berlin mit dem Zug, die Innotrans besuchen und per Rad nach Hause.

Und so beginnt heute die Tour mit der Anreise.

Nachdem es vor ein paar Wochen angeblich eine Fahrplanänderung gab, inkl. Aufhebung der Zugbindung, aber der neue Fahrplan 1 zu 1 dem alten entsprach, ausser dass in Frankfurt Hbf keine Fahrradverladung möglich sei was aber wegen Umstieg in Darmstadt irrelevant war, hatte ich irgedwie ein schlechtes Gefühl und wollte auch den eigentlich brauchbaren 10min Unstieg in Darmstadt Hbf optimieren.

Da es in der Nacht aufgehört hatte zu Regnen entschloss ich mich statt einem Odenwaldexprss früher zu nehmen gleich per Rad nach Darmstadt zu fahren was auch sauber klappte.

Und oha, der Odenwaldexprss hat 5min Verspätung laut Auskunft, was aber auch schaffbar gewesen wäre. Ob er wirklich schon da war konnte ich nicht sehen da auf Gleis 6 bereits der ICE nach Nürnberg über Dortmund parkte.

Überpünktlich kommt der ICE774 aus Stuttgart auf Gleis 5 rein, schnell das Rad verstaut was diesmal wenigstens ohne „Hängeplatz“ oder versperrten Zuweg superbequem klappte.

Hinter Hanau dann ein Spaziergang vom Wagen 1 zum Wagen 10 zum Kaffeeholen.

Bei Niederaula kommt die Wolkendecke immer weiter runter.

Kurz vor und hinter Kassel regnet es zeitweise. Noch ist aber wenigstens der Zug pünktlich ubd hinter Hildesheim klart der Himmel ein wenig auf.

Die Elbe führt bei Stendal noch recht gut Wasser.

Irgendwo bei Rathenow steht der Zug aber, irgendwas steht im Weg und so sammelt der ICE774 bis Berlin gut 10 Minuten.

Vor dem Berliner Hauptbahnhof dann eine amüsante Ansage: „Nächster Halt Berlin Hbf. … Der ICE nach Warnemünde wartet. … Ein Tipp von mir. Der Anschluss fährt ab Gleis 2 im Tiefbahnhof. Nehmen Sie die Rolltreppen und nicht den Aufzug für ihren Anschlusszug. Die Aufzüge brauchen sehr lang, … zu lang“

Wo er recht hat, hat er recht 👍

Aber hier will ich ja noch nicht raus und mit +7 wird Berlin Ostbahnhof erreicht.

Ab hier könnte ich zwar auch die S-Bahn Richtung Rahnsdorf nehmen aber dann wäre ich viel zu früh in Woltersdorf.

Also geht es jetzt erstmal mit dem Rad weiter Richtung Oberbaumbrücke.

Und dann entlang der Schlesischen Strasse und Puschkin Allee parallel zur Spree zum Treptower Park.

Und nach einem Abstecher zur Spree bei der Abteibrücke vom Treptower Park rüber zum Plänterwald mit dem „Spreepark“ als einst einzigen Freizeitpark der DDR. Der „Lost Place“ wird derzeit saniert und umgestaltet.

Auch wen das Rad am Schild zur Fähre steht so blieb ich südlich der Spree und weiter gehts Richtung Schöneweide.

Über die Minna-Todenhagen-Brücke wird die Spree überquert und entlang diverser Hauptstraßen geht es weiter über Oberschöneweide in die Wuhlheide.

Leider hat es nur im Sommer unter der Woche Betrieb auf der Parkbahn, im September verkehrt diese nur am Wochenende.

So bleiben halt nur Anlagenfotos.

Über Köpenick geht’s dann weiter nach Friedrichshagen.

Hinter Friedrichshagen und dem alten Berliner Wasserwerk werde ich von einem Regenschauer überrascht.

Danach ein erster Blick auf den Müggelsee. Interessant wie viel Wald und Wasser es rund um Berlin gibt. Ein Grossteil der Tour verlief bisher im Wald und weniger durch Häusserschluchten.

Jetzt weg vom See und zur S-Bahn Station von Rahnsdorf wo sich die Endstation der Woltersdorfer Strassenbahn befindet. Warumder kleine Triebwagen seinen Halteplatz so relativ weit weg vom S-Bahn Eingang hat erschließt sich mir nicht, zumal das Hinweisschild am nahestmöglichen Platz steht.

In Richtung Woltersdorf geht es nun mit dem Rad auf dem parallel führenden Radweg durch den Wald. Die kleinen Gothawagen verkehren in der Hauptverkehrszeit ca. alle 10 Minuten und sind insbesondere in Lastrichtung sehr gut besezt.

Eine der zahlreichen Ausweichen liegt hier mitten im Wald. Eine technische Sicherung der eingleisigen Abschnitte ist nicht zu erkennen.

Nach etwas über 2 km und damit fast der Häfte der Gesamtlänge der Bahnstrecke wird Woltersdorf und damit auch Berlin verlassen und das Land Brandenburg erreicht.

Innerorts verläuft die eingleisige Strecke in Seitenlage der Strasse und kommt somit je nach Fahrtrichtung den Autos entgegen.

Im Betriebshof steht einer der dieses Jahr abgelieferten Modertrans Moderus Gamma. Zwei weitere stehen in der Halle, der vierte ist noch in Ablieferung. Die nur 15m Langen und 100% Niederflurigen Fahrzeuge werden somit in nächster Zeit die rustikalen aber top gepflegten Gothawagen ablösen.

Kurz nach dem Betriebshof fängt es stärker an zu regnen, aber das Etappenziel ist nicht mehr weit.

An der Schleuse geht’s über die Klappbrücke zum Hotel.

Einchecken im Hotel Kranichsberg und später gehts zum Abendessen im Hotel. Soljanka und eine Bulette mit Ei sowie ein „alter Schwede“ munden sehr gut.

Danach noch ein Spaziergang zur Schleuse und ein paar Nachtaufnahmen von dieser und der Tram gemacht.

Auf dem Rückweg noch entdeckt dass es nebenan ein Brauhaus hat, was aber gerade zu macht. Na dann nicht ubd später mal.

Wie üblich zum Schluss noch der Link zu Komoot von der Etappe nach Woltersdorf.

Die Aufzeichnung nach Darmstadt unterschlage ich mal. 😉

Auf der Kannonenbahn durchs Eichsfeld

Die DB Navigator verkündet seit 8 Uhr einem PU beim ICE1670. Dabei ist dieser noch nicht einmal in Heidelberg abgefahren.

Ist die DB Glaskugel ggf. kaputt? 😉

Pünktlich ging es um 9:49 mit dem „Odenwaldexpress“ nach Frankfurt und von dort mit dem ICE1670 nach Kassel.

Naja, nur noch drei statt zuvor als IC Linie 12 Fahrradstellplätze sind zwar mehr sls nichts, aber hier besteht noch Nachbesserungsbedarf. Von Gießen bis Kassel war der Zug daher ausgebucht.

Trotz des sich vehement haltenden „Notarzteinsatz“ wird KS-Wilhelmshöhe pünktlich erreicht. Zuvor gab es aber erst mal BordBistro Kaffee.

Bahnsteiggleich wurde in den RE2 nach Erfurt erreicht. Dieser besteht aus lediglich einem einzelnen Desiro. Durch die sehr unglückliche Anordnung des Fahrscheinautomaten im Mehrzweckbereich geht viel Platz für Rollstühle, Kinderwagen und Fahrräder verloren. Trotzdem geht alles hinein und in Hannoversch Münden wird der Zug schon relativ leer. Erst in Thüringen füllt er sich wieder. Und mit wenigen Minuten Verspätung ist Leinefelde erreicht.

Somit ist ab jetzt Radfahren angesagt.

Durch Leinefelde geht es erst einmal nach Beuren und stramm bergauf zur Burg Scharfenstein. Das Verkehrsschild verkündet zwar über 600m Steigungen bis 17% aber es geht eher mit 11 bis 13% bergauf. Erinnerungen an den Pragelpass kommen auf. 🤣

Beim Anstieg hat es bereits schöne Ausblicke ins Land und kurz darauf ist die Burg Scharfenstein mit der „Whiskeywelt“ erreicht. Der Whiskey muss zurückstecken. Denn es gilt noch ein paar Kilometer zu fahren. So bleibt nur Sightseeing.

Und dann geht es nach der Runde durch die Burg schon wieder etwas bergab und bald wieder berauf.

Was hier auffällt ist die eher an Bayern erinnernde hohe Anzahl von Bildstöcken und Wegekreuze.

Aber auch ohne höheren Beistand ist hier gut Radfahren möglich.

In Kefferhausen mache ich noch schnell einen Abstecher zur Unstrutquelle welche mit 4 Liter in der Minute „üppig sprudelt“

Kurz vor Dingelstädt wird das Viadukt der Kannonenbahn unterquert und noch eine Schleife durch das hübsche Ort Dingelstädt gedreht. Die Wassermenge der Unstrut hat hier schon erheblich zugenommen.

Am ehm. Bahnhof beginnt der Kannonenbahnradweg, der aber im Bahnhofsbereich zwar ausgeschildert aber noch nicht fertiggestellt ist.

Neben einer Köf und einer typischen DDR Werkslok findet sich hier auch ein Schweizer Tm welcher laut Revisionsraster vermutlich von der Oensingen-Balsthal-Bahn stammt.

Die Fahrzeuge dürften zur Draisinenbahn gehören, die Köf sieht renoviert aus.

Ab dem Bahnübergang teilt sich die eingleisige Draisinenstrecke auf der ehm. zweigleisig errichteten Kannonenbahn die Trasse mit dem Radweg. Östlich vom Empfangsgebäude in Dingelstädt ist die Strecke unterbrochen und teils abgebaut.

Beim ehm. Empfangsgebäude von Kefferhausen begegnet mir dann die „Draisine XXL“ auf dem Weg nach Dingelstädt.

Ob man beim Seitenwechsel nicht ggf. ein Zs6 (Gleiswechselanzeiger) angezeigt bekommen müsste?

Der Radweg und die Strecke wechseln bis Küllstedr mehrfach ihre Seite. Vermutlich wurde immer die Seite betrieben auf der die Gleise noch am besten sind. Wenn man sich jedoch den Oberbau en Detail ansieht wundert es stellenweise dass dieser selbst die „Draisine XXL“ aushält. Von der Köf oder richtigen Bahnfahrzeugen nicht zu reden.

2017 wurde aber sogar eine neue grossprofilige Durchführung unter der Strasse erstellt.

Bald ist Küllstedt erreicht. Hier enden in der Regel die Draisinenfahrten aus Lengenfeld. Fahrten nach Dingelstädt werden auf der Website der „Erlebnisdraisine“ als Sonderfahrten geführt.

In Küllstedt wird der Bahnradweg verlassen und es geht nun stets bergab (*örks* das muss ich morgen wieder hich fahren), vorbei an einem Raupenzraktor beim Eggen und durch das Kloster Anrode nach Bickenriede.

Und dann ist schon das Landhotel „Berggaststätte“ in Bickenriede erreicht.

Viel ist nicht los, aber die Eichsfelder Soljanka und das Schnitzel „Würzfleisch“ mit Bratkartoffeln und hinterher was Süßes schmeckt sehr gut. Und neben Fernsehbier gibt es auch was lokales zu trinken.

Und hier die kleine Etappe auf Komoot.


2019-09-06 Fr Etappe 1 Leinefelde-Bickenriede