Eifel quer durch

Nachdem es sich heute Nacht abgeregnet hat steht einer trockenen zweiten Etappe im Prinzip nichts entgegen.

Vom sehr guten Frühstück frisch gestärkt geht es um halb Zehn die Ahr aufwärts.

Aus strategischen Gründen war die Ahrtalbahn vor dem 1. Weltkrieg als Versorgungsstrecke für die Westfront zweigleisig ausgebaut worden. Da dies zum Glück nicht mehrerforderlich ist (und auch hoffentlich so bleibt) reicht für den Regelbetrieb bis Ahrbrück ein Gleis was wiederum die somit freie Trasse sehr gut als Radweg nutzen lässt.

Leider ist die freie Trasse nicht durchgehend nutzbar und so musd immer wieder u. a. auf Feldwege ausgewichen werden. Ein stetiges hinab ins Tal und hinauf zur Strecke ist die Folge.

Das Tal ist sehr pittoresk und gerade die Bahnabschnitte bringen sehr nette Motive.

Vor vielen Jahren, als der Personenverkehr seit der Einstellung des PV nach Adenau 1985 noch in Kreuzberg endete war ich schon einmal hier. Seither hat sich nichts und doch viel verändert. Das ehm. Bw in Kreuzberg ist nur noch eine Ruine. Der Bahnhof strahlt aber weitehin ein gewisses Bundesbahnflair aus.

Apropos Kreuzberg. Während im benachbarten Altenahr gefühlt spätestens jedes zweite Haus eine Gaststätte, Cafe, Restaurant oder gar ein Tanzcafe (*sic*) besitzt ist in Kreuzberg geradezu tote Hose.

Seit Mitte 1996 fahren die Züge wieder bis Ahrbrück. Im Güterverkehr wurde Hönningen noch bis Ende 1996 bedient. Aber mit der Schliessung des dortigen Werks der stahlverarbeitenden Fa. Klören endete auch der Güterverkehr auf der Gesantstrecke und der Abschnitt hinter Ahrbrück wurde zurückgebaut. Im Bereich Hönningen wurde die Bahntrasse für die Umgehungsstrasse umgenutzt. 😐

Da die Bahntrasse nun dem Auto und LKW dient geht es etwas abseits azf Feldwegen weiter Richtung Dümpelfeld. Entlang des Weges stehen diverse Skulpturen und Infotafeln. So auch eine für die ehm. Bahnstrecke. In Dümpelfeld befand sich ein grosses Gleisdreick welches die nach Adenau führende Ahrtalbahn mit der Strecke Richtung Blankenheim (und Lissendorf) verband. Eigentlich führt die abzweigende Strecke an der Ahr weiter aber als Ahrtalbahn wird der Abschnitt nach Adenau bezeichnet.

Heute ist Dümpelfeld eher suboptimal im ÖPNV erschlossen.

Entlang der als strategische Bahn gebauten Strecke nach Lissendorf geht es bis Ahrdorf. Da die Stecke schon seit 1973 stillgelegt ist wurden zwischenzeitlich ettliche Brückenbauwerke und Dämme abgerissen, abgetragen oder verfüllt weshalb der Radweg öftes von der Bahntrasse abweicht. In Schuld lässt einem die Beschilderung einmal ins Ort hochfahren, bei der Inaugenscheinnahme des dortigen Tunnels war aber erkennbar dass man das Ort auch bequem auf dem Trampelpfad hätte unterqueren können.

Hinter Schuld ist die Bahnstrecke nicht mehr als Radweg ausgebaut und es muss die Strasse mitgenutzt werden. Schilder an der Strasse sprechen zwar davon dass dies auf den 5km nur bis zur Fertigstellung des Radweg nötig ist aber von Bauarbeiten ist nichts zu erkennen.

Ab Fuchshofen bis Ahrdorf wird dann wieder die Bahnstrecke genutzt. Tunnel oder Brücken müssen aber meist umfahren werden da diese verfüllt bzw. abgerissen wurden.

In Ahrdorf entscheide ich mich zu einer Planänderung und folge nicht mehr der Strecke nach Lissendorf sondern dem Ast Aufwärts nach Blankenheim. Ein Grund dafür war auch der nicht unerhebliche LKW auf den Strassenabschnitten die auf der Strecke nach Lissendorf mit genutzt werden.

Somit fallen nun zusätzliche ca. 20km und etliche Höhenmeter an. Die Schleife bei Blankenheim ist leider nicht zum Radweg ausgebaut und so geht es weiter stramm bergauf ins Ort und dahintet auf die Höhen.

Jetzt galt es langsam Akku zu sparen aber da es eigentlich nur noch bergab gehen kann ist es erträglich auch mal ohne oder nur mit 25% Unterstützung zu fahren.

Über Schmidtheim und Dahlem geht es recht entspannt und bei besten Wetter (aber recht windig) nach Jünkerath.

Nach einer Kaffeepause wechsle ich auf die ehm. Vennquerbahn von Jünkerath nach Weywertz bis zum heutigen Etappenziel Stadkyll .

Stadtkyll scheint bei den Bewohnern der Niederlande sehr beliebt zu sein. Kaum eine Infotafel oder Speisekarte die nicht auch in deren Landessprache existiert. Auch das Hotel am Park ist Fest in der Hand zumeist älterer „Holländer“.

Die laut Navi verbratenen 2660kcal werden dann in der Gaststätte Alt Stadtkyll mühelos wieder aufgefüllt 😂

Und wie gewohnt die ganze Etappe von knapp 86km hier bei Komoot.

Geschichtsträchtiges im Ahrtal

Lang ersehnt und heute ging es endlich los. Zunächst per Rad nach Dieburg und (sicherheitshalber) einen Takt früher mit der RB 75 nach Mainz. Danach mit dem IC nach Koblenz. Der IC hatte etwas Verspätung aber der Anschluss in Koblenz auf den RE Richtung Köln klappte. Zitat Zub des IC: „Der wartet. Sonst würden wir hinter dem RE herfahren“. Der Zub des RE hatte ebenfalls eine etwas ironische Anmerkung wegen der Abgangsverspätung in Richtung Fernverkehr drauf. 😂

Und natürlich habe ich im IC wieder mal einen „Hängeplatz“ reserviert. Da aber wenig Auslastung bestand war das Verrenken nicht nötig.

In Remagen ging es erst mal runter zum Rhein und zur ehm. Ludendorff-Brücke in deren westlichen Türmen am ehm. Wiederlager das Friedensmuseum befindet in dem die Geschichte uns insbesondere die Rolle der Brücke in der Endphase des WK II dargestellt wird.

Ein eindringlicher Appell ist dort dokumentiert …

Insbesondere angesichts der nationalistischen Zündler weiter aktuell .

Danach ging es ein Stück Rheinaufwärts bevor in das Ahrtal eingebogen wurde.

Auf gut ausgebauten Radwegen wird schnell Ahrweiler erreicht und nach einer Tasse Kaffee mit Streuselkuchen der kurze aber heftige Anstieg zum Dokuzentrum Regierungsbunker angegangen.

Verborgen im engen Tal, umsäumt von Wald und Weinbergen liegt hier der Eingang zum ehm. gut 17km umfassenden Tunnelnsystem des ehm. „Top Secret“ Objekt des Ausweichsitz der Regierungsorgane der Bundesrepublik. Das Tunnelsystem basiert auf zwei Tunneln die für eine nie in Betrieb gegangene strategische Bahnstrecke errichtet wurden.

Der Bunker wurde ab 1961 errichtet und bis 1994 in Betrieb. Trotz aller Erneuerungen über die Betriebszeit erinnert die Ausstattung allerorten an die 1960er Jahre. Eigentlich war der Bunker eine Fehlkonstrukion von A bis Z da zu instabil, ohne EMP Schutz usw. usf. aber er hat halt irgendwie seinen Zweck erfüllt.

Erhalten blieben 200m am östlichen Ende des östlichen Tunnel wohin auch erhaltenswerte Objekte verbracht wurden.

Massive Tore schützten den Bunker, wie z. B. die über 20 Tonnen schwere Rolltore welche innert 20 Sekunden den Bunker nach aussen abriegeln konnten. Zusätzlich war das Gesamtsystem in 5 autarke Abschnitte mit eigener Energie-, Luft- und Wasserversorgung unterteilt. Zahlreiche weitere massive Stahltore zeigen davon gegen welch massive Schläge man sich hier schützen wollte.

Eigene Fernsehsysteme sollten Botschaften nach aussen senden. Wenn denn noch Empfänger da gewesen wären. Aber das hätte man eh spätestens nach 30 Tagen festgestellt, denn länger war der Verschluss nicht vorgesehen.

Recht spartanisch auch das Zimmer des Bundespräsidenten.

Das Besprechungszimmer im feinsten Design der 60er/70er Jahre, Sanitätsauststattung die auch ohbe Strom funktioniert. Alles faszinierend aber auch beklemmend.

Nach 200m ist Schluss. Ab hier blickt man in die blanke und entkernte Röhre. Die Tunnel und alle zusätzlichen Stollen wurden nur nach aussen verschlossen aber nicht verfüllt.

Die Organigramme über die jeweiligen Teilnehmer den NATO Übungen an denen auch der Regierungsbunker besetzt wurde stammt übrigens nicht aus dem Originalbestand des Bunkers sondern von jenseits des Eisernen Vorhangs. Soviel zu Top Secret.

Der Regierungsbunker war eine Arbeitsstätte mit über 500 Büros und im Erstfall gut 3000 „Einwohnern“.

Der Bundeskanzler war wie der Bundespräsident mit einem Einzelzimmer und eigener Dusche/WC etwas privilegiert. Das übrige Personal hatte sich mit Zimmern mit 4 bis 8 Betten zu begnügen.

Das Rauchverbot galt übrigens nur in den Schlafräumen im Obergeschoss. Somit war der Bunker trotzdem nur bedingt für Helmut Schmidt und Ludwig Erhard geeignet 🤣

Auch wenn „nur“ 200m zu besichtigen sind so geht die sehr informative und kompetent von Mitgliedern des Heimatverein Ahrweiler als Museumsträger durchgeführte gut 1,5 Stunden und bei der Rückkehr ans Tageslicht… regnet es. Aber nicht lange.

Über die Weinberge geht es weiter zu diversen Aussichtspunkten und wieder hinunter ins Tal der Ahr. Das ehm. zweite Gleis wird hier als Radweg genutzt. Das Hotel wird dann bald erreicht und neben hiesigem Rotwein u. a. ein gutes Schnitzel mit Haselnusspanade genossen.

Hier die Zusammenfassung mit weiteren Fotos bei Komoot.

Achja. Es regnet wieder seit 20 Uhr. Aber ab morgen soll es (noch) besser werden.

Es geht nach Hause

[Info: Weitere Bilder gibt es erst später da das Handy auf erm die Bilder sind gerade nich ein Backup macht]

Zu schnell ist wieder die Nacht vorbei und nach dem Frühstück ist noch etwas Zeit Strassenbahn zu fotografieren. Leider stehe ich meist auf der falschen Seite oder bin unterwegs wenn ein interessantes Motiv, insbesondere Tatra Wagen, vorbeikommen.

Schade übrigens dass man keine Strassenbahnstrecke in die Strasse vor dem“Nüschel“ verlegt hat, obschon es u. a. mit Dreiwegeweichen an der benachbarten Kreuzung schon Bauvorleistungen gibt. Es wäre ein nettes Motiv.

In Chemnitz werde ich von einem kreativen Zugzielanzeiger überrascht.

Ein sauber mit einer Platte ausser Funktion gesetzter Zugzielanzeiger mit dem darauf stehenden Text am unteren Rand: „Testbetrieb – Fahrgastinformation der Zukunft“.
Hat da jemand bei den Kollegen von DB Station und Service einen Clown gefrühstückt oder ist dass ein Hinweis darauf dass man die „Nichtinformation“ der Fahrgäste am Bahnsteig als zukunftsfähig und als Zukunftsmodell erachtet? 😉

Eigentlich sollte hier etwas von RB 89 um 9:10 nach Aue stehen.

Die Stecke wird im Zugleitbetrieb mit Rückfallweichen betrieben. Nur Thalheim verfügt über ein richtiges Stellwerk und hier sitzt auch der Zugleiter. Die Infrastruktur und insbesondere der Oberbau befindet sich augenscheinlich in einem sehr guten Zustand. Es bestehen Bestrebungen den Abschnitt von Chemnitz Hbf nach Thalheim in das Citybahn Konzept zu integrieren jedoch unter Auflassung des Abschnitts Thalheim – Aue was angesichts der schwachen Nachfrage in diesem Abschnitt logisch klingt, gesamthaft aber das vernetzte System schwächt. Nach Aue käme man dann nur noch mit einem weiten Umweg über Zwickau.

Vom den ehemals sehr umfangreichen Gleisanlagen in Aue ist nur noch wenig übrig geblieben, es gibt nicht einmal mehr ein Empfangsgebäude. Dieses fiel, genauso wie das ehm. Betriebswerk, was ein zentraler Punkt im ehm. weitverzweigten Netz hier oben war, der Spitzhacke zum Opfer.

Weiter geht es erst mal in die ehm. recht bedeutende Grenzstation Johanngeorgenstadt. Hier hatte ich 1h Pause eingeplant, da hier aber „der Hund begraben liegt“ fahre ich mit dem nächsten Zug zurück Richtung Zwickau. Wegen Bauarbeiten verkehrt derzeit kein Zug auf der Tschechischen Strecke nach Karlovy Vary (Karlsbad). Der Zug fährt daher abweichend bis ins benachbarte Potucky um den Busanschluss herzustellen. Im Regelbetrieb ist Johanngeorgenstadt die Umsteigestation zu und von den Zügen der CD.

Interessant auch dass „hier oben“ noch etliche alte WSSB Bü Anlagen mit dem Blinklicht im Andreaskreuz überlebt haben. In Breitenbrunn (Sachsen) überrascht eine zum Restaurant umgebaute ehem. Berliner S-Bahn. Die Strecke ist abwechslungsreich und gut im Schuss.

Ich steige bereits in Zwickau-Schedewitz aus um zur benachbarten Strassenbahnhaltestelle „Stadthalle“ zu laufen in der die meterspurige Strassenbahn mit einer Innenstadverbindung der Normalspur verknüpft wird.

Moment mal…

Neeeeein, echt jetzt werte Verantwortliche der DADINA. Eine sinnvolle Verknüpfung von meterspuriger Strassenbahn und normalspuriger Eisenbahn… sowas wäre absolut undenkbar und ohnehin nie realisierbar? So klingt es für mich seit Jahren im Fahrgastbeirat und aus den Medien die ihr mit Infos zu Programmen der Zukunft füttert. [Sarkasmus/ Ironie aus]

So nun was konstruktives:
Wie wäre es mit einem Ausflug nach Zwickau? Da gibt es solch „unmögliche“ Konstrukte und die Kundschaft kann somit direkt von der Innenstadt bis auf die Orte im Vogtland und gar weiter bis nach Cheb in Tschechien fahren.
Die DADINA Innovationen dagegen sind Parkhäuser am Stadtrand, kaputtoptimierte Buslinien mit Umsteigezwang und das alles zu RMV „Schweinepreisen“ [tm].
Sorry, aber da müssen diese „Nahverkehrsorganisation“ und die zuständigen Politiker der Verbandsversammlung mal ganz dringend Nachhilfe in Anspruch nehmen.

Mit dem RS1 der Vogtlandbahn fuhr ich von der Hst. Zentrum um 13:28 zum Hauptbahnhof der einen gewissen Reichsbahncharme noch gut bewahrt hat. Dazu trägt ggf. auch die noch vorhandenen mech. Signale und der stehende dort top gepflegt aussehende Traditionszug mit einer V100 bei.

Mit der S5X im Talent 2 *örks* geht es nach Gößnitz. Eine planmäßige Umstrigezeit von 3min von Gleis 4 nach 2 ist sehr sportlich. Die Gleise liegen hintereinander mit einer zwischenliegenden Weichenverbindung zum Nachbargleis was die Wege nicht kürzer macht. Nicht umsonst hängt am Bahnsteig ein Schild dass einem auf Deutschlandd längsten Bahnsteig begrüßt.

Mit der Dröhnröhre der Baureihe 612 geht es auf der Mitte-Deutschland-Verbindung recht unspektakulär durch nette Landschaften nach Erfurt und von dort mit dem ICE nach Frankfurt wo die Wartezeit zur RB82 nach Hause mit Abendessen in der Kantine überbrückt wird.

Zuvor verblüfft mich einer der neuen RMV Automaten die von Transdev betrieben werden.

Bug oder Feature frage ich mich da. Die alten RMV Automaten waren ja dahingehend (typisvh RMV) „kundenorientiert“ dass sie, vmtl. mangels Scheinrückgabefunktion da seinerzeit als die Automaten gestellt wurden nicht üblich bzw. sehr teuer, beim Bezahlen meist nur den zum Fahrpreis passenden nächsthöheren Geldschein akzeptierten. Daher hatte ich einem der neuen Automaten (an denen keine vernünftige Fernverkehrsfahrscheine zu erwerben gehen) ausprobiert und siehe da. Bei 4,55€ für die Anschlussfahrkarte hätte der sogar bis zum 100€ Schein alles akzeptiert. Klasse! Ein grosses Lob dafür.
Naja, ein 20er musste dann reichen und siehe da, es kamen je ein 10€ und 5€ aus der Rückgabe, aber es waren nur zwei Münzen gefallen. Komisch dachte ich erst und es waren tatsächlich nur zwei 20ct Münzen die mit der Fahrkarte im Fach landeten. Kann das normal sein dass der Automat wenn im die 5ct Münzen ausgehen diese kommentarlos weglässt (hoffentlich nacht er das nicht auch mit ganzen Euro-Münzen und Scheinen) oder ist das gar eine verdeckte Servicegebühr für die Scheinrückgabe (dem RMV traue ich langsam alles zu) oder schlichtweg nur ein Funktionsfehler?
Mir geht es nicht um die 5ct, auch wenn es mehr als genügend Leute gibt die auch noch auf den letzten Cent achten müssen, aber ein Automat sollte das Wechselgeld schon korrekt herausgeben oder im Fall der Fälle nachfragen ob man es akzeptiert dass er nicht voll herausgeben kann, dann aber bitte mit einem sogenannten Überzahlschein.
„Lieber 5ct verschenkt als keine Fahrkarte“ oder so ein ähnlicher Gedanke könnte gerade auf ländlichen Stationen eine Option sein.

P. S. Ja, ich habe nochmal genau nachgeschaut. Da waren nur 40ct.

So… Jetzt gute Nacht.

Und die vierte Dampfbahn

Das Auschecken verlief unkompliziert (Schlüssel in den Briefkasten geworfen) und so wurde um 7:52 der RE nach Hof (wieder ein Coradia Continental) der MRB zur Fahrt nach Flöha erreicht. In Flöha überraschte dann dass ein zweisystem Citylink von Vossloh / Stadler (600/750V für die Strassen- / Stadtbahn und Diesel für die Aussenstrecken) der Citybahn Chemnitz die Leistung in Richtung Wilischtal übernahm. Laut Presseinfos fahren diese Fahrzeuge seit Jahresanfang diverse Leistungen nach Annaberg-Buchholz im Auftrag der Erzgebirgsbahn übernommen haben um umgekehrt nachfragestarke Fahrten der Citybahn mit den DB Regio Desiro zu befahren.

In Wilischthal ist ein „Brückenersatzverkehr“ angesagt. Die die ehm. südlichen Weichen des heutigen Hp. Wilischthal Brücke wird derzeit saniert. Hierzu hat man den Haltepunkt vom ehm. Empfangsgebäude gut 200m in Richtung der Brücke verlegt und lässt dort die Fahrgäste „Baustellennah“ aussteigen (Fahrt im Stichstreckenblock und auf Sh2 auf dem Prellbock mit Wärterhaltscheibenvorsignal“ und La 30 davor). Die Fahrgäste nutzen dann die parallel liegende Strassenbrücke um so den auf der anderen Seite, an einem weiteren Hilfsbahnsteig in den Desiro der Erzgebirgsbahn nach Cranzahl einzusteigen. Das alles klappt sehr reibungslos.

Weiter geht es durch das sehr interessante und abwechslungsreiche Tal nach Cranzahl wo sich die Gruppe erst einmal einen Anpfiff vom Fdl einholt da er offensichtlich nicht über den Besuch informiert wurde. Aber das scheint hier die Art der Leute zu sein. Zunächst ruppig aber dann sehr nett.

Weiter ins tschechische Vejpert und weiter fahren derzeit nur noch zwei Zugpare an Wochenenden und Feiertagen. Das heutige Vormittagspaar ist aber ausgefallen da der Triebwagen der CD einen Defekt hatte.

Das Stellwerk verfügt über keinen Streckenblock (weder nach Annaberg noch nach Vejpert), dafür aber über sächsische Hebel und weitere interessante „Frickellösungen“.

Nun geht weiter mit der Fichtelbergbahn hinauf zum Kurort Oberwiesenthal.

Der Ort ist voll und ganz dem Wintersport verschrieben und es liegt hier auf über 800m. ü. M., an Stellen an denen er im Winter bei der Räumung zusammengeschoben wurde, sogar noch Schnee. Aber zunächst wird eine kleine Rast bei örtlichen Bier und Soljanka eingelegt bevor die Gruppe wieder die Rückreise antritt. Da ich jedoch in Chemnitz übernachtet entschließe ich mich einen Zug später zu nehmen um zuvor ein paar Fotos an der Stahlbrücke kurz vor dem Bahnhof zu machen. Es ist dabei vollkommen klar dass die Sonne kurz bevor der bergwärts fahrende Zug kommt weggeht. 😋

Bei strahlendem Sonnenschein geht es dann im offenen Wagen wieder hinab nach Cranzahl.

Pünktlich geht es dann, inkl. der Brückenbaustelle, weiter nach Chemnitz und es gab wieder mal unkoordinierte Radfahrer zu beobachten. So leer wie auf dem Bild war der Citylink übrigens kurze Zeit. bevor die restlichen Fahrgäste kamen.

Noch eine Runde durch die Innenstadt bevor im Ratskeller ein gutes Abendessen genossen werden konnte und mir dabei zufällig ein Mainzer Kollege über den Weg lief (DGEG Exkursion).

Mal sehen auf welchem Weg ich morgen heimfahre…