Septembertour, Etappe 3 über das Bibertal nach Fürth

Heute ging es durch das hügelige Land ab Rothenburg prinzipiell ostwärts nach Fürth.

Der Himmel hat sich etwas zugezogen. Aber soviel sei verraten bis Fürth kanem nur ein paar vereinzelte oder eher gesagt verirrte Tropfen herunter. Verirrt deshalb da diese immer nur kamen wenn der Himmel eher mal in Auflockerung stand.

Mit einem kleinen Schlenker wurde dann bei Nordenberg eine der reichlich bestehenden Punkte mit einer Wasserscheide besucht.

Und dann ein paar Kilometer bei Hornau weiter der Teich besucht der als „Quelle“ der Altmühl definiert wurde.

Bei Ober- und Unterdachstetten wurde die Bahnstrecke Würzburg – Ansbach erreicht.

Und neben den „Erdbeerkörbchen“ der Baureihe 425 der RB Linie kamen auch noch zwei Güterzüge vorbei.

Dass ein IC den ich nicht auf dem Schirm hatte just dann vorbei kam al ich gerade Richtung Bibertal das Tal verließ war ja irgedwie klar. 5min früher wäre er ein 1a Motiv bei Rosenbach gewesen.

Und dann geht’s über den Berg ins Bibertal.

Einen Gasthof hat es noch in Unterbibert, die hiesige Brauerei und zugehöriger Gasthof ist aber schon länger geschlossen.

Dafür wartet man hier immernoch auf den Bahnbus, auch wenn die spärlichen Busverbindungen (Werktags alle 2 bis 3h, Samstags je Richtung nur einer und Sonntags keiner) mitlerweile von Schmetterling Reisen aus Fürth gefahren.

Im Ortsgebiet Andorf lag der Bahnhof des mehreren Kilometer entfernten Rügland der Bibertalbahn nach Nürnberg-Stein die 1971 zwischen Grosshabersdorf und Rügland stillgelegt wurde.

Auf der Trasse entstand später der Bibertal Radweg.

Eisenbahnarchiologisch ist die Strecke relativ uninteressant. Der ehm. Bahnhof Rügland ist nichtmehr erkennbar, an der Trasse befinden sich keine Bahnrelikte (Kilometersteine, Fundamente, Gebäude) mehr.

On Dietenhofen wurde auf Höhe des Edeka der Bahndamm (oder Brücke?) abgetragen. Immerhin existiert hier das ehm. Bahnhofshebäude noch als DRK ähm BRK Vereinsheim und auch das BayWa Silo existiert noch.

Bei Rothleiten verlässt der Radweg die Bahntrasse welche dort die Talseite wechselte und mitlerweile nicht mehr erkennbar ist.

Bei Lentersdorf vereinigen sich die Wege dann wieder.

Rund um Grosshabersdorf gibt es allerlei Skulpturen an der Trasse. Der ehemalige noch bis 1986 im Personen- und Güterverkehr bediente Bahnhof ist gänzlich überbaut.

Die Skulptur am westlichen Ende des ehm. Bahnhofsareal besteht aus alten Schienen.

Heute fährt hier der Bus.

Die Skulptur an der Strecke stellt laut Beschreibung mit den Schienen das Vergangene dar und mit dem akten Paar auf der Bank die Gegenwart dar.

Naja, man könnte auch sagen dass mangels guter Bahnanbindung die Gemeinden im Bibertal immer weiter vergreisen.

Und weiter über die alte Trasse. Während die Bahnhöfe kaum noch erkennbar sind ist die Strecke recht gut ausgebaut.

Bei Leichendorf endet der Radweg. Das ehm. Wartehäuscgen ist verschlossen noch existent. Ebenso nebenan das alte Anschlussgleis was noch bis 1993 bedient wurde.

Im Bereich des Zirndorfer Schwimmbad ist die Trasse mit Parkplätzen überbaut, an der Albrecht-Dürer-Strasse ist auf der Nürnberger Seite noch ein Stück Gleis erkennbar und als Parkplatz einer Pizzaria genutzt, die Trasse dahinter ist komplett zugewachsen.

Die Brücke über die vierspurige Zirndorfer Straße ist etwas schwierig zu erreichen.

Im Bereich der Brücke ist der seit über 30 Jahren ungenutzte Oberbau noch erstaunlich gut erhalten. Davor und dahinter erobert sich die Natur die Bahntrasse wieder zurück.

Unter der Zirndorfer Strasse hindurch geht es sann zurück zum Bibertalradweg.

Der Main-Donau-Kanal überquer kurz nach der Stadtgrenze von Fürth auf einem eindrucksvollen Brückenbauwerk den Fluss Bibert.

Noch eine Runde durch das südwestliche Fürth und über die Rednitz rüber nach Dambach.

Eigentlich wollte ich ja das Viadukt westlich des Fürther Bahnhofs fotografieren, aber südlich des Viadukts ist der Bereich rund um die Rednitz als Trinkwasserschutzgebiet nicht zugänglich.

Und dann wird bald das Hotel erreicht.

Diesmal habe ich ein ebenerdiges Zimmer im Hinterhaus am Haupteingang.

Das Rad kann gut vor dem Zimmer geparkt werden.

Es ist noch Zeit zum Tegut in der Parallelstrasse zu gehen.

Lustige Wortspiele mit Gin, „Importware“ wie Grohe Bier aus Darmstadt und Weinschorle mit einem Logo das eher an einen kotzenden Hippster erinnert.

Aber regionales Bier hat es auf.

Derweil wird draussen am Marktplatz die am 1. Oktober beginnende Fürther Kerb aufgebaut.

Ein vorzügliches Abendessen mit Ralph und Manu in der Schilderwach schließt sich an.

Und dann waren es statt geplanten 77km doch 86km und irgendwie habe ich ein wenig Muskelkater.

Naja, morgen dann mal ohne Rad unterwegs. Aber dafür für den eigentlichen Grund der Tour.

Septembertour, Etappe 2, Taubertal und drumherum

Nach einem guten Frühstück ging es um 9 Uhr los zur zweiten Etappe.

Neben der etwas überdimensioniert erscheinenenden Strasse am Ortsrand grüsst eine Ariane Rakete im Maßstab 1:4,25

Der Grund ist dass der Raumfahrtpionier Walter Hohmann hier geboren wurde.

Die Überdimensionierung erklärt sich beim Blick in die Landkarte. Diese ist auch Zufahrtsweg zum Bundeswehr Depot bei Hardheim.

Aber nun geht es permanent und leicht steigend das Tal hinauf.

Hinter Schweinberg steigt es dann recht stramm an um es ab der Kuppe sehr entspannt bis in das Weindorf Königheim zu rollen. Ich meine der gestrigen Sylvaner kam von hier.

Bis 1968 existierte ab hier eine Bahnstrecke nach Tauberbischofsheim im Personen- und Güterverkehr. Das Empfangsgebäude existiert heute noch, das Bahnhofsareal ist seit 1970 mit einer Sporthalle und einem Sportplatz überbaut.

Teilweise ist die Trasse in der Landschaft nicht mehr zu erkennen bzw. im zuge der Flurbereinigung entfernt worden.

Erst kurz vor dem Bahnhof Dittwar ist die Trasse klar erkennbar. Das Industriegebiet von Dittwar wurde noch bis in die 1990er Jahre bedient.

Daher liegen vernutlich heute noch ab dem ehm. Bahnübergang am östlichen Ende des Bahnhofs noch die Gleise.

Vor Tauberbischofsheim dienen die noch vorhandenen Schienen zur trockenen Lagerung von Brennholz. Die Brücke über die B27 präsentiert sich gut im Schuss. Bedauerlich dass es nie zu einer Verknüpfung der Strecken nach Hardheim und Königsfeld gab und dass diese stillgelegt wurden, gerade wenn man die vielen LKW auf der B27 sieht.

Noch eine Runde durch das beschauliche Tauberbischofsheim und den Radweg über die Treppe genutzt und weiter geht’s auf dem Taubertalradweg und vorbei am stattlichen Bahnhofsgebäude von Distelhausen welches gut einen Kilometer ausserhalb des Ortes liegt welches von der gleichnamigen Brauerei dominiert wird.

Nanu? Hopfen? Hier?

Ja, aber nur als Anschauungsobjekt. Denn die Brauerei Diestelhäuser braucht für um die 180.000 Hektoliter natürlich wesentlich mehr wie diese wenigen Stauden. Leider war keine Zeit für eine Brauereiführung.

Und dann wird auch schon der Bahnknoten Lauda wo sich die eingleisige Bahnstrecke der Westfrankenbahn von Miltenberg nach Crailsheim mit der elektrifizierten zweigleisigen Stecke von Würzburg nach Bad Friedrichshall trifft und eine RB nach Osterburken (DB Regio) als auch der RE nach Stuttgart (Go Ahead) abgefangen.

Die Dekoration einer der Ortsstrassen mit „Weinreben“ gefällt und zeigt die Bedeutung des Weinbaus in der Region und angedenk der ehemals grossen Bedeutung der Eisenbahn für Lauda steht eine Dampflokomotive der Baureihe, dekoriert mit Signalen und Schranken sowie unter einem Dach recht gut geschützt, in einem Park in Bahnhofsnähe.

Die Einfahrsignale von Lauda und Königshofen wo sich die Strecken Richtung Crailsheim und Bad Friedrichshall wieder trennen liegen keinen halben Kilometer voneinander entfernt und dann kommt auch noch ein Güterzug Richtung Würzburg vorbei.

Ein ehemaliges Wärterhaus zwischen den Bahnhöfen dient heute vorbildlich renoviert als Wohnung.

Das Bahnhofshebäude und Bahnsteige in Königshofen haben jedoch definitiv schon mal bessere Zeiten gesehen.

Und weiter das Taubertal hinauf nach Bad Mergentheim wo sich die Bahnbrücke als Fotomotiv aufdrängt.

Bei bestem Wetter wird bald darauf Weikersheim erreicht.

Ursprünglich wollte ich ab hier weiter den Taubertalradweg via Creglingen nach Rothenburg nutzen. Aber die diversen, meist om Rudel auftretenden, eBike Rentner nerven ob ihrer oft unkoordinierten Fahrweise nur noch umd so entscheide ich mich die „Fahrradautobahn“ zu verlassen und nach Niederstetten „runter“ und das Hochplateau „rüber“ nach Rothenburg ob der Tauber zu fahren.

Und auch der Weg im Tal des Vorbach ist recht hübsch. Creglingen- Weikersheim war ich zudem schon 2020 gefahren.

Ab Niederstetten wird in östliche Richtung umgeschwenkt und es geht erstmal das Seitental hinauf und vorbei am auf der Kuppe liegeden Heeresflugplatz nach Wildentierbach.

Leicht bergauf und bergab geht es auf der Hochfläche weiter nach Leuzenbronn.

Und dann erscheint bald Rothenburg in der Ferne. Aber zwischen der Hochebene und Rothenburg liegt die Tauber welche sich recht tief eingeschnitten hat.

Daher geht es nun erstmal ein paar Kilometer stramm bergab bevor das ganze in diversen Serpentinen auf der anderen Flusseite wieder hinaufgeht.

Rothenburg ist eines der diversen „must see“ auf den berüchtigten „Europe in five Days“ Touren von Touristen aus Übersee oder Asien.

Aber der Andrang hält sich am Nachmittag in Grenzen. Nur relativ wenige Touristen aus Asien und zwei Grossgruppen aus USA und GB, standesgemäß dem Wimpel bzw. Schirm folgend und mit Namensschild sowie Badget ausgestattet, drängen durch die Strassen.

Aber man muss nur eine Querstrasse weiter gehen und hat seine Ruhe ubd weiterhin schöne alte Gebäude.

Am Bahnhof wartet ein Desiro auf Abfahrt nach Neustart an der Aisch, den Bahnhof den ich sm Dienstag hoffe nicht durchnässt zu erreichen, während die Fortsetzung Richtung Dombühl noch als aktives Anschlussgleis für Elektrolux am Ortsrand von Rothenburg existiert.

Dusche im Zimmer, aber ein Getränkeautomat im Flur mit guter Wahl der Biersorte (Grüner aus Fürth). Das Hotel Post ist etwas in die Jahre gekommen aber in Ordnung.

In der Radlerpauschale im EZ zu 69,- ist das Abendessen und ein Begrüßungsradler inklusive.

Da kann man nicht meckern. Weisswein und Federweisser aus der Region, ordentlich Salat und auch der Braten kann sich wie auch das Muse au Chocolat sehen lassen.

Der Schlehengeist vom Weingut Mangold bei Volkach überzeugt auch.

Und hier nun die 91km bei Komoot mit noch mehr Bildern.