Dreiländertag, hinab und hinauf

Das Hotel bietet Frühstück ab 6:30 an, aber neee das ist mir doch zu früh 😎

Die Trasse liegt im Schatten und es wird hier auf über 900m über Nacht noch relativ kühl.

Aber für Wärme hat es Kaffee und um viertel vor Neun geht es los.

Wie gestern schon angemerkt folgt der Radweg erkennbar in Teilabschnitten der ehemaligen Schmalspurbahn von Schruns nach Partenen was an kleineren Dämmen und Einschnitten erkennbar ist, ab und an folgt der Weg aber auch neben der Strasse oder verläuft auf der alten trassierung der Strasse wobei diese vermutlich nach der Einstellung die Trasse einvernamt hatten.

Im Schatten ist es immernoch kühl, aber eine Jacke braucht es definitiv nicht.

Die Ausschilderung des Radweg 1 „Ill – Rhein“ ist brauchbar aber wenig auffällig und schon bald ist Schruns, der betriebliche Mittelpunkt der Montafoner Bahn, erreicht.

Seit Dezember 2020 hat die ÖBB alle Fahrten auf der knapp 13km langen Strecke nach Bludenz übernommen, die MBS betreibt seitden keinen Schienenpersonenverkehr mehr sondern nur noch die Infrastruktur. Das Depotebäude erscheint daher nun etwas überdimensioniert, die in den 90er Jahren beschafften schweizer NPZ bzw. die Anfang 2000 bei Stadler beschafften einteiligen Triebwagen die bis 2020 mit den ÖBB Talent der Linie Lindau- Schruns gemeinsam fuhren und dabei zum Laufleistungsausgleich durch Lichtenstein nach Buchs in der Schweiz kamen, stehen daher zum Verkauf.

Auch der am Ortsrand von Schruns bzw. besser gesagt in Tschagguns liegende Güterbahnhof in dem sich auch die Umladestelle zur Schmalspurbahn nach Partenen lag ist seit 2013 zurückgebaut, die Brücke in der ehm Zufahrt dient heute dem Radweg.

Bei Kaltenbrunnen besteht eine Abschlussbahn zum Kraftwerk, die Brücke dirthin ist jedoch gesperrt. Aber unabhängig davon präsentieren sich die Anlagen in einem top Zustand.

Als Stellwerk dient ein ESTW von Scheidt&Bachmann welches durch den Fdl der MBS in Schruns gesteuert wird.

Weiter geht es auf dem zeitweise sehr gut genutzten Radweg mit kurzen Steigungen stets Talwärts.

Vor Bludenz Brunnenfeld befinden sich ausgedehnte Gleisanlagen für das dortige Zementwerk. Neben dem gut gepflegten orangenen „Dreibein“ (vmtl. Museumslok?) stehen, leider nicht vernünftig fotografierbar, noch eine kleine blaue zweiachsige Diesellok, ein Zweiwege Verschibfahrzeug und die ex. DR V100 der MBS im Bahnhof bzw. im Gleisanschluss.

Noch den Zug nach und von Schruns abgefangen und es geht entlang der Ill an Bludenz vorbei Richtung Feldkirch.

Die Brücke der Anschlussbahn zum Umspannwerk bei Bludenz ist auch gesperrt, aber in der Zeit ohne Trafotrasporte wird diese somit als Fuss- und Radwegbrücke genutzt.

Das Tal wird weiter und flacher.

Warum man Radwege parallel zu Autobahnen verlegt muss man nicht verstehen. 😩

Noch ein Fotostop für den RailJet und weiter geht’s.

Entlang des Radwegs liegende ehemalige Baggerseen strahlen Smaragdgrün, ebenso wie der Fluss Ill welcher aber von den Seitentäler derzeit nur sehr spärlich gespeist wird.

Kurz vor Feldkirch wurde der vierspurigen Strasse auf der Seite Richtung Bludenz eine Spur für den Radweg und Richtubg Feldkirch ist die Linke Spur nur Bussen und Werksverkehr vorbehalten.

Feldkirch überrascht mich mit einer sehr schönen Altstadt.

Da fahre ich doch gerne noch einen Schlenker durch die historische Altstadt…

Bevor es hinaus in Richtung Lichtenstein geht. Der nicht technische gesicherte Bahnübergang gäbe ein gutes Motiv für den nächsten RailJet her, aber etwas über eine halbe Stunde will ich in der prallen Sonne doch nicht warten.

Dafür erwische ich einen am Haltepunkt Forst-Hilti. Welche Firma da wohl in der Nähe ist? Wobei, gefühlt steht hier eh auf jeden 2. bis 3. Klingelschild und Briefkasten „Hilti“ 😎

ITT hat also auch Schrankenantriebe gebaut. Der Rest vom Bahnübergang ist von Zelisko.

Der Bahnhof von Schaan-Vaduz präsentiert sich tiptop herausgeputzt, Regionalzüge verkehren aber nur Mo-Fr zwischen Buchs und Feldkirch. Am Wochenende und Feiertagen gibt es nur die in Lichtenstein nicht haltenden RailJet der Relation Zürich – Wien und vielleicht auch msl ein Güterzug.

Die Infrastruktur in Lichtenstein wird von den ÖBB betrieben. Es gibt dabei nur noch ein Streckengleis und keinerlei Weichen mehr.

Und dann ist der Rhein erreicht. Die Bahnbrücke ist für eine weitere Tour vermerkt. Der nächste Zug käme leider erst in einer Stunde. Dann wäre ich gerne schon am Etappenziel.

Im Bahnhof ruhen sich zwei Generationen Rangierloks aus, das Tigerli als dritte Generation sonnt sich auf ihrem Denkmalsockel neben der Unterführung.

Derweil kreuzt ein Bombardier Dosto IC der SBB nach Chur mit der SOB Ring S-Bahn Richtung St. Gallen.

Hmmm, der Doppelstockbus wäre auch eine schöne Alternative hinauf nach Wildhaus.

Aber erstmal ein Zuckerschock per Eis und dann zeigt Buchs dass es auch über eine sehr schöne Altstadt unterhalb des Schlosses verfügt.

Im Torhaus welches früher das Rathaus war residiert laut Türschild unter anderen ein Modellbahnverein.

Und dann geht es wieder hinab und rüber nach Grabs.

Ab Grabs geht es über Grabserberg mit 8 bis 12% kontinuierlich bergauf, was aber mit herrlichen Ausblicken belohnt wird.

Und nachdem für die gut 70km ab Gaschurn bis Buchs nur gut 1/3 der Akkukapazität gebraucht wurde riss der Anstieg stark an der Kapazität so dass der zweite Akku zur Sicherheit mit eingesetzt wurde. Gesamt wurde knapp 110% benötigt.

Kurz vor Wildhaus geht es kurz hinunter auf die Hauptstraße aus Gams um dann bis ins beteits im Toggenburg liegenden Wildhaus wieder anzusteigen.

Einchecken im Hotel Sonne und die Aussicht genießen.

Halbpension wird angeboten und gerne genommen. Da darf es auch mal 2dl Rotwein aus Maienfeld sein.

Und dann den Sonnenuntergang auf dem Gemeinschaftsbalkon geniessen bei einem halbwegs regionalen Bier. Appenzell liegt ja nur ein Tal entfernt.

Postbus ähm. Postauto treffen vor dem Hotel während langsam die Sonne versinkt.

Und dann ist sie fast weg gegen „10 vor 10“.

Und zum Schluss der Link zur heutigen Etappe mit knapp 86km und 810 Höhenmetern.

Über den Berg ins Montafon

Ein Nachtbild (vom Vortag) von der Klosterkirche und gegen 5 Uhr bin ich wieder wach. Komisch, würde dee Wecker um 5 klingeln wäre ich eher schlecht gelaunt. Aber so, genehmige ich mir einen Blick in die Dämmerung über das Tal nach Landeck. Aber dann noch ein wenig dösen und nach dem wie schon 2020 guten Frühstück geht es um 20 vor 9 ging es los Richtung Zams.

Der ursprünglich geplante Weg hinunter ins Tal ist mir zu schmal und daher geht es nun weiter, teils wegen des rutschigen Belag und starker Steigung geschoben, Bergauf nach Rifenal und über Anreit stramm hinab ins Tal nach Zams.

Hinter Landeck gibt es keinen Radweg mehr undes geht auf der Hauptstrasse weiter und der Schlenker in Pians bringt zwar einen schönen Ausblick aber kostet nur Höhenmeter da es dann wieder hinab zur Hauptstraße geht nur um danach wieder auf dieser die gleichen Höhenmeter wieder hinaufzufahren.

Der Verkehr auf der Hauptstrasse ist erträglich, nur wenige sind zu doof beim Überholen einen vernünftigen Abstand einzuhalten.

Die Trinnsanabrücke der Arlbergbahn bietet sich als Fotomotiv an und somit gibt es heute dich noch ein Bahnfoto.

Das Kraftwerk unterhalb der Brücke verwirrt ob seines Betreibers „Donau Werk“ doch etwas 😂

Irgebdwann werde ich die Brücke mal mit der Fotohornisse ins Visier nehmen. Aber von der anderen Seite, am Kraftwerk geht das wegen der Freileitung nicht.

Kurz darauf geht es gut 400m durch einen Tunnel und eine Galerie knapp einen Kilometer „unterm Dach“ Talaufwärts.

Kurz vor Kappl dann ein „Wohnwagen“ von Zipfer nach meinem Geschmack 😎

Laut Planung geht es weiter über Kappl Dorf und abseits der Hauptstraße, aber das Dorf muss erstmal erklommen werden.

In Serpentinen geht es gut 100 Höhenmeter hinauf. Zeit für eine erste Rast am Dorfplatz.

Danach geht es oberhalb des Tal weiter bis der Weg wieder hinab in Tal hinabführt nur um dann wieder am Hang bis kurz vor Ischgl anzusteigen.

Das im Zuge vom Coronaausbruch 2020, abseits der üblichen C bis Z Promi Geschichten auf den Skipisten, traurige Berühmtheit erlangte Ischgl bleibt links liegen und es geht weiter Richtung Galtür.

Das enge Tal zwischen Mathon und Galtür gefällt dabei sehr.

Auf Höhe von Mathon war der Akkuwechsel angesagt, danach fuhr sich das Rad etwas eigenartig, nach gut eimem Kilometer, als der Bach nicht so laut rauschte, merkte ich dass das Display zwar Akkuladung, Unterstützungsstufe und alles andere anzeigte, aber der Motor trotzdem keine Unterstützung gab. Display aus und wieder an und nun konnte die Fahrt wieder flott durchgeführt werden.

Und dann ist Galtür erreicht. Ob sich in tausenden von Jahren Forscher fragen wozu die komischen Mauern am Ortsrand gebaut wurden?

Auffrischen der Getränkevorräte im örtlichen Supermarkt und schon geht es weiter.

Anzumerken sei dass es mit um die 20 bis 24°C noch recht angenehm warm ist.

Kurz hinter Galtür in Wirl zweigt der Radweg von der Silvrettastrasse und dem Paznauntal ab und geht hinauf zum Zeinisjoch.

Der Weg hinauf auf das Zeinisjoch, auf dem auch die Grenze von Tirol und Vorarlberg liegt, geht mit um die 10% und teils steiler auf die 1842m.ü.M. hinauf, ist aber gut zu befahren und das Panorama entschädigt für alles.

Wie an so manchen Stellen Wasser aus dem Berg hervorquillt lässt mich ein wenig an die Tour durch Island denken, die Vegetation war ähnlich.

Der Zufluss im ersten Bild ist aber künstlich und speist aus dem Nachbartal den Zeinissee und somit auch den Kopsstausee. Aber kurz daneben kam Quellwasser aus dem Berg.

Nach dem Damm zwischen Zeinissee und Kopsstausee geht es nochmal bergauf zum höchsten Punkt der heutigen Tour auf 1850m.ü.M. um dann zur Staumauer des in den 1960er Jahren gebauten Kopsstausee ein wenig hinabzufallen.

Kleine Rast bei „poltisch inkorrektem“ Radler von der Brauerei Mohren aus Vorarlberg, und einer Fritatensuppe und danach geht es erstmal runter zur Staumauer.

Interessante Ausblicke hat es von der Staumauer bevor es hinunter ins Tal geht.

Der Abstieg ins Tal auf der für den Straßenverkehr gesperrten Stasse hat es insich. Teils bis zu 20% und selten mit unter 14% sinkt die Strasse mit vielen Kehren hinab ins Tal und die Bremse leidet.

Leider ist das alles recht schwer zu fotografieren aber im Link zur Tour auf Komoot kann man es gut sehen.

Vom Tal aus ist auch die Staumauer wieder zu sehen. Letztes Bild der Collage, das was rechts wie eine Wolke im Tal aussieht.

Aber der richtige Talboden ist noch nicht erreicht und so geht es stramm weiter bergab bis der Weg wieder kurz oberhalb der Mautstation vor Partenen in die Silvrettastrasse einmündet.

Gemütlich geht es dann durch Partenen und ohne Tunnel zum Speichersee unterhalb des Orts.

Im übrigen ging früher von Schruns bis Partenen eine Schmalspurbahn deren Entstehung im wesentlichen dem Kraftwerksbau am Silvretta herrührt. Ab Gaschurn nach Schruns soll dann der Radweg zumeist auf der alten Trasse verlaufen. Aber das ist erst morgen.

Noch ein wenig Hochspannung einfangen und schon geht es nach kurzer Steugung am Speichersee entlang nach Gaschurn zum Hotel am westlichen Ortsende.

Das Zimmer ist unter dem Dach aber geräumig. Zur an der Tür zum „Balkon“ muss man aufpassen, denn diese ist recht niedrig.

Abendessen hat es dann mit Kellerbier von Fohrenburger aus Bregenz, Montafoner Käsespätzle und Palatschinken mit Marille bei dem etwas oberhalb des Hotels liegenden Mühlen-Heurigen im Biergarten.

Mit einem dunklen Bier klingt auf der Hotelterasse der Tag aus.

Knapp 70km und 1350 Höhenmeter sind heute zusammengekommen und somit knapp 1,5 Akkuladungen verbraucht.

Mehr zur Route und noch mehr Bilder gibt es wie üblich bei Kommot.

Morgen geht es erstmal das Montafon hinab nach Feldkirch und über Lichtenstein in die Schweiz.

Achja, da heute kein vernünftiger Ausblick auf den Sonnenuntergang möglich ist muss sich mit der Panorama Webcam vom Kreuzjoch im Hotelkanal beholfen werden.

Interessante Auslegung von „Balkon“ im übrigen. 😎