Heimfahrt und Bilanz

Bei einer Wetterprognose mit Sonnenschein bis zum Wochenende sollte man nicht heimfahren müssen. Aber es nützt nichts…

Der Zug ist gebucht (Europa-Spezial Sparpreis für unschlagbare 39,- €) und morgen steht ein drängender Termin an. So nehme ich schon früh um 7:49 Abschied und starte im IC Richtung Zürich. Bis Bern war noch viel Platz. Dann aber füllte sich das Rad- und Kinderwagenbteil bis über 110%. Die meisten wollen wohl bis zur Endhaltestelle Romanshorn um am Bodensee zu radeln. Ich kann es verstehen.

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Der Zug kommt im neuen Tiefbahnhofsteil von Zürich HB mit seinen schrägen und ewig langsamen Aufzügen an. Noch schnell eine für Zürich typische Tram 2000 fotografiert und dann das Rad im IC nach Stuttgart verstaut.

Noch ein letzter Kaffee und es folgt ein Blick vom Eglisauer Bahnviadukt auf den Fotostandort vor wenigen Tagen.

Adieu Helvetia. Es war eine tolle Tour entlang des Rhein und der Rhone.
Zum Abschied präsentierte sich eben auf der Heimfahrt auch der Rheinfall nochmal von der besten Seite.

Achja. Da schwurbelte doch letzten wieder ein merkbefreiter Pro Bahn Sprecher in der Diskussion über zukünftige ICE via Gießen von 15 Jahre alten und schrottreifen Zügen.
Hallo geht es noch?
15 Jahre sind für Eisenbahnfahrzeuge kein Alter! Da sind die in den besten Jahren.
Aber auch mit 44 Jahren tun diese bei guter Pflege und regelmäßigem Refit ihren Dienst.
Hier gut an der SBB Lok zu sehen die den Zug von Zürich bis Singen führte.
Baujahr 1973 und hat zudem auch alle der Herstellerfirmen auf ihrem Fabrikschild überlebt.

Ab Singen führte dann eine Lok der DB Baureihe 120 durch die Herbstlandschaft an. Das Wetter indes wurde immer trüber bis regnerisch.

Aha. Neben dem S21 Tunnel baut man in Stuttgart also auch an einem „Time-Tunnel“? Oder warum sonst steht auf Gleis 8 der spätere Zug ganz oben.

Das schöne am Steuerwagen-Radabteil ist die Streckensicht. Entweder bei 200 km/h auf der SFS oder halt auch unter dem Motto „Alle Räder stehen still, wenn die Baustelle es so will“. So samnelt der Zug wegen Baustellen in Weinheim und zwischen Bensheim und Heppenheim knapp 20 min Verspätung. Egal, ich will dann eh mit dem Rad heimfahren.

So und jetzt etwas Statistik.

Vom 1. bis 10.10. sammelte ich somit von Haustüre bis Haustüre (An- / Abfahrt Darmstadt, Erzingen – Lauchringen sowie Etappe 1 bis 8) insgesamt 581km, 4.870 Höhenmeter aufwärts und 4.330 Höhenmeter abwärts.

Dazu noch ein Satz Bremsbeläge (hinten) und eine neue Tretkurbel.

Geil war es und wird bestimt fortgesetzt. Der Rhone Radwegroute Nr 2 lässt sich bestimmt gut mit der Route Nr 7 durch das Schweizer Jura verknüpfen. Oder doch mal über den Gotthardpass ins sonnige Tessin?

Schaumermal…

Der lange Abstieg

Die Achte und letzte Etappe ging von Oberwald nach Brig und hatte es ob ihrer starken Gefälleabschnitte in sich. Auf Komoot ist es natürlich wieder aufgezeichnet und bebildert.

Zunächst widersprach das Wetter der Vorhersage. Eigentlich war Sonnenschein angezeigt aber bei der Abfahrt in Oberwald regnete es sogar leicht.

Vermutlich hätte ich die Morgentoilette nicht mit Hilfe der Deko im Hotelflur machen sollen 😉

In Oberwald lebt übrigens die Furka-Oberalp-Bahn weiter. Selbst 14 Jahre nach deren Fusion mit der BVZ wird der Bahnhof noch mit FO ausgeschildert.

Mit leichtem Gefälle beginnt die Fahrt und schnell ist der erste Fotostandort gefunden.

Stetig bergab mit kurzen Steigungen wurd der ehm. Militärflugplatz bei Ulrichen erreicht. Um von den Hangars zur Rollbahn zu komnen mussten die Kampfjets die Rhone / den Rotten und die Bahnstrecke queren. Ab und an bin ich mir ob der Wegbeschaffenheit nicht sicher ob ich einer nationalen Hauptradwegroute oder doch nur auf einem Trampelpfad bin.

Egal. Auch die schlechteren Abschnitte sind befahrbar. Man muss halt nur langsam machen…

Und weiter bergab. Irgendwie hab ich deweil den Verdacht dass auch das Tretlager einen abbekommen hat. Egal… es geht bergab… zumeist.

Nein. Kühe sind abslut nicht neugierig. Wie schon gestern bei Hospental. Kaum steht man etwas länger neben der Wirde um einen Zug abzufangen kommen sie rudelweise angetrabt. 😎

Es wird Mühlebach erreicht. Etwa 92m über der hier tief ins Tal eingeschnittenen Rhone führt seit 2015 eine Hängebrücke von Mühlebach hinüber zur Bahnstation Fürgangen-Bellwald.
Eine sehr schwankende Angelehenheit das ganze. Wie muss das erst bei Föhnsturm sein 😨

In Ernen wird empfohlen mit dem Zug weiterzufahren. Die 6% Steigung und den schlechten Wegen vor denen „Gewarnt“ wird ist etwas obskur. Ins Tal der Binn geht es zunächst mit nur um die 4% Steigung auf einer Nebenstrasse. Zur „Wendestelle“ über die „Römerbrücke“ geht es dann aber stramm mit bis zu 15% auf einem guten Wanderweg bergab. Jedenfalls auf einem besseren Weg wie ich bereits oberhalb im Tal fuhr.

Das Wetter ist mitlerweile 1a und die Landschaft herrlich herbstlich.

Warum man hier vor einem Bahnübergang warnt? Achso, kein Bü. Es ist nur vor einer eine Waldwegschranke gewarnt.

Hinter der „Römerbrücke“ geht es gut 100 Höhenmeter wieder berauf. Bei der kleinen Kapelle am Talausgang des Binntals ist der heutige Scheitelpunkt erreicht und ab jetzt geht es nur noch bergab.

Am südlichen Hang des Rhonetal geht es weit oberhalb von Grengiols weiter um dann in einen raschen und serpentinenreichen Anstieg nach Mörel überzugehen.

Zwischen Mörel und Bitsch muss die relativ gut befahrene Kantonsstrasse genutzt werden. Auf Höhe der Kapelle gibt es einen netten Wasserfall der früher eine Wasserleitung zum SBB Kraftwerk speiste.

Mit der Neutrassierung der Bahnstrecke zwischen Bitsch und dem Bahnhofsvorplatz in Brig um ohne Kopfmachen in Brig von Zermatt bis Andermatt fahren zu können wurde die alte Trasse übet Naters aufgegeben und in einen „Radweg de luxe“ umgebaut.

Über diesen wird sodann Brig und damit das Ende dieser Radtour erreicht.

Im „Good Night Inn“ bekommt das Rad einem Stellplatz in der Tiefgarage (nicht bei der Modellbahnanlage) und mein Magen das durch Halbpension günstigste Abendessen der Tour. Dafür gibt es regionalen Dôle Wein und einen Marc de Dôle als Absacker.

So. Morgen früh wird es stressig. Der Zug fährt bereits um 7:49 Uhr.

Das Leben ist ein stetes Auf und Ab 😁

Hatte ich noch Hoffnung dass das schlechte Wetter sich wie bisher nur Nachts abreagiert und der Tag dann mindestens passabel werden wurde so wurde ich leider enttäuscht. Das war die Prognose vom Vorabend.

Die Wolkendecke war nun aber niedrig und es regnete leicht bis zeitweise mässig daraus.

Egal! Ich bon doch nicht bis hierher gefahren um jetzt einen Rückzieher zu machen. Zudem wozu hätte ich dann die Regenschutzklamotten die ganze Zeit spazieren gefahren?

Hier wie gewohnt die heutige Etappe auf Komoot.

Also das Rad und mich wetterfest gemacht und ab ging es mit kontinuierlicher Steigung in Richtung des ersten Ort am Rhein, Tschamut genannt.

Zu der Kapelle gibt es eine Anekdote. Sünder sollen diese mehrfach umrunden und dabei jedes mal den Radius um mehrere Fuss vergrössern um ihre Sünden vergeben zu bekommen. Kann man machen, ist nur doof wenn man nicht beachtet dass das Gelände nur wenige Meter hinter der Kapelle senkrecht und Tief zum Rhein hin abfällt.

Es regnet weitet und hinter Tschamut beginnen die Kehrschleifen mit deren Hilfe sich die Strasse zum Oberalppass hinaufwindet. Die Bahn fährt direkter, aber dafür mit Zahnstange.

Noch vor der ersten Spitzkehre geht der Regen langsam in Schnee und Graupel über der einem vom stellenweise recht blligen Wind ins Gesicht geblasen wird. Nicht schön aber der Weg ist das Ziel und schneller als erwartet grüsst der Leuchttum am Scheitelpunkt des Oberalppass, an dem sich auch die Grenze zwischen den Kantonen Graubünden und Uri befindet, von 2044m ü. M.. Der Start der Tour befand sich in Basel Bad Bf auf 257m. ü. M.

Doofes Selfi musste auch sein. Man möge den verkniffenen Gesichtsausdruck verzeihen aber Wind und Graupel / Regen machten nur dann Pause wenn ich nicht fotografierte. 😁

Noch ein paar Züge fotografiert ubd dem bisweilen sehr hefigen Wind aus Westen getrotzt und dann habe ich mir erst mal eine warme Suppe on der örtlichen Gastronomie gegönnt.


Jetzt erst mal eine Urner Käsesuppe (beim Essen erinnerte es stark an das Käsefondue aus Asterix bei den Schweizern) bevor es bei knapp über 0°C und böigem Wind runter nach Andermatt geht. Die Bremse freut sich schon.

Jetzt kam der weniger anstrengende Teil wobei der auf der Andermatter Seite hängende teils dichte Nebel die Abfahrt nicht gerade zum Vergnügen machte. Aber die Bremse hat es überlebt und ich mich nicht hingelegt. Ab und zu konnte man meinen die Züge kämen aus dem Nichts.

Kurz vor Andermatt wurde die Wolkenuntergrenze erreicht und ein brauchbater Fotostandort gefunden. Wie muss der erst bei blauem Himnel sein. Ich werde es irgendwann rausbekommen.

Durch Andermatt hindurch geht es nun nach Hospental was mit hübschen alten Brücken und Gebäuden aufwarten kann. Seit Andermatt fahre ich nicht mehr auf dem nationalen Radweg Nr. 2 der dort endete und bin auf den Radweg Nr. 1, der Rhone-Route, gewechselt.

In Andermatt kommeb zwar werder Rhein noch Rhone vorbei da diese östlich des Oberalppass bzw. westlich des Furkapass entspringen aber da durch Andermatt und Hospental zudem als Nr. 3 die Nord-Süd-Route führt ist es eine sinnvolle Verknüpfung der Routen.

Der Furkapass ist bereits geschlossen was aber kein Problem ist. Einmal Schnee und Kalt reicht mir pro Tag. Ich werde den Furka eh per Zug unterqueren.

Das Wetter wird gefühlt besser. Wenngleich auch kalt.

Und wenn man schon in Realp ist musd auch ein Abstecher zur Dampfbahn Furka Bergstrecke sein.

Diese hat heute Saisonende und der letzte Zug der Saison 2017 erreicht laut pfeiffend den heimatlichen Bahnhof.

Danach stellt sich mir die Frage ob ich per Rad im Autozug oder mit dem Regiobalzug fahre. Ich entscheide mich für den Regionalzug.

Doofe Idee. Beim Autozug hätte ich das Rad nicht in den Wagen wuchten müssen und zudem wäre mir die nicht barrierefreie Unterführung vom Inselbahnsteig on Oberwald erspart geblieben. Aber das Wetter im Wallis ist eindeutig besser.

Was macht man wenn man eine Bahnstecke reaktiviert, wie es die DFB tat, aber dabei ein neuer Bahnübergang mit Zahnstange nötig ist was eigentlich nicht neu gebaut werdem darf, wegen dem durch die Zahnstange erzeugten „Hügel“ im Strassenbelag? Man wird kreativ umd baut eine versenkbare Zahnstange die bei geöffneten Bahnübergang auf Schienenoberkante liegt und bei geschlossen Bü angehoben wird. 👍

Zimmerbezug im Hotel Furka. Eines gleichen Nanens gibt es auch in Reap. Ich würde gerne wissen wie oft schon Gäste am jeweils „falschen Ende“ des Furkatunnels ausgestiegen sind. 😂

Abendessen dann mit Kastaniensuppe, dem regionalen Gericht Cholerä (mit a oder auch ä geschrieben) und Aprikoseneis mit *hicks*…

So. Ab ins Bett. Morgen ruft das Rhonetal (hier noch Rotten genannt) und Brig.

Hinauf ins Gebirge

Bisher waren die Etappen noch relativ flach (Experimente wie auf Rorschach – Maienfeld mal ausgeklammert) wenngleich auch länger. Heute stand eine mit „nur“ geplanten 39km und schlussendlich gut 45km an, die aber mehrheitlich nur bergauf ging. Die hier verlinkte Aufzeichnung bei Komoot ist der Meinung dass es 830m aufwärts bei nur 110m abwärts waren. Das Bordgerät des Fahrrad redet von gar 1009m zu 327m, naja… eher nicht.

Nach einer erholsamen Nacht gibg es kurz nach 9 Uhr los. In der Nacht hatte es geregnet und in höheren Lagen geschneit aber jetzt begann der Himmel aufzuklaren. Sehr schön, wobei sich die Temperaturen ganztags „nur“ im oberen einstelligen Bereich bewegen sollten.

Nach einem kurzen Schlenker durch die Altstadt von Ilanz ging es recht flott aber stets an die Akkukapazität denkend Richtung Tavanasa.

Hmmm. Kein Durchgang für Fussgänger? Und was ist mit Radfahrern? Und was ist das für eine Sprache? Es ist Rumantsch was ab ca. Ilanz bis hinauf zum Oberalppass neben (Schweizer)Deutsch hier gebräuchlich ist. Die Höhe nimmt zu und der Vorderrhein nimmt ab. In Surrein locken vielerlei Wanderwege. Mir bleibt nur der eine Radweg hinaf nach Disentis.

Um Höhenmeter zu sparen und auf dem sonnigen Nordhang zu bleiben wechselte ich bem Weiler Pardomat Dadens vom Radweg Nr. 2 auf die Alpine Bike Route Nr. 1. Der Weg war gut zu fahren und führte (wieder mal) an „Dingen die man nicht sieht“ vorbei. Kurz hinter den Panzersperren aus Beton taucht am Radweg eine mit aufgemalten Türen und Fensten „getarnte“ Minenwerferstellung auf die ein Teil der ehm. Festung Stalusa ist. Willkommen im Reduit.

Stets bergan ubd ab und zu bergab geht es nun zum Weiler Disla und ab dort stramm bergauf nach Disentis.

Parkt die HGe 4/4 II der MGB etwa verbotswidrig bis zu ihrem nächsten Einsatz? 😎

Achja. Eine Kamera habe ich auch dabei, u. a. um besser zoomen zu können. Leider will sich die SD Karte via Adapter am Smartphone anmelden. Daher gibt es hier nur „Panorama Handyfotos“. Bis zim Oberalppass komme ich heute nicht. Er ist offen. Ich hoffe mal dass es so bleibt. Auf 1441 m. ü. M ist der Bahnhof von Sedrun erreicht. Jetzt geht es nich schnell über die beiden Röhren des Gotthardbasistunnels welche etliche hunderte Meter tiefer Sedrun unterqueren und Ziel als das Hotel Soliva ist erreicht.

Der örtliche Coop hat noch bis 17 Uhr auf. Somit Zeit zum Vorräte zu bunkern. Die Flimser Brauerei stellt übrigens zim Ende des Monats den Betrieb ein. Das Monschauer aber bleibt bestehen. Danach mache ich noch einen Spaziergang ins Tal zum Zugangsstollen des Gotthardbasistunnels. Von den ehemals umfangreichen Anlagen zim Tunnelbau sind nur wenige geblieben. Das Gelände wird in Teilen gewerblich weiter genutzt und teilweise renaturisuert. Als Abendessen gibt es dann Bündner Tris (v. l. n. r.: Maluns, Capuns und Bizochels) und als Hauptgang Rösti mit Käse und Speck. Abnehmen beim Radeln? So eher nicht 😂

Und zum Schluss noch meine Lieblibgsbilder des Tages

Laut Voraussage wird es morgen nicht so schön. Aber egal. Selbst wenn es ein wenig regnet. Der Oberalppass muss daran glauben. Tschakka!

Glück im Unglück

Wenn das also schlechtes Wetter sein soll? Dann gerne mehr davon. Es ist nur etwas kälter geworden.
Am Nachmittag soll es aber vsl. regnen. Abwarten…

Auf Grund der guten Wetterlage entschliesse ich mich zur Änderung der Route und statt zwischen Rhein und Autobahn fast steigungsfrei nach Landquart zu fahren geht es wieder bergan nach Jenins und mittenrein in die Weinberge

Und wenn es hoch ging dann geht es auch wieder runter. Ja, die gestern gewechselten Bremsbeläge funktionieren 1a 😉

Am Ausgang der Chlus bei Malans werden noch schnell RE (und Bahnen) abgefangen um dann in Richtung Chur anzutreten.

Aber da war dann doch eher der Wunsch der Vater des Gedanken.

Die rechte Tretkurbel hatte keine Lust und brach beim Antritt sauber und glatt ab.

+[oo]+ *Mist* dachte ich mir frei nach Bernd das Brot. Via Google wurde ein Fahrradgeschäft beim Bf. in Landquart gefunden. Die Fahrt über 2km dort hin war etwas eigenwillig zu treten aber dank leichtem Gefälle und den Motorschwung schnell passiert. Ebenso schnell und unkompliziert wurde bei 2 Rad Brauchli & Co für 30,- CHF die Tretkurbel ersetzt. Super! Es sieht nach einem Ermüdungsbruch vmtl. aus Materialfehler aus…

Im benachbarten Bahnhof von Landquart rangiert derweil die Gm 4/4 241 neben einer Ge 6/6 II. Die 1959 und zuvor bei diversen Schmalspurbahnen in Deutschland eingesetzte Lok (u. a. Auricher Kleinbahn und Brohltalbahn) wurde 1999 durch die RhB grundlegend saniert. Aus dieser Lok wurde in den 1960er Jahren die DB Baureihen 251 und 252 abgeleitet.

Es klart immer weiter auf und auf Höhe von Ziers sind RhB Personenzüge mit beigegebenen Güterwagen als auch die Begegnung eines SBB Doppelstock RE mit einem RhB Güterzug mit einer Ge 6/6 II zu sehen.

Seit dem 2.10. kommen, nach der Beseitigung der Bauschäden bei Rastatt, die ICE auch in die Schweiz und damit bis Chur.

Noch schnell ein Foto von einem Zug nach Arosa auf der innerstädtischen RhB „Strassen(bahn)trasse“ und es geht weiter nach Felsberg.

Wegen Bauarbeiten am Radwegg wurd dieser zwischen Chur und Felsberg u. a. über den dortigen Waffenplatz umgeleitet. Irgendwie ein komisches Gefühl…

Weiter geht’s nach Reichenau-Tamins und damit zum Zusammenfluss des Vorder- mit dem Hinterrhein. An der Rheinbrücke der Strecke nach Disentis gibt sich eine Ge 4/4 I 610 mit dem Glacier-Express die Ehre. Heute sind offenbar viele RhB „Rentner-Loks“ unterwegs.

Bei Bonaduz suche ich einen brauchbaren Fotostandort und wurde nach dem RE mit der Ge 4/4 III 642 von einem Vororttriebzug Be 4/4 überrascht. Ich dachte eigentlich dass diese gänzlich von den Allegra ABe 4/16 verdrängt wurden. Sozusagen als Kirche auf dem Sahnehäubchen folgte ihm im Blockabstand eine Ge 6/6 II mit einem Güterzug.

Nach so vielen Fotostops war erst mal Strampeln angesagt. Mit durchschnittlich 5 bis 8% Steigung geht es hinauf zum Aussichtspunkt in die Rheinschlucht die durch einen gewaltigen Bergsturz beim heutigen Flimsentstanden ist.

Es gesellt sich auch noch ein Zug ins Bild. Auch wenn er eher nach Spur N Fahrzeuggrösse aussieht. 😎

Vom Aussichtspunkt geht es zunächst stramm bergab in den Versamer Tobel und mit etlichen Spitzkehren hinauf nach Versam. Die Schweizer Armee sichert dort anscheindend im Rahmen des Herbstmanövers die dortige Gaststätte. 😆

Der Himmel zieht sich während der Fahrt hinunter nach Ilanz langsam zu, es bleibt aber trocken jedoch wird es zunehmend kühler.

Interessant finde ich dass die Busfahrer der Postbusse (die oft das Posthorn nutzen) welche hier die Dörfer erschliessen stets grüssen wenn die einem wiederholt begegnen.

Ilanz (Rumantsch Glion genannt) ist erreicht. Der Bahnhof wird derzeit umfangreich umgebaut besitzt aber derzeit noch Ecken in denen man sich um Jahrzehnte zurückversetzt fühlt. Nach dem Zimmerbezug und Abendessen bei einem guten regionalen Bier der in Flims ansässigen Brauerei ist es jetzt langsam Zeit für’s Bett.

Aktuell regnet es, aber morgen soll das Wetter bis ab Mittag sehr gut werden. Ich bin mal gespannt.

Hier die Touraufzeichnung von heute.

Drei Länder und ein Fluss

Sehr ärgerlich. Beim letzten Editieren war der ganze Beitrag plötzlich wieder weg…

Naja, dann nochmal.

Seit Tourbeginn war langfristig stets schlechtes Wetter angesagt. Glücklicherweise war die Kurzfristprognose stets besser und det morgendliche Blick aus dem Fenster bestätigt dies.

Daher entscheide ich der Bahn nach Heiden (eine der wenigen normalspurigen Zahnradbahnen) einen Besuch abzustatten. Ein nicht unkritisches Unterfangen bei knapp 90km geplanter Strecke und einer Passüberwuerung kurz vor dem Ende.

Aber der Weg hinauf in den Weiler Wartensee und der zugehörigen Station war es wert.

Ob der Triebwagen in Wartensee ab ubd an zu seinem Hersteller Stadler im Tal in Altenrhein blickt? 😉

Rasant ging es bergab. Vorbei am Werk von Stadler wo ein BLS Mutz zwischen Heuballen und mitten in der Einflugschneise der Flugplatz auf die nächsten Schritte wartet.

Am Altrhein geht es weiter nach Rheineck und dort rüber nach Österreich ins Rheindelta bis zum „Neuen Rhein“ bei Fußach

Südlich von Fußach wechselte ich auf die linke Seite des Rheins und fahre teils parallel zur schmalspurigen Rheinregulierungsbahn.

Heute fanden durch den Verein „Rheinschauen“ zwar Fahrten statt aber mit 15 Uhr für mich zu spät und „nur“ vom Depot ubd Museum in Lustenau zur Mündung. Der südlich des Depots gelegene und in die Schweiz führende Abschnitt nach Widnau und Kriessern wird nur selten befahren. Das Kieswerk südlich von Widnau wurd noch angefahren. Der Abschnitt südlich davon bis zur Zollstation bei Kriessern (Bild isz versehentlich mit Oberried beschriftet) scheint schon länger unbefahren. Der ab Widnau auf Schweizer Seite nach Norden führende Streckenanteil ist schon länger abgebaut.

Südlich der Zollstation Kriessern ind nördlich Oberried wechselte die Bahn ehemals wieder auf die österreichische Seite. 2012 wurde die Brücke auf schweizer Seite jedoch abgebaut wodurch der am südlichen Steckenende gelegene Steinbruch nicht mehr angedient wird. Der LKW hat gewonnen… 😕

Ich biege bei Oberried vom Rhein ab und fahre den Fluss Ill Hinauf Richtung Feldkirch und an einem unscheinbaren Teich / See bei Schaanwald wurde unbenerkt die Grenze nach Lichtenstein gequert. Willkomnen im „Hilti-Land“. 🤣

Hinter Schaan ging es dann wieder auf dem Rheindamn weiter in Richtung Süden an Vaduz vorbei und dann im „Landesinneren“ nach Balzers.

Hier stand dann die Gewissensfrage „Pass über den Luzinsteig“ ja oder nein.

Der Akku spricht was von 30% und due Reststrecke ist <20 km. Also entscheide ich much den Abstieg auf die Passhöhe von 713 m. ü. M. und damit gut 250m Anstieg zu wagen.

Bereits kurz nach der Landesgrenze von Liechtenstein und der Schweiz befindet sich die erste Sperrstelle mit Betonreitern und zuvor eingebrachten Bahnschienen inkl. einer Artilleriestellung im Berg.

Ab hier durchquert die Strasse im übrigen einen sogenanntem Waffenplatz.

Azch andere Radfahrer nahmen sich des Anstiegs an, aber ohne Akku. Respekt!

Die Kühe im „Sperrgraben“ vor der ehm. Festung St. Luzisteig müssen vmtl. taub oder schlicht schussfest sein. Das zwischenzeitlich mehrfache Feuern der Artilerie scheint sie jedenfalls nicht zu beeindrucken.

Just an der Passhöhe meint der Akku sich mit 5% Restkapazität sich abzumelden. Normal geht er bis 1% aber vmtl. wirkt da die Leistungsprognose mit rein.

Egal… ab jetzt geht es fast nur noch teils steil bergab nach Maienfeld und im örtlichen Spar wird Reiseproviant und ein sehr leckerer örtlicher Wein gebunkert.

Im Hotel angekommen wird nach dem Zimmerbezug erst mal repariert. Die Hinterradbremse ruft wieder mal nach neuen Belägen. Die Brense arbeitet sich etwas ungleichmäßig ab und schafft daher nur 1000km. Muss ich mal nach der Tour danch schauen. Die wichtigere vordere Bremse schafft locker die doppelte Strecke.

Langsam ziehen Wolken herein. Mal sehen was die nächsten Tage bringen. Abgeblich soll es bis runter auf 1300m schneien.

Schnee wird evtl. erst übermorgen zum Problem. Das morgige Etappenziel Ilanz liegt auf „nur“ 702m. Aber dann kommt Sedrun und der Oberalppass mit 1405 bzw. 2033m.

Schaumermal…

Achja. Es waren dann heure mal fast 96km Strecke und 660 Höhenmeter aufwärts. Wie üblich hier bei Komoot mehr Bilder und Details.

Hoch zum Bodensee

Nach einer sehr erholsamen Nacht war heute die zweitlängste Etappe mit 86km von Schaffhausen nach Rorschach (wue üblich mit vielen Bildern bei Komoot) angesagt.

Das Wetter ist durchwachsen. Meist bewölkt mit vereinzelten Sonnenlücken. Also ideales Radelwetter. Der Radweg zwischen Schaffhausen und Konstanz ist sehr gut genutzt.

Zunächst aber erst mal wieder ein Fotostop an einer Brücke. Die Schaffhauser Rheinbrücke der Strecke nach Kreuzlingen bettelt regelrecht danach als Motiv dienen zu dürfen und kurz darauf erreicht eine Doppeltraktion GTW der SBB Marke Thurbo aus Nesslau-Neu St. Johann (S8 mit 2:46h Fahrtzeit) pünktlich Schaffhausen und nach nur 5min kehrt einer der Triebwagen wieder Richtung St. Gallen zurück. Schweizer Bahnen… ein gut geöltes Uhrwerk.

Gut auch zu wissen dass es im Rhein oberhalb des Rheinfalls keine Haie gibt. Ansonsten könnte sich ja der kleine Bunker am Rande Schaffhausens drum kümmern. 🤓

Weiter geht es über die deutsche Exklave Büsingen nach Hemishofen.

Büsingen ist durch nicht einmal einen Kilometer Schweiz (und einen Bauernhof) vom deutschen Gailingen getrennt. Am östlichen Ende ist der schweizer Bereich gar mit Schild und Schlagbaum gesichert. Am westlichen Ende deutet nichts auf den Ländewechsel hin. Zwischen Gailingen und dem schweizer Diessenhofen mit seiner hübschen Flussbebaung überbrückt eine historische Brücke den Rhein. Bei Hemishofen überquert die Bahnbrücke der ehemals von Etwilen über Ramsen bis nach Singen führenden Bahnstecke den Rhein. Aktuell ist hier nur noch eine Museumsbahn unterwegs und die Strecke wird als Bahnhofsgleis betrieben. Das am nördlichen Brückenkopf stehende Einfahrsignal von Hemishofen ist dunkel.

Nächste Station ist Stein am Rhein welches mit einer sehr hübschen und von Touristen überlaufenen Altstadt aufwarten kann. Hier wird auch vom rechten auf das linke Ufer des Rheins gewechselt der hinter Stein am Rhein zunächst zum Untersee und bei Kostanz vorübergehend zum Bodensee wird.

Stets entlang des See / Rhein und / oder Bahn geht es weiter Richtung Kreuzlingen und Konstanz. Typisch für die Stecke ist, wie auch schon auf der Strecke von Laufenburg über Konstanz nach Eglisau beobachtet ist die Verwendung der Betonmasten für die Quertragewerke in den Bahnhöfen wie sie für die „Notelektrifizierung“ in den 1940er Jahren verwendet wurde.

Hinter Eschenz gewährte eine kleine Steigung schöne Ausblicke auf den Untersee, die umgebende Landschaft und ein Zug darf natürlich auch nicht fehlen. 😁

Unterwegs kreuzte ein „Rudel Schotterochsen“ zum Kleineisenwechsel den Weg. Ich bin immer wieder begeistert wie vollständig ausgestatteten und insbesondere mit welch sauberen Warnschutzkleidungen die Mitarbeiter der SBB Infrastruktur unterwegs sind. Vmtl. keine Klamotten von Bardusch 😕

Bei Triboltigen direkt am Haltepunkt Zeugen wieder einmal Bunker vom Verteidigungswillen. Die Bunker gehören zum Festungsgürtel Kreuzlingen. Ob sie etwas genutzt hätten? Ich sag mal so. Gut dass es sie im Nachgang betrachtet nicht gebraucht hat…

Der Konstanzer Grenzübergang in der Kreuzlinger Hauptstraße ist nur noch für den unmotorisierten Verkehr zugelassen und beherbergte eine interessante Ausstellung über die wechselhafte Geschichte zwischen Konstanz und Kreuzlingen. U. a. am für den Kraftfahrzeugverkehr geöffneten Übergang in der Konstanzerstrasse (schweizer Schreibweise) wurde heute verschärft kontrolliert. In Gegensatz übrigens zu den vielen übrigen Übergängen an der „grünen Grenze“.

Warum es im Südkopf des Konstanzer Bahnhof zwei Bahnübergänge in nicht einmal 50m Abstand hat? Weil die Deutsch – Schweizer Grenze dazwischen liegt und daher gibt es einen mit Lichtzeichen und Schranken nach deutschen Richtlinien und einen nach Schweizer Typus und beide haben ihr eigenes Schalthaus. Verrückt wie auch due Tatsache dass es im Stadtbereich von Konstanz abschnittsweise sogar noch einen echten Grenzzaun gibt.

Gemütlich und nur von den zahlreichen seit Konstanz vorhandenen kleinen Mücken genervt geht es am Bodensee entlang nach Romanshorn.

In Romanshorn grüssen zum erstenmal die ersten Ausläufer der Alpen mit dem Alpstein im Appenzeller Land.

Alsbald ist Arbon, der ehm. Heimat der legendären Saurer LKW und Busse, erreicht und Rorschach wird erreicht. Die Station Rorschach Hafen verfügt über Gastronomie auf dem Bahnsteig. Direkter Zustieg nach dem Essen ist optional.

Blick aus dem Hotelzimmer (Zimmer 305) auf die Bahnstrecke. Was will man mehr. 👍🤗
Apropos mehr. Das „schwäbische Meer“ ist dabei auch zu sehen. 🤣😎

Zimmer zur Bahn… das könnte Konflikte bergen. Die Chefin an der Rezeption zuckte schon in unguter Erwartung als ich meinte „Oha! Zimmer mit Zug vorm Fenster und Seeblick“ und war schlagartig entspannt ob des Nachsatz „Besser geht es nicht“ 🤗
Aber mit dem Zug vorm Fenster ist es wie auf Arbeit 🤣

Das Zimmer ist irgendwie „plüschig“ aber sauber und sehr geräumig und das Fahrrad hat ausreichend Gesprächspartner in der Tiefgarage 😆

So, gegessen habe ich auch gut im Hotel und der Bericht ging trotz Sonnenbräu aus Rebstein und dem lokalen Kornhausbräu noch gut vom Finger aufs Smartphone.

Gute Nacht… morgen geht’s nach Maienfeld ins Heidiland.

Brückentag

In Deutschland war der gestrige Tag vor dem 3. Oktober ein klassischer Feiertag. In der Schweiz ist der 03.10. logischer weise kein Feiertag aber ein regelrechter Brückentag war die Tour heute doch.

Der Wetterbericht lies nichts gutes vermuten und der Blick aus dem Zimmer bestätigte das Ungemach.

Aber nach dem Frühstück und dem Auschecken wird das Wetter merklich besser und so präsentiert sich die Rheinbrücke auch noch mit etwas blauen Himmel.

Ein Ort mit dem Namen Laubberg passt irgendwie zur Jahreszeit und das Wetter wird zudem stets besser.

Vor lauter Begeisterung über den markanten Turm in Kaiserstuhl verpasse ich glatt den Abzweig zum Radweg.🤓

Im Betriebsbahnhof von Weiach wartet ein Arbeitszug darauf seinen Schotter loszuwerden muss aber erst die Züge nach und von Bad Zurzach abwarten. Bei Rheinsfelden bietet sich ein kurzer Abstecher zur Brücke über den Fluss Glatt an. Hinter Rheinsfelden wurde die Strasse strategisch mit Sprengschächten präpariert.

Die markante Eisenbahnbrücke über den Rhein bei Eglisau präsentiert sich bei besten Wetter. Der Strassenverkehr über die alte Strassenbrücke ist enorm, aber zum Glück gibt es auf der Seite zur Bahnbrücke eine Ausbuchtung in der man bequem auf die Züge warten kann. Leider mag das Handy den Kartenleser wiedermal nicht, daher konnten nur die Handybilder und nicht die der richtigen Kamera mit optischen Zoom verwendet werden.

Hinter Eglisau ging es hinunter ans Tössegg an dem der Fluss Töss in den Rhein mündet. Am Wochenende gibt es ab dort sogar Flussschifffahrten Richtung Rheinfall.

Ab dem Tössegg ging es stramm bergauf und gewährte dabei einen schönen Ausblick ins Rheintal. Wieder auf Flussniveau angekommen wurde als nächstes der Fluss Thur überquert und Rheinau mit seiner historischen Rheinbrücke erreicht.

Über die Rheinbrücke und einem kurzen Abstecher durch Deutschland war der Rheinfall erreicht. Die Statt Schaffhausen wird stets dazu genannt aber eigentlich liegt er bei Neuhausen. Der markante Wasserfall wird sodann von allen Seiten in Augenschein genommen.

Nachdem dee Wasserfall und die Züge über diesen ausreichend dokumentiert sind geht es weiter nach Schaffhausen ins Hotel.

Das über hotelcard.ch gebuchte Zimmer ist gross und modern ausgestattet. Inkl. Sitzecke und Tisch.

Zum Abendessen mit lokalen Bier geht es in den „Hopfengarten“ dessen Karte kurz und übersichtlich ist. Dass Essen wird dabei hinter der Theke in einer offenen Küche zubereitet. Und das sehr lecker.

So, morgen geht es auf eine der beiden Langetappen mit gut 90km. Aber das Wetter soll gut werden.

Achja. Hier die heutige Etappe von Waldshut nach Schaffhausen mit weiteren Bildern.

D’r Rhing erop oder auch „hinauf“ nach Waldshut

Heute ging es los und die ersten 71km sind durch. Wie üblich gibt es die Etappe mit weiteren Bildern hier bei Komoot.

Leider hatte ich mich ab den Hotel in Birsfelden und einem Abstecher an die Mündung der Birs in den Rhein auf einen anderen Radweg wie den geplanten Weg in Richtung Augst eingelenkt und damit ging es zunächst quer und teilweise auf dem Seitenstreifen der gut befahrenen Hauptstraße durch das Industriegebiet entlang des Rheins. Bereits kurz hinter Birsfelden gab es dabei schon „Dinge die man nicht sieht“ zu entdecken.

Bei Kaiseraugst hatten schon die Römer sich eine Residenz geschaffen. Warum man diese mit Panzersperren sichert. Achso… Dinge die man nicht sieht.

Ab Kaiseraugst bin ich definitiv auf der nationalen Radroute Nummer 2 die dem Rhein folgt. Am Ortdeingang von Rheinfelden grüsst eine alte Dampflok. Durch die hübsche Altstatt geht es dann vorbei an alten Tiefbrunnen der hiesigen Saline Richtung Möhlin.

Weiter am Rhein hinauf und auf Wegen mit schier unaussprechlichen Namen wird Laufenburg erreicht. Der Jesus am Wegekreuz wurde dabei ausgerichtet dass er anstatt den ganzen Tag nur Rumzuhängen er auch mal seinen Kumpel Petrus anhauen könntw damit der sich um besseres Wetter kümmert.

Das seit 1801, wie mehrere Städte und Orte an diesem Abschnitt des Rheins, seit dem Friede von Lunéville in einen Schweizer und einen Badischen Teil getrennte Laufenburg besitzt beiderseits des Rheins eine wunderschöne Altstadt. Wer übrigens genau hinsieht erkennt im Bild 3 der Collage wieder „etwas das man nicht sieht“ um das Schweizer Ufer zu sichern.

Die Bahnstecke von Stein-Säckingen nach Laufenburg wird stündlich mit der S-Bahn bedient. Hinter Laufenburg bis Koblenz (CH) verkehrten seit 1994 nur noch Güterzüge wobei diese neben einigen Leistungen im Transit zumeist nur der Bedienung der Anschliesser dienen. Die noch vorhandenen ehm. Bahnhöfe fungieren heute als Anschlussstellen. Die Strecke ist trotz der vergleichsweise geringen Nutzung sehr gut im Schuss und aktuell werden abschnittsweise Streckenkabel und und die Fahrleitung erneuert. In Deutschland würden „weitsichtige“ Dorfpolitiker den Abriss und einen Radweg fordern. Dass bei Leibstadt das AKW direkt neben einem Wasserkraftwerk steht entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Dafür sind auch hier die Brücken nach Deutschland schwer gesichert.

Die Anzahl der Bunker nimmt gefühlt bis Höhe Waldshut bzw. Koblenz (CH) weitet zu. Im ehm. Bf. Felsenau warten u. a. ein Steuerwagen des Voralpen-Express sowie interessante Bierwagen auf bessere Zeiten.

Es gibt ja Spezialisten die dem Schwachsinn glauben schenken dass Deutschland / die BRD eine GmbH ist. Da sind die Schweizer weiter. Koblenz ist dort eine Aktiengesellschaft. Nein, im Ernst steht das AG auf dem Ortsschild für den Kanton Aargau. Der Bahnhof von Koblenz (CH) wurde, wie auch Laufenburg (CH), barrierefrei renoviert und die Sicherungsanlage erneuert. In Koblenz zweigt die Strecke nach Waldshut ab. Diese schwenkt rechts des Museumsdepot ab, durchquert einen Tunnel und überquert die Strecke nach Bad Zurzach um dann den Rhein zu überqueren. In Waldshut endet die Strecke als Stumpfgleis. Eine Verbindung zum DB Netz besteht nur über zwei Handweichen mit Schlüsselsperre.

Das Hotel liegt etwas ausserhalb an der Rheinbrücke bei der Zollstation und so fuhr ich die gut 2 km per Rad in die Stadt. Der Verkehr auf der Bundesstraße ist extrem. Der Radweg führt aber zum Glück an Rhein entlang und auch die sehr schöne Altstatt ist weitestgehend verkehrsberuhigt.

Ggg

Nach einer Runde kehrte ich im Rheinischen Hof unmittelbar am westlichen Stadttor ein. Sehr lecker und das Wetter erlaubte noch das draussensitzen.

Zurück ging es dann auf dem gleichen Weg wie hin. Wobei das mit den 3m nicht ganz klappte. Aber die Fahrradbeleuchtung ist gut 🤓

Nächstes Etappenziel ist Schaffhausen. Ich hoffe mal inständig dass die Wettervorhersage nicht recht behält.

Nach Basel auf Umwegen

Auf Grund der Streckenunterbrechung in Rastatt wählte ich zur Anreise nach Basel den Weg über Stuttgart und die Gäubahn da der SEV zwischen Rastatt und Baden-Baden keinen Radtransport vorsieht. Im Nachgang betrachtet wäre der Abschnitt auch problemlos per Rad überbrückbar gewesen aber wer weiss schon im Voraus wie das Wetter wird 😉

Das Wetter war besuchbar und daher fur ich per Rad nach Darmstadt und gnügend Zeit für einen Kaffee bevir der EC113 kam.

Der Nachteil an der Verbindung via Stuttgart ist dass derzeit das Oktoberfest in München und die Cannstatter Wasen in Stuttgart veranstaltet wird was aber Zeit für „Sozialstudien“ gab.
Da ziehen sich erwachsene Menschen rudelweise lächerliche pseudobayerische Trachten an um nach München zum Oktoberfest und / oder Cannstatter Wasen zu fahren und saufen zum Vorglühen Becks aus der Dose… Was für Honks.

By the way. Wenn die heute Abend zurückfahren, sind das dann Vollhonks? 😉

Der Fahrradstellplatz im ÖBB EC Wagen ist etwas eigenartig. Ein Fahrrad passt da eigentlich nicht sauber rein ohne am Lenker zu manipulieren. Egal, der Zug war pünktlich die Trachtenkasper auf dem Weg nach Cannstatt und München nervig und eine freundliche Dame hat mir in Stuttgart gleich die Satteltaschen nachgereicht. Sehr nett. Dafür übernahm ich die Reisendeninfo für Ausländische Reisende wegen Gleisverlegung des IC nach Zürich und das herumwuchten von Rentnerrollkoffern. 😉 Gutes bewirkt Gutes.

Der IC nach Zürich hat vmtl. aus Rastatt begründet zwei zusätzliche Wagen und ist gut 100% belegt.

In Singen stehen sehr viele Güterzüge herum. Vmtl. zum Grossteil Umleiter von der Rheinthalstrecke.

Mit 2 Minuten Verspätung wird Schaffhausen erreicht. Nich viel, aber bei 4min Planübergang und 2x Aufzug bzw. Treppe und das vom letzten Wagen aus wurde es sportlich.

Da ich keine Lust auf „Wackeldackel“ der Baureihe 611 bzw. 612 hatte und die Fahrplanauskunft per se wegen knapper Fahrradkapazität warnt hatte ich die RB nach Erzingen eingeplant um dann den Abschnitt nach Lauchringen zur RB nach Basel Bad Bf per Rad zu überbrücken.

Das Wetter ist gut und so lasse ich den „direkten Anschluss“ sausen um auf der Wutachbrücke bei Lauchringen die IRE „Wackeldackel“ abzufangen. Mit einem Talent geht es dann nach Basel Bad Bf und per Rad über die Staustufe bei Birsfelden ins Hotel.

Zum Abebdessen geht es mit der Linie 8 zurück ins Euroland.

Ich hoffe dass sich Petrus nicht an diverse Wetterberichte / -prognosen hält und das Wetter erst mal so bleibt. Sonst macht es keinen Spass:
http://www.schweizmobil.ch/de/veloland/routen-mobile-vl/nationale-routen/route-02.html