Rüber ins Land der Zyklopentram

… oder „Tour de Retard“ da letzlich gut 2h Verspätung zusammengekommen sind.

Um kurz vor halb 9 ging es mit dem aus Corail Wagen bestehenden TER zurück nach Marseille. In Frankreich wird mittlerweile im Nahverkehr nur noch die 2. Klasse angeboten (und trotzdem 1. Klasse Fahrscheine verkauft) aber in den Zügen finden sich noch oft 1. Klasse Wagen wie hier ein A⁵B⁵u der beide Klassen führt ubd dazu über eine 1a funktierende Klimaanlage verfügt.

Am Nachbarbahnsteig kommt derweil ein Doppeltraktion TER Doppelstocktriebwagen in der Lackierung von Monaco herein.

Durch die interessante aber wegen der nicht sonderlich gut gereinigten Fenster schlecht fotografierbaren Küstenregion und das Hinterland ist dann nach 2,5h Marseille pünktlich erreicht.

Die nun als reservierungspflichtiger IC verkehrende ehm. Teoz Garnitur hat im reservierten Wagen 2 die Klimaanlage etwas zu kämpfen, aber im benachbarten Wagen geht diese gar nicht. Letzteres wäre nicht so toll bei einer Fahrtzeit von knapp über 6h, so aber war es auszuhalten bei geschätzten 26 – 28°C im Wagen.

Marseille wurde wegen Problemen an der Strecke bei Toulouse (??? da fährt der Zug erst hin) mit +20 verlassen und bis Nimes hat der Zug schon +60 eingesammelt und baut diese weiter auf.

Die Landschaft ist eher Ereignislos.

Im letzten Bahnhof vor Bordeaux-St. Jean in Bordeaux-Bègles bleibt der Zug länger stehen und nach einiger Zeit wird verkündet dass es vsl. erst 19:50 weitergeht da der Bahnhof Bordeaux-St. Jean gesperrt sei. Tolle Wurst, denn normalerweise hätte der Zug schon um 17:30 dort sein sollen.

Den Fahrgästen wird gegen 19:15 gestattet aus den ersten vier Wagen des Zuges, da nur dort der Bahnsteig vorhanden ist, auszusteigen. Eine gute Option, liegt doch die Haltestelle der Tram Linie C in unmittelbarer Nähe und da die Linie C verlängert wurde wird gleich ein 24h Ticket gezogen und zur neuen Endhaltestelle Villenave-Pyrénees gefahren, was auch in der Gegenrichtung des „Ansturms“ aus dem Zug zum Hauptbahnhof liegt.

Die neue Endhaltestelle liegt unspektakulär neben einem grossen Parkhaus, aber der Weiterbau scheint auch angedacht zu sein.

Egal, nach wenigen Minuten geht’s wieder zurück und über die grosse Brücke zum „Hauptbahnhof“ Bordeaux-St. Jean.

Achja, der Zug kam nicht erst um 20 Uhr an sondern fuhr kurz vor halb 8 weiter so dass er Bordeaux-St. Jean um 19:30 erreichte.

Das Ibis Maskottchen scheint über seine Maske nicht begeistert zu sein, muss aber eh nur so herumsitzen. 🤣

Abendessen in einem der Gaststätten am Bahnhof und zum Schreiben des Berichts ein Bier was so schmeckt wie das Logo. Irgendwie „wie sau“ das komische rote Kirschbierzeugs… örks.

Aber dafür laufen die Supercops im TV. Wer braucht schon deutsche synchro bei den beiden 🤣

So, morgen gehts an die neue Tram Linie D und an die Atlantikküste um etwas im Wasser zu planschen.

Weiter nach Nizza

Und schon ist wieder Abschied von Avignon angesagt.

Im Gegensatz zu gestern war die Fahrt nach Marseille entspannt. Eine neutral lackierte Lok bog mit ihrem langen Zug als TER um die Ecke. Na dann war der einzige Wermutstropfen nur die mehr schlecht ans recht arbeitende Klimaanlage aber es war gut auszuhalten im pseudo Abteilwagen.

Die Landschaft ist hier zunächst eher unspektakulär, da ist selbst eine Papierfabrik ein Highlight. 😁

Nach Miramas kommt dann noch der Étang de Berre und bald darauf ist Marseille St. Charles erreicht.

Bei knapp 1h Übergang war der Anschluss eher entspannt. Zeit genug sich bis zur Abfahrt diversen anzusehen.

So leer wie hier kurz nach der Bereitstellung ca. 30min vor der Abfahrt blieb der Zug leider nicht. Ganz im Gegenteil. Nach der Ankunft einer Ouigo TGV Doppeleinheit wurde es über voll und erst etwas entspannter (knapp über 100% Belegung) nachdem das Zugpersonal Fahrgäste nach Toulon auf einen anderen TER verwies.

Merke, wenn damit zu rechnen ist dass der Zug voll wird, nie den Vierer besetzen. Denn die Beinfreiheit ist unterirdisch aber die Sitze der Corail Wagen sind in ihrer x-ten überarbeiteten Version immernoch herrlich bequem.

Wegen der starken Belegung und vmtl. Abschlussaufnahme wird Marseille mit +15 verlassen und dabei ein Wettrennen mit einem AGC, der über die Küstenstrecke nach Miramas fährt, gefahren.

Flott an der gut ausgelasten Autobahn entlang und den Autos in der Kolonne vorbei und schon ist Nizza bei „angenehmen“ 31°C erreicht ubd und das wiederum pünktlich. Der Fahrplan scheint einiges an Reserven zu beinhalten.

Die Corona Wegemarkierung im Ibis beim Bahnhof ist vermutlich eher humorvoll als ernst zu nehmen.

Hmm, irgendwo stand dass man auf der Linie T1 die Fahrzeuge auf 7 Teiler verlängert hätte. Das was bei der Haltestelle Thiers vorbei kam sah eher nach Verkürzung aus. Ist aber auch keine Tram 🤣

Und so geht es erst mal mit der T1 nur eine Station weiter nach „Jean Médecin“ um auf die hier im Tunnel verlaufende T2 in Richtung „Port Lympia“ zu wechseln. Dieser Abschnitt der T2 wurde im Dezember 2019 in Betrieb genommen. Die westlichen Aussenstrecken der T2 und T3 wurden im Juni 2018 in Betrieb genommen.

Kurz vor der Endhaltestelle am Hafen von Nizza verlässt die Tram den Tunnel welcher im Falle eines Hochwasser mit einem massiven Stahltor abgeriegelt werden kann.

Und nein, keiner hat die Oberleitung geklaut. Die Linie T2 verfügt nur im Tunnel über Oberleitung, auf ddn Aussenstrecken fahren die Fahrzeuge auf Akkubetrieb die wiederum an den Haltestellen oder teilweise auch bei einem Stopp an Ampeln via Unterflurkontakten geladen werden.

Mehr zur Tram in Nizza gibt’s bei Wikipedia.

Neben der Strassenbahn parken diverse „kleine“ Jachten im Hafenbecken und eine Göttin von Citroën kommt auch vorbei.

Danach geht es zur einen der beiden Endhaltestellen der T2 im Westen „CADAM“ wo sich auch der Betriebshof der T2 / T3 befindet. Eine Verbindung zur T1 besteht übrigens nicht. „CADAM“ ist aber eher unfotogen und daher zurück zum Abzweig bei der Haltestelle Digue des Français.

Aber bevor es mit der T3 zur derzeitigen Endhaltestelle Saint-Isidore geht wird noch ein wenig Kunst am Bau abgelichtet.

Immer wieder interessant ist die „automatische“ Gleissperre am Streckenende die sich beim Befahren selbst aktiviert. Die T3 fährt hinunter zum Flughafen und endet am Terminal 2.

Von dort geht’s wieder zurück zum Abzweig / Gleisdreieck „Grand Arénas“ wo sich die Linie T2 verzweigt.

Lust auf Eis? Leider ist der Geschmack eher metallisch.

Noch ein Schlenker ans Meer und dann wieder Richtung Innenstadt und hoch zum ehm. Bahnhof der CP nach Dinge der nach umfangreicher Sanierung nun ein Eventzentrum und jede Menge Gastronomie enthält.

Wieder mal Pizza, aber eine sehr gute, mit lokalen undtm trinkbaren „Craft Beer“.

Und nun ab ins Bett. Morgen geht’s nach Bordeaux.