Weiter nach Mittelfranken

Nach einer erholsamen Nacht mit sanfter Güterzugunterlegung und Frühstück ging es den kurzen Weg von BB Hotel rüber zum Hauptbahnhof von Karlsruhe der am Ostausgang sogar noch über eine der Modellbahnanlagen verfügt die man früher in fadt jedem grösseren Bahnhof fand.

Der „Blumengießexpress“ ist auch unterwegs wobei im Bereich Südwest oftmals zuvor eher die Heckenschere angesagt wäre.

Der aus 2 Flirt von GoAhead BaWü bestehende IRE 1 aus Stuttgart komm recht knapp zur Rückfahrt an und wird daher Karlsruhe mit +5 verlassen.

Im Laufe der Fahrt füllt er sich recht gut, der grüne AVG Triebwagen erstaunt etwas, denn Sonderlackierungen sind bei der AVG eher untypisch.

Aber mit der Pflege der Echtzeitdaten (Prognose und Freigabe) hat man es bei GoAway ähm GoAhead nicht so. So verkündet die Auskunft eine pünktliche Ankunft im Hbf als der Zug gerademal von der Schnellfahrstrecke, die ab Vaihingen genutzt wurde, Richtung Hbf abbog. Die Realzeit kam dann 15 min nach der 10 min verspäteten Ankunft 🤦‍♂️

Ebenfalls ein doppelter Flirt von GoAway wird als RE 90 nach Nürnberg rechtzeitig bereitgestellt der sich scheinbar besonders im hinteren Teil schon hier sehr gut befüllt wie die Durchsagen zu Gepäck auf Sitzen oder Gängen sowie Freihalten der Türbereiche zu werten ist.

Aber auch der vorere Teil füllt sich bis Schwäbisch-Hall Hessental sehr gut.

In Crailsheim steht derweil allerlei historisch anmutendes Fahrmaterial herum, was aber nicht als Museumszug ist sondrn teils für Ersatzverkere bei Fahrzeug- oder Personalmamgel verliehen wird.

So steht auch in Ansbach „historisches“ Material von TRI ind WFL herum die auf der seit Dez. 2023 von GoAhead Bayern betriebenen Linie Würzburg – Treuchtlingen eingesetzt werden.

Mit der Buslinie 734 geht es nach Hummelhof, Flachslanden. Aber nicht mit einem normalen Bus sondern einem auf Mercedes Sprinter Basierenden Kleinbus der zudem laut Aufschrift der erste Elektrobus im Kreis Ansbach ist.

Der „normale“ 705er Bus fuhr kurz danach auch via Hummelhof wie ich später rausbekam.

Das Fahrpersonal jedweder Linie überzeugt mit Nichtkenntnis der Bedienung des FIS und insbesondere der deutschen Sprache (denn weder am 705er noch der 734er waren zur Abfahrtzeut waren die Ziele angezeigt und die Fahrer braucht man fast nicht fragen) was selbst zwei türkischstämmige Mitfahrer nervt.

Hauptsache billig. Welch andres Bild gäbe hier hinsichtlich Service und Personal der Schweizer Postbus ab…

Ab Hummelhof unterhalb von Flachslanden geht es dann zu Fuss Richtung Oberdachstetten.

Die Strecke von Würzburg nach Ansbach dient derzeit auf Grund der Totalsperrung zur Generalsanierung von Würzburg – Nürnberg als Umleitungsstrecke was ihr einen recht dichten ICE Fernverkehr beschert. Sonst sind hier nur Regionalbahnen und Güterzüge unterwegs.

Sonst kommen hier nur die die im Abschnitt Hannover – Augsburg vereint laufenden IC von / nach Oberstdorf bzw. Berchtesgaden hier durch.

Aber erstmal fährt vor dem IC eine Stadler Eurodual der EVB mit einem Holzzug nach Norden.

Diverse ICE komnen neben Güterzügen und GoAhead Desiro HC vorbei, als auch Ersatzzüge für fehlende GoAhead Triebwagen aus der Reichsbahn Mottenkiste.

Und dann wird langsam Mitteldachstetten erreicht und der bunte Reigen der Züge hält an.

Leider ist das Strassenschild etwas im Schatten. Ortsnamen wie Berglein und Dörflein muten eher nach Augsburger Puppenkiste denn nach echten Ortsnamen an.

Und sogar ICE2 in Doppeltraktion sind dabei. Neben den teils doppelstöckigen Desiro HC hat GoAhead auch rein einstöckige Mireo von Siemens im Einsatz.

Auf der Radtour im Herbst 2022 fuhren noch 424er von DB Regio.

Noch ein Stop am Einfahrsignal Oberdachstetten und von der Brücke über den Bahnhof Oberdachstetten wurde nochmal das WFL Altmaterial erwischt.

Und dann ab durchs Ort. Der örtliche Brauereigasthof hat nurnoch für Gruppen geöffnet, aber die Brauerei ist noch in Betrieb.

Übernachtung dann im Gasthaus Hofmann bei Bier bei Pfifferlingsuppe und Sauerbraten mit Bier der Brauerei Dorn aus Bruckberg.

Mal sehen auf welchem Weg ich morgen heimfahre. Aber erstmal sehen was das Wetter macht.

Septembertour, Etappe 3 über das Bibertal nach Fürth

Heute ging es durch das hügelige Land ab Rothenburg prinzipiell ostwärts nach Fürth.

Der Himmel hat sich etwas zugezogen. Aber soviel sei verraten bis Fürth kanem nur ein paar vereinzelte oder eher gesagt verirrte Tropfen herunter. Verirrt deshalb da diese immer nur kamen wenn der Himmel eher mal in Auflockerung stand.

Mit einem kleinen Schlenker wurde dann bei Nordenberg eine der reichlich bestehenden Punkte mit einer Wasserscheide besucht.

Und dann ein paar Kilometer bei Hornau weiter der Teich besucht der als „Quelle“ der Altmühl definiert wurde.

Bei Ober- und Unterdachstetten wurde die Bahnstrecke Würzburg – Ansbach erreicht.

Und neben den „Erdbeerkörbchen“ der Baureihe 425 der RB Linie kamen auch noch zwei Güterzüge vorbei.

Dass ein IC den ich nicht auf dem Schirm hatte just dann vorbei kam al ich gerade Richtung Bibertal das Tal verließ war ja irgedwie klar. 5min früher wäre er ein 1a Motiv bei Rosenbach gewesen.

Und dann geht’s über den Berg ins Bibertal.

Einen Gasthof hat es noch in Unterbibert, die hiesige Brauerei und zugehöriger Gasthof ist aber schon länger geschlossen.

Dafür wartet man hier immernoch auf den Bahnbus, auch wenn die spärlichen Busverbindungen (Werktags alle 2 bis 3h, Samstags je Richtung nur einer und Sonntags keiner) mitlerweile von Schmetterling Reisen aus Fürth gefahren.

Im Ortsgebiet Andorf lag der Bahnhof des mehreren Kilometer entfernten Rügland der Bibertalbahn nach Nürnberg-Stein die 1971 zwischen Grosshabersdorf und Rügland stillgelegt wurde.

Auf der Trasse entstand später der Bibertal Radweg.

Eisenbahnarchiologisch ist die Strecke relativ uninteressant. Der ehm. Bahnhof Rügland ist nichtmehr erkennbar, an der Trasse befinden sich keine Bahnrelikte (Kilometersteine, Fundamente, Gebäude) mehr.

On Dietenhofen wurde auf Höhe des Edeka der Bahndamm (oder Brücke?) abgetragen. Immerhin existiert hier das ehm. Bahnhofshebäude noch als DRK ähm BRK Vereinsheim und auch das BayWa Silo existiert noch.

Bei Rothleiten verlässt der Radweg die Bahntrasse welche dort die Talseite wechselte und mitlerweile nicht mehr erkennbar ist.

Bei Lentersdorf vereinigen sich die Wege dann wieder.

Rund um Grosshabersdorf gibt es allerlei Skulpturen an der Trasse. Der ehemalige noch bis 1986 im Personen- und Güterverkehr bediente Bahnhof ist gänzlich überbaut.

Die Skulptur am westlichen Ende des ehm. Bahnhofsareal besteht aus alten Schienen.

Heute fährt hier der Bus.

Die Skulptur an der Strecke stellt laut Beschreibung mit den Schienen das Vergangene dar und mit dem akten Paar auf der Bank die Gegenwart dar.

Naja, man könnte auch sagen dass mangels guter Bahnanbindung die Gemeinden im Bibertal immer weiter vergreisen.

Und weiter über die alte Trasse. Während die Bahnhöfe kaum noch erkennbar sind ist die Strecke recht gut ausgebaut.

Bei Leichendorf endet der Radweg. Das ehm. Wartehäuscgen ist verschlossen noch existent. Ebenso nebenan das alte Anschlussgleis was noch bis 1993 bedient wurde.

Im Bereich des Zirndorfer Schwimmbad ist die Trasse mit Parkplätzen überbaut, an der Albrecht-Dürer-Strasse ist auf der Nürnberger Seite noch ein Stück Gleis erkennbar und als Parkplatz einer Pizzaria genutzt, die Trasse dahinter ist komplett zugewachsen.

Die Brücke über die vierspurige Zirndorfer Straße ist etwas schwierig zu erreichen.

Im Bereich der Brücke ist der seit über 30 Jahren ungenutzte Oberbau noch erstaunlich gut erhalten. Davor und dahinter erobert sich die Natur die Bahntrasse wieder zurück.

Unter der Zirndorfer Strasse hindurch geht es sann zurück zum Bibertalradweg.

Der Main-Donau-Kanal überquer kurz nach der Stadtgrenze von Fürth auf einem eindrucksvollen Brückenbauwerk den Fluss Bibert.

Noch eine Runde durch das südwestliche Fürth und über die Rednitz rüber nach Dambach.

Eigentlich wollte ich ja das Viadukt westlich des Fürther Bahnhofs fotografieren, aber südlich des Viadukts ist der Bereich rund um die Rednitz als Trinkwasserschutzgebiet nicht zugänglich.

Und dann wird bald das Hotel erreicht.

Diesmal habe ich ein ebenerdiges Zimmer im Hinterhaus am Haupteingang.

Das Rad kann gut vor dem Zimmer geparkt werden.

Es ist noch Zeit zum Tegut in der Parallelstrasse zu gehen.

Lustige Wortspiele mit Gin, „Importware“ wie Grohe Bier aus Darmstadt und Weinschorle mit einem Logo das eher an einen kotzenden Hippster erinnert.

Aber regionales Bier hat es auf.

Derweil wird draussen am Marktplatz die am 1. Oktober beginnende Fürther Kerb aufgebaut.

Ein vorzügliches Abendessen mit Ralph und Manu in der Schilderwach schließt sich an.

Und dann waren es statt geplanten 77km doch 86km und irgendwie habe ich ein wenig Muskelkater.

Naja, morgen dann mal ohne Rad unterwegs. Aber dafür für den eigentlichen Grund der Tour.