An der VDE 8.1 Strecke entlang nach Coburg

Die Sonne kommt über den Thüringer Wald und verkündet dass es auch heute recht warm werden wird. Daher wird rechtzeitig nach dem Frühstück gestartet und es geht über die höhen erstmal nach Altenfeld. Dummer weise hatte ich den „direkten“ Weg über die Feldwege gewählt, da diese aber durch die diversen heftigen Regenfälle der letzten Wochen recht ausgewaschen sind, sind diese recht schlecht bergab zu befahren. Die etwas längere Hauptstrasse wäre die bessere Wahl gewesen.

Hinter Altenfeld geht es erst weiter hinab um dann wieder hinauf zur Brücke über das Tal der Oelze anzusteigen.

Aktuell ist die Brücke nur mit 100km/h befahrbar da Betonabplatzungen vorkamen die erstmal untersucht und saniert werden müssen.

Die Strasse darunter von Altenfeld nach Katzhütte ist daher gesperrt.

Die Langsanfahrstelle macht das Fotografieren recht entspannt. Gerade weil, wie auf der Strecke üblich, der Zug meist direkt vom Tunnel auf die Brücke und wieder ins Tunnel wechselt.

Der geplante Weg ist nicht befahrbar. Das soll noch öfter vorkommen. Mehrfach war der als befestigter Waldweg dargestellte weg ein besserer Rückeweg der Holzfäller, oder Zugewachsen. Dafür fuhr ich an anderer Stelle gar auf ausgeschilderten und gut befestigten Rad- oder Wanderwegen die nicht in der Karte (weder Komoot noch Google) verzeichnet sind. Liefert hier Thüringen als Vorlage alte Fake Karten der Stasi bzw. NVA um den Gegner in die Irre zu leiten? 😉

Also runter ins Tal der Oelze und durchs gleichnamige Ort ins Tal der Masse. Und wieder gehts stramm bergauf.

An der Massebrücke kommt auch mal die Fotohornisse zum Einsatz da hier auch mal ausreichend Platz zwischen Bahnstrecke und Hochspannungsleitung ist.

Wegen der benachbarten „langsamen“ Brücke klappt es auch hier gut mit dem Fotografieren.

Aber da es drumherum recht ruhig ist kündigen sich die Züge durchs Tunnel auch rechtzeitig an.

Über den Berg gehts wieder rüber ins nächste Tal ubd rüber zum Scheitelpunkt der VDE 8.1 zwischen Erfurt und Bamberg.

Auf dem Weg dahin ein Stollen in dem einstmals Gold abgebaut wurde was die Bezeichnung des benachbarten Goldistal auch erklärt.

Und wieder hinauf zum Aussichtspunkt am Scheitelpunkt. Auf der Nordseite wäre mal etwas Vegetationsrückschnitt fällig, dann hätte man auch die Dunkeltalbrücke mit im Bild.

Und dann wieder runter und wie schon den ganzen Tag wieder hinauf.

Was aber mit einem schönen Blick auf das Unterbecken des Pumpspeicherwerk Goldistal belohnt wird.

Auch hier wiedermal ein „Nichtwaldweg“ und statt am Stausee entlang folge ich dem ausgeschilderten und recht gut befahrbaren aber in keiner Karte erscheinenden Wandeweg zur Eisfelder Ausspanne.

Vor der Ausspanne noch etwas Wasser auf dem Weg, mit dem Rad besser zu bewältigen als zu Fuss und von nunan ging es bergab.

Vorbei am Flößteich der Werra, kurz nach ihrer Quelle, und der wild sprudelnden jungen Werra entlang ging es entspannt rollend talwärts nach Sachsenbrunn.

Und wenn man schon unten ist kann man natürlich wieder hinauf fahren. Zwar ab jetzt an etwas steiler, aber der Motor macht es auch trotz der Hitze erträglich.

Am Südportal des Bleßbergtunnel, bzw. der Truckenthalbrücke kommt auch gerade passend eine Doppeltraktion ICE-T auf dem Weg nach Erfurt vorbei.

Und dann wieder unter der Talbrücke hindurch und wieder hinauf zum an die Brücke anschließenden Überholungs-/Betriebsbahnhof Theuern. Der Feldweg auf der Westseite des Bbf stellt sich als Trampelpfad heraus.

Die in den Fels eingeschnittene Trasse des Bbf erinnert mich irgendwie an Südfrankreich.

Vom Betriebsbahnhof Theuern geht es rüber nach Rauentstein (ja stein nicht thal, sorry für den Ortstauscher), das zur Gemeinde Frankenblick gehört und zum krassen Gegensatz zu den mit 300km/h den Betriebsbahnhof passierenden ICE Zügen.

In Rauenthal machen die am Wochenende zweistündlich verkehrenden Züge der Südthüringenbahn auf ihrem Weg zwischen Sonneberg und Grimmenthal stets Kopf. D

Dies wurde seitens des Streckenbetreibers „Thüringer Eisenbahn“ mittels eines mit Rückfallweichen ausgestatteten „Hosenträgers“ effizient gestaltet. Züge nach Sonneberg fahren daher immer nach Gleis 1, die nach Grimmenthal und Meiningen auf Gleis 2. Die übrige Gleisanlage die zu Reichsbahnzeiten recht üppig gewesen sein dürften sind zurückgebaut. Immerhin hat man aber nicht soweit zurückgebaut dass man keine Lok unsetzen kann und so besteht am Nordende des Bf noch eine Verbindung von Gleis 1 und 2.

Die Doppeltraktion RS1 der STB, welche laut örtlich kundigem Bekannten nicht sehr oft vorkommen, kommt aus Sonneberg nach Gl. 2 herein und verlässt diesen in der Gegenrichtung nach vier Minuten schon wieder. Und ein Gruss an den Knipser per Typhon ist auch drin.

Dach gehts weiter Talabwärts nach Süden.

Und hinter der Grümpetalbrücke geht es bei Roth über Kolonnenwegplatten zum Einschnitt hinter der Brücke anschließenden Tunnel Müß und vor der Froschtalbrücke.

Hier haben die Züge gut 250 bis 300 km/h drauf und es ist schon beeindruckend wie diese den Einschnitt passieren.

Zurück auf den „Kolonnenwegplatten“, wobei es nurnoch wenige Kilometer bis zur heutigen Landesgrenze sind und die Froschtalbrücke steht schon in Bayern.

Und nach dem kurzen Anstieg zum Staudamm des Regenrückhaltebecken Froschtalsee geht es wieder ebtspannt talwärts.

Und so ist schon bald die Talbrücke der VDE 8.1 und der A73 bei Dörfles erreicht, sowie am Ortsrand von Dörfles die Einfädelung der Verbindung von Coburg auf die VDE 8.1 Erfurt mit direkt anschließendem technisch nicht gesicherten Bahnübergang.

Ubd nach kurzen Zwischenstop im Kaufland von Dörfles, zur Wiederauffrischung des Getränke Vorrats, wird Coburg mit seiner hübschen Altstadt erreicht.

Eigentlich hätte ich die Tour nicht in Erfurt sondern in Gotha beginnen müssen. Gehörten die in beiden Städten stehende Schösser ja den jeweiligen Herrschern aus dem Hause Coburg-Gotha. 😉

Nach einer erfrischenden Dusche im Ibis Styles in Bahnhofsnähe geht’s zurück in die Innenstadt und im Brauhaus Stadl kehre ich ein.

Wobei nur das „Veste Bier“ aus der hiesigen Brauerei kommt. Der Rest ist Grüner, Tucher, Lederer und Zirndorfer aus der Nürnberg/Fürther Region.

Aber es schmeckt wie auch der Sauerbraten, das Rotbier, Bierlikör ubd Erdbeer Tiramisu.

Zur blauen Stunde geht’s nach einem Abstecher zum Rathausplatz zurück zum Hotel.

Morgen geht’s wieder heim.

Wenn mir nicht die Ohrstöpsel selbst im Zug regelmäßig herausfallen würden und ich keinen Handyhalter am Lenker habe könnte ich die anstehenden Telkos am Montag auch auf dem Rad beiwohnen 😂

Ob ich von Coburg nach Bamberg per Rad fahre und dann per Werntal nach Hause oder als Plan B zuerst per Zug und ab Lohr per Rad…

Ich werde es morgen ad hoc entscheiden.

Hier aber erstmal die heutige Tour von Neustadt nach Coburg bei Komoot.

Von Erfurt auf den Rennsteig

Erstmal ein kleiner Rückblick.

Anlass für die kleine Radtor war eine Dienstreise nach Erfurt für ETCS.

Schön dass der ICE-T drei Fahrradstellplätze hat, dumm kzr dass weder der Platz 101 noch 102 nutzbar ist da der Halter so hoch sitzt dass die Gepäckablage das einhängen verhindert. Aber da ich das einzige Rad im Zug hatte wurde auch 102 undisponiert.

Der Zug kam sogar 3min vor Plan an.

Die Reparatur der Klimaanlage im Worst Eastern, öhm Best Western beim Hauptbahnhof bewegt sich auf DB Services „Niveau“. Grht bei den aktuellen Temperaturen gar nicht. Es hat gut 30°C bei 75% Luftfeuchtigkeit. Sehr eklig und die Beschwerde war erfolgreich.

Erfurt ist eine schöne Stadt, aber bei so einem „Bappwetter“ reicht es gerademal zum Sightseeing beim Gang zum Abendessen mit den Kollegen.

Auch am Donnerstag ist es so klebrig warm…

„Freitag ab Eins macht jeder Seins“ und so geht es nach dem Ende des ETCS Workshops aus Erfurt heraus.

Schon interessant was hier als Kreisstrasse deklariert ist. Normal kenne ich da nur schmale Ortssträsschen, aber raus aus Erfurt ist die Kreisstrasse Arnstädter Allee eine vierspurige Kreisstrasse.

In Rockhausen wird der offizielle geographische Mittelpunkt Thüringens passiert bevor es weiter nach Marlishausen an der Bahnstrecke nach Saalfeld geht.

In Gröbitzhausen muss etwas improvisiert werden da die Ortsdurchfahrt und Bachbrücke saniert wird und dann wird Griesheim sowie das Ilmwerk mit seinem Salinenbohrturm bei Dörnfeld erreicht.

Den Abstecher zur historischen Brauerei in der Nähe in Singen erspare ich mir bei der Hitze.

Hinter Gräfinau-Angstedt schraube ich mich Richtung Wurmberg zum Betriebsbahnhof Ilmenau-Wolfsberg hinauf.

Der Betriebsbahnhof Ilmenau-Wolfsberg sollte ursprünglich ein Personenbahnhof für eine Interregio Linie werden, aber es wurde nur ein Betriebbahnhof für Überholungen auf der VDE 8.1 und dem „Rostzustand“ der Überholgleise nach deutet es darauf hin dass auch Überholungen selten vorkommen, da ja im Grunde neben den zwei ICE die Stunde kein Güterverkehr stattfindet. Der ICE 506 durcheilt daher den Bahnhof mit gefühlter Höchstgeschwindigkeit umd wird in etwas mehr wie 10 Minuten Erfurt Hbf erreichen.

Die Ilmtalbrücke bei Langewiesen ist eher ein Vormittagsmotiv da auf der Westseite Lärm-/Windschutzwände die Züge verdecken.

Aber auch so beeindruckt das Bauwerk.

Am Ortsrand von Langewiesen wird auf den Eadweg nach Gehren gewechselt der auf der ehemaligen Bahnstrecke von Ilmenau nach Grossbreitenbach liegt.

Der ehemalige Bahnhof von Gehren ist mit der Feuerwehr und Firmen überbaut, das Empfangsgebäude wurde 2012 abgebrochen.

Beim 11 Jahre nach der Einstellung des Personen- und Güterverkehr in 2009 abgebrochenen Wohlroseviadukt hat jemand eine Reminiszenz an die ehemaligen Fahrzeuge aufgestellt.

Auf teils schmalen Pfaden geht es auf oder neben der ex. Bahntrasse zum Ortsrand von Gehren wo der Radweg wieder fortsetzt.

Über Möhrenbach geht es mit meist 2% Steigung kontinuierlich bergauf. Es ist weiterhin um die 30°C recht warm, aber die Luftfeuchtigkeit geht mit jeden Höhenmeter herunter und macht das wesentlich erträglicher.

Im ehemaligen Bahnhof Neustadt-Gillersdorf, der gut 4,5km von Neustadt am Rennsteig entfernt liegt geht es von der Bahntrasse weg. Der Radweg wurde in der Gegenrichtung bereits auf der Radtour in 2017 befahren.

Und dann ist Neustadt am Rennsteig erreicht.

Einchecken im Rennsteighotel Hubertus.

Hoffentlich benötige ich hier nicht einen Bus.

Der örtliche Nahkauf schließt entgegen der Website bereits um 18 statt 19 Uhr und so bin ich etwas geringfügig zu spät. Dann weren die Getränkevorräte halt morgen früh aufgefüllt.

Dem Schild an der Wand im Treppenhaus nach dürften die Besitzer des Rennsteighotels Hubertus dieses Jahr das 30 jährige Betriebsjubiläum feiern.

Nach 2017 und 2019 bin ich nun das dritte mal hier.

Das „Falken“ Bier kam bis mitte der 80er aus dem Ort, nach der Wende wurde die Marke von ursprünglichen Eigentümer reaktiviert aber da die Brauerei nichtmehr bestand nun in Lizenz gebraut. Aktuell laut der Bedienung wohl aus der Nähe von Schweinfurt. Aber es schmeckt.

Gebauso wie die Gemüsesuppe, Sülze, den Hawai-Becher und den Rennsteig Tropfen.

Bodenständiger Wirt mit bodenständiger Küche zu fairen Preisen.

Hier die Komoot Aufzeichnung mit weiteren Bilden.

Morgen geht’s an der VDE 8.1 entlang nach Coburg.