Wandern am Col-de-Bretaye

Um 8:28 ging es zunächst mit dem IR nach Aigle und dem RE zurück nach Bex.

Der um und im Bahnhof herum wird kräftig gebaut und so hält die Bahn nach Villars-sur-Ollon nichtmehr parallel zu den SBB seitlich des Bahnhofsvorplatzes sondern frontal vor dem Empfangsgebäude. Diese Gleise wurden bis in die 90er Jahre von der zur Taktverdichtung innerorts von Bex verkehrenden „Tram“ benutzt und bei einem seinerzeitigen Besuch hatte sich ein Fahrer wohl verbremst, was man gut an den Spuren im Asphalt und der defekten Fernsprecherbude, welche sich dort befand wo heute der Selecta Verkaufsautomat steht, erkennen konnte. Rührt daher der recht massiven Prellbock?

Die Strecke von Bex nach Villars-sur-Ollon verfügt über keine Streckensicherung mit Signalen. Stattdessen zeigen Tafeln an den Kreuzungsstationen an welcher Zug mit welchem anderen Zug kurzen soll.

Nach einiger Zeit kommt schon der Zug und mangels Bahnsteig wird wieder bewusst woher der Satz „Bitte einsteigen“ herrührt und kurz darauf geht es schon im Strassenplanum durch die teils sehr enge Ortsdurchfahrt von Bex.

Im Depot von Bex steht noch einer der nicht mit Zahnrad ausgestatteten „Tram“-Triebwagen des ehm. innerstädtischen Verkehrs.

Kurz hinter dem Depot geht es dann in die Zahbstange und der Zug gewinnt „schnell“ an Höhe.

Die Panoramen die sich bieten werden, ebenso wie die „schratkompatiblen“ öffenbaren Fenster intensiv genossen und zum Fotografieren genutzt.

Nach gut 40min Fahrtzeit ist Villars-sur-Ollon erreicht. Beim heutigen Stundentakt braucht es dazu zwei Garnituren. Die Fahrt Erfolgte mit dem Beh 4/8 93 von 2001 (eigentlich auf Tuttlingen getauft) und der zweiten Garnitur mit dem Triebwagen BDeh 4/4 81 von 1977 mit Beiwagen.

Umstieg in den BDeh 4/4 83 von 1987 der nun zwei Personenwagen ziehend und einen Güterwagen schiebend hinauf zum Col-de-Bretaye beförderte.

Durchgehende Fahrten von Bex zum Col-de-Bretaye gibt es derzeit keine, die Infrastruktur lässt es aber zu und wird z. B. zum Fahrzeugtausch genutzt.

Da die Bergstrecke wesentlich stärker frequentiert wird und eher touristischen Zwecken dient ist eine Trennung der Fahrgastströme jedoch sinnvoll. Trotzden werden Swisspass, GA, Tageskarte usw. anerkannt was bei touristischen Strecken nicht sonderlich üblich ist.

In der derzeitigen Nebensaison verkehrt ein einziger Triebwagen im Stundentakt, aber im Gegensatz zum Streckenabschnitt Bex – Villars-sur-Ollon ist die Bergstrecke mit ihren mehrern Kreuzungsstationen mit Signalen ausgestattet was der dichte Verkehr im Winter hinauf ins Skigebiet um den Col-de-Bretaye vermutlich bedingt.

Nach kurzer Wende geht es für den Zug schon wieder hinab nach Villars-sur-Ollon.

Die vierköpfige Wandergruppe (die übrigen sechs Teilnehner der debx2021 Tour erkundeten derweil die Bahnen um Aigle) erklomm dann noch einen kleinen Berg / Hügel auf der Suche nach Ausblicken und fand den Weg querfeldein zurück zur Bergstation.

Entweder gab es mal eine Standseilbahn von der Bergstation hinauf zum Gipfel des Le Chamossaire oder diese wurde nie vollendet. Jedenfalls ist eine Trasse gut neben der Bergstation der Bahn erkennbar, im Netz findet sich leider nichts dazu. Heute wird der Gipfel von einer Sesselbahn erschlossen.

Und dann kommt auch schon der nächste Zug von und nach Villars-sur-Ollon an.

Von nunan ging es bergab, was bisweilen anstrengender sein kann wie hinauf.

Natürlich wurde auch mal der nächste Zug zum Fotostop abgewartet, wie hier oberhalb des Golfplatzes und dabei der Flughornisse Auslauf und Höhenluft gegönnt, während andere (zum Ausgleich?) eher das „niederflurige“ Fotomotiv suchten.

Und dann ging es wieder weiter. Die Zahnstange sollte man als Autofahrer und insbesondere Radfahrer, von den nicht wenige der Talfahrt fröhnten, nicht missachten. Die Rampen die diese bedingen sind nicht zu verachten.

Kurz vor der Station Col-de-Soud dann der nächste Fotostop und mit herrlichen Panorama. Die Entscheidung fällt dann direkt runter nach Villars-sur-Ollon zum Zug nach Bex zu laufen und nicht auf den Zug nach Villars-sur-Ollon zu warten.

Teils sehr steil geht es nun zumeist durch den Wald hinab, aber noch mit ausreichender zeitlicher Reserve wird der Bahnhof von Villars-sur-Ollon erreicht.

Der noch im alten BVB Lack erscheinende Triebwagen BDeh 2/4 Nr. 25 steht wohl schon länger unter dem Dach und wird derzeit als Covid Teststation genutzt. Der im neuen TPC Design gehaltene Be2/3 Nr. 15 wartet derweil darauf mal wieder gebraucht zu werden.

Die Abfahrtszeit rückt heran und der Triebwagen 93 steht auch schon zur Fahrt nach Bex bereit.

Teils wie eine Strassenbahn und dann wieder mal per Zahnrad sehr steil geht es hinab nach Bex.

In Gryon, wo BDeh 2/4 Nr. 24 im Altlack angestellt ist, wird gekreuzt und bald ist wieder Aigle erreicht.

Noch ein paar Fotos von der Ein“steige“situation und so weiter und es geht wieder mit dem RE nach Aigle und dem IR nach Brig.

Die Reisezeit vergeht mit ETCS und LEA „Studien“ schnell vorbei und die Erkenntnis siegt dass die deutsche Umsetzung von ETCS bzw. dem Pendant EBuLa zum Schweizer LEA viel zu kompliziert und unflexibel ist.

Noch ein paar Eindrücken aus Brig.

Es gibt zwar auch noch das Stockalper Schloss, aber das habe ich auch schon oft genug fotografiert.

Abendessen und nette Gespräche, ein schöner Tag klingt aus.

Die nächsten Tage soll das Wetter mit Dauerregen usw. weniger erbaulich werden. Aber mal abwarten.

Zum Abschluss noch der Link zur Wanderung vom Col-de-Bretaye nach Villars-sur-Ollon bei Komoot mit noch mehr Bildern.

Die Rhone hinauf

Gut genächtigt und das Rad wieder im fahrtüchtig Zustand geht es heute auf eine Hitzeetappe. Bei Sion zeigte ein Thermometer über 33°C an. Dementsprechend war mir auch nicht so sehr nach Höhenmeter machen weshalb ich die Etappenversionen der Hügeligen mit der Flachlandversion mischte. Immerhin waren ab Sion noch mal gut 550 Höhenmeter zum Etappenziel zu bewältigen.

Aber zunächst ging es von Bex zur Rhone hinab, eine RER strebte derweil vor beeindrucker Bergkulisse nach Monthey, und weiter nach St. Maurice, was im übrigen mit einer sehr hübschen Altstadt aufwarten kann.

Das am nördlichen Stadtrand liegende Schloss an der Engstelle der Rhone gibt zusammen mit dem Bahntunnel auch ein gutes Motiv ab.

Interessant auch welche Ausstellung derzeit im Schloss läuft.

Kennt noch einer Petzi und die PEZ Automaten und Spender? 😊

Interessant ist dass hier, im Gegensatz zu allen anderen natürlichen Engstellen, hier keine moderneren Sperranlagen zu erkennen sind. Oder sollten sie immer noch aktiv und gut getarnt sein?

Derweil fristet am anderen Ende von St. Maurice eine ehm. Gruben- / Feldbahnlok ihrem Schicksal als Denkmal an einer Tankstelle.

Bei Miéville ist ein imposanter Wasserfall zu entdecken und ich folge einfach mal der Beschilderung zur „Cascade Pissevache“. Ähm… sollte das wirklich sowas übersetzt wie „Wasserfall der pissenden Kuh“ sein? 🤗

Direkt beim Wasserkraftwerk neben dem Wasserfall parkt ein Lastenhubschrauber (Lastenheli) russischer Bauart inkl. eigenem Tankwagen. Der sich später lautstark und mit grossem Wirbel mit einem nicht gerade kleinem Stromaggregat auf den Weg in die Berge macht.

Am Wasserfall war es angenehm kühl. Hier hätte ich länger bleiben können. Aber es musste ja weiter gehen.

Ich habe ein neues Lieblingsgetränk gefunden. Das Beste aus zwei Welten. 👍

Bei brütender Hitze aber günstigem Rückenwind wird Vernayaz erreicht. Im dortigen Kraftwerk der SBB wird unter anderem Wasser des Lac de Emosson, welcher durch die Kombination aus Standseil-, Feld- und Einschienenbahn mit der man die Staumauer erreichen kann bekannt ist, zu Bahnstrom gemacht wird.

Leider kann man die den Berg erklimmenden Triebwagen des Mt. Blanc Express der TPM nur schwer in der Steilwand sinnvoll für ein Foto verarbeiten.

Aber neben dem Eingang zur Schlucht „Gorges du Trient“ (Begehung auf den Merkzettel genommen) gibt es eine nett umzusetzende Tunnelausfahrt.

Hier fallen in der Wand Einbuchtungen und Metallfarbene (eher rostfarbene) Flächen in der Steilwand auf. Hier scheint sich ein ehm. Fort mit insgesant 9 oder 10 Stellungen zu verbergen. Interessanter weise sind diese aufwärts der Rhone ausgerichtet.

Aktuell ist das Fort wohl für „Escape Room“ Spiele buchbar.

Etwa 500m weiter befindet sich der Bahnhof von Vernayaz mit seinem Depot was auch der betriebliche Mittelpunkt auf der Schweizer Seite des Mt. Blanc Express darstellt. Seitens der SNCF liegt dieser am anderen Ende in St.-Gervais-les-Baines.

Auf der Stützwand zur Strasse hin sind die verschiedenen Generationen der Züge der Bahn illustriert.

Ich verlasse die Bahn und wende mich wieder der Rhone zu.

Auf der Höhe von Martigny wechselt die Rhone (flussaufwärts gesehen) kurz vor Branson die Richtung war die Rhone bisher in Süd-Nord Richtung unterwegs geht es nun Richtung Osten flussaufwärts.

Ich entschließe mich trotz der Hitze für den kurzen Aufstieg nach Branson und Fully aber dahinter bleibe ich lieber auf den Wegen welche den Canal de Gru begleiten.

Wie gerne würde ich mal kurz in das eiskalte und glasklare Wasser des Canals steigen.

Weiter am Kanal entlang bis Saillon und seiner ehm. Burg und der am Felsen hängenden Altstadt. Ich bleib abet nun lieber im Tal und wechsle wieder zur Rhone auf deren Damm.

Unspektakulär vom Weg het aber mit schönen Ausblicken auf das durch Wein- und Ostanbau geprägte Tal mit der alpinen Umrahmung geht es, vorbei am bedienten (!!!) Anschlussgleis der Mineralquellw von Aproz nach Sion.

In Sion fülle ich erst mal die Getränkevorräte auf. Gut 3 Liter Wasser und Wasserähnliches gingen auf den bisherigen gut 55km durch. Aber nun kommte der Anstieg nach Agettes. Noch hat der Akku 86% Ladung. Noch…

Es geht über die Rhone ubd vorbei am Kraftwerk (schon wieder eines) schraubt sich die Strasse in vielen Serpentinen dem Ziel entgegen.

Jeah. Das Ziel auf ca. 1030m.ü.M ist erreicht und der Ausblick aus dem Zimmer gefällt sehr.

Jetzt wird etst mal geduscht und dann zum angenehmen Teil des Abends übergegangen.

Dieses Vogelhaus an der Trasse des „Café de la Poste“ scheint die de Luxe Version zu sein.

Vogelhaus mit Klimaanlage, Kühlschrank, Licht und WLAN wie es scheint?
Vogel müsste man hier sein.

So klingt dann ein doch sehr schöner Tag aus.

Abschliessend noch der obligatorische Link zu Komoot und heute konnten die Bildet problemlos hinzugeladen werden. Viel Spass beim Ansehen.

2018-07-27 Durchs Rhonetal von Bex nach Agettes

Über den Berg ins Rhonetal

Ehrlich gesagt hatte ich vor der heutigen Etappe etwas Bammel.

Über 1300m Meter bergauf waren laut Komoot bzw. www.veloland.ch angesagt und das bei gesamt 63km Strecke. Da war erst mal Haushalten mit dem Akku angesagt.

Zunächst wurden im Dorfladen die Getränkevorräte ergänzt da auf der heutigen Etappe vsl. wenig Gastronomische Infrastruktur am Wegesrand zu erwarten ist. Toll wie oft es in der Schweiz noch solche richtiggehenden „Tante Emma Läden“ auf noch so kleinen Dörfern gibt.

Pünktlich zur Abfahrt ind nachdem ich nochmal die Strassenbahn TER fotografiert habe (die beiden Radler haben sich beim vorbeifahren Entschuldigt dass sie ins Bild fahren, Schweiz halt) beginnt es über den Bergen zu Donnern, aber zim Glück ziehen die Wolken gen Osten und mögen daher bitte die Botox-Schabracken in Gstaad nassregnen.

Permanent mit 5 bis 10% Steigung windet sich der Weg ab dem Bahnhof hinauf zum Lac de l’Hongrin.

Am östlichen Ende des Stausees wird von der Nord- auf die Seite gewechselt und somit in den dortigen Waffenplatz vorgedrungen. Im Sommer ist dieser die ganze Woche passierbar, im Frühling und Herbst aber nur am Wochenende. Damit man das auch nicht vergisst hat man einen ausgemusterten Leopard I hier ausgestellt. Sonst sind aber eher Fusstruppen und insbesondere Mercedes G von Puch mit Anhängern und die Nachfolger der Pinzgauer Fahrzeuge von Bucher zu sehen.

Da ich kurz nach 12 Unterwegs bis sind die Truppen gerade beim Einrüsten für die Mittagsrast zu beobachten. Und was ist das? Warnschikd + Weiß/ Rote Fahne… nicht gut. Abet es ist nur ein Kontrollposten im inneren des Übungsplatz.

Hier wird man dann dem Posten am andren Ende vorgemeldet. Die nächsten 6,6km sind gemäss des Kontrollzettels bitte ohne Halt durchzuführen und die 60km/h nicht zu überschreiten. Naja,… ich versuch es mal.

Irgendwann ist dann, trotz „illegalen“ Verschnaufstops“ der andere Kontrollposten erreicht, der Kontrollzettel wird wieder abgegeben und die Schranke geöffnet und nach nur wenig Wegstrecke ist nicht nur der höchste Punkt der Etappe mit 1554m.ü.M. erreicht und es ergeben sich zudem wunderbare Ausblicke in Richtung des Genfer See.

Kurz darauf wird eine Steilwand mittels Tunnel passiert. Ich vermute mal dass diese Tunnel ohne den Waffenplatz nie gebaut worden wäre obschon die Hauptzufahrt zu diesem vom Osten her geschieht da due Strasse dort wesentlich besser ausgebaut ist.

Es geht steil bergab und ich bekomne Mitleid mit meiner Bremse. Das Rad-Navi erzählt was bom 15 bis 27% Gefälle.

Aber die Ausblicke ins Rhonetal sind überwältigend.

Es geht immer weiter abwärts und es wird dabei immer wärmer oder besser gesagt heisser. Waren es oben sm See noch angenehme 20 bis 23 °C steigt das Thermometer im Rhonetal auf über 30°C.

Aber dem hier angebauten Wein scheint es nicht zu schaden.

Einen Bremsbelagsatz später ist Aigle erreicht.

Die ehm. drei selbstständigeb Bahnen AL, ASD und AOMC welche jahrzehntelang mit ihren jeweils eigenen Farben AL (Braun / Weiss), ASD (Blau/Weiss) und AOMC (Rot/Weiss) für bunte Farbtupfer auf dem Bahnhofsvorplatz sorgten sind mutetweile fusionierte und einheitlich in Lintgrün unterwegs.

Einer der alten Garnituren dient nun im Ort in unmittelbarer Nähe zur ehm. Wirkungsstätte und der Drehgestelle beraubt, als Aufenthaltsraum für einen Spielplatz.

Ich kämpfe mich derweil in der brütenden Hitze hinauf zum Schloss. Den Zug der dieses passiert verpasse ich leider knapp aber aus der Gegenrichtung von Les Diablerets kommt auch bald was.

Ja und da kommt der Zug. Wenngleich er im Panorama fast untergeht.

Daher schnell weiter hinauf und oberhalb Verschiez lauert das nächste brauchbare Motiv.

Ab dann wieder Bergab nach Ollon und Bex.

Vor Bex quer eine interessante Seilbahn den Radweg. Mit ihr wurd aus dem Salzstollen das Salz zur Weiterverarbeitung am Bahnhof transportiert. Die beiden Silo-Gondeln pendeln dabei ununterbrochen.

Vor und nach dem Abendessen wird noch etwas dem Zug der ehm. BVB aufgelauert der in Bex wie eine Strassenbahn durch Ort verkehrte.

Bis Ende der 1990er verkehrte in der Tat zusätzlich zu den BVB Fahrten ein Triebwagen als Tram vom Bahnhof bis zum anderen Ortsrand.

Achja. Und gut gess hätt’s auch.

Fazit. Am Schluss waren es nur 1080m (Komoot) bzw. 1184m (Fahrradnavi) bergauf, 66,5 km und es waren bei 35% Unterstützungslristung über den Tag noch 30% Restkapazität im Akku. Schön.

Das Titelbild vom Beitrag entstand beim Schreiben vom Zimmerbalkon aus und so langsam wird die Aussentemperatur auch erträglich.

Nicht wundern wenn bei Komoot noch keine weiteren Bilder zu sehen sind. Die laden noch hoch und das dauert…

2018-07-25 Montbovon-Bex

Am Donnerstag wird es entspannter…