Sommerliche Feldbahn und „Retard“

Die Sonne meint es gut, aber noch sind die Temperaturen erträglich.

Kurz nach 9 gehts ertstmal mit dem TER Richtung Castres mit Ausstieg nach gut einer halben Stunde in Les Cauquillous, irgendwo im Nirgedwo.

Jetzt ist erstmal 5km Fussweg nach Saint Lieux-lès-Lavaur angesagt.

Die Sonne meint es mittlerweile gut aber der frische Wind kompensiert das ganz gut.

Das Ortschild kam bereits nach gut 2km Fussweg und dann ziiiieht sich das Dorf wie Kaugummi.

Aber das Ziel wurde erreicht und das Umfeld des Bahnhofs erkundet.

Die kleine Touristenbahn verkehrt auf nicht ganz 3km eines ehemals recht verzweigten Netz von Schmalspur- und Überlandstrassenbahnen in der Region rund um den Fluss Tarn mit 600mm Spurweite.

Dem Teilabschnitt auf dem nun das Bähnchen fährt war kein langes Leben vergönnt. Er ging zwischen La Ramière und Saint-Sulpice (Tarn) 1925 in und bereits 1931 wieder ausser Betrieb.

Seit 1975 befährt die Chemin de fer touristique du Tarn (CFTT) wieder einen kurzen Abschnitt zwischen Saint-Lieux-lès-Lavaur und dem botanischen Garten bei Les Martels. Der botanische Garten ist derzeit aber nicht individuell besuchbar.

Der Zug soll laut Website der CFTT um 10:45 starten ubd um halb 11 herum wurde er dann aus dem recht großzügigen Depot bereitgestellt.

Noch ein Foto wie der Zug vom Depot zum Bahnhof durch die Strasse geschoben wird und dann ab zum Bahnhof.

Gezogen wird der Zug von einer Schöma.  Original Fahrmaterial existiert fahrend keines mehr bzw. steht im Museum neben dem Depot.

Der Zug wird abgeläutet, abgepfiffen und das Signal geht sogar auf Fahrt bevor es im gemütlichen Tempo durch die Strasse und dann in Seitenlage Richtung der Brücke über den Fluss Tarn welche erst seit dem 8. Juni diesen Jahres nach der Sanierung wieder befahrbar ist.

Mitten im Wald, schön schattig und mit leichtem Wind gibt es einen Zwischenstop bei dem einiges aus der Historie der Bahn erzählt wird, ich aber nur 10% davon verstehe, aber nun weis man nach was man Googeln sollte. 😉

Am botanischen Garten ist kein Ausstieg vorgesehen und nur die Lok setzt um ubd es geht gleich wieder zurück.

Und so wird nach etwas über einer Stunde wieder der Ausgangsbahnhof erreicht.

Das Personal macht erstmal Mittagspause und zwei Strassen weiter, wesentlich viel mehr hat das Dorf eh nicht, beim Dorfladen (in Google Maps als Bäckerei betitelt) Getränke aufgenommen und ein Eis gegönnt.

Der nächste Zug fährt um 14 Uhr. Genügend Zeit das Umfeld um die Bürgermeisterei mit angehängter Kirche sowie das bebachbarte ehem. Waschhaus zu erkunden, oder halt einfach nur den Grillen beim Zirpen zuzuhören.

Das ursprünglich angedachte Fotomotiv der Brücke per Drohne zu realisieren wurd verworfen da es einerseits immer heisser wird und bei wenigen Minuten späterer Abfahrt der Bahn der Rückweg zum Bahnhof recht flott gehen müsste.

Daher nochmal das Motiv mit der Strassendurchfahrt und ein Blick auf die Damplok die im Schuppen des Museumsbahnhof steht, bevor es zum „SNCF Bahnhof“ zurück geht.

Das Signal steht noch auf Fahrt, also ab auf den Fekdweg zur grossen Bahn. Die Sonne knallt nun richtig, aber es hat zum Glück weiterhin etwas Wind.

Leicht verschwitzt wird der Haltepunkt in Les Cauquillous erreicht und pünktlich kommt auch der TER nach Toulouse.

Hier der Link zu Komoot von der Wanderung und noch mehr Fotos von der „Feldbahn“.

Der war pünktlich, was man vom Intercité von Bordeaux nach Marseille, eine Linie auf der die die ehemalige Zuggattung Teoz umgebauten Corail Wagen verkehren, nicht sagen kann.

Dieser ist mit +55 in der Abfahrt in Toulouse angekündigt. Da es bei einer Planankunft um 20:41 Uhr sportlich wird mit 1h Verspätung dann noch runter zur Altstadt bzw. Hafen zu laufen um in der „Fressgasse“ noch etwas zu Essen zu bekommen fällt die Entscheidung für eine gar nicht mal so schlechte Pizza in der Bahnhofsgastronomie.

Um danach noch diverses Alt- und Neumaterial im Bahnhof anzusehen.

Mit „nurnoch“ +50 ging es dann in Toulouse ab, die Klimaanlage im ex. Teoz Wagen kämpft, wie bereits gestern im TGV, eher erfolglos mit der guten Belegung im Inneren und der Hitze draussen.

So war zumindest der Status bei der Abfahrt.

In Carcassonne läufte es nicht so flüssig und vor der Einfahrt von Narbonne wird erstmal ausgiebig geparkt und TGV und Güterzügen den Vorrang gelassen.

Dem Mittelmeer entlang, was abschnittsweise auch in der Ferne grüsst, gehts nun nach Westen.

Diverse Fahrgäste haben nun ihren letzten Anschluss des Tages nach Lyon verloren. Was fpr ein Glück ist der nächste Umstieg nurnoch ins Hotel.

In Nimes fährt nebenann der 20min verspätete AVE von Barcelona nach Marseille ein.

Die Nacht bricht herein und der Mond strahlt über den Étang de Berre herüber und es wurd dann kurz vor 22 Uhr endlich Marseille erreicht.

Nicht wenigen Fahrgästen steht nun noch eine dreistündige Fahrt mit einem Ersatzbus nach Nizza bevor.

Als die Fahrplanauskunft um 21:50 noch über 5km vor Marseille-St-Charles die Ankunft von 22:02 auf in 1min verkündete war wieder klar was Prognosen taugen. Schlicht nichts.

Ankunft war dann real um 21:58 Uhr, es wäre sinnvoller gewesen diese auf 22:02 zu lasen. Zumal ohnehin nurnoch ganze 3 Züge bis Mitternacht den „Hauptbahnhof “ verlassen. Dann ist Ruhe…

Na, dann wäre mal zu hoffen dass es morgen über Nizza, Ventmiglia und Genua nach Turin besser läuft.

Rüber ins Land der Zyklopentram

… oder „Tour de Retard“ da letzlich gut 2h Verspätung zusammengekommen sind.

Um kurz vor halb 9 ging es mit dem aus Corail Wagen bestehenden TER zurück nach Marseille. In Frankreich wird mittlerweile im Nahverkehr nur noch die 2. Klasse angeboten (und trotzdem 1. Klasse Fahrscheine verkauft) aber in den Zügen finden sich noch oft 1. Klasse Wagen wie hier ein A⁵B⁵u der beide Klassen führt ubd dazu über eine 1a funktierende Klimaanlage verfügt.

Am Nachbarbahnsteig kommt derweil ein Doppeltraktion TER Doppelstocktriebwagen in der Lackierung von Monaco herein.

Durch die interessante aber wegen der nicht sonderlich gut gereinigten Fenster schlecht fotografierbaren Küstenregion und das Hinterland ist dann nach 2,5h Marseille pünktlich erreicht.

Die nun als reservierungspflichtiger IC verkehrende ehm. Teoz Garnitur hat im reservierten Wagen 2 die Klimaanlage etwas zu kämpfen, aber im benachbarten Wagen geht diese gar nicht. Letzteres wäre nicht so toll bei einer Fahrtzeit von knapp über 6h, so aber war es auszuhalten bei geschätzten 26 – 28°C im Wagen.

Marseille wurde wegen Problemen an der Strecke bei Toulouse (??? da fährt der Zug erst hin) mit +20 verlassen und bis Nimes hat der Zug schon +60 eingesammelt und baut diese weiter auf.

Die Landschaft ist eher Ereignislos.

Im letzten Bahnhof vor Bordeaux-St. Jean in Bordeaux-Bègles bleibt der Zug länger stehen und nach einiger Zeit wird verkündet dass es vsl. erst 19:50 weitergeht da der Bahnhof Bordeaux-St. Jean gesperrt sei. Tolle Wurst, denn normalerweise hätte der Zug schon um 17:30 dort sein sollen.

Den Fahrgästen wird gegen 19:15 gestattet aus den ersten vier Wagen des Zuges, da nur dort der Bahnsteig vorhanden ist, auszusteigen. Eine gute Option, liegt doch die Haltestelle der Tram Linie C in unmittelbarer Nähe und da die Linie C verlängert wurde wird gleich ein 24h Ticket gezogen und zur neuen Endhaltestelle Villenave-Pyrénees gefahren, was auch in der Gegenrichtung des „Ansturms“ aus dem Zug zum Hauptbahnhof liegt.

Die neue Endhaltestelle liegt unspektakulär neben einem grossen Parkhaus, aber der Weiterbau scheint auch angedacht zu sein.

Egal, nach wenigen Minuten geht’s wieder zurück und über die grosse Brücke zum „Hauptbahnhof“ Bordeaux-St. Jean.

Achja, der Zug kam nicht erst um 20 Uhr an sondern fuhr kurz vor halb 8 weiter so dass er Bordeaux-St. Jean um 19:30 erreichte.

Das Ibis Maskottchen scheint über seine Maske nicht begeistert zu sein, muss aber eh nur so herumsitzen. 🤣

Abendessen in einem der Gaststätten am Bahnhof und zum Schreiben des Berichts ein Bier was so schmeckt wie das Logo. Irgendwie „wie sau“ das komische rote Kirschbierzeugs… örks.

Aber dafür laufen die Supercops im TV. Wer braucht schon deutsche synchro bei den beiden 🤣

So, morgen gehts an die neue Tram Linie D und an die Atlantikküste um etwas im Wasser zu planschen.

Weiter nach Nizza

Und schon ist wieder Abschied von Avignon angesagt.

Im Gegensatz zu gestern war die Fahrt nach Marseille entspannt. Eine neutral lackierte Lok bog mit ihrem langen Zug als TER um die Ecke. Na dann war der einzige Wermutstropfen nur die mehr schlecht ans recht arbeitende Klimaanlage aber es war gut auszuhalten im pseudo Abteilwagen.

Die Landschaft ist hier zunächst eher unspektakulär, da ist selbst eine Papierfabrik ein Highlight. 😁

Nach Miramas kommt dann noch der Étang de Berre und bald darauf ist Marseille St. Charles erreicht.

Bei knapp 1h Übergang war der Anschluss eher entspannt. Zeit genug sich bis zur Abfahrt diversen anzusehen.

So leer wie hier kurz nach der Bereitstellung ca. 30min vor der Abfahrt blieb der Zug leider nicht. Ganz im Gegenteil. Nach der Ankunft einer Ouigo TGV Doppeleinheit wurde es über voll und erst etwas entspannter (knapp über 100% Belegung) nachdem das Zugpersonal Fahrgäste nach Toulon auf einen anderen TER verwies.

Merke, wenn damit zu rechnen ist dass der Zug voll wird, nie den Vierer besetzen. Denn die Beinfreiheit ist unterirdisch aber die Sitze der Corail Wagen sind in ihrer x-ten überarbeiteten Version immernoch herrlich bequem.

Wegen der starken Belegung und vmtl. Abschlussaufnahme wird Marseille mit +15 verlassen und dabei ein Wettrennen mit einem AGC, der über die Küstenstrecke nach Miramas fährt, gefahren.

Flott an der gut ausgelasten Autobahn entlang und den Autos in der Kolonne vorbei und schon ist Nizza bei „angenehmen“ 31°C erreicht ubd und das wiederum pünktlich. Der Fahrplan scheint einiges an Reserven zu beinhalten.

Die Corona Wegemarkierung im Ibis beim Bahnhof ist vermutlich eher humorvoll als ernst zu nehmen.

Hmm, irgendwo stand dass man auf der Linie T1 die Fahrzeuge auf 7 Teiler verlängert hätte. Das was bei der Haltestelle Thiers vorbei kam sah eher nach Verkürzung aus. Ist aber auch keine Tram 🤣

Und so geht es erst mal mit der T1 nur eine Station weiter nach „Jean Médecin“ um auf die hier im Tunnel verlaufende T2 in Richtung „Port Lympia“ zu wechseln. Dieser Abschnitt der T2 wurde im Dezember 2019 in Betrieb genommen. Die westlichen Aussenstrecken der T2 und T3 wurden im Juni 2018 in Betrieb genommen.

Kurz vor der Endhaltestelle am Hafen von Nizza verlässt die Tram den Tunnel welcher im Falle eines Hochwasser mit einem massiven Stahltor abgeriegelt werden kann.

Und nein, keiner hat die Oberleitung geklaut. Die Linie T2 verfügt nur im Tunnel über Oberleitung, auf ddn Aussenstrecken fahren die Fahrzeuge auf Akkubetrieb die wiederum an den Haltestellen oder teilweise auch bei einem Stopp an Ampeln via Unterflurkontakten geladen werden.

Mehr zur Tram in Nizza gibt’s bei Wikipedia.

Neben der Strassenbahn parken diverse „kleine“ Jachten im Hafenbecken und eine Göttin von Citroën kommt auch vorbei.

Danach geht es zur einen der beiden Endhaltestellen der T2 im Westen „CADAM“ wo sich auch der Betriebshof der T2 / T3 befindet. Eine Verbindung zur T1 besteht übrigens nicht. „CADAM“ ist aber eher unfotogen und daher zurück zum Abzweig bei der Haltestelle Digue des Français.

Aber bevor es mit der T3 zur derzeitigen Endhaltestelle Saint-Isidore geht wird noch ein wenig Kunst am Bau abgelichtet.

Immer wieder interessant ist die „automatische“ Gleissperre am Streckenende die sich beim Befahren selbst aktiviert. Die T3 fährt hinunter zum Flughafen und endet am Terminal 2.

Von dort geht’s wieder zurück zum Abzweig / Gleisdreieck „Grand Arénas“ wo sich die Linie T2 verzweigt.

Lust auf Eis? Leider ist der Geschmack eher metallisch.

Noch ein Schlenker ans Meer und dann wieder Richtung Innenstadt und hoch zum ehm. Bahnhof der CP nach Dinge der nach umfangreicher Sanierung nun ein Eventzentrum und jede Menge Gastronomie enthält.

Wieder mal Pizza, aber eine sehr gute, mit lokalen undtm trinkbaren „Craft Beer“.

Und nun ab ins Bett. Morgen geht’s nach Bordeaux.

Avignon – Carpentras – Marseille

Von Sorgues Chateauneuf ging es zunächst auf die reaktivierte Strecke nach Carpentras. In den Stationen hat man geklotzt und nicht gekleckert. Warum der Bf. Monteux bei zwei Gleisen einen aussen und einen Mittelbahnsteig hat muss man nicht verstehen. In Carpentras jat man viel mit rohem Stahl verziert, bis jin zu Bordsteinen in den Bushaltebuchten am Bahnhof aus rostigen Stahl. Anfahrkanten am P&R Parkplatz wurden aus alten Schienen erstellt.    Gespart hat man eher an der Sicherungstechnik. So besteht z. B. in Monteux Richtungsbetrieb ohne Einfahrsignale mit ewigen Geschleiche.

Von Avignon nach Tarrascon ging es in der 128. Lack- und Innenvariation der Corailwagen.

Das Wetter ist aber nun 1a, wobei mich die nur 24°C in Marseille etwas erstaunten. Beim Umsteigen in Tarascon war es wesentlich wärmer.

In Marseille wurde zunächst die neue Line 3 der Tram begutachtet.
Das interessante Aussen- und Innendesign der Flexity Outlook Tram von Bombardier erstaunt immer wieder

Weiter dann zum Hafen mit der unter Meeresniveau liegenden Metrostation. Dort muss man erst 3 Stufen hoch gehen bevor man mit der Rolltreppe runter fährt.

Nach dem Abendessen,  mit einem enotm tränig langsamen Kellner, begeistere die nächtliche Stadt und Hafen abermals.

Aber auch tagsüber ist es ganz nett.
Nur sieht man dann den Dreck in den Ecken und Strassen eher.

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