Wandern, Bus und Bahn

So, heute war ich rechtzeitig wach und das Wetter spielt auch mit.

Also dann mal flott runter zum Landwasser-Viadukt und auf dessen Ostseite die Fotohornisse aufrüsten.

Entweder fuhr der Güterzug Richtung Engadin nicht oder so früh dass ich ihn verpasste. Aber der Bauzug Richtung Chur kam vorbei.

Und nachdem der Taktknoten der IR um 9 Uhr in Filisur noch mitgenommen wurde lief ich weiter zum benachbarten Viadukt über den Schmittner Tobel auf dem der Bernina-Express nach Tirano und der Glacier-Express nach Zermatt abgefangen werden konnte.

Danach geht’s auch schmalen Pfaden an Wiesen entlang Richtung Alvaneu.

Das Panoramafenster am Viadukt erschließt sich mir noch, aber weiter unten steht eines mit Blick zum Muchetta, dem Filisurer Hausberg, welches eher an eine Übungsanlage für Scharfschützen erinnert.

Der Wanderweg ist auch als Wasserweg ausgeschildert und nach dem kleinen Kraftwerk am Viadukt taucht hier nun ein kleiner Wässergraben auf der eine Fischzucht mit Wasser versorgt.

Und dann ist schon Alvaneu erreicht. Ursprünglich wollte ich bis Surava weiterlaufen, ändere aber meinen Plan und nutze den kurz darauf kommenden Postbus nach Filisur.

Die Haltestelle ist direkt am Bahnübergang gelegen und wie auch schon in Wiesen nur auf einer Seite ausgeschildert. Aber wer Postbus Fahrer kennt muss sich keine Sorgen machen auf der falschen Seite zu stehen. Die erkennen wer mitfahren will, egal wo.

Die Buslinie ist nichts für „Geradeausfahrer“, denn der Bus muß am Ortsende von Alvaneu Bad mittels Rückwärtsfahrt in eine Seitenstraße die Fahrtrichtung ändern, in Filisur hat es nicht nur eine Passage in der Ortsdurchfahrt durch die der Bus nur knapp durchpasst und am Bahnhof ist nochmal rückwärtsfahrt an die Haltestelle angesagt.

Auf Gleis 3 kommt in Filisur gerade der Nostalgiezug rein und rasch wird die Ge4/4 I umgesetzt.

Und natürlich nicht ohne Bremsprobe wird der Zug zur Rückfahrt nach Davos Platz bereit gemacht.

Ich entere aber den IR welcher heute ausserplanmäßig in Spinas hält und damit noch eine kurze Wanderung nach Bever drin sein sollte.

Der Arbeitswagen der Oberleitung hat über Nacht von Sameden nach Preda umgesetzt.

In Spinas herrscht schon Wallung. Pavillons werden aufgebaut, Personal eingewiesen usw. usf.

Ich nutze nochmal die Chance beide Tunnelröhren mit Gleisen abzulichten.

Die Weiche in der Verbindung ist noch in Richtung alter Tunnel festgelegt, das dürfte sich am Sonntag ändern.

Was mich erstaunt ist der absolut ungesicherte Übergang unmittelbar am alten Tunnelportal. Keinerlei Warnschilder und der Zugang bis hierher ist auch öffentlicher Bereich. In D absolut undenkbar.

Um den Bus in Samedan noch zu erreichen geht es nun strammen Schrittes talabwärts nach Bever.

An einigen Stellen liegt hier im Val Bever noch Schnee bis zum Talboden.

Der Zug nach Chur kann noch abgelichtet werden, das Wetter ist top und der Bach tost.

Und dann überrascht mich noch der Güterzug nach Sameden bevor dann noch der IR nach St. Moritz vorbei kommt.

Fast auf den Punkt komme ich kurz vor dem RE3 nach Samedan in Bever an.

Die Bahnfahrt ist nur kurz und ab Samedan geht es mit dem Postbus über den Bernina. Eine Verbindung die ich bisher noch nie gefahren bin, aber im Graubünden-Pass ist der Postbus mit drin. Darum, warum nicht.

Ab Bernina Lagalp liefern sich der Zug und Bus ein kleines Wettrennen Richtung Passhöhe.

Auf der Passhöhe, oberhalb der Bahnstation Ospizio Bernina, liegt auch noch einiges an Schnee, was aber etliche Rennradfahrer nicht von der Querung abhält.

Die Passstrasse ist auf der Südseite sehr von Kehrschleifen aber auch wunderbaren Ausblicken geprägt.

Wegen mehrerer Baustellenampeln wegen Sanierungsmaßnahmen an den Stützmauern hat sich der Bus gut 6min Verspätung eingefangen, ist aber immernoch vor dem Zug in Poschiavo angekommen.

Im Depot wird derweil einer der offenen Aussichtwagen bereit gemacht, die Schneeschleuder wartet unverändert auf den Winter.

Ich nutze die Zeit zum Einkauf im Coop. Getränkesouvenirs sind auf dem Plan.

Eindrucksvoll ist auch die Rampe in den Bahnhof hinein, den hier gerade der Zug nach Tirano passiert. Die einstigen Zugpferde der Berninastrecke ABe4/4 II Nr. 51 und 53 sind abgestellt und warten auf bessere Zeiten, oder den Verwerter.

Der Hofhund wartet derweil am Kopfgleis auf die  nächsten Rangiereinsätze.

Der Vorteil der Allegra auf der Berninastrecke ist dass man in den Triebwagen auch die Bernina-Express Garnituren zuschlagsfrei und ohne Reservation nutzen kann.

Und so geht es ohne Umsteigen Richtung Albula.

Das Wetter ist heute nördlich des Berninapass besser wie im Puschlav. Aber was heisst schon besser. Es ist warm und es regnet nicht. Was will man mehr.

Der langsam auftauende Lago Bianco fasziniert abermals.

Und schon rasch ist Pontresina erreicht. Der Mehrsystem-Allegra-Triebwagen rollt dabei abgebügelt direkt in das mit 11kV Wechselspannung überpannte Gleis 1 was  mit der 11 schon am Einfahrtvorsignal vorangezeugt wird. Bei Fahrt mit der 1,5 kV Gleichspannung wäre ein „=“ angezeigt.

Über Spinas, dem alten Albulatunnel und das Albulakarussel geht’s weiter nach Bergün wo der Glacier-Express mit der grünen Ge4/4 II gekreuzt wird und zudem eine der wenigen Kreuzungen von Personenzügen in Bergün ist. Das Gleis 2 besitzt hier nämlich nur einen eher rudimentären Bahnsteig.

In Filisur steige ich aber noch nicht aus.

Und fahre erstmal bis Tiefencastel weiter.

Erstaunt stelle ich fest dass das Stellwerk hier noch kein ESTW ist, der Stelltisch dient dem Schalterpersonal aber nurnoch zur Information oder Deko. Das Stellwerk wird aus Landquart ferngesteuert.

Der Bahnsteig 2 wird auch hier selten genutzt, erstaunlich ist dabei der nur mit Warnschildern gesicherte Zugang zum Gleis 2.

Mit gut 8min Verspätung wird kurz nach 18 Uhr Filisur wieder erreicht.

Heute wieder ein feines Abendessen mit Bündner Pinot Noir und Cup Colonel zum Abschluss.

Noch ein Fotomotiv mit dem beim letzten Besuch im „alten Grischuna“ erworbenen Likör.

Der ist dann morgen zum Abschluss fällig.

Die Aufnahmen zur blauen Stunde gehen nur Fr und Sa da dann um 22 Uhr nochmal gekreuzt wird. So bis Do ist nach 21 Uhr Betriebsruhe.

Zum Abschluss noch die Links zu Komoot

1. Wanderung zum Landwasser-Viadukt und Alvaneu.

2. Wanderung von Spinas nach Bever durchs Val Bever.

Morgen dann… Na schaun wir mal was am letzten Tag kommt.

Dreiländertag, hinab und hinauf

Das Hotel bietet Frühstück ab 6:30 an, aber neee das ist mir doch zu früh 😎

Die Trasse liegt im Schatten und es wird hier auf über 900m über Nacht noch relativ kühl.

Aber für Wärme hat es Kaffee und um viertel vor Neun geht es los.

Wie gestern schon angemerkt folgt der Radweg erkennbar in Teilabschnitten der ehemaligen Schmalspurbahn von Schruns nach Partenen was an kleineren Dämmen und Einschnitten erkennbar ist, ab und an folgt der Weg aber auch neben der Strasse oder verläuft auf der alten trassierung der Strasse wobei diese vermutlich nach der Einstellung die Trasse einvernamt hatten.

Im Schatten ist es immernoch kühl, aber eine Jacke braucht es definitiv nicht.

Die Ausschilderung des Radweg 1 „Ill – Rhein“ ist brauchbar aber wenig auffällig und schon bald ist Schruns, der betriebliche Mittelpunkt der Montafoner Bahn, erreicht.

Seit Dezember 2020 hat die ÖBB alle Fahrten auf der knapp 13km langen Strecke nach Bludenz übernommen, die MBS betreibt seitden keinen Schienenpersonenverkehr mehr sondern nur noch die Infrastruktur. Das Depotebäude erscheint daher nun etwas überdimensioniert, die in den 90er Jahren beschafften schweizer NPZ bzw. die Anfang 2000 bei Stadler beschafften einteiligen Triebwagen die bis 2020 mit den ÖBB Talent der Linie Lindau- Schruns gemeinsam fuhren und dabei zum Laufleistungsausgleich durch Lichtenstein nach Buchs in der Schweiz kamen, stehen daher zum Verkauf.

Auch der am Ortsrand von Schruns bzw. besser gesagt in Tschagguns liegende Güterbahnhof in dem sich auch die Umladestelle zur Schmalspurbahn nach Partenen lag ist seit 2013 zurückgebaut, die Brücke in der ehm Zufahrt dient heute dem Radweg.

Bei Kaltenbrunnen besteht eine Abschlussbahn zum Kraftwerk, die Brücke dirthin ist jedoch gesperrt. Aber unabhängig davon präsentieren sich die Anlagen in einem top Zustand.

Als Stellwerk dient ein ESTW von Scheidt&Bachmann welches durch den Fdl der MBS in Schruns gesteuert wird.

Weiter geht es auf dem zeitweise sehr gut genutzten Radweg mit kurzen Steigungen stets Talwärts.

Vor Bludenz Brunnenfeld befinden sich ausgedehnte Gleisanlagen für das dortige Zementwerk. Neben dem gut gepflegten orangenen „Dreibein“ (vmtl. Museumslok?) stehen, leider nicht vernünftig fotografierbar, noch eine kleine blaue zweiachsige Diesellok, ein Zweiwege Verschibfahrzeug und die ex. DR V100 der MBS im Bahnhof bzw. im Gleisanschluss.

Noch den Zug nach und von Schruns abgefangen und es geht entlang der Ill an Bludenz vorbei Richtung Feldkirch.

Die Brücke der Anschlussbahn zum Umspannwerk bei Bludenz ist auch gesperrt, aber in der Zeit ohne Trafotrasporte wird diese somit als Fuss- und Radwegbrücke genutzt.

Das Tal wird weiter und flacher.

Warum man Radwege parallel zu Autobahnen verlegt muss man nicht verstehen. 😩

Noch ein Fotostop für den RailJet und weiter geht’s.

Entlang des Radwegs liegende ehemalige Baggerseen strahlen Smaragdgrün, ebenso wie der Fluss Ill welcher aber von den Seitentäler derzeit nur sehr spärlich gespeist wird.

Kurz vor Feldkirch wurde der vierspurigen Strasse auf der Seite Richtung Bludenz eine Spur für den Radweg und Richtubg Feldkirch ist die Linke Spur nur Bussen und Werksverkehr vorbehalten.

Feldkirch überrascht mich mit einer sehr schönen Altstadt.

Da fahre ich doch gerne noch einen Schlenker durch die historische Altstadt…

Bevor es hinaus in Richtung Lichtenstein geht. Der nicht technische gesicherte Bahnübergang gäbe ein gutes Motiv für den nächsten RailJet her, aber etwas über eine halbe Stunde will ich in der prallen Sonne doch nicht warten.

Dafür erwische ich einen am Haltepunkt Forst-Hilti. Welche Firma da wohl in der Nähe ist? Wobei, gefühlt steht hier eh auf jeden 2. bis 3. Klingelschild und Briefkasten „Hilti“ 😎

ITT hat also auch Schrankenantriebe gebaut. Der Rest vom Bahnübergang ist von Zelisko.

Der Bahnhof von Schaan-Vaduz präsentiert sich tiptop herausgeputzt, Regionalzüge verkehren aber nur Mo-Fr zwischen Buchs und Feldkirch. Am Wochenende und Feiertagen gibt es nur die in Lichtenstein nicht haltenden RailJet der Relation Zürich – Wien und vielleicht auch msl ein Güterzug.

Die Infrastruktur in Lichtenstein wird von den ÖBB betrieben. Es gibt dabei nur noch ein Streckengleis und keinerlei Weichen mehr.

Und dann ist der Rhein erreicht. Die Bahnbrücke ist für eine weitere Tour vermerkt. Der nächste Zug käme leider erst in einer Stunde. Dann wäre ich gerne schon am Etappenziel.

Im Bahnhof ruhen sich zwei Generationen Rangierloks aus, das Tigerli als dritte Generation sonnt sich auf ihrem Denkmalsockel neben der Unterführung.

Derweil kreuzt ein Bombardier Dosto IC der SBB nach Chur mit der SOB Ring S-Bahn Richtung St. Gallen.

Hmmm, der Doppelstockbus wäre auch eine schöne Alternative hinauf nach Wildhaus.

Aber erstmal ein Zuckerschock per Eis und dann zeigt Buchs dass es auch über eine sehr schöne Altstadt unterhalb des Schlosses verfügt.

Im Torhaus welches früher das Rathaus war residiert laut Türschild unter anderen ein Modellbahnverein.

Und dann geht es wieder hinab und rüber nach Grabs.

Ab Grabs geht es über Grabserberg mit 8 bis 12% kontinuierlich bergauf, was aber mit herrlichen Ausblicken belohnt wird.

Und nachdem für die gut 70km ab Gaschurn bis Buchs nur gut 1/3 der Akkukapazität gebraucht wurde riss der Anstieg stark an der Kapazität so dass der zweite Akku zur Sicherheit mit eingesetzt wurde. Gesamt wurde knapp 110% benötigt.

Kurz vor Wildhaus geht es kurz hinunter auf die Hauptstraße aus Gams um dann bis ins beteits im Toggenburg liegenden Wildhaus wieder anzusteigen.

Einchecken im Hotel Sonne und die Aussicht genießen.

Halbpension wird angeboten und gerne genommen. Da darf es auch mal 2dl Rotwein aus Maienfeld sein.

Und dann den Sonnenuntergang auf dem Gemeinschaftsbalkon geniessen bei einem halbwegs regionalen Bier. Appenzell liegt ja nur ein Tal entfernt.

Postbus ähm. Postauto treffen vor dem Hotel während langsam die Sonne versinkt.

Und dann ist sie fast weg gegen „10 vor 10“.

Und zum Schluss der Link zur heutigen Etappe mit knapp 86km und 810 Höhenmetern.